Beiträge von kruenta

    Hallo Michael,


    bei den Öhrlingen kommt man, wie ich immer wieder hören muss, eigentlich ohne Mikro oder Taschensequenzer nicht bis zu einer Art. Was man machen kann, um einen Überblick zu gewinnen, ist zum Beispiel pilze-deutschland aufzurufen, mit irgeneiner Art der Gattung, z.B. die hier https://www.pilze-deutschland.…kel-1870-unklares-taxon-1 - da finde ich "unklares taxon" schon eine sehr gute Artbeschreibung :D Und dann siehts Du unten links die Inventarliste, was es sonst in der Gattung gibt. Da kann man sich einen Überblick verschaffen, manchmal sind auch Fotos dabei, oder auf der Basis dieser Liste die Suchmaschine seiner Wahl befüllen und mit etwas Glück findet man Bilder aus einer Publikation oder anderweitig sicher bestimmte Bilder.


    LG, Bernd

    Hallo,


    (1) der Ellerling ist vielleicht Cuphophyllus colemannius


    (4) (7) und evtl. (8) gehören zu Entoloma serrulatum (oder Umfeld) mit den typischen gefärbten Lamellenkanten


    LG, Bernd

    Hallo Chris, danke für Deinen Vorschlag. Da bleibt mir wohl nichts übrig, als noch mal einen zu holen, um einen Sporenabwurf zu erzeugen. Das erste Exemplar wollte nicht so richtig, sah aber eher Richtung Braun aus. Wie ja auch die Lamellen oben an dem alten Exemplar. Deswegen habe ich ja Abstand von Lyophyllum genommen. Und dass genau das Büschel in der Mitte von ~10 solchen Bündeln eine andere Art ist, schon sehr unwahrscheinlich. Lepista sp. würde mit der vermuteten Sporenfarbe klarkommen, L. panaeolus kenne ich nicht, das war eher ein Platzhalter - und da gibt es ja noch ein paar exotischere Arten, wie L. multiformis ... Vermutlich wird es ohne Mikroskop bei Pilz sp. bleiben.


    LG, Bernd

    Hallo Martin,


    ein Stiel ist das nicht (Tulostoma hätte ich am ehesten hier erwartet, aber noch nie gefunden, nirgends).


    Das ist schon wurzelartig und läuft wohl auf eine der Arten hinaus, die kürzlich hier (Wer kennt Bovista furfuracea) erörtert wurden. Also Bovista pusilla/furfuracea/limosa, Bovistella radicata eher nicht. Da ich aber ohnehin keinen Beleg mitgenommen habe ... Womit B. cf. pusilla agg. bleibt.



    LG, Bernd

    Hallo, zur Nr. 3 habe ich noch ein Schnitt, bei Kunstlicht, aber nach einigen Versuchen mit dem Weißabgleich trifft dieses Foto die Farben ganz gut.


    Danke beli für die Rickenella fibula, die hatte ich schon öfters und war mir auch ziemlich sicher, dass ich die schon gesehen habe.


    LG, Bernd

    'nabend allerseits,


    heute war ich mal kurz einen sehr mageren Standort besuchen, also in kleineren Fragmenten sehr mager, da wechseln sich Hügel, von denen wenigstens einer in der Geokarte als Esker geführt wird, mit Bruchwald und nassen Carex-Beständen ab. Und die entsprechenden Übergänge dazwischen. Teils vielleicht auch Binnendüne. Also jedenfalls irgendwas Glaziales mit viel Sand.


    Mit Pilzen sah es aber eher dünn aus. Also jedenfalls in den Wiesenhabitaten. Und die im Wald habe ich großzügig ignoriert. Die Boviste könnten vielleicht interessant sein.


    0)

    Magerwiese

    Schwarzerlenbruch

    1) Peltigeras im Kollektiv, P. canina und P. rufescens


    auffällig behaarte Adern, was aber wohl trotzdem zu canina gehört

    2) diverse Cladonien

    3) ein Pilz, kann theoretisch auch ein Symbiosepilz sein, da am Waldrand (Fichte, Kiefer, Birke, Eiche), keine Ahnung, war ein Einzelstück. Auffällig die orangen Lamellen

    4) ein Bovist mit Wurzel, hatten wir glaub ich erst kürzlich im Forum?

    5) noch ein Bovist

    6) noch ein Pilz, am Moos wachsend, auch das ein Einzelstück

    7) irgend ein Ellerling oder so mit sehr charakteristischem Geruch, wo mir aber nicht eingefallen ist wonach. Dann noch die üblichen weißen Jungfern-Ellerlinge, schwärzende Saftlinge, einige Trichterlinge und Helmlinge in magerer Hanglage.

    8) das Nachbargrundstück wird seit ein paar Jahren vom Staat gepachtet, wiewohl bloß Sand, da werden EU-Subventionen angebaut. Die Parasole kommen immer noch trotz Pflügen.

    LG, Bernd

    Hallo Frank,


    ich hab den zwar selbst noch nie gefunden, aber was hältst du von Abortiporus biennis, in alt?


    LG, Bernd

    Hallo in die Runde,


    also ich würde Cornelius ja empfehlen, sich erstmals regional umzusehen und vielleicht seinen Standort zu outen. Wenn er auf Brandenburgs Sandwüsten sitzt, lohnt es sich wenig, ihm Almen, oder Flusshänge über Kalk zu empfehlen.


    Was man machen kann

    1) man sieht sich die Verbreitungskarten relevanter Arten auf pilze deutschland an, etwa die hier https://www.pilze-deutschland.…teoalba-rea-corner-1950-1 was auch auf Ebene des Bundeslands geht, damit bekommt man schon eine Vorstellung wo die Biotope liegen

    2) man sucht nach Biotopen die im Rahmen von FFH klassifiziert wurden, Lebensraumtypen 6210, 6230, 6240 und weitere (http://www.ffh-gebiete.de/lebensraumtypen/steckbriefe/) auch dazu gibt es Karten, und eine Liste von Arten - allerdings kennt die FFH Verordnung keine Pilze. Nach solchen Biotopen ("Lebensraumtypen") kann man auch in den umlegenden NSG suchen. Die Pflanzenlisten sind aber sehr speziell und unterscheiden sich von Land zu Land innerhalb der EU und natürlich auch innerhalb von Ländern sehr erheblich. Habe ich selbst teilgenommen an der Kartierung ...

    3) man nimmt an Pilzexkursionen teil und besucht Wiesenpilz- & Saftlingstreffen, die hier im Forum immer mal wieder offeriert werden


    Wolfgang hat einige Arten eingebracht, mein Kommentar dazu

    Sanguisorba minor (Wiesenknopf) - habe ich hier nirgends;

    Rhinantus (Klappertopf) - wächst bei mir nur in feuchten Bereichen, auf einer Wiese weiter weg, da sollte ich mal nachschauen;

    Betonica officinalis (Heilziest) - habe ich auf meiner Standardwiese, um die machen die Pilze aber einen relativ großen Bogen;

    Thymus - habe ich teilweise sehr reichlich, aber nahezu pilzfrei;

    Primula gibt es an Flusshängen, nicht mehr bewirtschaftet, verfilzt und kaum Pilze;

    Meum (Bärwurz) - gibt es hier gar nicht.


    Und da sieht man das Dilemma, dass die Arten, die an einer Stelle gut funktionieren, anderswo ins Leere führen. Deswegen meine Empfehlung, dies sehr regional anzugehen.


    LG, Bernd

    Hallo,

    also mit ganzen Gattungen als Zeiger funktioniert das nicht. Etwa gibt es vom Vergißmeinnicht auch Arten die extrem magere Standorte haben wie M. stricta oder M. ramosissima.


    Und gerade weil es auf solchen Standorten eine große Artenvielfalt gibt, nicht wegen der Magerkeit, sondern wegen der Bewirtschaftung, ist es schwierig dafür Zeigerpflanzen zu wählen. Es gibt auch artenreiche Fettwiesen in natürlichen Auen, wenn die nicht umgebrochen und statt dessen mäßig gemäht bzw. beweidet werden. Also Artenreichtum an sich ist kein Kriterium. Und dann geht Pilzvielfalt nicht unbedingt mit botanischer Vielfalt einher. Warum auch immer.


    Ich würde aber Hieracium pilosella in die Runde werfen, als eine Art wo man suchen kann.


    LG, Bernd

    Moin zusammen,


    diesen Pilz habe ich gestern gefunden, nachdem die Schafe von dem Stück umgezogen sind. Vor Ort hatte ich nichts zum Fotos machen, deswegen nur einen mitgenommen. Die Bilder also nicht aus dem Biotop.

    Die Bilder von gestern, im trockenen Zustand relativ dunkelbrauner Hut.

    Auffällig, wie die Lamellen sich lösen. Ob die jetzt als frei oder als buchtig angewachsen zu bezeichnen sind?


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    Bilder von heute, die Büschel sind deutlich größer geworden und gehen komplett raus beim Versuch, einen zu lösen. Ständiger Lendregen. Deutlich heller im feuchten Zustand, allerdings hätte ich den Weißabgleich der Kamera auf "Wolken bis zum Boden" umstellen müssen, so ganz trifft es das nicht

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    der gestrige Pilz im heutigen Zustand, Hut immer noch dunkel und Lamellen deutlich rötend, womit ich bei Entoloma ankomme und die Ideen in Richtung Lyophyllum verwerfen muss.

    die Huthaut lässt sich zwar abziehen, aber in dicker Schicht mit einem Teil des Fleisches. Geruch und Geschmack sind unauffällig, allerdings ist das Fleisch von fester Konsistenz, vielleicht wie junger Steinpilz.


    Und nein, Mikroskopbilder kann ich nicht liefern. ggf. aber Bilder von morgen und übermorgen usw.


    Danke fürs Anschauen und ggf. sachdienliche Hinweise. Evtl. welche Arten noch in Frage kämen.

    LG, Bernd

    Moin,


    vor einigen Tagen habe ich am mageren Waldrand winzige Borstenbecher gefunden und auf dem Foto dann noch grüne Murmeln.

    Heute sind die Becher etwas weiter offen, aber nicht wesentlich größer.

    Mein Arbeitsname ist Trichophaea cf. gregaria, der laut heimischer Literatur 2-8 mm groß werden soll. Was dann am unteren Ende der Skala läge. Alle anderen evtl. noch in Frage kommenden Arten wären Erstfunde für die Gegend.

    Gleich daneben finden sich noch grüne Murmeln, die entweder bei Collema, evtl. C. auriforme, anzusiedeln sind, oder, da ich keine weiteren Flechtenstrukturen erkennen kann, es ist eine Nostoc Art ganz ohne pilziges Zubehör.

    LG, Bernd

    Moin Sebastian,


    tolle Funde.

    kannst Du was zur Bewirtschaftung sagen? Das sieht ja aus wie relativ späte Mahd. Anzeichen von Beweidung?


    Oder ist das mit "auf kleinem Raum" eher eine Rasenmähergrünfläche?


    LG, Bernd

    Hallo allerseits,


    ich habe mir das Stück Publikation im DGfM Forum durchgelesen. So richtig überzeugen tut mich die Artabgrenzung mit überlappenden Sporenmaßen 12,5 * 8 vs. 10,5 * 7,5 nicht.


    Die alte E. incanum war (Fr.) Hesters 1967, das wäre jetzt s.l. Heißt die neue s.str. immer noch so? Deren Beschreibung müsste doch aktualisiert worden sein mit der Aufspaltung? Und dazu müsste man den Holotypus der Art neu untersuchen? Das wäre immer noch der von Agaricus incanus Fr. 1821. Stelle ich mir schwierig vor. Oder tut man einfach so, als wäre es keine Aufspaltung, sondern eine neue Art, weil der Holytypus in der Originalbeschreibung Sporen der genannten Größe hatte?



    LG, Bernd

    Hallo Rika, dass der Eichenwirrling normalerweise flach ist und mit eher ausgeprägter Kante, da stimme ich zu. Aber hier haben wir doch Pilze mit stark ausgeprägtem Wachstumswulst, und das Wachstum erfolgt ja nicht in der Dicke, sondern in der horizontalen Ausdehnung, so dass man nach erfolgtem Wachstum schon auf normale Formen kommen kann. Ich hab' leider kein Bild von jungen Eichenwirrlingen zum Vergleich.


    Lydia, vielleicht ist ein Bild vom aktuellen Zustand möglich?


    LG, Bernd

    Hallo Wolfgang,


    ICN ist da nicht sonderlich konsequent, und "other neuter words, are neuter" ist natürlich ein Zirkel. Ich bin ja durchaus für das Konservieren von Erstbeschreibungen, die daraus resultierten, dass die klassische Wissenschaftssprache Altgriechisch+Latein war. Dann sollte man aber auch Konservierung vor Generalität stellen.


    Insbesondere Prinzip V

    "Scientific names of taxonomic groups are treated as Latin regardless of their derivation." steht dem entgegen. Wobei dieses Prinzip ohnehin anmaßend ist. Man hätte es wenigstens "... sind gemäß der lateinischen Grammatik zu behandeln ..." formulieren können (damit man die Namen in einer lateinischen Beschreibung ordnungsgemäß verwenden kann).


    So wie es da steht, ist eine Gruppe von Personen übereingekommen, dass etwas Latein zu sein hat, ohne dass dies Muttersprachler, Sprecher oder Kenner der Sprache wären - von gelegentlicher oberflächlicher Nutzung abgesehen.

    Das ist so, als würde ein Rudel von Linguisten beschließen, dass die Banane ein Baum zu sein hat, schließlich hat jeder der Beteiligten schon Bananen gegessen und ist daher kompetent.


    Botanisch-mykologisch nach ICN ist eine Fachsprache (die in jeder Sprache gleich ist), die als solche Bestandteil jeder anderen Sprache, in der sie verwendet wird, als Soziolekt ist. So wie C6H7N oder Zeh-Oh-Zwei durchaus ein Teil des Deutschen, Fachsprache Chemie und angrenzend, sind, ohne dass man diese deutsch K6W7S oder KS2 nennen würde. Worauf ich hinaus will, es ist völlig unsinnig, die Namen nach ICN als Latein zu bezeichnen - es sind Namen nach ICN. Und da man derzeit Englisch als dominante Publikationssprache hat, ist Gender in Namen ohnehin hinfällig. Dann bleibt nur noch "Erstbeschreibung war E. incanum" - das wäre ein schlüssiges Argument.


    LG, Bernd

    Hallo Wolfgang,


    nein, mikroskopisch habe ich das nicht abgegrenzt (geht das überhaupt ohne Sequenzen?), aber man kann den Namen ja immer noch im antiken Sinne von vor der Abspaltung verwenden - ich weiß, dazu gehört dann die korrekte Autorenbezeichnung um das kenntlich zu machen. Aber Autorenbezeichnungen sind im Forum ja selten verwendet.

    Zum Neutrum - ich weiß, dass meistens incanum verwendet wird. Aber: es gibt im Lateinischen kein Neutrum mit -a. Es gibt nur Femina (der Normalfall) und spezielle Maskulina. Das Neutrum kommt von dem sehr seltenen altgriechischen λῶμα [https://lsj.gr/wiki/%CE%BB%E1%BF%B6%CE%BC%CE%B1], das sich in normalen altgriechischen Wörterbüchern nicht findet, sondern nur in linguistischer Hardcore-Literatur speziell zur Etymologie. Wird dadurch das aus griechischen Fragmenten zusammengesetzte Entoloma im Lateinischen zu einem Neutrum? Nein. Denn ICN sagt ja selbst aus, dass alle Taxa ungeachtet ihrer Herkunft (grammatikalisch) wie Latein zu behandeln sind. Folglich ist Entoloma als "lateinisches" Wort feminin, da keine Argumente vorgebracht wurden, warum es das auch noch mögliche Maskulinum sein muss. Ein Neutrum kann es auf keinen Fall sein.


    LG, Bernd

    Moin,


    noch ein paar Arten von der Wiese, die in den letzten Tagen dazugekommen sind


    1) eine kleine weiße Keulenkoralle, vermutlich irgendwas aus dem Umfeld von Ramariopsis subtilis agg.

    2) Clavaria gracilis

    3) eine relativ helle Zunge, die im Makro haarig aussieht, also wohl eher Trichoglossum - die Färbung kann natürlich auch vom Befall kommen

    4) Hodophilus foetens (s.l.), ziemlich klein, ~1 cm, mit der üblichen Duftnote


    5) Entoloma incana


    LG, Bernd

    Hallo Ulla,


    an den Papagei hatte ich auch gedacht, sonst die einzige hygrophane Art der Gattung auf meiner Wiese, allerdings sind alle anderen Kollektionen von dem viel kleiner und filigraner, mit flachem Hut und ohne rote Töne. Diese hier sind mindestens doppelt so groß.

    außerdem habe ich noch an punicea gedacht, dann aber eher am unteren Ende der Skala - den habe ich aber noch nie gesehen


    LG, Bernd

    Moin, Neuzugänge von heute,


    1) da wäre zunächst ein mittelgroßer hygrophaner Saftling mit von rosa ins gelbliche übergehenden Lamellen

    2) dann ein ziemlich großer Saftling, der aussieht, als ob er schwärzen müsste, stattdessen aber heller wird, 1 älteres Exemplar, die kleinen Gelben mit dem sehr langen&spitzen Hut gehören vielleicht dazu

    3) eine weiße Koralle, ob hier vielleicht der von Karl ins Spiel gebrachte Clavulinopsis dichotoma vorliegt?

    4) und eine gelborangeocker Keule, die vielleicht auf Clavulinopsis luteoalba hört (die hatte ich vor zwei Jahren und die war von Matthias Reul bestätigt worden), ob das mit dem Querschnitt und der Brüchigkeit aber hinhaut?

    LG, Bernd