Danke dir!
Beiträge von Pedro
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Hallo Sabine, das Programm, das das kann, heißt piximetre und ist kostenlos. Die homepage ist zwar nur auf franzöaisch, aber die Software selbst lässt sich auch ohne Französischkenntnisse bedienen. Lieben Gruß!
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Liebe Freunde der Pilzkunde, liebe Ditte,
bei Risspilzen bin ich mir immer etwas unsicher. Ich habe am 17.8. bei Gießen unter Buchen und Eichen folgende Aufsammlung gemacht, die ich für Inosperma maculatum oder Inosperma fulvum halte. Der Geruch ist kräftig, aber weder spermatisch noch nach Honig, sondern angenehm herb aromatisch; eher so wie manche Telamonien riechen können. Ich kann das schwierig beschreiben, ich hatte mal eingelegte Oliven vom Wochenmarkt, die ähnlich gerochen haben. Der helle Hut ist spitzkeglig und von rotbraunen Radialfasern überzogen, darüber liegt mehltauartig in unregelmäßigen Flecken weißlicher Velumfilz. Die Stiele waren anfangs ziemlich hell, aber nehmen im Alter bzw während des Dörrens hauptsächlich eine rotbraune Farbe an. Erstmal die Makrobilder:Die Sporen sind glatt, manchmal annähernd bohnenförmig, der Apex meist stumpf.
(7) 8.4 - 10 (11.8) × (4.9) 5.2 - 5.9 (6.9) µm
Q = (1.3) 1.5 - 1.8 (1.9) ; N = 133
Me = 9.2 × 5.5 µm ; Qe = 1.7
Die Cheilocystiden (Pleuros keine vorhanden) sind meist bis ca. 50 µm lang, keulig, mit Schnallen. Selten haben sie im unteren Bereich ein Septum eingezogen.
Die Caulocystiden unmittelbar an der Stielspitze sehen so aus:
Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.
Vielen Dank jetzt schon,pedro.
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Laut Baral (2020) https://www.mnhn.lu/science/monograph-of-orbiliomycetes/ sind in Europa die Arten mit frisch gelbem Pigment immer O. xanthostigma und solche frisch ganz ohne gelbes Pigment, oft mit Rosatönen, O. leucostigma. Mischkollektionen sind wohl nicht selten.
"Species of the xanthostigma/leucostigma complex are readily recognized under the microscope (oil immersion) by small, cashew-shaped, semicircular ascospores of about 2.5–3 µm length (in situ), with distinct warts on the rounded dorsal side (see also Fig. 55) and a single globose SB at one of the two ends. However, this species complex varies in apothecial colour between whitish to pale chlorinaceous or pale rosaceous-lilaceous and pale to bright yellow(-orange). [...] Since our experience was that both pale and bright yellow apothecia belong genetically to O. xanthostigma, only those populations were identified as O. leucostigma which lack any yellow tints."Demzufolge präsentiere ich hier auch einmal meinen eigenen Fund Orbilia xanthostigma (Brandstelle Butzbach, 30. Mai 2025, auf Kiefer):
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Danke für das sehr hilfreiche Word-Dokument, das hilft auf jeden Fall!
Ja, gut möglich, dass viele der Primärkonidien auch Sekundärkonidien sind; es gibt ja zwei Arten von Sekundärkonidien, wobei die ersteren aussehen wie Primärkonidien. Aber ja, damit ist es unmöglich, vernünftige Messungen nur von Primärkonidien oder nur von Sekundärkonidien zu machen.
Die Konidienträger waren verzweigt, und es waren Zystiden / Rhizoiden vorhanden; im Schlüssel wurde auf diese Merkmale auch eingegangen. -
Nachtrag: Es handelt sich tatsächlich um eine Pandora sp. Ich habe diese mit Keller, S. & O. Petrini (2005) geschlüsselt. Entscheidend waren dann vor allem auch die "Hyphal Bodies" im Inneren der Köcherfliege:
uUnd dass es sich bei dem Wirt tatsächlich um eine Köcherfliege handelt, sieht man an den Haaren auf den Flügeln:
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Liebe Freunde pilzbepelzter Arthropodenkörper,
ich habe vorgestern in einem schlammigen Bachbett auf einem Stück morschem Holz folgenden Parasiten gefunden, bei dessen Bestimmung ihr mir ja vielleicht helfen könnt:
Aufgrund der vier Flügel scheidet eine Fliege als Wirt schon mal aus; ich tippe aufgrund der Flügelstruktur, dem behaarten Kopf und dem generell mottenähnlichen Körperbau mal auf Trichoptera / Köcherfliege.
Wegen der Konidienbildung würde ich das ganze mal ziemlich sicher in die Fliegentöterverwandtschaft packen.
Ich habe folgende primäre Konidien gemessen:(25.1) 29.6 - 45.9 (56.3) × (9.1) 10.4 - 13.8 (17.1) µm
Q = (2.2) 2.5 - 4 (5) ; N = 51
Me = 38.3 × 11.9 µm ; Qe = 3.3
Ich habe eine sekundäre Konidie gefunden mit den Maßen 26.3x12.3.
Das, was ich für Überdauerungssporen halte, ist hyalin und rund:
Der Pilz befindet sich noch in meinem Kühlschrank; ich kann also noch weitere Präparate anfertigen.
Schon jetzt ein Danke fürs Drüberschauen,
pedro. -
Dass der Pedicel wohl schnell vergänglich ist, macht Sinn; das hatte ich mir dann auch gedacht. Danke für deine Einschätzung! Ich sehe dann mal die Gattung als bestätigt an; das passt alles sehr gut. Es war mir aber wie gesagt leider nicht möglich, die Sporen zu messen. Daher kann ich dir darauf keine sinnvolle Antwort geben. Es muss dann mit der Bestimmung wohl bei Zopfiella sp. bleiben. Das ist aber schon eine viel bessere Bestimmung, als ich mir erhofft hatte.
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Björn Wergen hat auf FB die Vermutung geäußert, es könne sich um Cleistothecien von Zopfiella sp. handeln. Vergleiche ich dies mit anderen Bildern der Gattung, macht das durchaus Sinn. Auch wenn es dann natürlich kein imperfekter Pilz ist, wie ich anfangs vermutet hatte.
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Liebe Pilzfreunde,
an der Universität haben wir die Sukzession von Pilzen auf frisch entnommenem Pferdedung dokumentiert. Nach drei Wochen konnte ich auf unverdauten Heustückchen heftend kleine (ich schätze ≤1mm) schwarze, glänzende Kissen finden, die ein bisschen wie abgeworfene Pilobulus-Sporenpakete aussehen. Werden die Kissen zerdrückt, ist die austretende, dunkle Sporenmasse flüssig. Unter dem Lichtmikroskop (leider haben die im Seminarraum kein Messokular o.ä.) zeigen sich im Inneren dieser Kissen melanisierte, annähernd zitronenförmige (an einem Ende abgeschnitten) Sporen mit einem dunklen ringförmigen Struktur im Inneren. Hat jemand von Euch eine Idee, um was es sich handelt? Leider habe ich keine Möglichkeit, bessere Aufnahmen nachzureichen, da Dung und somit auch Pilze an der Universität verblieben, aber vielleicht lässt sich das ja trotzdem auf Familie oder gar auf Gattung bestimmen.
Mit bestem Gruß und Danke schon einmal,
pedro
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Wow, vielen Dank!
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Oh, vielen Dank, der Link war sehr hilfreich. Ja, demzufolge ist das C. suberythrinus. Das passt perfekt zu Farbe, Jahreszeit und Sporen.
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danke, dann passt doch alles.
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Hab noch mal nachgeschaut, im Krieglsteiner (Großpilze BaWü, Bd. 5) steht zur Ökologie von Cortinarius vernus: "Mykorrhiza: Ausschließlich mit Laubbäumen, vor allem Hainbuche und Linde. Die Funde unter Nadelbäumen gehören sehr wahrscheinlich anderen Arten an. Carpinus betulus (2), Quercus robur (1), Tilia spec. (2), indet. Laubbaum (3)"
Demgemäß würde Cortinarius vernus passen -- es sei denn, jemand widerspricht. Danke nochmal.
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ja, über den hatte ich auch nachgedacht. Selbst die Sporenmaße würden ungefähr passen. Aber für mich ist das (und andere Bäume als diese Alleebäume standen da nicht) eindeutig Tilia cordata und definitiv keine Birke:
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Liebe Pilzfreunde,
am Ostersonntag habe ich in Mittelhessen eine spannende Telamonie am Fahrradwegrand unter Tilia cordata / Winterlinde gefunden. Nun habe ich leider keine Spezialliteratur für Cortinarien bzw Telamonien. (Wird das noch was mit Band 5 von Ludwigs Pilzkompendium?) Der Geruch ist für mich dieser typisch angenehme, mild würzige Telamoniengeruch, der mich entfernt an schwarze Oliven erinnert. Der Stiel ist hohl. Vielleicht kriegen wir den Kollegen ja auf Artebene hin.
Sporenmaße:(6.6) 7 - 8 (8.6) × (4.9) 5.2 - 5.7 (6.2) µm
Q = (1.2) 1.3 - 1.4 (1.5) ; N = 108
Me = 7.5 × 5.5 µm ; Qe = 1.4
Ich kann gerne noch weitere mikroskopische Aufnahmen anfertigen oder ein paar Reagenzien auftragen, noch sind zwei FK da.
EDIT: Cortinarius suberythrinus ist bestätigt.
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Ansonsten: bei deinem Pilz auf Ahorn könnte es sich um Cristulariella depraedans handeln, den ich allerdings bisher nur auf A. platanoides und vor allem A. pseudoplatanus gefunden habe...
l.g.
Stefan
Ja, gut, muss wohl unbestimmt bleiben; leider waren da nirgends Konidienträger auf der Blattunterseite. Aber wenn ich wieder im Gelände bin, schaue ich noch mal nach.
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Ja, stimmt, ein Hauch Melanin ist da. MfG
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Danke dir. Ach, Alternaria kann auch durchsichtig sein? Ich dachte, die sind immer melanisiert. Man lernt nie aus.
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Liebe Phytoparasitenfreunde,
bei einer Exkursion von letzter Woche konnte ich einen Fund, den ich heute mikroskopiert habe, partout nicht zuordnen. Zumindest bladmineerders.nl kennt hier keinen Pilz, zu dem die beobachteten Konidien passen. Aber zuerst einmal die makroskopische Beschreibung. Im Feld fielen mir auf Acer campestre folgende Blattflecken auf:
Unter dem Binokular konnte ich bis auf schwarze Verkrustungen, die ich mit bloßem Auge für Pyknidien gehalten hatte, zuerst nichts erkennen. Schließlich fielen mir bei 80facher Vergrößerung (vgl. Bild) auf der Blattoberseite kleine, Trichom-ähnliche, büschelig wachsende weiße Härchen im dunklen Randbereich der Blattflecken auf. Konnte es sich vielleicht um Konidienträger handeln? Tatsächlich konnten relativ schnell Trichome ausgeschlossen werden, da sich nach weiterer Suche "echte" Trichome wesentlich länger und einzelstehend oder nur direkt auf der Blattnervatur zu finden waren.
Bei epiphyllen Konidiophoren spare ich mir gerne das frimelige Herumschnippeln und bediene mich meines guten alten Freundes, des Tesafilmpräparats. Einfacher geht es nicht, einfach draufdatschen, abziehen, und man spart auch noch ein Deckgläschen ein. Tatsächlich waren die entsprechenden "Härchen"-Konidiophoren sehr gut unter dem Mikroskop einsichtbar, auch Konidien gab es en masse zu sehen. Hier ein paar Bilder in 400-facher Vergrößerung:
Es scheint mir hier ein Mischbefall von mindestens zwei, wenn nicht gar drei Arten vorzuliegen. Nun bin ich in die Ölimmersion gegangen und habe die unseptierten bis einmal septierten, eiförmig bis ovalen und manchmal leicht keulenförmigen Sporen ausgemessen, die wie auf dem Bild direkt über diesem Text definitiv direkt von den oben bereits beschriebenen büscheligen Konidiophoren ausgehen. Die großen, vielzelligen, sichelförmig bis keuligen Dictyosporen einerseits und die kleinen, rund-eiförmigen Sporen mit einer basalen, an ein Hilum erinnernden Narbe ignoriere ich bei der Messung.
Auch wenn ich sie ignoriere, habe ich dennoch vor allem von den Dictyosporen ein paar Fotos gemacht:
Nun noch die Auswertung der Messdaten:
(6.2) 7.8 - 15.2 (20.4) × (3.7) 4.2 - 5.5 (6) µm
Q = (1.3) 1.6 - 3 (4) ; N = 48
Me = 11.7 × 4.8 µm ; Qe = 2.4
Kann mir irgendjemand bei der Bestimmung weiterhelfen? Material ist noch vorhanden.
Beste Grüße, pedro.
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spannend. eines tages werde ich sowas vermutlich selbst sequenzieren können. das ist ja eines der gründe für mein letztes jahr begonnenes biologiestudium. aber ja, dann kartier ich den wohl vorerst besser nicht
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Danke dir! Dann werd ich den mal als F. velutipes s.str. kartieren, es sei denn, jemand widerspricht noch.
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Hallo zusammen,
als Ergänzung dazu: Nectria cinnabarina ist ein Artenkomplex, aus dem in Europa drei Arten vorkommen. Die sichere Bestimmung auf Artebene geht nur mikroskopisch.
Björn
Hast du einen Schlüssel für mich? bzw wo kann ivh die mikroskopische Abgrenzung am bedten nachlesen?
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Liebe Pilzfreunde, ich wollte einmal um Bestimmungshilfe von euch bitten.
Mikroskopisch passt hier alles zu Flammulina fennae: Wir haben eine ixotrichodermale Pileipellis mit in Richtung Hutmitte häufiger werdenden, aufrecht stehenden Pileocystiden, eiförmige bis breit ovale Sporen mit Maßen von ca. 6-8 (8,5) x 3,5-4,5 und einem Q von ca. 1,8. Auch der Standort auf dem nackten Erdboden bzw. vergrabenem Wurzelwerk und die wurzelnde Stielbasis passt perfekt. Was hingegen nicht passt, ist die kräftige Hutfarbe. Die soll ja bei F. fennae immer sehr blass ausfallen. Was sagt ihr? Vertraue ich auf die Mikromerkmale? Kann F. fennae auch mal kräftiger gefärbt sein? Oder sollte ich hier eher von F. velutipes s.str. ausgehen (F. populicola fällt ja schon mal aufgrund der HDS raus und weil der im Sammelgebiet nicht vorkommt), auch wenn dafür Q und Sporenmaße nicht so richtig passen wollen? (Die FK sind leider schon verzehrt, sodass keine weitere mikroskopische Analyse möglich ist.)
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Habe gestern in Marburg an einem alten Eichenstumpf diesen schönen Fund gemacht: Cudoniella acicularis
FK lang gestielte (bis zu 1 cm), weiße, im Alter vor allem von der Stielbasis aus, aber auch überall gesprenkelt gilbend bis schwärzende, tellerförmige, am Rand oft leicht heruntergebogene, rasig wachsende, bis zu ca. 2 mm breite Becherchen. Asci inoperculat, darin meist 8 bis zu 21 µm lange, elliptische, glasige, oft einfach und deutlich septierte Sporen, Paraphysen fadenförmig und mit vielen kleinen Tröpfchen.
Makrofoto am Fundort
Makrofoto am Fundort
Bino, 10x
Bino, 10x
Bino, 80x
Fundort
Fundort (an der Wurzel ganz unten)
Brightfield 400x, Baumwollblau
Brightfield 400x, H2O
Brightfield 1000x, H2O