Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo Rika,


    Marxmüller zeigt in Russularum Icones eine Kollektion Russula cutefracta, die sich im Nachgang bei der molekularbiologischen Untersuchung durch Felix und seine Kollegen als nicht konspeziefisch mit Russula cyanoxantha herausgestellt hat. Dort werden auffällige Merkmale wie ein sehr hartes Fleisch, das bräunen an Druckstellen, schmale gedrängte Lamellen und eine ausnehmend schwache Eisen(II)sulfat Reaktion (erst nach Stunden grünlich) neben der oft weniger farbenprächtigen, felderig aufgerissenen Hutoberfläche beschrieben.

    Ob Felix schon konstante makroskopische Merkmale ableiten konnte, kann ich nicht sagen.
    Sicherheit bei der Bestimmung bietet wohl momentan eine Sequenz.

    VG Thiemo

    Hallo,


    der Grüngefelderte ist ein ganz hübscher Täubling und meiner Meinung nach auch der kulinarisch Beste seiner Gattung. Leider finde ich ihn nicht jedes Jahr und dann auch nur einzeln.


    Russula cutefracta gibt es. L. Felix stützen molekulare Daten die Annahme, dass es mindestens zwei gute Arten der Frauentäublinge gibt. R.cutefracta lässt sich wohl klar von R.cyanoxantha abtrennen. Allerdings wird von Rika UmUlmHerum vielleicht nur eine Russula cyanoxantha mit aufgerissenem Hut gezeigt. Das gibt es nach wie vor auch noch. ;)

    VG Thiemo

    Hallo,


    Sehr interessant, was hier alles so geschrieben und gemutmaßt wurde. Letztlich gibt es wohl keine Patentlösung, daher kann man wirklich nur empirisch also durch Ausprobieren an die Sache rangehen um das ideale Ergebnis zu erhalten.


    Irgendwo hatte ich gelesen, dass ein Deckel eher hinderlich wäre weil wohl gelten soll:


    „Damit eine chemische Reaktion:

    A + B -> C + D

    vollständig stattfindet, müssen C und D ständig entfernt werden.“


    Dies trifft zum einen nicht auf alle chemischen Reaktionen zu und zum anderen hindert der Deckel das entweichen der Energie, fördert und beschleunigt also sogar den Garprozess. Das dann Wasser länger zurückbleibt ist klar, weil verdampfte Flüssigkeit durch Kondensation am Deckel zurückfließt aber doch nicht hinderlich, denn dadurch lässt sich länger garen ohne, dass etwas anbrennt.


    VG Thiemo

    Hallo,


    In jedem Fall ist das ein untypisches Exemplar.


    Auf dem ersten Bild wirken die Velumreste pyramidal auf mich, daher meine Vermutung. Die Knolle irritiert mich aber ebenfalls weiterhin, nur bin davon ausgegangen, dass die fehlenden Flocken abgewischt oder abgefallen sind.


    Mit dem Grauen Wulstling kann ich mich nicht so ganz anfreunden, da ich desen nur mit gräulichem und grobscholligem Velum kenne.

    Eher noch mit Haralds Vorschlag, wobei auch hier das Velum für mich untypisch wirkt.


    Viele Grüße

    Thiemo

    Hallo Karl,


    Danke fürs anschauen!

    Ja ich gestehe, um den Stiel habe ich mich gedrückt. Das stand auch im Gröger drin. Hier fehlt es noch etwas an Präpariertechnik. Bei den Risspilzen hab ich’s schon mehrfach versucht mir die Stieloberfläche anzuschauen jedoch vergeblich ohne Zystiden zu erkennen.


    Daher hatte ich mich auf die Cheilos gestürzt. ;)


    Viele Grüße

    Thiemo

    Hallo Jörg,


    mit Reagenzien wirst du in der Frage ob Russula lepida oder zvarae wahrscheinlich auch nichts reißen können. R.zvarae ist zwar ausgesprochen deutlich Guajak negativ aber R.lepida kann von negativ bis stark positiv alles sein, also hättest du nur im positiven Fall einen Erkenntnisgewinn. Und sonst wüsste ich keine Auffälligkeiten bei der Makrochemie.


    Interessant wäre die Sporenpulverfarbe, R.zvarae ist ein Weißsporer, R.lepida ein blasser Cremesporer.


    LG Thiemo

    Hallo,


    auch in Mittelfranken sieht es aktuell schlecht mit dem Pilzwachstum aus, trotzdem konnte ich heute unverhofft etwas finden. Eine ganze Kollektion, jedoch fast alle Frkp. schon recht vertrocknet.

    Strophariaceae ist klar, wenn man sich das grauschwärzliche Sporenpulver an der Stielspitze betrachtet.
    Nach einem Blick auf die Sporen blieb mir die Spucke weg, denn diese waren überraschend groß, (17,5)-19,0-(19,5) x (8,5)-9,0-(10,0) Mikrometer.


    Meine Vermutung:
    Protostropharia dorsipora




    Wald (Buche, Fichte,Kiefer, Birke), auf Weg im Gras-Mittelstreifen. Dung konnte ich keinen erkennen, aber habe tatsächlich vor Ort nicht groß darauf geachetet. L. Lit (GRÖGER) kommt die Art ja auch an sehr nährstoffreichen Standorten vor.


    Zum Doppelgänger P. semiglobata abgrenzend meine ich einen exentrischen Keimporus zu erkennen. Zudem ist der Porus <2,0 Mikrometer (l.Gröger).
    Die Cheilozystiden sollen sich bei beiden Arten in Länge und Form unterscheiden. Ich konnte keine längeren (>40 Mikrometer) finden, und die Mehrzahl war leicht kopfig abgerundet (-> P.dorsipora).
    Der Geruch des frischen Exemplares war unbedeutend, nach dem Zerquetschen etwas mehlartig.

    Sporen x1000[Öl] in Wasser


    Edit: Extra Bilder





    Cheilozystiden x1000 [Öl] in Wasser


    Mit der Bitte um Berichtigung oder Bestätigung. :)


    VG Thiemo

    Hi,


    Ich habe R.lepida/rosea bisher auch nur an Buche gefunden, l.Sarnari kommt er jedoch zumindest in Italien meist an Eiche.


    Aber ich bin mir hier ohne mehr zum Fund zu wissen auch nicht sicher welche Art das ist. R.lepida wäre mein Arbeitsname bis ich Spp. und Mikro habe.


    Wutzi

    Falls du schon’nen Speiteufel vermutest, erst mal vorsichtig die Zungenspitze an die Lamellen halten bevor man reinbeißt. ;)

    Hier sind der matte/bereifte Hut (-> Hinweis auf inkrustierte Primordialhyphen -> alles milde Arten) und die cremefarbenen Lamellen eine Tendenz für milden Geschmack.


    Viele Grüße

    Thiemo

    Hallo Jörg,


    Bedauerlicherweise zeigen sich die Täublinge eine Woche zu spät ;(.


    Hast du den letzten Täubling mal aussporen lassen?

    Russula zvarae ist meines Wissens nach ein ziemlich kleiner Täubling, diese Exemplare wirken recht wuchtig.


    Viele Grüße

    Thiemo

    Hallo,


    Ich sehe da wie Wolfgang mit großer Wahrscheinlichkeit giftige Karbol-Champion!


    Ob sich bei 1-2 kleinen Exemplaren Symptome äußern ist individuell unterschiedlich. Ich hatte letzte Jahr jemanden in der Pilzberatung, der nachdem ich seinen Champions als giftige Karbol-Champions bezeichnet hatte meinte, er habe davon gestern 3-4 mit Ei gegessen und keine Probleme gehabt. :P

    Er hat’s dann lieber nicht noch mal darauf ankommen lassen, zumindest sind die Stoffe ziemlich ungesund (krebserregend).


    VG Thiemo

    Hallo Daniel,


    also ich würde hier als Arbeitshypothese vom Apfeltäubling ausgehen. Aber weil du die Heringstäublinge erwähnst, ich habe schon Russula clavipes mit orangefarbenen Hut gefunden.
    Es ist so wie du, andere Forumsmitglieder und auch ich schon geschrieben haben, mit derart wenigen Angaben einfach nicht möglich den Pilz sinnvoll zu bewerten. Und das Thema Pilzgerüche (erst Recht wenn man informativ gesehen voreingenommen ist) ist noch mal ein ganz anderes Thema. :)

    LG Thiemo

    Hallo nochmal,


    danke für die Information.

    Hm, Wikipedia nennt Pilze der Schweiz Band 6 als Quelle für die Beschreibung - nicht gerade ein Täublingsstandartwerk, umso mehr verwundert es, dass die makroskopische Beschreibung Merkmale nennt die selbst absolute Gattungsspezialisten in ihren Büchern nicht erwähnen. Bin gespannt und werde den nächeten R.velenovskyi darauf hin untersuchen.

    Nach allen Regeln der Kunst wird R.velenovskyi weder durch auffälligen Geruch noch Geschmack, sondern vielmehr durch die an der Basis schwach inkrustiertern Dermatozystiden bestimmt, die diese Art einzigartig machen.

    LG Thiemo

    Hallo Daniel,

    bei R. velenovskyi wär auch noch der Geruch der Lamellen interessant. Die würde zwischen den Fingern zerrieben durchaus +/- etwas fischig riechen.

    Der Geschmack wird teils als leicht mentholartig beschrieben.

    Davon lese ich zum ersten Mal. Die Standartliteratur der Täublinge von Marxmüller, Sarnari bis Einhellinger berichtet nichts dergleichen. Hast du diese Erfahrung machen können oder gibt es dafür eine Literaturquelle? Beim meinem letzten Fund konnte ich zumindest dergleichen nicht feststellen, sonst werde ich mal verstärkt darauf achten.

    Oder meintest du vielleicht einen anderen Täubling als den Ziegelroten.

    LG Thiemo

    Hallo,


    ich habe heute dank Hannes2 das Vergnügen erstmals den Fahlen Röhrling Hemileccinum impolitum in der Hand zu halten und habe (für die Wissenschaft - und aus Neugier) ein kleines Stück vom Hut mitgenommen und verkostet. Das Fleisch hat im Nachgang einen leicht säuerlichen Geschmack, würde im Mischgericht sicherlich untergehen. Aber an die bewährten Speisepilze kommt er für mich nicht ganz ran. In der gemeinsamen Liste ist er nun eingepflegt. Mich überraschte, dass ich der Erste von uns war, der so einen Jodoformröhrling probiert hat :huh:.

    LG Thiemo

    Hallo,


    Hier kann man leider nur raten, bitte beherzige den Ratschlag von Sebastian und liefere ein paar Angaben zu deinen künftigen Täublingsfunden. Insbesondere Geschmack, Sporenpulverfarbe und welche Baumarten (Mischwald kann alles sein, da gibt’s keine Definition).


    Sofern es denn der Orangerote Graustieltäubling sein sollte, wäre das ja einfachst durch Stiel ankratzen zu verifizieren. Daneben sehe ich mehr Alternativen als nur R.paludosa, wie z.B.auch R.velenovskyi.


    LG Thiemo

    Hallo Jörg,


    Glückwunsch zu den schönen Sommersteinis! Wenn ich da an unsere ausgetrockneten Wälder denke. Diese Woche konnte ich gerade mal einen Perlpilz sowie Wurzelnden Schleimrübling finden.

    Ich befürchte ohne weiteren Regen kann man sich dann auch die morgendliche Runde in Chemnitz in zwei Wochen schenken...

    LG Thiemo

    Hi,


    wie Uwe schon geschrieben hat, wird das sicherlich einer der vielen Ledertäublinge sein.

    Neben Russula carpini könnte es mit dem lila Hutrand z.B. auch Russula romellii sein. Ohne Mikroskopie ist das schwer zu lösen.


    LG Thiemo