Beiträge von Schrumz

    Hallo zusammen, nachdem der ja neulich ausgiebig diskutiert wurde, habe ich heute auch mal eine meiner Fundstellen von Butyriboletus subappendiculatus aufgesucht. Dort war zwar noch nichts zu finden, 500m an einer mir sehr gut bekannten Stelle, an der ich ihn aber noch nie gesehen habe dann doch. Ich dachte mir ich nutze diesen Fund mal für eine Dokumentation. Fundort war im Schwäbischen Wald zwischen Schwäbisch Gmünd und Schwäbisch Hall auf ca 500m Höhe. Dominanter Baum ist hier die Weißtanne, aber auch Fichten gibts immer Mal wieder. Buchen eigentlich nur kleine, gerade erst wachsende. In der Nähe heute Kronenbecherlinge, Narzissgelbe Wulstlinge und Flockis im Herbst kommen an dieser Stelle Trompetenpfifferlinge, Steinpilze und auch abgestutzte Keulen. Damit kann ich auf den Boden schließen, dass ich nicht auf den Boden schließen kann. Dort gibts definitiv Kalk, oberflächlich angesäuert ists an einigen Stellen aber sicherlich.

    Habitat:

    Sie wuchsen hier direkt am Rande des ersten Weges, der links vom Hauptweg weggeht. Dort ist der Wald recht licht.

    Kronenbecherling im Habitat:

    Standortbilder:

    Typischer Steinpilzhabitus.

    Hutaufnahme:

    Warm brauner Hut, trocken.

    Stielaufnahme:

    Feines gelbliches bis bräunliches Netz am Stiel

    Frisches Schnittbild:

    Tatsächlich schon links eine ganz leichte Verfärbung zu sehen. Nach etwa 5 Minuten verfärbten sich dann Druckstellen am Stiel und eine Druckstelle an den Röhren leicht bläulich. Im Fleisch dunkelten Druckstellen auch etwas, mit gaaaaaanz leichtem Blauschimmer:

    Nach noch einmal 5 Minuten waren sämtliche Verfärbungen wieder weg. Der Pilz riecht firsch unheimlich angenehm, leicht nach Steinpilz aber definitiv auch mit fruchtig, leicht citrusartiger Komponente. Mein Vergleich nach Geruch ist tatsächlich Lepiota brunneoincarnata, die rochen letztes Jahr sehr ähnlich. Ich hätte den als recht typischen Butyriboletus subappendiculatus abgestempelt. Interessant finde ich, dass dieser in den meisten Quellen die ich Finde als Partner der Fichte beschrieben wird. Bei meinen Funden war stets Tanne in der Nähe und meiner Meinung nach der wahrscheinlichere Partner. Ich kann mir vorstellen dass er unter anderem deshalb nach Norden hin seltener wird.

    Ich freue mich auf Einwände/Ergänzungen

    Viele Grüße

    Hallo Paulis,

    ja dein Fruchtkörper ist definitiv jünger. Ich kenne es aber oft so, dass Röhrlinge im jungen Zustand eher ihre typischen Verfärbungen zeigen. Kurzum: keine Ahnung ob das Blauen eine Laune der Natur, eine Alterserscheinung oder eine andere Art ist. Auf jeden Fall: halte in dem Habitat deine Augen offen! Bei mir kommen in der Nähe von B. subappendiculatus tolle Pilze wie Hygrophorus capreolarius, Lactarius intermedius, Lactarius albocarneus und Leucocortinarius bulbiger. (Manchen mag aufgefallen sein, dass das alles kalk- und tannenliebende Pilze sind. Weiß nicht ob das Zufall ist, da ja B. subappendiculatus auch oft auf saurem Boden gefunden wird)

    Viele Grüße

    Wahnsinn was es bei euch schon so alles gibt. Mich macht das nicht neidisch sondern vorfreudig auf mein Wochenende im Wald daher gern mehr davon :D

    Viele Grüße

    Ich habe in meinem Leben exakt einen gelbporigen Raufuß rausgedreht als ich keine Ahnung hatte was das war und ihn dann hier im Forum gepostet. Danach hab ich die Röhren an einer anderen Stelle unter alten Eichen verteilt. Dennoch - ich finde man hat da als Pilzsammler schon einen gewissen Ermessensspielraum. Ich bin oft im Wald, ich sehe welche Pilzart wie oft und in welchen Mengen vorkommt, und dann kann ich für mich entscheiden (selbstverständlich im Einklang mit dem Gesetz), wieviel ich von welcher Art sammeln kann. Für mich persönlich ist das tatsächlich völlig irrelevant - mein Jahrespilzbedarf ist mit den Steinpilzen, Flockis, Maronen und Pfifferlingen, die ich hier haufenweise finde völlig gedeckt, ich brauche überhaupt nix weiter. Aber um hier jetzt mal ein Beispiel zu nennen: An den Südhängen der schwäbischen Alb sind einige Kalk-Kiefernwälder zu finden. Dort finde ich immer mal wieder Hygrophorus latitabundus in größeren Beständen mit teilweise 10+ Fruchtkörpern. Dieser Pilz gilt teilweise als sehr selten - das liegt aber am Habitat, das eben in einigen Teilen Deutschlands völlig fehlt. Dagegen hab ich in meiner ganzen Pilzsuchlaufbahn erst ein einziges Mal Schwarzfaserige Ritterlinge gesehen. Nun würde nach meinem Empfinden der eine oder andere Kiefernschneckling aus größeren Vorkommen und im richtigen Habitat dessen Bestand hier überhaupt nix ausmachen, da wären aber wahrscheinlich wieder einige empört. Andererseits würde es wahrscheinlich keinen interessieren, wenn ich hier Schwarzfaserige Ritterlinge zum Essen sammeln würde - obwohl die hier viel seltener sind. Und sorry aber hier werden ständig RL Arten mit Sammelbildern gepostet und da sagt keiner was. Beispiele: Schwarzfaseriger Ritterling RL3

    Pappelraufuß RL3

    Heideschleimfuß RL3

    Kiefernsteinpilz RL3

    Gelber Graustieltäubling RL3

    Sowie viele weitere gängige Speisepilze mit örtlich starker Rückgangstendenz wie Birkenrotkappe, Totentrompete, Morchelbecherling und so weiter und so weiter. Ich glaube wir sind uns einig, dass das nicht alles über einen Kamm geschoren werden kann, eben weil viele dieser Rückgänge mit Habitatszerstörung einhergehen und ganz sicher nicht zum Großteil durch Sammler verursacht werden. Im Gegenteil glaube ich, dass sich einige Pilzsammler, die verantwortungsbewusst sammeln, positiv auf den Bestand auswirken, da sie sich durch Kartieren und Informieren gegen Habitatszerstörung einsetzen. Das mal meine 2ct dazu.

    Viele Grüße

    Wow echt? Gibts da noch keine Sequenzen zu denen? Nach allem was ich (auch auf Bildern) gesehen habe, scheinen die Extreme schon sehr unterschiedlich. Da B. appendiculatus aber wohl auch mit Nadelbäumen wachsen kann, scheint es bei manchen Kollektionen im Nadelwald Probleme zu geben. Noch verwirrender wirds wenn die Ökologie ein Bisschen zu beiden passt. Folgende Funde sind aus dem moosreichen Fichten/Tannenwald. In der Nähe Schönfußröhrlinge, Flockis, Maronen - aber auch Lactarius intermedius, Mönchsköpfe und andere Kalkzeiger. Zudem war da auch noch Buche eingestreut. Und zu allem Überfluss blaute der Kollege noch im Hutfleisch. Bei dem war ich dann echt überfragt.

    Ich werde meine Stellen in denen ich Butyriboleten im Nadelwald gefunden habe dieses Jahr nochmal aufsuchen und mir die genauer anschauen, gerade solche Kollektionen wären vielleicht auch mal eine Sequenzierung wert.

    Viele Grüße

    Witzig, ich hatte subappendiculatus (sehr wahrscheinlich) jetzt an 3 Stellen im oberflächlich angesauerten Tannen/Fichtenwald über Kalk und die waren alle 3 weder schimmlig noch madig. Zwei davon haben außen auf Druck, einer sogar im Hutfleisch über den Röhren geblaut. Ich hoffe ich kann mir die dieses Jahr mal nochmal anschaun.

    Viele Grüße

    Es schüttet und schüttet, kein Ende in Sicht. Die Rems ist schon lange über die Ufer, viele Keller sind voll, gestern ist bei einem Erdrutsch ein ICE entgleist. Wir hatten im Mai jetzt stolze 273 l/m2, womit er mit fast 75l Abstand der regenreichste Monat in den letzten 10 Jahren ist, und da sind der 01.06 und der 02.06. noch gar nicht mit drin. Insgesamt gehen wir dieses Wochenende wieder steil auf 150 l/m2 zu. Auch nächste Woche soll es weiterregnen, wenn auch nicht so viel. Kann gut sein, dass mich dieses Jammern in zwei Monaten verfolgt wenns wieder Dürre gibt, aber langsam wäre echt mal ein Bisschen Wärme und Sonnenschein angebracht.

    Nasse Grüße

    Hi,

    also für mich riechen die schon recht pfifferlingsähnlich. Ja der Hut ist erst in meiner hand so gelb geworden, der war vorher so weiß wie die anderen. Der knallgelbe wuchs keinen Meter weg von den anderen, würde mich schon wundern, wenn das eine andere Art wäre. Und ja meine haben auch gegilbt - bräunlich bis fast rötlich (siehe erstes Bild). Ich kenne mich ja mit den verschiedenen Pfifferlingsarten nicht so sehr aus, mir hat jemand hier mal eine Schlüssel geschickt, mit dem ich am ehesten zu C. pallens komme, es soll ja aber auch noch C. ferruginascens und sogar C. alborufescens geben. Die sind auf den Bildern finde ich jetzt auch nicht so weit weg, gerade mit dem Gilben, sollen aber wohl mediterraner verbreitet sein. Naja schmecken werden sie trotzdem.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    ich war heute im Laubwald auf Kalk unterwegs, um mal an meine Pfifferlingsstelle zu schaun. Und tatsächlich zeigen sich die ersten kleinen. In den letzten Jahren war ich immer da, als sie schon ausgewachsen waren, da sahen sie so aus:


    heute kann ich sie auch mal jung sehen. Sie sehen schon recht weiß bereift aus:

    ein etwas älteres Exemplar allerdings vollständig gelb:

    Ich hab alle, außer dem kleinen, den ich aus Versehen umgestoßen habe weiterwachsen lassen, der kleine sah nach 5 Minuten in meiner Hand so aus:

    Im Kalkbuchenwald sollte das C. pallens sein oder? Dann gab es noch 2 Täublinge, wahrscheinlich vesca und cyanoxantha.

    Viele Grüße

    Meine Theorie ist, dass zu dieser Jahreszeit die gesunden Myzelien maximal so 1-2 Fruchtkörper bilden. Das ist absolutes Flocki Traumhabitat da, im Herbst wachsen die buchstäblich überall. Die Menge kam nur durch die vielen Myzelien zustande, hier ist der große Schub auch im Herbst.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    ich bin heute mal wieder in meinen Lieblingswald gefahren. Die fast 200l Regen im Mai haben in diesem sowieso schon sehr feuchten Tannen-Fichtenwald natürlich die Pilze sprießen lassen, aber die Waldwege haben fast alle kleinere Wasserläufe, der kleine Bach ist mittlerweile an den breiteren Stellen ca 4m breit und der Waldboden um den Bach herum gleicht einem Sumpf. Eine Brücke hats weggespült, das hier, waaten oder knapp 2km am sumpfigen Bachufer im wieder einsetzenden, strömenden Regen zurücklaufen waren meine einzigen Optionen zurück zum Auto zu kommen. Ich hab mich für den Baumstamm entschieden, Gott sei Dank ging nix schief.

    Aber jetzt zu erfreulicherem:

    1. Mit den Flockis hatte ich ja gerechnet, aber dass es so viele, prächtige Exemplare

    gab hat mich doch überrascht. Hätte ich nicht noch genug getrocknete, wäre da ein ordentlicher Korb zusammengekommen.

    2. Die ersten Rotfüße kommen auch

    3. Das ist denke ich eine Deconica aus dem Moos. Hitrand leicht weiß beflockt, die wollte ich eigentlich unters Mikro schmeißen, hab sie aber leider auf dem Weg verloren.

    4. Keine Ahnung was das ist, habe noch nie was ähnliches gesehen. Wuchs am Wegrand bei wildem Rhabarber, Tanne und Fichte als mögliche Mykorrhizapartner in der Nähe. Geruch auffallend unangenehm fischig

    5. Auch hier bin ich völlig überfragt, im Moos wachsend. Sah nach einem dunkelsporer aus, leichter Mehlgeruch

    6. Das ist denke ich ein Rötling aus dem Moos

    7. Und dann gab es noch einen sehr erfreuliche. Erstfund, unter Tanne auf Kalk, das sollten doch Kronenbecherlinge sein

    Pfifferlinge gab es noch nicht, ich glaube aber arg lange lassen die auch nicht mehr auf sich warten. Dieses süße kleine lief am Ende noch schnurstracks laut fiepend bis auf nicht mal 2m auf mich zu, nahm aber sofort Reißaus, als ich einen laut machte.

    War insgesamt eine schöne Tour, der Boden ist hier sowieso, aber auch an den sonst sehr trockenen Kalkhängen sehr feucht, ich freue mich auf das, was hier in so 1-2 Wochen los sein wird.

    Viele Grüße

    Hallo,

    Hallo Sebastian,

    ist ja schon toll was los bei dir. Nachher wollte ich mal auf dem Neuen Friedhof in Stuttgart-Weilimdorf vorbeischauen, ob da auch schon was herumsteht.

    FG

    Oehrling

    kannst du mir vielleicht Bescheid geben, obs was gab? Ich war tatsächlich auch am Überlegen, dieses Wochenende vorbeizuschaun.

    Viele Grüße

    Sage und schreibe 103l sind bei uns in den letzten 48h zusammengekommen, davon allein 80,2 am 16.05. (bis 6 Uhr am 17.). Damit war es hier der regenreichste Tag seit mindestens 2014, ein paar Kilometer weiter sollen sogar die 150l geknackt worden sein. Zumindest hier gab es immerhin nicht so schlimme Überflutungen wie 2016. Ich hoffe dann mal ab nächster Woche auf Flockis, Sommersteinpilze und Pfifferlinge :).

    Viele Grüße

    Hallo,

    danke euch allen erstmal. Der Pilz wuchs eindeutig aus dem Boden und der Blausäuregeruch war wirklich ausgeprägt. Ich wusste ja, dass die Bestimmung schwer wird, vielleicht schaffe ich es diese Woche nochmal hin, in der Hoffnung, dass es neue Exemplare gibt.

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    ich schäme mich ein bisschen für diese Anfrage. Ich fand heute diesen Pilz unter Esche, Ahorn und Ulme und diverse Heckenpflanzen, leider schon total demoliert. Sehr auffällig aber der immer noch deutliche Geruch nach Blausäure, richtig kräftig. Vielleicht ein Rötling? Ich weiß die Bilder sind Sch... aber da ging leider echt nicht mehr. Ich habe von keinem Frühjahrespilz gelesen, der so kräftig nach Bittermandel riecht. In der Nähe übrigens auch Speise- und Käppchenmorcheln. Kann man das noch irgendwie eingrenzen?

    Viele Grüße

    Hallo,

    Was spricht denn hier gegen junge, vielleicht etwas angetrocknete Morchelbecherlinge? Körnige Außenseite, Farbkontrast, lange nach innen eingerollte Ränder und stechender Geruch würden dazu passen. Zugegeben, ich kann die Farben über die Bilder nicht perfekt beurteilen, aber so sehen sie bei mir ganz jung aus.

    Viele Grüße


    Hallo zusammen,

    ich war heute eine Runde im Nadelwald spazieren, ich dachte ich schau mal ob es schon Flockis gibt. Die fand ich zwar nicht, dafür aber anderes schönes.

    1. Völlig überraschend als Massenpilz zeigte sich Caloscypha fulgens. Der vielerorts als selten geltende Pilz schmückte hier buchstäblich zu hunderten die Wegränder, immer mit Abies alba in der Nähe. Herrlich.

    2. Ein hübsches kleines Pilzchen auf Moos und Streu. Galerina oder einer der beringten Glockenschüpplinge?

    3. Moderat häufig auch diese Rötlinge, jemand eine Idee welche das sein könnten? Unter Tanne und Fichte auf Kalk.

    4. Ebenfalls unter Tanne diese Inocybe, anschließend wird die wohl nicht bestimmt werden, in diesem Habitat zu dieser Jahreszeit halte ich aber Inocybe queletii für recht wahrscheinlich. Geruch spermatisch, Stiel weißflockig.

    5. Und zum Schluss noch ein weiterer vermeintlicher Risspilz, unter Tanne und Fichte, am Stiel schnell dunkelrot rötend. Geruch auffällig süßlich, eventuell Inocybe piceae. Leider sind die Bilder am Standort etwas Mist geworden.

    Vor allem die Prachtbecherlinge waren der Hammer, aber auch so war die Tour sehr schön, ich bitte um Korrektur/Ergänzung, falls euch was auffällt.

    Viele Grüße