spannend. eines tages werde ich sowas vermutlich selbst sequenzieren können. das ist ja eines der gründe für mein letztes jahr begonnenes biologiestudium. aber ja, dann kartier ich den wohl vorerst besser nicht
Beiträge von Pedro
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Danke dir! Dann werd ich den mal als F. velutipes s.str. kartieren, es sei denn, jemand widerspricht noch.
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Hallo zusammen,
als Ergänzung dazu: Nectria cinnabarina ist ein Artenkomplex, aus dem in Europa drei Arten vorkommen. Die sichere Bestimmung auf Artebene geht nur mikroskopisch.
Björn
Hast du einen Schlüssel für mich? bzw wo kann ivh die mikroskopische Abgrenzung am bedten nachlesen?
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Liebe Pilzfreunde, ich wollte einmal um Bestimmungshilfe von euch bitten.
Mikroskopisch passt hier alles zu Flammulina fennae: Wir haben eine ixotrichodermale Pileipellis mit in Richtung Hutmitte häufiger werdenden, aufrecht stehenden Pileocystiden, eiförmige bis breit ovale Sporen mit Maßen von ca. 6-8 (8,5) x 3,5-4,5 und einem Q von ca. 1,8. Auch der Standort auf dem nackten Erdboden bzw. vergrabenem Wurzelwerk und die wurzelnde Stielbasis passt perfekt. Was hingegen nicht passt, ist die kräftige Hutfarbe. Die soll ja bei F. fennae immer sehr blass ausfallen. Was sagt ihr? Vertraue ich auf die Mikromerkmale? Kann F. fennae auch mal kräftiger gefärbt sein? Oder sollte ich hier eher von F. velutipes s.str. ausgehen (F. populicola fällt ja schon mal aufgrund der HDS raus und weil der im Sammelgebiet nicht vorkommt), auch wenn dafür Q und Sporenmaße nicht so richtig passen wollen? (Die FK sind leider schon verzehrt, sodass keine weitere mikroskopische Analyse möglich ist.)
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Habe gestern in Marburg an einem alten Eichenstumpf diesen schönen Fund gemacht: Cudoniella acicularis
FK lang gestielte (bis zu 1 cm), weiße, im Alter vor allem von der Stielbasis aus, aber auch überall gesprenkelt gilbend bis schwärzende, tellerförmige, am Rand oft leicht heruntergebogene, rasig wachsende, bis zu ca. 2 mm breite Becherchen. Asci inoperculat, darin meist 8 bis zu 21 µm lange, elliptische, glasige, oft einfach und deutlich septierte Sporen, Paraphysen fadenförmig und mit vielen kleinen Tröpfchen.
Makrofoto am Fundort
Makrofoto am Fundort
Bino, 10x
Bino, 10x
Bino, 80x
Fundort
Fundort (an der Wurzel ganz unten)
Brightfield 400x, Baumwollblau
Brightfield 400x, H2O
Brightfield 1000x, H2O
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Gestern gab es ja den wunderbaren Phytoparasiten-Vortrag von der Jule. Der hat mich gleich dazu animiert, den Klenke-Scholler aus dem Regal zu nehmen und ein wenig im eigenen Vorgarten zu schauen. Und tatsächlich wurde ich auch ziemlich schnell fündig: Auf Stellaria media fand ich Peronospora alsinearum, einen falschen Mehltaupilz. (Konidien im Mittel ca. 25 µm lang)
Befallsbild eher unauffällig
Blattunterseite mit Konidienrasen, Blatt leicht deformiert. (Bino, 10x)
Blattoberseite recht unauffällig, aber blasse Entfärbungen sichtbar (Bino, 10x)
der verzweigte, helle Rasen im Detail (Bino, 80x)
und hier das Mikrofoto (400x)
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am ersten schon? das ist früh. wie auch immer, der wird trotzdem ordentlich bestimmt. auch wenn ich weiß, wie er angesprochen wird.
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wäre ja auch zu schön gewesen.. ich schau mal.
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Liebe Pilzfreunde, für mich fängt das Jahr 2023 bereits sehr gut mit einem Fund von Sarcoscypha jurana los. Die Fundstelle, der Hangelstern bei Gießen, ist zwar schon seit langer Zeit gut kartiert, aber für mich immerhin ist es ein Erstfund, nach dem ich schon länger gesucht habe, und dadurch etwas sehr Besonderes. Beste Grüße, pedro.
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oh gut zu wissen, danke für die korrektur
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An den Cheilos lässt sich Galerina graminea eindeutig bestimmen? Gut zu wussen! Direkt neben meinem Lamprosporafund auf einer Steinmauer wohnt eine kleine Galerina-Art, die gut graminea sein könnte. Muss ich mir wohl mal genauer angucken.
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Eindeutig narzissengelber Wulstling. Falls die Trennung zwischen den beiden Arten mal schwerer fallen sollte, lässt sich beim Narzissengelben die Huthaut übrigens tortenstückartig abziehen. Ich bin sehr sicher, beim Gelben geht das nicht, habe es aber fairerweise noch nicht ausprobiert.
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Hallo,
Austernseitlinge sehe ich auf deinen Bildern nicht.
Lungenseitlinge könnte hinkommen, mit Betonung auf "könnte"...
VG
Wolfgang
Lungenseitlinge sind makroskopisch leider nicht so gut von Austern zu unterscheiden, da es ja auch noch eine Sommervariante (Pleurotus ostreatus var praecox) gibt, die zumindest nach Ludwig ebenfalls anisartig riechen, leicht gilben, helle Huthaut haben kann und keinen Kälteschub zum Fruktifizieren braucht. Außerdem soll es Hybridisierungen zwischen den Arten geben. Und dann steht an anderer Stelle (weiß gerade nicht wo), dass Lungenseitlinge wohl nur in höheren Lagen vorkommen soll. Ich trenne die nur mikroskopisch durch die sich deutlich unterscheidende Dicke der Huthaut. Und habe auf diese Weise bisher erst Pleurotus ostreatus, niemals Pleurotus pulmonarius gefunden. Ich vermute mal, auch durch das deutliche grau, dass eir hier eher eine Auster vor uns haben.
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Wieder mal ganz tolle Mikro- und Makrofotos, Sandra! Vor allem die Lamprospora ist wirklich klasse. Die krieg ich persönlich nie auf Artebene bestimmt, weil ich von Moosen so gar keine Ahnung habe.
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Willkommen un der wunderbaren Welt der Pilzmikroskopie!
Zu E. hispidilum: was Oliver sagt. Gleich mit ner Entoloma anzufangen, ist mutig. Aber ich hab gut reden, mein erster Pilz unterm Mikroskop war ein Risspilz (welcher das war, weiß ich bis heute nicht). Was mir bei der ersten Zeit mit Mikroskop geholfen hat, war schon makroskopisch sicher bestimmte Arten (Steinpilz, Fliegenpilz, was man halt so findet) nachzumikroskopieren und die in der Literatur angegebenen Daten zu "überprüfen".
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auch ohne stielbasis wird es ein scheidling sein. sonst kommt eigentlich nichts in frage.
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deutlich freistehende Lamellen, auf dem Boden wachsend, rosa Sporenpulver, vermutlich war an der Stielbasis auch mal eine lappige Scheide und der Geruch war schwach rettichähnlich, ich tippe mal auf eine Volvariella, vermutl. gloiocephala, die sind dieses Jahr recht häufig. Gibt es ein Bild von der Stielbasis?
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Falls Du noch genügend Material zur Verfügung hast, könnte ich Dir die Adresse eines lieben Freundes und Moospilz-Spezialisten vermitteln.
Liebe Grüße, Nobi
Lieber Nobi,
auch ich würde ganz gern auf dieses Angebot zurückkommen. Von dieser unbekannten Lamprospora, die ich aufgrund des Schlüssels bei octospora.de als "miniata agg." kartieren würde, habe ich noch mindestens einen jungfräulich-unbeschädigten FK und könnte auch von dem Moos selbst, das ich leider nicht bestimmen kann, etwas dazutun.
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Auf einer rotbeinigen Baumwanze (Pentatoma rufipes) fand ein entomophiler Freund folgenden Pilz, den ich nach mikroskopischem Abgleich mit diesem und ähnlichen Beiträgen hier für Beauveria bassiana halte. Kann das jemand absegnen? Würde den gerne kartieren.
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Sie sind zuverlässig und schmackhaft, und wenn man weiß, worauf man achten muss, sind die Kriterien sehr einfach und eindeutig.
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Also ich bin ja nicht der ganz große Experte, aber die Lamellen/Leisten beim rechten Pilz scheinen mir weniger an Zahl zu sein, dafür sind sie deutlich dicker und außerdem unregelmäßiger. Ich kann mir nicht recht vorstellen, wie das mit einem bloßen Alterungsprozess erklärbar sein sollte.
Aber falls es verschiedene Varietäten des Falschen Pfifferlings gibt, naja, vielleicht.
Nein, das ist überhaupt nicht ungewöhnlich, gerade beim falschen Pfifferling nicht. Der ist sehr variabel. Dafür braucht es keine andere Varietät. Das schafft auch ein einzelnes Myzel.
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Hast du hier auch einmal Bilder von oben von den Gifthäublingen? Für mich ist auch immer das Gesamtbild des Pilzes wichtig und die Hüte von oben finde ich bei Stockschwämmchen auch sehr charakteristisch.
oh, sorry, lese deine frage erst jetzt. was Wutzi sagt: stockschwämmchen sind von oben nie ganz sicher zu bestimmen. daher auch kein bild von oben.
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Hallo Karl,
ja, Mehlgeruch war deutlich vorhanden. Habe nach dem Schlüssel in Großpilze BaWü bestimmt, da war die Sporengröße auch ein wichtiges Kriterium. Hab jetzt nicht zwanzig Sporen gemessen, aber so drei, vier, um halt mit dem Schlüssel abzugleichen, dürfte also stimmen. Nach Schnallen und Pigment kann ich aber noch mal gucken, wenn du denkst, dass das notwendig ist.
Lieben Gruß
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Es waren auch definitv falsche an der Stelle. Die sahen ganz anders aus. Also entweder waren dort falsche und echte Pfifferlinge oder zwei sehr unterschiedliche Formen des falschen. Viel dunkler, oranger, mit eindeutigen Lamellen.
Dass an der gleichen Stelle falsche Pfifferlinge wachsen, ist natürlich kein Beweis, denn Zufälle gibts immer, aber es erhärtet doch den Verdacht, dass es sich hier wohl auch um welche handeln dürfte.
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