Beiträge von Bibliothekar

    Hallo,


    Heinrich Dörfelts Welt der Pilze kommt am 10. Dezember 2022 in einer Neuauflage (60 €) auf dem Markt. Ich stufe es aber nicht als leichte Kost ein. Die vielen wissenschaftlichen Begriffe werden im Laufe des Lesens doch recht bald erdrückend.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Johannes,


    ich denke dein Pilz dürfte der berindete Seitling Pleurotus dryinus sein. Der filzige Stiel ist ja auch schwach zu erkennen.


    Die amerikanische Sommerform des Austernseitlings, die sich gut in der Natur ausgebreitet hat, wurde übrigens in den frühen 70iger Jahren von Prof. Gerlind Eger an verschiedene, europäische Pilzzüchter zu Testzwecken verteilt. Der Anbau erfolgte im Freiland.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Jan,


    der Handel mit Wildpilzen ist nicht generell verboten. Es ist dafür eine besondere Genehmiung erforderlich und unterliegt den einschlägigen, gesetzlichen Bestimmungen. Für das Sammeln gibt es die Möglichkeit einer selten ausgestellten Ausnahmegenehmigung. Da für viele Speisepilze in Deutschland ein Schutzstatus gilt, greifen in den allermeisten Fällen die Händler auf Pilze aus dem Ausland zurück. Auch hierfür gelten einschlägige Bestimmungen und Regelungen. Die Pilze dürfen nicht gesundheitsschädlich oder für den menschlichen Verzehr ungeeignet sein. Ein Giftpilz in der Handelsware ist ein eindeutiger Verstoss.


    Beste Grüße

    Stefan

    Hallo,


    das System der Pilzaufklärung und der Pilzberatung kann diesem Ansturm im Moment gar nicht folgen. Wenn es einen guten Sommeraspekt gibt, ist wenigstens die Pilzaufklärung schon ein paar Wochen vorverlagert. In diesem Jahr kommen die Medienanfragen zum Thema Pilze zum Zeitpunkt des höchsten Pilzaufkommens. Das ist sehr anstrengend. Viele Interviews gebe ich direkt aus dem Wald, wenn der Empfang gut ist.


    Auch die Ursachen des großen Pilzruns liegen auf der Hand - gesunde Ernährung aus dem Wald, besseres Verhältnis zur Natur, Kostenersparnis und nicht zuletzt die vermeintlich unbestechliche Pilzapp als Wegweiser zur natürlichen Nahrungsquelle. Hast Du eine Pilzeapp, wird der Platz im Korb schnell knapp! Schon bei den Besuchern der Pilzausstellungen spielen die Pilze eher eine Rolle als frei verfügbare, kostenlose Nahrung und nur im geringen Maße als genussvolle Ergänzung des Speiseplanes. Wo essbar dran steht, das wird auch verschlungen, egal wie es schmeckt oder bekömmlich es ist. Mitunter wird es ja durch das Internet stark gehypt, wie damals beim großen Bärlauchrun vor Jahren, wo regelrechte Wunderkräfte versprochen wurden. Mach dir nicht vom Pilz ein Bild, sondern such zum Pilz ein Bild!


    Ich würde mir wünschen die Pilze würden nicht nur als Nahrungsmittel wahrgenommen, sondern auch als wesentlicher Bestandteil des Naturhaushaltes. Hierzu gibt es noch echte Vermittlungslücken. Jedenfalls ist dies meine Erfahrung aus vielen Gesprächen. Vielleicht findet sich auch mal ein patenter Buchautor für das große FAQ-Buch über Pilze, worin es nur am Rande um den Speisewert der Pilze geht.


    Aus Anfragen von Ratsuchenden weiss ich auch um die oft sehr großen, regionalen Lücken bei der Pilzberatung. Den fleißigen Pilzberatern kann man gar nicht genug für ihre anstrengende Arbeit danken.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    wir sind hier doch nicht die Küchenpolizei, der man Folge leisten muss. Wer gute Ratschläge ausschlägt, muss es eben aushalten, wenn das Schicksal dann zuschlägt. Ich glaube so langsam, dass in Deutschland eine Hungersnot und akuter Eiweißmagel herrscht.

    Übrigens, der Gemüseladen bietet Pilze an. Kaufen muss sie der Käufer. Er entscheidet sich.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    beim Ohrförmigen Seitling wäre wohl aber mehr Daumen auf dem Bild, das Substrat müsste Nadelholz sein und die Lamellen und auch der Hut wären weniger massiv. Bei den jungen Fruchtkörper fände man wohl auch ein viel helleres Weiß. Dem Foto nach würde ich den Lungenseitling hier durchaus in Betracht ziehen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    auf den Braunkohlenhalden scheint sich besonders auf Kahlschlägen (Kiefer) gern auch mal der Braune Glöckchennabeling Xeromphalina cornui anzusiedeln. Er schmeckt nicht bitter und hat jung einen deutlichen, leicht vergänglichen Velumsaum am Hutrand. Die Sporen sind geringfügig kürzer als bei X. caulicinalis.



    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Luciebee,


    eine Bezuschussung der Kosten eines Pilzkurses dürfte nur in wenigen Bundesländern möglich sein. Es müssen wohl entsprechende Vereinbarungen in den Tarifverträgen stehen. Da geht es oft auch nur um den Begriff Bildungsurlaub. Ich kenne 2 Fälle, wo Mitarbeitern eines GIZ die Kosten für den Kurs bezahlt wurden und, wo ein hauptamtlicher Mitarbeiter des Nabu zum Kurs deligiert wurde. Im privaten Arbeitsbereich wird man Zuschüsse sicher nur vom Chef bekommen können, wenn die Notwendigkeit zur Qualifikation besteht.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    bei der Studie ging es um ein Experiment an Mäusen. Auf den Menschen hochgerechnet, wäre der Verzehr von 1,5-4,5 kg Steinpilzen täglich und über mindestens 5 Tage notwendig, um eventuell den gleichen Effekt auszulösen. Empfohlen wird der Verzehr von maximal 250 g Wildpilzen pro Woche und Person. Eine Rhabdomyolyse wird erst in hohen Konzentrationen lebensbedrohlich. Das freigewordene Myoglobin könnte dann die Nieren schwer schädigen und dadurch zu lebensbedrohlichen Situationen führen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Peter,


    für die Statistiker sind die "paar" Pilzvergiftungen nicht interessant genug. Da fehlen die Nullen vor dem Komma. Man schreit nach Pandemien und tät gern täglich die Medien damit traktieren.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Phillip,


    Nur in der 3. Zeile sind die Vergiftungen in Summe aufgeführt. Die Zahlen bei den Arten sind die Giftpilze, die bei der "Korbkontrolle" gefunden wurden. Über vorhandene Aufstellungen zu Vergiftungen mit einzelnen Giftpilzarten hat Peter schon das Vorhandene geschildert.


    Du müsstest bei den Gesundheitsämtern der Bundesländer nachfragen, ob Informationen zu Pilzvergiftungen, in den jährlichen Berichten zu gefährlichen Vergiftungen, enthalten oder vorhanden sind. Landesspezifische Meldepflichten gibt es nur für die behandelnden Ärzte.


    Hier mal noch eine interessante Übersicht des BfR von 2012:


    pilzvergiftungen-in-deutschland.pdf


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo,


    ich habe die Mikroskopierarbeit für die Ausstellung am Wochenende beendet und kann heute Abend dabei sein. 61 bestimmte Arten von einer kleinen Braunkohlenhalde ist ja nicht so schlecht. Die werden am Freitag dann in frisch eingesammelt. Dort ist zum Glück nur ganz wenig Hundebetrieb auf den Hauptwegen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

    Hallo Jan,


    für Makroskopiker sind die Werke von Kibby, mit ihren eigenen Methoden der Bestimmung, sehr gut geeignet. Sie beziehen sich selbstverständlich auf die konkreten Verhältnisse auf der Insel. Sie wollen ja auch die britische Pilzflora darstellen. Für "Blätter"pilz-Freunde sind sie wegen der geringen Seitenzahl und der vielen Bilder auch gut geeignet. Ergänzend gibt es ja auch noch sein 3-bändiges Übersichtswerk "Mushrooms & Toadstools" mit Aquarellen. Für Aussagen zur Korrektheit des Inhalts fehlt mir leider die Kompetenz.


    Beste Grüße

    Stefan F.