Beiträge von Matsutake

    Hallo in die Runde,


    gestern Abend habe ich auf einem Haufen Gartenabfälle am Straßenrand eine größere Zahl Sommersteinpilze gefunden. Da wusste wohl jemand beim Rasenmähen nicht, was er mit denen anfangen sollte. Fundort: ganz im Nordwesten von Berlin. Ob sie wohl auch im Wald stehen, wo man ran kommt, bevor sie zu Abfall geworden sind?


    Lg

    Lars




    Danke Euch beiden!

    Die Nelken-Schwindlinge hatte ich tatsächlich als Option verdrängt. Die passen ja auch gut ins Habitat. Da war wohl der Wunsch zu sehr Vater des Gedanken - bei der Saftlings-Idee.

    Nur alt und vergehend sind sie nicht alle: Außer auf den ersten beiden Bildern sind auch ein paar ganz junge Fruchtkörper drauf. Deren Kegelform hatte mich auf die Saftlingsidee gebracht.

    Müssten meine Trocken-Pilze als Schwindlinge dann in Wasser auch wieder aufquellen? Ich habe das noch nie ausprobiert. Geht das auch bei Nelken-Schwindlingen?


    LG

    Lars

    Hallo,


    noch ein für mich rätselhafter Pilz:


    Gefunden neben zahlreichen Seidigen Rötlingen (cf) auf einem Halbtrockenrasen (verm. sandiger Untergrund) südöstlich von Berlin.

    Hutdurchmesser 1-4 cm

    Die Huthaut fühlte sich glatt und wachsig an.

    Und die jungen Exemplare hatten eine charakteristische Kegelform - ähnlich wie beim Kegeligen Saftling, die älteren Exemplare hatten dafür zumindest meist einen Buckel.

    Lamellen entfernt stehend.

    Das Sporenpulver (siehe letztes Bild) ist weiß.


    Für mich wäre das also ein typischer Saftling.

    Nur auf eine passende Art bin ich bisher nicht gestoßen.


    Hat jemand eine Idee, welcher Saftling es sein könnte, oder ob ich mit der Saftlings-Hypothese daneben liege?


    Erstes Bild im Sonnenlicht:


    Die anderen Bilder im Schatten aufgenommen:






    Viele Grüße,

    Lars

    Hallo Experten,


    gestern war ich wie schon mal erwähnt auf dieser schönen Binnendüne im Märkischen Sand (angeblich die höchste Binnendüne Deutschlands):



    Unter einer der Kiefern ganz oben auf der Düne (nicht die im Bild, aber so eine ähnliche), fand ich im Moos neben Rötlichen Lacktrichterlingen und Butterpilzen auch diesen rätselhaften Pilz:




    Hutdurchmesser nur etwa 15-20 mm, Stiellänge wenig mehr.

    Der Habitus erinnerte an Trompetenschnitzlinge, die sonst in der Umgebung sehr zahlreich waren - allerdings nicht im unmittelbaren Umkreis. Allerdings waren diese Pilze deutlich dunkler.

    Ja, und m.E. passt auch das ziemlich dunkle (ich würde sagen: violettschwarze) Sporenpulver nicht zu Trompetenschnitzlingen. Unten ein Bild davon mit den inzwischen getrockneten Exemplaren.



    Mir fehlt selbst für eine halbwegs sichere Gattungsbestimmung die Erfahrung, interessieren würde es mich aber sehr, in welche Ecke dieser Fund zu stecken wäre.

    Von bestimmten Flammulaster-Arten habe ich Bilder gesehen, die sehr ähnlich aussehen, aber auch da passt die Sporenfarbe wohl eher nicht?


    Ideen?


    LG

    Lars

    Pilze 2 und 3 waren auf jeden Fall nicht angetrocknet, da jeweils nach ausgiebigen Regenfällen und noch bei feuchtem Boden gefunden (und wann ist es in Irland schon jemals wirklich trocken...).

    Pilz 2 hatte ich übrigens auf einer Parkwiese neben 5 Saftlingsarten, gleichzeitig aber auch noch im Umkreis von einigen großen Buchen mit entsprechenden Täublingen, Milchlingen und Grünem Knolli gefunden.

    Pilz 3 war in einem Park-Wald in einem Bereich mit Rindenmulch.

    Nur falls das noch irgendwie relevant wäre.


    Die Artbestimmung ist bei diesen Funden wohl eher nicht möglich. Mir ging's gerade nur darum, ob Pilz 2 ein Behangener Düngerling ist (als solchen hatte ich ihn seinerzeit für mich abgelegt, jetzt aber Zweifel bekommen), und ob es sich bei den beiden Pilzen eher um Düngerlinge oder Faserlinge handelt. Das unterscheiden der beiden Gattungen finde ich schwierig.


    LG

    Lars

    Hallo Stefan und Nobi,


    Danke, Ihr seid Spitze. Das ging ja schnell und problemlos. Mich hatte wohl tatsächlich der Standort im Wald in die Irre geführt, aber wie Nobi schreibt: Dort könnte tatsächlich Pferdedung gelegen haben. Denn der Fundort war eine Art Nebenweg ein paar Meter neben einem geschotterten Waldweg, und ich habe nicht allzuweit von dort auch ein paar Reiter im Wald gesehen.


    Danke für den Hinweis mit den gescheckten Lamellen als Unterscheidungsmerkmal zw. Düngerlingen und Faserlingen. Das ist sehr hilfreich.


    Der Vollständigkeit halber, habe ich hier auch noch ein Bild vom Sporenabwurf - tief schwarz:



    Was ich mich dabei frage ist allerdings, wie so ein Düngerling so schnell mitten im Wald einen Pferdeapfel findet? Sind die Sporen oder sogar Hyphen schon im Pferdekot enthalten, oder sind wirklich so viele Sporen in der Luft unterwegs, dass sie auch mitten im Wald den Pferdekot finden? Die Dungpilzexperten unter Euch haben darauf sicher eine Antwort, oder?


    Und noch eine Nachfrage habe ich: Die Pilze in dieser Anfrage oben sind viel dunkler (schiefergräulich) als das, was ich bisher als Behangene Düngerlinge bestimmt habe. Die waren hellbraun, so wie dieser hier (aus Irland):


    Pilz 2:


    Werden die vielleicht mit zunehmendem Alter heller? Oder liege ich mit meiner Bestimmung daneben?


    Und wenn ich schon dabei bin: Ich hatte kürzlich (auch in Irland) einen anderen Fund, bei dem ich mich nicht zwischen Psathyrella und Panaeolus entscheiden konnte und damit schon auf Gattungsebene mit der Bestimmung gescheitert bin. Was meint Ihr?


    Pilz 3:





    Vielleicht sind das auch einfach Behangene Düngerlinge?


    Beste Grüße,

    Lars

    Guten Abend in die Runde,

    den sonnigen Tag heute konnte ich noch einmal für eine schöne Pilzwanderung südöstlich von Berlin (westlich vom Scharmützelsee bei Storkow) nutzen. Die Vielfalt ist definitiv noch da (habe bisher 79 Pilzarten auf meiner Liste, selbstverständlich nicht alle bis zum Ende bestimmt), wenn auch nicht mehr die großen Mengen wie im Oktober.

    Eines der größten Fragezeichen des Tages ist dieser Fund hier:








    Eine Gruppe von ca. 10 Fruchtkörpern mitten in einem reinen Kiefernforst auf Sand mit viel Moos.

    Die Pilze wuchsen direkt aus dem Boden, nicht auf Holz oder Dung etc.

    Das Bild mit meinem Zeigefinger zeigt in etwa die Größe an.

    Die Hüte sind auffällig halbkugelig.

    Die Pilze sporen gerade aus, aber ziemlich sicher kommt dabei als Spp-Farbe schwarz oder etwas in die Richtung heraus.

    Auffällig war, dass zumindest die jüngeren Fruchtkörper mit weißen Velumflocken behangen waren.

    Außerdem auffällig sind kleine schwarze Punkte am oberen Teil des recht dunklen Stiels.

    Die Lamellenschneiden sind deutlich heller als die Lamellen selber.

    Einen auffälligen Geruch haben die Pilze nicht.


    Außer Psathyrella könnte ich mir als Gattung nur noch Panaeolus, die Düngerlinge vorstellen, auch wenn ich die im Kiefernwald eher nicht erwarten würde.


    Mein Überblick über die möglichen Arten reicht leider nicht, um eine Art zu finden, die gut passen könnte.


    Hat jemand eine Idee?


    Beste Grüße,

    Lars

    Danke für die Hinweise: Mycena polygramma, der Rillstielige Helmling, scheint den Nagel ziemlich auf den Kopf zu treffen. Dazu passt auf jeden Fall auch, dass der Stiel - wie ich mich jetzt erinnere - sehr brüchig war, und es deswegen etwas schwierig war, den ganzen Pilz aus der Streu zu ziehen (klappte erst beim zweiten Versuch); außerdem die weißfilzige Basis, und auch sonst passt's gut. Für ein M. polygramma cf. sollte es reichen.

    LG
    Lars

    Hallo Werner,

    auf den Gedanken war ich wirklich bisher gar nicht gekommen, kann's aber von den Bildern her nachvollziehen. Eigentlich erkenne ich einen Täubling schon, wenn ich ihn sehe, aber jetzt hast Du mich wirklich verunsichert. R. pectinatoides kenne ich eigentlich gut und finde ihn oft.

    Ich will also nicht ganz ausschließen, dass es vielleicht doch ein Täubling ist - auch wenn die Konsistenz darauf eher nicht hindeutete (hatte den Pilz fast 2 Tage bei mir liegen und er war in keiner Weise brüchig). Wenn aber nicht, gibt es dann noch Ideen oder muss ich den Fall ad acta legen?

    LG

    Lars

    Vielen herzlichen Dank! E. sericeum passt zumindest makroskopisch gut. An einen Geruch kann ich mich leider nicht erinnern und hatte auch keinen notiert - und die Pilze habe ich inzwischen leider nicht mehr. Aber für meine Zwecke reicht ein E. sericeum sl. cf. erstmal völlig aus. Das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt für zukünftige Rötlinge.

    LG

    Lars

    Liebe Ritterlingsexperten,

    wow, das ist ja wirklich alles viel komplizierter als erwartet und damit kein Wunder, dass ich nicht leicht zu einer vernünftigen Bestimmung kommen konnte (was leider aber auch manchmal passiert, wenn es nicht so schwierige wäre). Vielen Dank für den interessanten Link, Ingo. Fast würde ich gerne mitmachen, habe die gewünschten Kollektionen hier ja quasi vor der Haustür. Aber ich denke, ich muss erst noch mal ein paar Jahre die makroskopischen Grundlagen lernen, bevor ich mich ans Mikroskopieren mache.

    Besonders lustig: Schon mein Profilbild und Name ist wohl eine frühe Fehlbestimmung von mir. Da wo ich damals "T. matsutake" gefunden und bestimmt habe, finde ich heute nur noch T. focale. Und das war's damals wohl auch...:gomg:


    Ich war heute noch mal draußen, in einem anderen sandigen Kiefernwaldgebiet (ehem. Schießplatz bei Lehnitz, nicht weit vom Konzentrationslager Sachsenhausen - Ingo wird's kennen). Da wuchsen noch einige Pilze von der Sorte dieser Anfrage, also T. albobrunneum s.l., und auch noch einige Halsbandritterlinge, T. focale, sogar z.T. noch mit jungen Exemplaren. Geschmack und Geruch werde ich in Zukunft dann auch mal registrieren, mit Mikromerkmalen geht bei mir aber nix.


    LG
    Lars


    P.S.: Falls jemand die beiden Tintlings-Artikel von Ingo in elektronischer Form hat, würden die mich tatsächlich interessieren (über PN?)

    Hallo Uwe,

    den wurzelnden hatte ich in den letzten Wochen auch ein paar mal, und der scheint ja auch sehr variabel zu sein. Aber die, die ich bisher als solche bestimmt habe, waren dann doch recht anders, insbes. mit breiterem Hut. Außerdem hatten die Pilze hier keine auffällige Wurzel, sondern nur oberirdisch einen langen Stiel (wenn auch zum Teil in der Streu steckend).

    Ich würde es dem wurzelnden natürlich zutrauen, auch mal so auszusehen, aber vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit?

    Lg

    Lars

    Guten Morgen Werner,

    T. albobrunneum passt in der Tat gut. Bei dem war ich bei meinen Recherchen auch schon mal gelandet, war dann aber verwirrt durch die unterschiedlichen Beschreibungen in verschiedenen Literaturquellen, von denen manche eben nicht zutreffen. Aber sensu FNE würde gut passen. Da würde auch der geriefte Hutrand beim ersten Pilz passen.

    Hallo,


    hier noch was aus heimatlichen Gefilden, nämlich vom sandigen ehemaligen Todesstreifen im Nordwesten von Berlin: ein brauner Ritterling, den ingosixecho mit

    Sicherheit im Handumdrehen bestimmt. Diese Art wuchs direkt neben zahlreichen Halsbandritterlingen (Tricholoma focale), die auf jeden Fall leichter zu erkennen sind. Achso, und ja, unter Kiefern.


    Dieser Ritterling begegnet mir hier öfter. Daher denke ich, es wäre wirklich an der Zeit, mal zu wissen, um welche Art es sich handelt. Und, Ingo, gibt es hier in der Gegend noch andere ähnliche braune Ritterlinge, die ich auseinanderzuhalten lernen sollte?





    Viele Grüße,

    Lars


    P.S.: Hier noch ein zweiter Fund (von Ende Oktober) von einer anderen Stelle, aber auch im Mauerstreifen unter Kiefern, ebenfalls ein brauner Ritterling. Ist das die gleiche Art oder eine andere?



    Hallo,


    und hier wie angekündigt noch die Rötlinge von der gleichen Wiese wie die letzten beiden Anfragen von mir. Das Sporenpulver war in der Tat altrosa.

    Leider kenne ich mich mit Rötlingen fast gar nicht aus und habe bisher auch nur wenige Rötlinge überhaupt gefunden und bestimmt, an denen ich mich orientieren könnte. Ich hoffe, Ihr helft mir, hier mal einen Anfang machen zu können.

    Der Hut der Pilze war wohl etwa 3 cm im Durchmesser - einen guten Vergleich bietet das Bild der Sammelbox in diesem Thread: Cortinarie von der Saftlingswiese in Irland





    Ach so, ich weiß übrigens nicht, wie sehr sich die Funga in Irland von unserer mitteleuropäischen unterscheidet und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass dortige Funde bei uns überhaupt nicht vorkommen. Mein Eindruck (von mehreren Aufenthalten mit Pilzsuche) war bisher, dass die Unterschiede nicht allzu groß sind. Das kann aber täuschen, denn die Arten, die den Unterschied machen, würden bei mir ohnehin unbestimmt bleiben.


    Viele Grüße,

    Lars

    Hallo,


    wenn ich schon dabei bin, Euch mit irischen Pilzen herauszufordern, hier gleich noch eine weitere Art. Diese Pilze standen genau bei den anderen aus meiner vorherigen Anfrage, also am Rande einer Saftlingswiese unter großen Buchen.


    Die ersten 4 Bilder waren eine andere Gruppe als die letzten beiden, allerdings vermute ich stark, dass es sich um die gleiche Art handelt. Die Hüte waren recht klein, vielleicht 3 cm im Durchmesser, das Sporenpulver hellbraun (festgestellt bei den Exemplaren von den letzten beiden Bildern). Auf dem letzten Bild sieht man deutlich die Reste einer Cortina. Auch beim linken Pilz im ersten Bild hängt noch ein Härchen, das wohl mal zu einer Cortina gehört hat.







    Ich bin mal gespannt, wie weit man bei diesen Exemplaren nur nach Bildern kommen kann.


    Hier als Impression zusätzlich noch das schön bunte Sammelkästchen von dieser Wiese:



    Den Rötling im Fach links unten poste ich gleich auch noch separat.


    Viele Grüße,

    Lars