Hallo,
die Tabelle von Axel habe ich um die Blätter "Gattungen" und "Gattungen1" ergänzt.
Wenn man sich nur für die Gattungen interessiert, kann man "Gattungen1" doppelseitig A4 ausdrucken:
GPBW_Arten- und Gattungsliste.xls
L.G. - Bernd
Hallo,
die Tabelle von Axel habe ich um die Blätter "Gattungen" und "Gattungen1" ergänzt.
Wenn man sich nur für die Gattungen interessiert, kann man "Gattungen1" doppelseitig A4 ausdrucken:
GPBW_Arten- und Gattungsliste.xls
L.G. - Bernd
Willkommen in Teil 22 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Dieser Beitrag entstand mit QGIS 3.10.0 unter Windows 10.
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe.
Aufbauend auf den Teilen 1 bis 21 beginnt mit diesem Teil die
Auswertung realer Funddaten eines Kartierungsgebiets mit diversen Biotopen und Pflanzengesellschaften.
Es würde mich freuen, wenn möglichst viele Pilzfreunde aktiv an dieser Forumsreihe teilnehmen und die einzelnen Folgen an ihrem PC nachvollziehen würden!
Ab jetzt werde ich mit der aktuellen QGIS-Version 3.10 arbeiten. Doch kann man auch z.B. mit der älteren Version 3.4 arbeiten.
Im einzelnen ergeben sich folgende Aufgabenstellungen:
A) QGIS-Installation, Wahl des KBS und der Hintergrundkarte (wird in diesem Teil behandelt)
B) Kartierungsgebiet und Biotope
C) Geologische Karte, Bodenkarte
D) Excel-Datei der zur Verfügung stehenden Pilzfunde
E) Beginn der Auswertungen
F) Gestaltung der Dokumentationsblätter
G) Zusammenfassung der Dokumentation in Form eines "Atlas"
Fangen wir also an:
a) Installation von QGIS 3.10. Hier die relevante Internetseite.
Bei mir die 64 Bit Windows-Version nach Bild 1:
Wir starten QGIS 3.10, indem wir QGIS Desktop 3.10.0 doppelclicken. Wir erhalten in etwa Bild 2. Hier sind das Layer-Fenster links oben, die Koordinatenaufnahme darunter und das Browser-Fenster rechts oben angeordnet:
b) Nun das KBS.
Wir installieren ein flächengetreues KBS mit karthesischen Koordinaten in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen. Hier bietet sich ETRS89 an, und zwar für Baden-Württemberg ETRS89 / UTM32N EPSG:25832. Die anschließende Bilderfolge zeigt das Vorgehen:
c) Wir sehen OpenStreetMap (OSM) als Hintergrundkarte für unser Projekt vor (Natürlich kann man alternativ z.B. Google Maps oder OpenTopoMap installieren):
Im Browser-Fenster mit Linksclick XYZ Tiles herunterklappen.
Sollte die QGIS-Verbindung zu OSM bereits bestehen, findet man dort den OSM Standard-Eintrag.
Mit einem Rechtsclick darauf öffnet man das Kontext-Menü und clickt auf Layer zu Projekt hinzufügen. Daraufhin Wird OSM Standard ins Projekt übernommen (Bilder 5. 6 und 7)
Abschließend speichern wir das Projekt als QGIS für Pilzfreunde 22.qgs im Projektordner ab.
Wichtige Notiz:
Sollte die QGIS-Verbindung zu OSM noch nicht bestehen, dann siehe den Ergänzungs-Beitrag unten!
Das war’s für heute.
Über Fragen und Anregungen würde ich mich freuen!
Viel Erfolg!
Bernd
Glossar, Abürzungen:
BW – Baden-Württemberg
Georeferenzierung – Objekt (Karte, Foto...) mit geografischen Koordinaten versehen
DGM – Digitales Gekändemodell, Gebäude und Bewuchs sind eliminiert
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DOM – Digitales Oberflächenmodell
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
GIS – Geoinformationssystem
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
KBS - Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
ReMT – Rechte Maustaste
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Datei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Tiles – Karten in Form von sogen. „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Hallo Harald,
danke vielmals, hab die Datei schon heruntergeladen.
Herzlichen Gruß
Bernd
Hallo Norbert,
gute Idee, hab' ich noch gar nicht bemerkt.
L.G. - Bernd
Hallo,
mir würde notfalls ein Gesamtregister der Gattungen ausreichen. Das könnte man in einen der Bände reinlegen und dann ruckzuck nachschlagen, wo man die Gattung findet.
L.G. - Bernd
Hallo zusammen,
wo bekomme ich das Gesamtregister für die Bände 1-5 der Großpilze Baden-Württemgergs?
Ich bin für jeden Hinweis dankbar.
L.G. - Bernd
Hallo Carlson,
Gratuliere.
Zu deiner Frage kann ich leider nichts sagen. Wüsste selber gerne, wie es geht.
Viele Grüße - Bernd
Hallo Carlson,
am besten, du arbeiterst den Teil 18 Punkt für Punkt durch. Mit anderen Worten, du musst die .zip-Datei deiner gewünschten Stadt dekomprimieren, wodurch eine Anzahl .xyz-Dateien entsteht. Hieraus wähst du diejenige, die in ihrem Dateinamen den von dir gewünschten Koordinatenbereich aufweist und verfährst damit, wie in Teil 18 beschrieben. Voraussetzung ist, du arbeitest mit QGIS 3.x.
Herzliche Grüße und viel Erfolg - Bernd
Hallo Carlson,
du hast anscheinend den Vorteil, in NRW zu wohnen, wo man die Lidardaten DGM1, d.h. mit 1 Mtr. Auflösung, kostenlos bekommt.
Habe bitte etwas Geduld, vielleicht komme ich heute oder morgen dazu, deine Frage zu beantworten.
Herzliche Grüße - Bernd
Hallo Anne,
ich vermute, du möchtest wissen, was man mit einer GIS-Software, wie z.B. QGIS, anfangen kann.
Im Lexikon der Geografie von spectrum.de habe ich hier einen schönen Aufsatz unter dem Titel: Der Begriff "GIS" gefunden.
Ich selber werde QGIS benutzen, um räumliche Zusammenhänge von Pilzfunden eines best. Kartierungsgebietes darzustellen, z.B.:
a) Funde einer best. Pilzart in Bezug auf die räumliche Ausdehnung der Pflanzengesellschaften
b) Funde über der Bodenartenkarte und der Geolog. Karte
....
Da es sich bei einem meiner Kartierungsgebiete um ein Moor handelt, wäre auch eine Darstellung der Funde über den Grundwasserständen von Interesse.
Weißt du, wo man die Grundwasserstände eines bestimmten Gebietes bekommen kann?
Viele Grüße - Bernd
Hallo Jörg,
danke, dass du intervenierst, da scheint sich etwas geändert zu haben.
Bitte nimm die URL von dieser Internetseite. Funktioniert es jetzt?
Viele Grüße - Bernd
Hallo Marie,
da ich selber noch kein QGIS-Profi bin, kann ich nur auf dieses Video verweisen, in dem erklärt wird, wie man Punkt-, Linien- und Flächenlayer erstellt. Hoffentlich hilft es dir weiter!
Liebe Grüße
Bernd
Hallo Frank,
guter Tipp - schon realisiert!
Herzlichen Gruß - Bernd
Willkommen in Teil 21 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe
In Teil 19 hatten wir ein Shapefile-Layer, und zwar ein Punktlayer baeume erstellt, Eingaben gemacht und die Darstellung bearbeitet.
Teil 20 ist die Fortsetzung von Teil 19: Kategorisierte Darstellung nach der Baumart und komfortable Eingabe durch eine Eingabemaske.
Ziel für heute ist das Erstellen sogen. Puffer um Punktobjekte. Bei den hier behandelten Punktobjekten handelt es sich um die in Teil 19 und teil 20 behandelten Bäume (Punkt-Vektorlayer baeume).
Puffer sind Bereiche gleichen, einstellbaren Abstands um Punkt-, Linien- oder Flächenobjekte.
Beispiele aus dem Bereich der Pilze: Bei Punktobjekten Flächen um Mykorrhzabäume, bei Linienobjekten Einflussbereiche kalkgeschotterter Wege in den Wald hinein, bei Flächenobjekten Uferbereiche von Seen.
Ausgangspunkt ist der letzte QGIS-Stand von Teil 20. Den Punktlayer baeume, den wir ja bearbeiten wollen, halten wir als obersten Layer aktiv und sichtbar. Hintergrundkarte: OSM-Standard, KBS: EPSG:25832 ETRS89 / UTM zone 32N.
Dieses KBS ist aktuell und besitzt die Einheit Meter, was für Puffer wichtig ist!
Wir beginnen in QGIS mit dem in Bild 1 dargestellten Kartenfenster. Man kann dies leicht nachträglich realisieren, indem man die im Bild unten mit Rechteck versehenen Werte im QGIS-Kartenfenster eingibt und dann mit dem Verschiebewerkzeug die Karte korrekt positioniert.
Wir werden in folgenden Schritten vorgehen:
A) Farbe der Kategorie Quercus palustris ändern
B) Objekte nach dem Wert selektieren
C) kreisförmige Puffer um die Punktobjekte realisieren
Auf geht’s:
A) Farbe der Kategorie Quercus palustris ändern
Da selektierte Objekte in QGIS gelbe Farbe annehmen, werden wir erst einmal die Farbe von Quercus palustris in Weiß umändern. Dazu doppelclicken wir im Layerfenster auf Quercus palustris. In der erscheinenden Symbolauswahl clicken wir auf Einfache Markierung, wählen die Farbe Weiß und akzeptieren mit OK:
B) Objekte nach dem Wert selektieren
Für unsere Puffer wollen wir alle „Mykorrhiza-Bäume“ vorsehen, die einem Durchmesser > 75 cm besitzen. Dazu schauen wir uns die Attributtabelle des Layers baeume an. Wenn man auf einen Spaltenkopf clickt, wird nach dieser Spalte sortiert. Es ist zu erkennen, dass sechs Bäume einen Durchmesser > 75 cm aufweisen. Diese werden also später einen Puffer bekommen.
Um Objekte mit einem Puffer zu versehen, muss man diese erst einmal selektieren. Das geeignete Werkzeug ist Objekte nach Wert wählen, welches wir jetzt aktivieren:
Da wir die Bäume mit einem Durchmesser > 75 cm selektieren wollen, interessiert uns im erscheinenden Menü nur die Zeile durchm_cm. Hier tragen wir den Wert 75 ein und selektieren ganz rechts in der auswahlliste Größer als (>):
Dann noch im selben Menü den Button Objekte wählen clicken. Im Kartenfenster sind daraufhin alle selektierten Objekte in Gelb zu sehen:
C) Kreisförmige Puffer um die Punktobjekte realisieren
Um jeden der sechs selektierten Bäume wollen wir einen Puffer mit Abstand 20 Meter erstellen, was als Mykorrhiza-Einzugsbereich für große Bäume durchaus realistisch ist. Wir selektieren im Menü: Vektor > Geoverarbeitungswerkzeugr > Puffer:
Im erscheinenden Puffer-Menü clicken wir zuerst auf den Browse-Button und wählen aus der Liste: In Datei speichern. Im erscheinenden Speicher-Menü navigieren wir zum vorgesehenen Ordner, tragen einen passenden Dateinamen (Shapefile) ein und akzeptieren mit Speichern.
Zurück im Puffer-Menü muss nun alles aus Bild 10 übernommen werden:
Wählt man bei Segmente weniger als 50, erscheinen die Puffer eckig. Der Haken bei Ergebnis auflösen bedeutet, dass überlappende Bereiche zu einem gemeinsamen Bereich vereinigt werden. Der Haken bei Öffne Ausgabedatei nach ... bedeutet, dass nach Generierung der Puffer der neue Shapefile-Layer in QGIS geöffnet wird.
Da QGIS den Abstand in KBS-Einheiten definiert, und da wir ein KBS mit der Einheit Meter gewählt haben, ist die Zahl 20 hier als 20 Meter zu interpretieren.
Haben wir alle Eingaben gemacht, clicken wir auf den Button Starte, wodurch die Puffer generiert werden:
Anschließend können wir das Menü schließen.
Da sich bei mir der neue Layer Gepuffert sichtbar als oberster Lyer mit gefüllten Kreisflächen installiert hat, ist von den Bäumen selber nichts zu sehen.
Um das zu ändern, kann man den Layer baeume wieder ganz nach oben ziehen. Hier wollen wir anders vorgehen: Ein Doppelclick im Layerfenster auf den Layer Gepuffert öffnet dessen Layer-Eigenschaften. Wir clicken auf Einfache Füllung, wählen weiter unten Keine Füllung, Strichfarbe rot, Strichbreite 0,86 mm.
Clicken wir auf Anwenden, ist das recht attraktive Ergebnis zu sehen. Sind wir damit zufrieden, clicken wir abschließend auf OK:
Um die Originalfarbe der Bäume wieder zu bekommen, muss die Selektion aufgehoben werden. Dazu clicken wir im Layerfenster auf den Layer baeume und öffnen die Attributtabelle. Die Zeilen der selektierten Bäume sind blau hervorgehoben. Um die Selektionen aufzuheben, clicken wir auf den zugehörigen Button:
Sobald die Tabelle geschlossen ist, erscheinen sämtliche Bäume wieder in ihrer Originalfarbe, außerdem weisen alle Bäume ab 76 cm Durchmesser einen rot berandeten, kreisförmigen Puffer auf. Es ist auch schön zu sehen, dass die Puffer der beiden nahe beieinander stehenden Bäume rechts oben zu einem gemeinsamen Puffer zusammenfließen:
Nun wollen wir noch nachprüfen, ob der eingegebene Abstandswert von 20 Metern auch stimmt. Wir wählen dazu das Werkzeug Linie messen (Bild 14).
Wie man im folgenden Bild sieht, beträgt der Abstand der Puffer um die Punktobjekte, d.h. um die Mittelpunkte der Bäume, exakt 20 Meter:
Das wär’s für heute
Übungen:
Puffer um Linienobjekte und um flächige Objekte erstellen.
Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!
Viel Erfolg!
Bernd
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige. siehe auch unter: map canvas, QGIS canvas
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGM – Digitales Gekändemodell; engl. DTM - Digital Terrain Model
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DLM - Digitales Landschaftsmodell
DOM – Digitales Oberflächenmodell; engl. DSM - Digital Surface Model
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Features - gemäß Giswiki abstrahierte Modelle der realen Welt. Z.B. werden Straßen als Linienzüge, Gebäude als Flächen oder Bäume als Punkte abstrahiert und dargestellt.
Featurelayer - Layer, welches die o.a. Features enthält. So handelt es sich also bei Punkt-, Linien- oder Flächenlayern/Polygonlayern um Featurelayer
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
Geopackage - Daten-Container, der viele Shape- und Rasterdaten in einer einzigen Datei vereint.
GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS – Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
ReMT – Rechte Maustaste
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.
TIFF - Tagged Image File Format - Dateiformat für hochauflösende Bilder, ist verlustfrei und nicht komprimiert.
Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Vertex (Plural Vertices) - Scheitelpunkt, Punkt im 3-dimensionalen Raum
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Willkommen in Teil 20 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe
In Teil 19 hatten wir ein Shapefile-Layer, und zwar ein Punktlayer baeume erstellt, Eingaben gemacht und die Darstellung bearbeitet.
Ziel für heute ist die Fortsetzung von Teil 19: Kategorisierte Darstellung nach der Baumart und komfortable Eingabe durch eine Eingabemaske.
Ausgangspunkt ist der letzte QGIS-Stand von Teil 19 und die verwendete Excel-Tabelle:
baeume.xls.
Den Punktlayer baeume, den wir ja bearbeiten wollen, halten wir als obersten Layer aktiv und sichtbar. Hintergrundkarte: OSM-Standard, KBS: EPSG:25832 ETRS89 / UTM zone 32N.
Wir werden in folgenden Schritten vorgehen:
A) Zusätzliche Felder erstellen
B) Kategorisierung nach der Baumart
C) Eingabemaske erstellen
D) Eingaben durchführen
Auf geht’s:
A) Zusätzliche Felder erstellen
Hier nochmal die Quellfelder innerhalb der Layereigenschaften. Wir wollen noch ein Feld hinzunehmen: ein Textfeld pilzbefall. Dazu schalten wir erst einmal den Bearbeitungsmode/Editiermode ein:
Wir clicken auf den linken Button Neues Feld, geben im erscheinenden Menü die Werte für pilzbefall nach Bild 4 ein und clicken auf OK:
Das Ergebnis anwenden und mit OK bestätigen (Bitte sich nicht am schwarzen Balken stören, hier hatte ich anfangs noch ein weiteres Feld vorgesehen):
Wir speichern die Layoutänderungen ab und verlassen den Editiermodus:
B) Kategorisierung nach der Baumart
Die Kategorisierung nach der Baumart scheint mir zwecks Darstellung und Eingabe optimal zu sein. Dazu öffnen wir die Eigenschaften des Punktlayers baeume durch Doppelclick im Layerfenster und wählen das Untermenü Symbolisierung.
Hier stellen wir die Darstellung von Einzelsymbol auf Kategorisiert um:
Im nächsten Mernü wählen wir als Spalte, nach der kategorisiert werden soll: art_botan und als Symbol z.B. einen weißen Kreis, dessen Größe wir auf 5 mm festlegen:
Die Klassifizierung (unterschiedliche Farben) lassen wir am besten QGIS selber duchführen:
Die bisher aufgenommenen Arten sind farblich sehr schön unterschiedlich realisiert. Clicken wir auf Anwenden und OK, ergibt sich folgendes Bild:
Sollten später weitere Kategorien = neue Baumarten (s.u.) hinzukommen, werden wir die Kategorisierung erweitern.
C) Eingabemaske erstellen
Wir öffnen die Layereigenschaften des Layers baeume und selektieren Attributformular. Hier stellen wir von Automatisch erzeugen auf Mit Drag und Drop zusammenstellen um:
Nun wird durch Clicken auf das grüne Pluszeichen ein Reiter erstellt, wir nennen ihn baum. Er erscheint ganz unten im Formularlayout:
Mittels Drag and Drop ziehen wir nun acht Felder auf diesen Reiter, so dass die Felder unter ihm eingerückt erscheinen:
art_bot, gattg_botan und art_dtsch wollen mit "Vorschlag bereits eingegebener Werte" realisieren. Dazu clicken wir unter Verfügbare element auf das entsprechende Feld, also erst einmal auf art_botan und tragen die Haken entsprechend Bild 18 ein.
Dann dies auch für gattg_botan und art_dtsch durchführen.
Wichtig:
Nach jeder abgeschlossenen Feldspezifikation den Button „Anwenden“ clicken!
Für durchm_cm sehen wir einen Schieber vor, der zwischen 10 und 100 mit einer Schrittweite von 1 variiert werden kann:
Für hoehe_mtr sehen wir ebenfalls einen Schieber vor, der zwischen 5 und 30 mit einer Schrittweite von 1 variiert werden kann:
Für Pilzbefall soll ein Kontrollkästchen für Ja bzw. Nein vorgesehen werden. Der Haken bei nicht null bedeutet, dass das Feld pilzbefall ein Pflichtfeld ist.
Da jetzt alle Parametrierungen abgeschlossen sind, können wir das Ganze mit OK bestätigen.
Das nächste Bild zeigt zur Kontrolle nochmal die relevanten Baumnummern.
D) Eingaben durchführen
Wollen wir jetzt z.B. die Werte von Baum Nr. 8 eingeben, schalten wir den Editiermodus ein und clicken auf Punktobjekt hinzufügen. Der Cursor nimmt Kreuzform an. Nun clicken wir auf die Position dieses Baumes, geben im sich öffnenden Fenster seine Werte ein und bestätigen mit OK.:
Als Nächstes die Bäume Nr. 2 und Nr. 3. Bei der Eingabe von Baum Nr. 3 (Bild 26) erkennt man den Autovervollständigungs-Vorschlag Carpinus betulus:
Schließlich noch der Baum Nr. 4 mit einem Pilzbefall:
Sind die Daten aller zehn Bäume eingetragen, können wir die Layoutänderungen speichern und Editiermodus verlassen! Es ergibt sich folgendes Kartenfenster:
Die letzten drei Bäume Nr. 6, 9 und 10 haben diegleiche Farbe bekommen. Das sollten wir noch ändern, indem wir die Kategorisierung um die Arten: Quercus palustris, Quercus rubra sowie Tilia platyphyllos erweitern. Dazu öffnen wir die Layereigenschaften und selektieren das Untermenü Symbolisierung. für jede hinzukommende Kategorie clicken wir auf das grüne Pluszeichen und geben bei Wert und Legende die entsprechender Bezeichnung ein:
Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich die Symbolgröße aller Kategorien noch auf 4 mm verringert. Wie dieser Vorgang bei Tilia platyphyllos abläuft, zeigt das nächste Bild:
Abschließend die Buttons Anwenden und OK clicken.
Ich glaube, das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Das wär’s für heute
Übungen:
.............................
Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!
Viel Erfolg!
Bernd
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige. siehe auch unter: map canvas, QGIS canvas
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGM – Digitales Gekändemodell; engl. DTM - Digital Terrain Model
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DLM - Digitales Landschaftsmodell
DOM – Digitales Oberflächenmodell; engl. DSM - Digital Surface Model
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Features - gemäß Giswiki abstrahierte Modelle der realen Welt. Z.B. werden Straßen als Linienzüge, Gebäude als Flächen oder Bäume als Punkte abstrahiert und dargestellt.
Featurelayer - Layer, welches die o.a. Features enthält. So handelt es sich also bei Punkt-, Linien- oder Flächenlayern/Polygonlayern um Featurelayer
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
Geopackage - Daten-Container, der viele Shape- und Rasterdaten in einer einzigen Datei vereint.
GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS – Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
ReMT – Rechte Maustaste
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.
TIFF - Tagged Image File Format - Dateiformat für hochauflösende Bilder, ist verlustfrei und nicht komprimiert.
Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Vertex (Plural Vertices) - Scheitelpunkt, Punkt im 3-dimensionalen Raum
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Hallo Mario,
du schreibst oben: "Mikroskopisch ist sie von Trametes versicolor nicht zu unterscheiden..."
und weiter unten: "... nur die Mikroskopie hat mich dazu gebracht den Pilz als Trametes ochracea zu erkennen."
Wie meinst du das?
L.G. - Bernd
Willkommen in Teil 19 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe
Für den nächsten Teil ist geplant: Komfortable Eingabe (Eingabemaske)
Ziel für heute: Wir wollen ein Shapefile-Layer anlegen und bearbeiten, und zwar ein Punktlayer baeume. Als geografischer Bereich wird ein Ausschnitt aus dem Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe zugrunde gelegt.
Wir werden in folgenden Schritten vorgehen:
A) QGIS vorbereiten
B) Layer erstellen
C) Features eingeben
D) Stil bearbeiten
Auf geht’s:
A) QGIS vorbereiten
Da wir im nächsten Teil Messungen in der Einheit Meter durchführen werden, wird als KBS: ETRS89/UTM32N gewählt.
Hintergrundkarte: OSM Standard wird selektiert und sichtbar gemacht.
Im Layerfenster erzeugen wir via ReMT: Gruppe hinzufügen die Gruppen Hintergrundkarten und Oberer Reutweg und ziehen die zugehörigen Layer in die jeweils passende Gruppe hinein.
Dann klappen wir die Gruppen noch ein; so ist Platz geschaffen. Außerdem stellen wir den Bereich um Karlsruhe im Kartenfenster ein.
Zur Erleicherung der Arbeit habe ich noch den Plugin/Erweiterung Koordinatenaufnahme aktiviert. Diese Erweiterung muss nicht extra installiert werden, ein Haken genügt. Bei mir hat sich die Erweiterung als Fenster unten links installiert:
Dann navigieren wir zum südlichen Teil von Karlsruhe, wo sich der Zoologische Stadtgarten befindet.
Wer möchte, kann ja mal bei Koordinatenaufnahme eine Aufnahme starten und z.B. auf den Zoo clicken:
Wir navigieren nun direkt zum Zoo, indem wir die Koordinaten 456163.5,5427443.3 eingeben und als Maßstab auf 1:2500 wählen.
Dann stellen wir noch die Drehung auf -90 Grad ein, da sich der Zoo in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Das Ergebnis sehen wir in Bild 4. Man erkennt drei Seen und zwei Bachverläufe.
Aus den Seen könnte man ein Flächen/Polygonlayer, aus den Bächen ein Linienlayer erstellen (siehe unten bei Übungen).
Zoomen wir nun in das in Bild 4 angekreuzte Areal hinein und wählen 1:1000 als Maßstab, dann sehen wir zahlreiche, kleine, grüne Kreise mit rotem Mittelpunkt. Die Kreise auf dieser OSM-Karte repräsentieren Bäume, die tatsächlich dort wachsen:
B) Layer erstellen
Bild 6 zeigt eine Auswahl von zehn Bäumen, die für den Punktlayer relevant sein sollen. Sie sind von 1-10 durchnumeriert. Hier das Excel-File dazu: baeume.xls
Natürlich könnte man das Excel-File als Ganzes per Spreadsheet-Import in QGIS einpflegen. Siehe dazu Teil 13. Hier wollen wir einen anderen Weg gehen, und zwar über ein selbst erstelltes Shapefile:
Dazu legen wir einen neuen Shapefile-Layer an:
Im sich öffnenden Menü Neuer Shapedatei-Layer clicken wir als Erstes auf den Browse-Button, navigieren zum Ordner, den wir für das Shapefile vorgesehen haben, geben baeume als Dateinamen ein und clicken auf Speichern.
Zurück im Menü Neuer Shapedatei-Layer selektieren wir Punkt als Geometrietyp und EPSG:25832 ETRS89 / UTM zone 32N als Layer-KBS.
In diesem Menü kann man direkt auch die einzelnen Felder eingeben. Das ist in unserem Fall einige Spalten der Excel-Tabelle. Deren Überschriften werden als Feldnamen übernommen.
Hierbei streng darauf achten, dass die Feldnamen nur Kleinbuchstaben und den Unterstrich/Underscore enthalten dürfen!
Wie man sieht, ist bereits ein id-Feld fest vorgesehen.
Das erste einzupflegende Feld ist baum_nr, es ist vom Typ her eine Ganzahl, und es reicht uns eine Länge von 3 Stellen aus. Haben wir dies eingegeben, wird auf den Button Zur Feldliste hinzufügen geclickt, womit das Feld übernommen wird (keinesfalls auf OK clicken!):
Nun kommen nacheinander folgende Felder an die Reihe: art_botan, gattg_bot, art_dtsch, durchm_cm, hoehe_mtr, latitude, longitude, bemerkung. Bitte jeweils auf den korrekten Typ und die passende Länge achten (Bild 10) und auch jeweils zur Feldliste hinzufügen clicken. Die Koordinatenangaben können wir als Text vorsehen. Unten im Menü baut sich Zug um Zug die Feldliste auf.
Sind alle vorgesehenen Felder zur Feldliste hinzugefügt, ergibt sich z.B. nachfolgendes Bild:
Nun noch auf OK clicken, und der Punklayer baeume ist erstellt. Wir ordnen den Layer im Layerfenster zuoberst an und halten ihn aktiviert und sichtbar:
C) Features eingeben
Dazu schalten wir auf Bearbeitungsmodus/Editiermodus um. Um nun ein Feature, hier also einen Baum, hinzuzufügen, clicken wir auf das Werkzeug Punktobjekt hinzufügen:
Daraufhin nimmt der Cursor die Form eines umrandeten Kreuzes an. Um nun der Baum Nr. 1 hinzuzufügen, clicken wir auf die entsprechende Stelle im QGIS-Kartenfenster:
In die sich öffnende Attributtabelle tragen wir die Werte gemäß Excel-Tabelle ein und bestätigen abschließend mit OK:
Nun geben wir noch die Werte für die Bäume Nr. 5 und Nr. 7 ein.
Abschließend diese Layeränderungen speichern (nicht etwa Projekt speichern!) und den Bearbeitungsmodus/Editiermodus wieder verlassen:
Zur Kontrolle: Bild 16 zeigt die Attributtabelle in der Tabellenansicht, Bild 17 die Quellfelder aus den Layereigenschaften:
D) Stil bearbeiten
Die drei Bäume sollen nun etwas passender dargestellt werden. Dazu clicken wir in den Layereigenschaften auf Symbolisierung:
Unser Ziel soll es sein, Baumsymbole für die Punktobjekte im Kartenfenster zu laden.
Dazu clicken wir auf Markierung und ändern wir die Größe auf 5 mm und die Farbe auf schwarz:
Nun clicken wir oben auf Einfache Markierung und schalten den Symbollayertyp auf SVG-Markierung (Bild 20). Hier navigieren wir unten bei den SVG-Gruppen zu gpsicons und selektieren das Baumsymbol (Bild 21):
Nach Anwenden und OK zeigt sich als Ergebnis folgendes Bild:
Das war’s für heute.
Ein herzliches Dankeschön:
Die zahlreiche Youtube-Videos von Marshal Mappers waren mir eine große Hilfe.
Helmt Kern, dem ehemaligen Gartenbauamtsleiter Karlsruhe, verdanke ich eine umfangreiche Bamartenliste des Karlsruher Zoologischen Stadtgartens, die mir wichtige Hinweise für diesen Beitrag lieferte.
Übungen:
1) Jeweils ein Linienlayer baeche und ein Polygonlayer seen des Karlsruher Zoos nach Bild 4 erstellen. Dabei nach dem gleichen Muster vorgehen wie hier für den Punktlayer baeume gezeigt. Felder für die Attributtabelle könnten sein: bach_nr, bachbreite, bach_tiefe, bemerkung bzw. see_nr, see_flaeche, see_tiefe, bemerkung.
2) Über den Plugin Koordinatenaufnahme für die drei Bäume überprüfen, ob der abgegriffene Wert mit dem in der Excel-Tabelle angegebenen übereinstimmt.
Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!
Viel Erfolg!
Bernd
Glossar, Abürzungen:
ASCII - American Standard Code for Information Interchange
BW – Baden-Württemberg
Canvas - Fenster; Landkarte; Anzeige. siehe auch unter: map canvas, QGIS canvas
CSV - Comma Separated Values; einfach strukturierte Textdatei
DGM – Digitales Gekändemodell; engl. DTM - Digital Terrain Model
DGMx - Digitales Geländemodell mit x Metern Gitterweite
DLM - Digitales Landschaftsmodell
DOM – Digitales Oberflächenmodell; engl. DSM - Digital Surface Model
EPSG - European Petroleum Survey Group Geodesy
ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Features - gemäß Giswiki abstrahierte Modelle der realen Welt. Z.B. werden Straßen als Linienzüge, Gebäude als Flächen oder Bäume als Punkte abstrahiert und dargestellt.
Featurelayer - Layer, welches die o.a. Features enthält. So handelt es sich also bei Punkt-, Linien- oder Flächenlayern/Polygonlayern um Featurelayer
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
Geopackage - Daten-Container, der viele Shape- und Rasterdaten in einer einzigen Datei vereint.
GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.
GIS – Geoinformationssystem
GNSS - Global Navigation Satellite System
Google Maps - Online-Kartendienst von Google LLC
GPX (GPS eXchange Format) – für Datenaustausch mit GPS-Empfängern
GRASS - Geographic Resources Analysis Support System
HTML - Hypertext Markup Language
KBS – Koordinatenbezugssystem
KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
Open Data – Für jedermann frei nutzbar zur Verfügung gestellte Daten
OSM – OpenStreetMap
Passpunkte – Referenzpunkte beim Georeferenzieren von Karten
Plugins - Programmerweiterungen
Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
ReMT – Rechte Maustaste
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.
TIFF - Tagged Image File Format - Dateiformat für hochauflösende Bilder, ist verlustfrei und nicht komprimiert.
Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“
URL – ein Internet-Link oder die Adresse einer Website
UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
Vertex (Plural Vertices) - Scheitelpunkt, Punkt im 3-dimensionalen Raum
WFS - Web Feature Service
WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Hallo Josef,
mit der Geofabrik kenne ich mich leider gar nicht aus.
Könntest du mir den Weg bis zu den betreffenden Downloads beschreiben und erklären, was du dann genau machen willst, bzw. deine bisherige Vorgehensweise beschreiben?
Viele Grüße - Bernd
Hallo zusammen - und danke an Günter!
an der Startseite von geoportal-bw.de ist das Koordinatensystem jetzt in anderer Weise selektierbar: indem man unten auf die Koordinaten clickt und in der herausklappenden Vorwahl seine Selektion trifft:
Viele Grüße - Bernd
Willkommen in Teil 18a der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe
Ziel für heute: Ein als xyz-Textdatei vorliegendes Digitales Geländemodell DGM1 (Lidar-Daten mit 1-Meter-Auflösung) mit Hilfestellung der Software planlauf/Terrain in QGIS einpflegen um ein ansprechendes Geländerelief zu erzeugen.
In Teil 18 hatte ich gezeigt, wie man eine xyz-Textdatei in QGIS3 importiert und daraus ein Geländemodell erstellt. In QGIS 2.18 war mir das leider nicht gelungen. Mit dem hier dargestellten Workaround spielt die QGIS-Version keine Rolle.
Voraussetzung: Man besitzt eine Lizenz der Software planlauf/Terrain. Hierzu siehe auch hier.
Bei planlauf/Terrain handelt es sich um eine Software zur Visualisierung von 3D-Geländemodellen, auch für unterwegs mit GPS-Empfänger nutzbar.
Das Vorgehen im einzelnen
A) planlauf/Terrain-Export des Geländemodells als georeferenzierte jpg-Datei
B) Import der jpg-Datei als Rasterlayer in QGIS 2.18 (QGIS 3.x funktioniert auch)
A) planlauf/Terrain-Export des Geländemodells als georeferenzierte jpg-Datei
Es handelt sich um dieselben DGM1-Testdaten aus Teil 18 (xyz-Textdatei), wo man sie auch herunterladen kann. In Planlauf-Terrain sieht das Geländemodell (3D) dann so aus, wie Bild 1 es zeigt.
Der Exportablauf ist der folgenden Bildfolge zu entnehmen. In Bild 2 habe ich außerdem den Bildkontrast erhöht.
Wichtig: Die aus planlauf/Terrain exportierten Daten haben das KBS ETRS89 / UTM
B) Import der jpg-Datei als Rasterlayer in QGIS 2.18
Die Bildfolge zeigt das Vorgehen:
Zuerst die georeferenzierte jpg-Datei per Drag & Drop aus dem Browser-Fenster ins Layer-Fenster ziehen:
KBS des importierten jpg-Files selektieren (hier ETRS89/UTM32N EPSG:25832):
Und hier das Ergebnis. Es ist natürlich nur 2-dimensional:
Maßstab 1:5000:
Auf dem letzten Bild kann man schön sehen, wie „versteckte“ Pfade, Gräben, Grundstücke, Erdlöcher etc. sichtbar werden, eben die große „Idee“ von Lidar.
Das war’s für heute.
Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!
Viel Erfolg!
Bernd
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Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
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GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.
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Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
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Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
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UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
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Hallo Günter,
bisher bin ich mit einem Garmin Oregon 450 unterwegs gewesen. Es wird bei eingeschaltetem GPS-Empfänger generell ein Track aufgezeichnet. Das Gebiet bin ich mehrmals, d.h. an verschiedenen Tagen, abgelaufen, ein paarmal außen herum, einmal auch die Bäche entlang. Wenn ich Pilze (als Wegpunkte) aufgenommen habe, wurde natürlich gleichzeitig der Track aufgezeichnet.
Zu Hause habe ich in Basecamp alles vom GPS-Empfänger in die Basecamp-internen Ordner umgespeichert und dort im Hinblick auf die Forumsreihe nachbearbeitet:
Das Kartierungsgebiet habe ich als Route mit möglichst wenigen Stützpunkten nachgezeichnet, die Bäche als Track belassen, aber ein bischen "geschönt", die Wegpunkte sind unverändert geblieben.
Zukünftig will ich mit Tablet-PC und externem GPS-Empfänger kartieren gehen. Da habe ich im Tablet die Excel-Tabelle zur Dateneingabe direkt "On Board".
Viele Grüße
Bernd
Hallo Günter,
das mit dem "Workaround" finde ich gut.
Eine andere Möglichkeit wäre, das aktuelle QGIS 3.6 zusätzlich zu installieren. Ich habe auch 2.18 und 3.6 gleichzeitig auf dem Laptop. Mit 2.18 schaffe ich einige Dinge nicht. Z.B. die in Teil 18 beschriebene Generierung eines Geländemodells aus einem xyz-Textfile funktioniert bei mir nur mit QGIS 3.
Viele Grüße
Bernd
Willkommen in Teil 18 der Forumsreihe „QGIS für Pilzfreunde“!
Hier die Übersicht über alle Teile dieser Forumsreihe
Ziel für heute: Ein als xyz-Textdatei vorliegendes Digitales Geländemodell DGM1 (Lidar-Daten mit 1-Meter-Auflösung) in QGIS 3.x einpflegen und damit ein ansprechendes Geländerelief erzeugen.
!! Mit QGIS 2.18 habe ich die Schummerung leider nicht hingekriegt !!
Hochauflösende, kostenfreie DGM1-Daten gibt es anscheinend bisher nur in NRW. Siehe dazu Teil 17 dieser Forumsreihe.
Jetzt habe ich mir den Luxus gegönnt und 1 qkm DGM1-Daten (Baden-Württemberg) gekauft. Zusätzlich habe ich kostenlose DGM1-Testdaten bekommen, nach denen ich hier arbeiten möchte. Man bekommt die Daten als sogen. xyz-Datei, das sind reine Rohdaten, die man für ein Geländerelief erst aufbereiten muss.
Hier bekommt sie im Internet:
https://www.lgl-bw.de/lgl-internet/opencms/de/07_produkte_und_dienstleistungen/testdaten/
Wenn man auf der Seite dann im Text nach "testdaten dgm 1m" sucht, findet man die herunterladbare zip-Datei. Diese bitte entpacken, um die xyz-Datei zu erhalten.
Die zip-Datei zur Sicherheit auch noch direkt hier: DGM_1m_GRIDXYZ_UTM_xyz.zip
Die zip-Datei wird in einem passenden Ordner im Projektbereich abgespeichert und entpackt (vorher Ordner anlegen).
Zum Einpflegen dieser xyz-Testdatei in QGIS 3.x werden wir in folgenden Schritten vorgehen:
A) Untersuchung der xyz-Datei
B) Die xyz-Datei in QGIS 3.x importieren
C) Den sich ergebenden Punktlayer als Geopackage speichern
D) Den Punktlayer rastern, um die Z-Koordinate (Höhenwerte) zu integrieren
E) Aus dem sich ergebenden Höhenraster die Schummerung erstellen
F) Das Ergebnis optimieren (Farbe, Transparenz)
A) Untersuchung der gelieferten xyz-Datei
Bild 1 zeigt einen Kartenausschnitt rund um Bad Wimpfen in BW. Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich das Browserfenster nach rechts außen gezogen. Als KBS ist ETR89 / UTM eingestellt.
Öffnet man die xyz-Datei mit einem beliebigen Texteditor, bekommt man eine Tabelle mit sehr!!! vielen Zeilen, wobei jede Zeile aus drei, durch Zwischenraum/Space getrennten, Werten besteht (Bild 2).
Vergleicht man beide Bilder, erkennt man, dass es sich um dasselbe KBS handelt. Der erste Tabellenwert stellt die X-, der zweite die Y-Koordinate dar.
Der dritte Tabellenwert ist die Höhenangabe des Punktes im Metern, also die Z-Koordinate.
Somit stellt jede Zeile einen Punkt im 3-dimensionalen Raum dar (Scheitelpunkt/Vertex).
Wir haben es mit sogen. Punktkoordinaten zu tun:
Subtrahiert man die X- und Y-Werte der allerletzten Zeile von denen der allerersten, so bekommt man Delta-X = 1700, Delta-Y = 1600. Da das KBS ETR89/UTM-KBS die Einheit Meter besitzt, und da DTM1-Daten ebenfalls eine Rasterung von 1 Meter in beiden Richtungen besitzen, haben wir es mit einem Rechteck von 1,7 km x 1,6 km zu tun:
B) Die xyz-Datei in QGIS 3.x importieren
Wir wählen das Menü: Layer > Datenquellenverwaltung (Bild 3) und dort das Untermenü Getrennte Texte (Bild 4). Dort den Browse-Button oben rechts clicken. Im sich öffnenden Menü navigieren wir zum Ordner, in dem sich die xyz-Datei befindet, selektieren die Datei und öffnen sie:
Zurück im Untermenü Getrennte Texte tragen wir einen passenden Layernamen ein.
Dann noch via Pull-Down-Menüs die Zuordnungen für das X- und das Y-Feld treffen. Durch Vergleich mit den Beispieldaten (unten im Menü) treffen wir die Wahl: X-Feld: field_1, Y-Feld: field_2. Auch bitte die rot eingekreisten Aktivierungen realisieren; insbesondere der Haken bei Feldtypen bestimmen ist essentiell. Abschließend den Button Hinzufügen clicken.
Nach 1-2 Minuten ist der Punktlayer hinzugefügt, und wir können das Menü Getrennte Texte schließen. Im Layerfenster mit der ReMT auf den neuen Layer clicken und Auf den Layer Zoomen. Es entwickelt sich im Kartenfenster Zeile um Zeile, mit langen Pausen, ein großes, schwarzes, fast quadratisches Rechteck (Bild 6). Es handelt sich um 1700 x 1600 Punkte.
C) Den sich ergebenden Punktlayer als Geopackage speichern
Da man bei der Arbeit mit xyz-Textdateien wegen des extrem langsamer Bildaufbau nur mühsam vorankommt, speichern wir den Punktlayer als sogen. Geopackage ab.Erläuterungen zum Geopackage siehe unter Glossar, Abkürzungen.
Dann ReMT im Layerfenster auf den Punktlayer > Exportieren > Objekt speichern als...
Im erscheinenden Menü Vektorlayer speichern als... wird oben Geopackage selektiert und der Browse-Button geclickt (Bild 6a). Im nächsten Menü navigiert man zum Ordner für die Geopackages (vorher Ordner anlegen) und trägt bei Dateiname einen sinnvollen Dateinamen ein. Anschließend wird auf Speichern geclickt (Bild 7).
Zurück im Menü Vektorlayer speichern als... noch einen vernünftigen Layernamen eintragen, kontrollieren, ob das KBS stimmt und mit OK abschließen.
Der nun erfolgende Aufbau des Geopackage-Bildes im Kartenfenster kann mehrere Minuten in Anspruch nehmen, deshalb Fortschrittsanzeige unterhalb des Kartenfensters beachten! Schließlich ist es generiert und in QGIS integriert (siehe Bild 9). Den Geopackage-Layer halten wir aktiv und sichtbar. Alle Aktionen finden nun recht flott statt!
D) Den Punktlayer rastern, um die Z-Koordinate (Höhenwerte) zu integrieren
Wir wählen: Raster > Konvertierung > Rastern (Vektor nach Raster)... (Bild 9). Im erscheinenden Menü Rastern (Vektor nach Raster) (Bild 10) clicken wir bei Ausgabengröße den Browse-Button und selektieren Ausdehnung auf Kartenausschnitt wählen.
Daraufhin verschwindet das Menü, und wir ziehen über dem kompletten DGF1-Bereich ein Rechteck (rot) auf:
Sobald wir die Maustaste loslassen, erscheint wieder das Menü. Wir clicken bei auf den Browse-Button bei Gerastert und dann auf In Datei speichern.... Im erscheinenden Untermenü (Bild 12) navigieren wir zum Ordner, der für GeoTIFF-Exporte vorgesehen ist (vorher Ordner anlegen), tragen einen passenden Dateinamen ein und clicken auf Speichern (Bild 13):
Zurück im Menü Rastern (Vektor nach Raster) selektieren wir über die Pulldown-Liste Einzubrennendes Feld den Eintrag field_3 (das sind die Höhenwerte), über die Pulldown-Liste Ausgaberastergrößeneinheiten: Georeferenzierte Einheiten und selektieren in den beiden darunter angeordneten Feldern den Wert 1 (das bedeutet in ETRS89/UTM genau 1 Meter). Abschließend den Starte-Button clicken:
Das Menü schaltet jetzt auf den Protokoll-Tab und zeigt den Fortschritt der Verarbeitung. Das kann jetzt einige Zeit dauern.
Sobald die Verarbeitung abgeschlossen ist, wird im Kartenfenster das Rasterbild aufgebaut und wir können das Menü schließen:
E) Aus dem sich ergebenden Höhenraster die Schummerung erstellen
Bisher können wir noch keinerlei Höhenrelief erkennen. Dazu muss aus dem Rasterbild eine Schummerung/Hillshade erstellt werden. Bei aktivem Rasterlayer starten über Menü: Raster > Analyse > Schummerung... (Bild 17). Im erscheinenden Schummerung-Menü (Bild 18) clicken wir den Browse-Button bei Schummerung und selektieren In Datei speichern.
Im erscheinenden Untermenü navigieren wir zum Ordner, der für den GeoTIFF-Export vorgesehen ist und geben einen zweckmäßigen Dateinamen ein. Mit Speichern abschließen:
Zurück im Schummerung-Menü realisierenwir noch alles, was in Bild 20 mit roten Pfeilen/Kreisen versehen ist und clicken den Starte-Button:
Das Menü schaltet sofort auf den Protokoll-Tab um, so dass wir den Fortschritt der Operation verfolgen können:
Nach Abschluss entsteht die Schummerung als grauwertiges Bild im Kartenfenster.
Fast sind wir fertig. Doch es lässt sich noch etwas Farbe ins Bild bringen
F) Das Ergebnis optimieren (Farbe, Transparenz)
Wenn wir die Schummerungsebene etwas transparent machen (Bild 23) und die Rasterebene einfärben (Bild 24), wird das Gesamtbild ansprechender. Es werden für den Rasterlayer etliche Farbverläufe angeboten, von denen man sich einen passenden auswählt.
Das Endergebnis kann dann wie folgt aussehen:
Notizen:
Ich selber beabsichtige, meine Kartierungsaufnahmen nach dem Motto "Lidar-to-Go" durchzufühten.
Ausrüstung: 8-Zoll-Tablet-PC mit Bluetooth-gekoppeltem ext. GPS-Receiver, die Excel-Kartierungstabelle auf dem Tablet-PC. Schaut mal hier, vor allem das Video innerhalb des Textes: Lidar-to-Go.
Übungen:
1) In das schwarze Rechteck (nach Bild 6 ...) so stark hineinzoomen, bis es sich in Einzelpunkte in 1-2 cm Abstahd auflöst, dann mit Hilfe des Linien-Messwerkzeugs die Punktabstände sowohl horizontal als auch vertikal nachmessen. - 1 Meter?
2) Googeln: „dgm-testdaten“, DGM-Testdaten des „eigenen“ Bundeslandes herunterladen und ein Geländerelief erstellen.
Das war’s für heute.
Über Fragen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!
Viel Erfolg!
Bernd
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ETRS89 / UTM (Universal transverse Mercator) - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, d.h. geeignet zum Messen von Strecken und Flächen
Features - gemäß Giswiki abstrahierte Modelle der realen Welt. Z.B. werden Straßen als Linienzüge, Gebäude als Flächen oder Bäume als Punkte abstrahiert und dargestellt.
Featurelayer - Layer, welches die o.a. Features enthält. So handelt es sich also bei Punkt-, Linien- oder Flächenlayern/Polygonlayern um Featurelayer
Gauss-Krüger - Flächengetreues KBS in der Einheit Meter, allerdings inzwischen vielfach durch ETRS89 / UTM ersetzt worden
Georeferenzierung (Geocodierung, Verortung, Geotagging) - Einen Datensatz, z.B. ein Foto oder eine Karte, mit Koordinaten versehen
Geopackage - Daten-Container, der viele Shape- und Rasterdaten in einer einzigen Datei vereint.
GeoTiff - Georeferenzierte Bilddatei, quasi ein Standard für Rasterdaten; entspricht TIFF, besitzt aber zusätzlich Informationen über die Georeferenzierung. Diese sind in den Metadaten des bildes abgespeichert.
GIS – Geoinformationssystem
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HTML - Hypertext Markup Language
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KML (Keyhole Markup Language) - Austauschformat für Geodaten, vorgesehen für Google Earth (aber auch für GPS-Empfänger nutzbar)
KMZ - dasselbe wie KML, lediglich in komprimierter Form
Lidar (Light Detection And Ranging) – Laser-Scan der Geländeoberfläche
LiMT – Linke Maustaste
Map Canvas - Karte; Kartenfenster, also der Bereich, in dem die Karte angezeigt wird
m.ü.NN. - Meter über Normal Null
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OSM – OpenStreetMap
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Projektbereich - Gesamtbereich aller Programme und Daten eines QGIS-Projektes im Rechner, beinhaltet das gesamte "Ordnergebäude" inklusive der Projektdateien und aller Daten. Hier in der Forumsreihe ist es der Ordner \_QGIS für Pilzfreunde\ mit sämtlichen Unterordnern und Dateien. Will man ein QGIS-Projekt auf einem anderen Rechner laufen lassen, so braucht man lediglich den Projektbereich zu kopieren!
Projektdatei - Datei mit Endung .qgs, über die QGIS gestartet wird. Sie enthält die Projekteigenschaften, die Verknüpfungen zu den im Projekt enthaltenen Layern und vieles mehr. Sie enthält jedoch nicht die Daten
QGIS – Kostenfreies, sehr mächtiges GIS
QGIS canvas - QGIS-Arbeitsfläche, QGIS-Kartenfenster
Rasterlayer - Layer, bestehend aus bildhaften, pixelcodierten Geodaten
ReMT – Rechte Maustaste
Schummerung – Pseudo-3D-Darstellung durch Schattenwurf
Shape, Shapefile - Grafikdatei zum Darstellen von Punkten, Linien und Polygonen (Flächen). Shapes sind georeferenziert.
TIFF - Tagged Image File Format - Dateiformat für hochauflösende Bilder, ist verlustfrei und nicht komprimiert.
Tiles – Karten min Form sogenannter „Kacheln“
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UTM - Universal Transverse Mercator, siehe auch ETRS89
Vektorlayer - Layer, bestehend aus vektorcodierten Geodaten, d.h. aus Punkten, Linien und Polygonen (Flächen)
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WGS84 - World Geodetic System 1984
WGS 84 EPSG:4326 – globales KBS, bei GPS-Empfängern verbreitet, nicht zum Messen geeignet
WGS 84/ Pseudo-Mercator EPSG:3857 – globales KBS für WMS-Einbindungen, nicht zum Messen geeignet
WMS (Web Map Service) – Internet-Schnittstelle für Landkarten
Hallo Günter,
für uns Nicht-Geographen ganz schön verwirrend!
Aber ich hab's gefunden: Zone 32-Nord (Planquadrat 32U, für die Berechnung der Zahlenwerte unerheblich).
Siehe dazu auch: Wikipedia - und zwar unten bei Koordinatenbeispiel "UTM-Koordinaten (WGS84)".
Die Begrenzung der Zone 32N findest du hier bei OpenStreetMap
Viele Grüße - Bernd