Beiträge von coröhrling97

    Bei uns in Südniedersachsen stehen die Pilze in den Startlöchern.

    Ich habe schon an 4 Stellen Flockis gefunden und zudem die ersten Frauentäublinge sowie 2 winzige Perlpilze.

    Nach 10 tägiger Trockenheit gab es gestern ein Gewitter mit 20 l Niederschlag auf den Quadratmeter.

    Das dürfte den Pilzschub vorantreiben, da vorher die Feuchtigkeit der begrenzte Faktor war.


    Ich werde mir die Standorte nochmal genauer anschauen.

    Hallo coröhrling,

    den Filzröhrling hätte man mal längs durchschneiden sollen, ob das wirklich ein Rotfußröhrling und nicht etwa ein Eichenfilzröhrling (Hortiboletus engelii) war. Der Täubling kann vieles sein - es ist zwar erkennbar ein Gelbsporer, aber ob scharf oder mild im Geschmack, weiß man nicht.

    FG

    Oehrling


    Die Geschmacksprobe des Täublings war mild.


    An dem Hang wuchsen nur Buchen - kommen die auch als Mykorrhizapartner für H.engelii infrage?

    Hallo in die Runde,

    nachdem in meiner Gegend die ersten Netzhexenfunde gemeldet wurden, habe ich mich dieses Wochenende in meinen Hauswald begeben um meine ca. 25 bekannten Stellen von Neoboletus erythropus aufzusuchen.


    Gestern konnte ich dann den ersten Rotfußröhrling an einem Südwesthang sowie die ersten beiden Flockenhexen am Waldrand finden (eine war schon hinüber, aber hat eine kleiner Schwester).

    Heute Vormittag ging es dann in den anderen Teil des Waldes. Insgesamt zeigten sich 3 junge Flockis an zwei verschiedenen Stellen.

    Außerdem konnte ich überraschenderweise Täublinge auf Moos unter Fichten (saurer Boden) finden. Hier vermute ich drei verschiedene Arten an einer Stelle. Insgesamt standen da auf wenigen Quadratmetern an die 10 Fruchtkörper. Dort muss das Mikroklima einfach passen.


    Ansonsten war der spektakulärste Fund für mich eine Einzelpflanze des Langblättrigen Waldvögleins (Cephalanthera longifolia). Da mein Hauswald schwach saure bis neutrale Böden hat, hätte ich nie im Leben mit einer Orchidee gerechnet - zumal ich dort nie zuvor eine Orchidee finden konnte.


    Eindeutig Boletus reticulatus.

    Der Hut kann da auch noch deutlich stärker aufreißen.

    Das Exemplar scheint aufgrund der weißen Röhren noch ziemlich jung zu sein und ist definitiv ein Frühstarter.


    Welche Bäume standen denn da in der Nähe?
    Der Pilz bevorzugt Eiche und Buche, aber soll auch in Parks gerne bei Linde wachsen.

    In Göttingen wurden die ersten Netzhexen des Jahres gesichtet. Damit sollten auch die Flockis in den Startlöchern stehen. Dein zeitliches Gespür scheint auch für Südniedersachsen zu passen.

    Sehr schöne Funde.

    Ich wohne in Südniedersachsen und habe meine ca. 20 bekannten Hexenröhrlingsstellen die letzten Tage kontrolliert - bisher zeigen sich noch keine Fruchtkörper.


    Wir hatten Mitte letzter Woche zwanzig Liter Niederschlag auf dem Quadratmeter und seitdem ist es relativ warm und trocken.

    Macht es Sinn nächste Woche die Stellen nochmal zu kontrollieren oder bräuchte es nochmal Niederschläge?
    Ab Sonntag haben wir die ersten Sommertage mit 25 Grad. Hoffentlich stellen sich ein paar Hitzegewitter ein.


    Dafür hat sich gestern der erste junge Schwefelporling des Jahres gezeigt - die sind dieses Jahr auch spät dran.
    Wir hängen was die Pilzsaison angeht also etwas hinterher in Mitteldeutschland.

    Aufgrund des recht kompakten Erscheinungsbildes und der Rötung vermute ich Agaricus bitorquis, den Stadt-Champignon.


    Der Porling sieht mir am ehesten nach dem Sklerotien-Stielporling aus.

    Hi,


    ja hab schon gehört, dass die heilig sind und gut gehütet ☺️ Naja aber vielleicht später Pfifferlinge und paar andere! Wobei wo es hier in der Gegend richtige Auwälder gibt würde mich schon interessieren, aber hab nach unzähligen Kilometer dieses Jahr mich mit den Maipilzen, die ich übrigens sehr lecker fand, zufrieden gegeben 😌 prinzipiell spricht ja nix dagegen, dass ich auf eigene Faust suche und die Pilze per Buch und Internet identifiziere - alle sprechen hier von Pilzsachverständigen usw. aber die haben hier erst ab der letzten Augustwoche ihr Büro geöffnet 🤔


    Lg Inci

    Tipp:
    Ich würde mich beim Morcheln suchen nicht krampfhaft auf Auwälder beschränken.

    Meine Morchelgebiete liegen alle außerhalb von Auwäldern.


    1. such nach geologischen Bodenkarten für deine Gegend um Gebiete mit Muschelkalk auszumachen

    2. in diesen Gebieten musst du nun Wälder mit gewissem Eschenanteil finden, da kommen die Speisemorcheln zu hoher Wahrscheinlichkeit vor


    Das war meine Herangehensweise beim Morcheln sammeln - und ich bin damit sehr gut gefahren.

    Hallo in die Runde,

    ich habe letzte Woche erstmals in meinem Leben Fingerhutverpeln gefunden.

    Diese standen in einem Gebüsch unter Weißdorn.

    Direkt nebenan wuchsen Maipilze im Hexenring und Käppchenmorcheln standen zwischen den Fingerhutverpeln. Ohne die Käppchenmorcheln hätte ich die sehr gut getarnten Fingerhutverpeln übersehen.


    Meine Frage: sind das auf dem Foto zwei unterschiedliche Arten der Fingerhutverpel (Verpa conica und Verpa digitaliformis) oder ist die Art generell sehr variabel?

    Interressant, gut das du das thema champignons ansprichst da gibts nähmlich auch eine frage die mich schon seit einer weile interressiert.

    Wenn ein essbarer Champignon zur Beratung mitgebracht wird weist man die person darauf hin das diese schwermetalle und dergleichen akkumuliert

    haben könnte? Da müsste man sich beim Habitus ja sicher sein. Wäre das ein Grund den Fund nicht freizugeben?

    Ich würde auch essbare Champignons aufgrund der potentiellen Verunreinigungen nicht mehr essen.

    Man kann die Sammler darauf hinweisen.

    Verwerfen würde ich die Champignons aber nicht - zumal die Schwermetallgehalte von Art zu Art stark schwanken können.

    Wenn man nur selten wilde Champignons isst dürfte das ganze ohnehin unbedenklich sein.

    Den Agaricus sylvaticus oder Agaricus bitorquis lasse ich mir persönlich nicht entgehen, wenn ich den Arten mal über den Weg laufe (was nur sehr selten vorkommt).

    Hallo.

    Die Morchel auf dem Bild ist 1a Ware.

    Mir persönlich machen die rötlichen Verfärbungen nichts aus - ich vermute genauso wie du, dass es sich um Trockenschäden handelt.


    Die genannten braunen Verfärbungen am Stiel haben mir beim Verzehr bisher auch keine Probleme bereitet.

    Ich bin zwar kein PSV, aber würde den gesamten Korb verwerfen sobald sich sehr stark bzw. tödlich giftige Pilze darin befinden.


    Bei z.B. Speisetäublingen oder Karbolchampignons würde ich nur die entsprechenden Fruchtkörper aussortieren. Da dürfte eine Kontamination durch Lamellenbruchstücke nicht für eine Magen-Darm Vergiftung ausreichen.

    Moin allerseits.

    Auch in Südniedersachsen hat die Morchelsaison ihren Höhepunkt erreicht.

    Heute morgen bin ich mit zwei Pilzfreunde in aller früh aufgebrochen und wir haben neue Habitate der Speisemorchel in unserer Gegend gefunden.

    Die Habitate sind Höhenzüge bzw. sogenannte Zeugenberge, welche Muschelkalk als Ursprungsgestein aufweisen.

    Normalerweise haben wir Buntsandsteinböden, die Zeugenberge stellen eine Ausnahme dar. Außerdem stehen an den Hängen sowie auf den Kuppen viele Eschen. Somit hat man das perfekte Morchelhabitat.


    An sonnenexponierteren Stellen waren die ersten Speisemorcheln schon etwas drüber.


    Käppchenmorcheln zeigten sich nur vereinzelt.

    In einem Schlehen-, Weißdorngebüsch mit eingestreuten Eschen konnte ich den Erstfund Verpa conica (Fingerhutverpel) machen.


    Insgesamt hat sich das frühe Aufstehen um 5 Uhr definitiv gelohnt.

    Wir haben nur an einem Standort Abschnitte gesehen, die anderen Habitate scheinen demnach kaum bis gar nicht von Pilzsammlern frequentiert zu sein.


    E: Maipilze gab es auch in Massen. Vor allen Dingen in Hexenringen auf Magerrasen, aber auch ab und an im Wald.

    Wo Maipilze stehen sind die Morcheln meistens nicht weit (zumindest wenn Eschen vorhanden sind).

    tempImageSoIaLD.pdftempImageSoIaLD.pdf

    Was habt Ihr denn alle bloß mit dem Bärlauch?
    Der ist kein Morchelzeiger sondern gehört lediglich zu den Pflanzen, die basischen Boden bevorzugen. Bei uns zumindest wächst er auch gerne auf nährstoffreicheren Böden, was eigentlich nicht so das Terrain der Morcheln ist. Ich sehe zwar immer wieder Bilder, auf denen Morcheln zwischen Bärlauch zu sehen sind. Ich selbst habe aber noch nie welche bei Bärlauch gefunden und dort, wo ich Morcheln finde, ist i.d.R. auch kein Bärlauch. Damit möchte ich nicht sagen, dass es das nicht gibt, man sollte sich aber nicht zu sehr darauf versteifen.
    Ich möchte diese ganzen allgemeinen Tipps zur Morchelsuche gar nicht in Abrede stellen, aber ich denke, dass es zu den Anfängerfehlern gehört, ausschließlich an Stellen mit möglichst vielen Zeigerpflanzen zu suchen. Für all diese Zeigerpflanzen gilt, dass sie keine Morcheln anzeigen, sondern lediglich Böden/Biotope, wo Morcheln wachsen könnten. Es müssen nicht mal Eschen vorhanden sein. Ich habe z.b. gestern noch schöne große Speisemorcheln in einem Wäldchen mit Bergahorn gefunden. Einzige "Zeigerpflanzen": ein paar einzelne Waldmeisterpflänzchen. Die meisten Morcheln hatte ich in diesem Jahr jedoch auf sonnenzugewandten Streuobstwiesen mit Magerrasen und alten (ungepflegten und teilweise schon abgestorbenen) Apfelbäumen gefunden.


    LG, Josef


    Mein bestes Morchelhabitat steht voller Bärlauch und ist ein Plateau auf 400 Metern, welches nur unter Anstrengung erklommen werden kann (daher wohl keine Konkurrenz).

    So unterscheiden sich die potenziellen Habitate der Morchel.

    Allerdings ist dieses Plateau welches von Eschen, Ulmen und Ahorn bewachsen wird sehr schattig und die Speisemorcheln erscheinen dort nie vor Mitte Mai. An den steilen Hängen wachsen alte Buchen, welche den Schatten werfen.

    Ich habe gestern auch zwei große Hexenringe entdeckt.

    Denen werde ich in einer Woche mal einen Besuch abstatten.

    Ansonsten zeigen sich bei mir die Maipilze aktuell auf Graswegen, Grasflächen sowie Böschungen in Waldnähe.
    An den Stellen gibt es auch Weinbergschnecken und vereinzelt Primula veris. Etwas Kalk ist also definitiv von Vorteil.


    E: Ich habe bisher keinen einzigen Madengang bei den Maipilzen gefunden. Die scheinen dieses Jahr wenig Madenbefall zu haben.

    Traumhaft!
    Vielen Dank für die tollen Impressionen.

    Den Maipilz suche ich dieses Jahr auch zum ersten Mal und ich konnte an diesem Wochenende bereits 6 Stellen wo Calocybe gambosa wächst finden.

    Ich finde, dass der Pilz vom Geschmack mit den Morcheln mithält und würde ihn unter die Top 5 der Speisepilze listen.

    Hallo liebe Nordler,

    für die Suche im urbanen Raum bzw. da wo es tendenziell keine Kalkböden gibt könntet Ihr Euch an die Empfehlungen von Cratarelle halten. Er hat im Brandenburger Strang geschrieben, dass es sich lohnt da zu schauen wo der Mensch den Boden zugunsten der Morcheln verändert hat. Z.B. Strebergartenkolonien oder Wiesen und Gehölze um ehemalige Gemäuer.

    Ich kenne hier in der Prignitz Euer Problem ganz gut. Entweder gibt es keine kalkhaltigen Böden und wenn doch dann sind sie zu nährstoffreich.

    Ich suche gerade auch sehr intensiv nach neuen Plätzen und konnte bisher nur einen einzigen Platz finden an dem Verpeln zu finden sind.

    Viel Erfolg und beste Grüße Nicolai

    Ist denn Nährstoffreichtum ein Problem für Morcheln?
    Da Morcheln ja saprotrophe Pilze sind dürfte die das nicht stören. Zumal es schon genug Beispiele gab wo Morcheln direkt neben Brennnesseln wuchsen (die ja ein ausgesprochener N-Zeiger sind).

    Einzig Mykorrhizapilze reagieren allergisch auf zu viele Nährstoffe.

    Ist bei uns in Südniedersachsen ähnlich.

    Kann ich bestätigen. An meinen zwei Stellen für Käppchenmorcheln, bisher nichts. Eventuell etwas zu trocken, teils staubt es auf den Äckern schon wieder.

    Das ist mir auch aufgefallen. Im Auwald sollte dennoch genug Feuchtigkeit für die Fruktation vorhanden sein. Die insgesamt eher kühlen Temperaturen dürften die Morchelsaison bei uns verzögern.

    Na dann erklärt das, warum ich nördlich HH nichts gesehen habe bisher....

    Scheinbar geht es da echt erst ab Mai los.

    Ist bei uns in Südniedersachsen ähnlich. Der Bärlauch ist noch nicht in der Blüte und die Schuppenwurz ist frisch aus dem Boden gesprossen. Vor Mai wird das nichts mit den Speisemorcheln - zum Glück habe ich ein Spitzmorchelhabitat unter Fichten entdeckt.