Beiträge von mollisia

    Hallo Pablo,


    ich bin mir 100% sicher, dass die Standortbilder C. variicolor ("nemorensis") darstellen, und die Laborbilder aus Fulda C. largus!
    C. largus ist graublau und die Verfärbung gelbbraungrau (kartoffelfarben) - variicolor ist violettblau und die Verfärbung rötlichbraun.


    Die Farbe von balteatocumatilis ist lebhafter, fast "greller" als variicolor, die Hutoberfläche glatter, und die Lamellen sind heller. Das von den Bildern her zu unterscheiden ist sicherlich nicht 100% sicher. Aber trotzdem denke ich, dass die gezeigten Bilder besser zu balteatocumatilis passen insgesamt. Auch der klumpigere Wuchs, der so deutlich eingerollte Hutrand ....


    beste Grüße,
    Andreas


    Hallo Andreas,


    danke für deine Info. Also hälst du die Pilze Für E. s. trotz negativer Reaktion?


    Hallo,


    leider habe ich noch keine Gelegenheit gehabt, die Guajak-reaktion selbst bei diesen drei Arten auszuprobieren.
    In der Literatur wird von einer Reaktion "innerhalb von 10 Minuten" gesprochen - das hilft uns nicht weiter, denn wenn die Reaktion wirklich erst nach 10 Minuten eintritt dann ist diese als negativ zu betrachten.


    Das ganze geht auf Kühner & Romagnesi zurück (Flore analytique 1953), und wurde u.a. aufgegriffen von Noordeloos (1981, aber nicht mehr in den Bänden Fungi Europaei vol. 5 und 5A!), Eckstein & Gröger (MyMi 1991/2) und Ludwig (Pilzkompendium Band 2)


    Eckstein & Gröger schreiben schon dass die Guajak-Reaktion nicht so eindeutig ist (negativ bis schwach bei clypeatum, schwach bis deutlich bei sepium - jeweils nach 10 Minuten).
    Sie führen aber an, dass die Anilin-Reaktion viel deutlicher und eindeutiger sei - vielleicht sollte das mal weiterverfolgt werden ....


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    Pablos Pilze sehen aber hygrophan aus - mein Fund von luteobasis auf der Stützerbacher Saftlingswiese war definitiv nicht hygrophan und hatte auch keine glasigen Stellen oder wassertropfenartigen Vertiefungen.
    Die Bereifung auf dem hut war allerdings auffallend ähnlich.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    zur Guajak-Reaktion: Alles was länger als 2-3 Minuten braucht zum verfärben ist als negativ zu betrachten!


    Schlagartiges intensives Umfärben (< 5 Sekunden): stark positiv (+++)
    langsames, immer intensiver werdendes Umfärben: 10-30 Sekunden: positiv (++)
    Umfärbung noch langsamer: bis ca. 1 Minute dauernd: schwach positiv (+)


    Testpilze für Guajak:
    stark positiv: Russula delica, Russula ochroleuca
    negativ: Russula fellea, Russula emetica ss. str., Clitopilus prunulus


    beste Grüße,
    Andreas


    P.S.: Ich halte das für E. sepium

    Hi,


    das beruhigt mich, denn der kam mir auch in den Sinn beim Betrachten der Bilder. :) Sag mal was meinst du mit "ehemalige Sektion". Sind die inzwischen verändert und wo kann ich das nachlesen?


    Hallo Stefan,


    die Umgrenzung der Sektion ist schon soweit geblieben, aber ich glaube die heißen zukünftig nicht mehr Sektion Variecolores - aber da kann ich mich auch irren. Stehen tut das noch nirgendwo jedenfalls.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Dieter,


    nochmal ich ...


    Also dieses manuelle korrigieren deiner Sequenz auf eine Zielsequenz hin, das kommt mir schon sehr dubios vor, muss ich gestehen.
    Dass schlechte Sequenzen manuel überarbeitet werden müssen, das ist schon klar, insbesondere wenn du Doppelpeaks hast. Allerdings habe ich gelernt, dass man dabei seeehr zurückhaltend sein soll, und im Zweifelsfall lieber lassen soll oder mal auf Y, M, K etc. korrigiert, also auf die Doppel- oder Triple-Codes. Ferner habe ich beigebracht bekommen, dass man die Bereinigung vorher macht, bevor man aligniert. Gerade eben um sich nicht beeinflussen zu lassen.


    Bei deinem oben gezeigten Beispiel 2, beim Chromatogramm, zeigst Du dass Du manuel die Base von A (grüne Bande) auf G (schwarze Bande) änderst. Warum tust Du das - die grüne Bande ist die stärkere, und wenn du schon änderst, dann doch am ehesten in einen Doppelpeak R (R bedeutet A oder G). Und wenn Du diesen Peak an der Stelle von A auf G abänderst, warum änderst Du dann nicht den Peak davor von A auf C? Und noch mal ein paar Peaks davor ist dieselbe Doppelspitze wie deine korrigierte - warum korrigierst Du da nicht?


    Ich glaube dass diese starke Korrektur mit bereits vorgefasster Meinung nicht statthaft ist, gefühlsmäßig. Aber wie gesagt kenne ich mich nicht wirklich damit aus.
    ___


    Die gekniete und spitz auslaufende Stielbasis, der steife weiße Stiel ohne sichtbare Velumreste - das sind ganz eindeutige Kennzeichen der Sektion Duracini nach traditioneller Umgrenzung (Moser z. B.). In Funga Nordica wurden einige Arten der bisherigen Duracini zu den Acetosi gestellt, und in der Tat sind da die Übergänge zumindest morphologisch nicht immer klar. Aber dein Pilz ist auf jeden Fall unter denen zu finden, die in Moser in der Sektion Duracini aufgeführt sind oder ein naher Verwandter dieser Arten.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Dieter,


    sehr interessante Darstellung und zeigt auch, wie aufwendig molekulares Bestimmen ist (sein kann).


    Leider muss ich aber sagen, dass das Ergebnis nicht richtig sein kann. Pablo hat das ja auch schon richtig erkannt.
    Bei deinem Fund handelt es sich meiner Meinung nach völlig unzweifelhaft um eine Art aus den Duracini, während C. incisus als zu den Acuti/Obtusi gehörend gedeutet wird.


    Ich vermute, dass das am Herummanipulieren an der Sequenz liegt (du gleichst sie ja manuel an Sequenzen von Arten der Sektion Acuti an), kenne mich da aber viel zu wenig aus.


    Du darfst übrigens auch die Benennung der Sequenzen aus GenBank oder anderen Datenbank nie ungeprüft für bare Münze nehmen! Es sind sooooo viele falsch bestimmte oder vorläufig benannte und nie korrigierte Sequenzen in den Datenbanken, da musst Du sehr genau auswählen, welche Sequenzen überhaupt genügend sicher bestimmt sind dass du sie verwenden kannst. Bei Mollisia z.B. macht blasten überhaupt keinen Sinn, da ist nur Mist im Umlauf.
    Aus deinem Baum zu schließen, das Cortinarius acutus aus mehreren Taxa besteht, ist eine vermutlich falsche Schlussfolgerung. Die Sichtweise, dass verschiedene Arten fälschlich als C. acutus bestimmt wurden und deren Sequenzen dann unter eben diesem (falschen) Namen Eingang in die Datenbanken gefunden habe, dürfte mehr der Wahrheit nahe kommen.


    beste Grüße,
    Andreas


    Hallo Ralf,
    nicht das ich wirklich Ahnung von Trichterlingen hätte, aber wir hatten gestern mit Michael in Hilchenbach eine Mikroskopielektion mit einem Trichterling der sich wegen der Öltropfen in den Sporen (ich meine auf deinen Bildern welche zu sehen) als Clitocybe obsoleta herausstellte. Die anderen Merkmale haben wir nicht bearbeitet. :( Ohne Öltropfen würde er makroskopisch gut zu einem Fund von Heute passen: Fragans mit kältereduziertem Geruch (Urteil durch eine Menge Sachkompetenz in der Begleitung abgesichert).
    LG
    Wolfgang


    Hallo,


    deinem Posting entnehme ich, dass sich Clitocybe fragrans und obsoleta durch fehlende bzw. vorhandene Tropfen in den Sporen unterscheiden lassen würden?
    Davon habe ich bisher noch nie gehört, kannst Du mir sagen wo das steht? Es erscheint mir sehr unwahrscheinlich, daher würde ich gerne die Originalquelle einsehen.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    aller Wahrscheinlichkeit nach ist es Cortinarius balteatocumatilis.
    Jedenfalls sicher eine Art der früheren Sektion Variecolores.


    beste Grüße,
    Andreas

    Liebe Pilzfreunde,


    soeben erhalte ich die Nachricht von Svampetryk, dass der Band über Hygrocybe von Boertman (Fungi of Northern Europe vol. 1) in Kürze wieder zur Verfügung steht. Der Nachdruck ist wohl unverändert, der Preis ist derselbe geblieben.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    ich binmal davon ausgegangen dass das Habitat stimmt für einen der Frühjahrsrötlinge. Von daher sind E. clypeatum und E. sepium eigentlich nicht mit anderen Rötlingen der Sektion Entoloma zu verwechseln, wenn es sich nicht um Mischhabitate handelt, wie z.B. Eiche in Schlehenhecke oder sowas.


    Was ganz typisch ist für clypeatum ist dieser graue Hut mit der geschwungenen Form. Eben genau wie ein Römerschild mit dem Buckel in der Mitte. Das hat sepium so nicht. Der ist typischerweise heller, mit etwas braun oder beige mit grau, und der Buckel fehlt oder ist nicht so "schön". Ganz wichtig aber: Bei sepium werden Fraßstellen und Madengänge zumindest im Stielfleisch etwas gelblich-rostig verfärbt. Das kommt bei clypeatum nie vor.
    Entoloma aprile ist ein anderer Pilz, mit einer schlankeren Statur, relativ zerbrechlich, und dadurch viel eher mal für E. vernum zu halten als Schildrötlinge. E. aprile wächst aber ebenso wie E. saundersii bei Ulmen, also eher in Waldbiotopen. Da kann es dann schon zu Verwechslungen mit anderen Rötlingen Anlass geben.
    E. saundersii sieht anders aus, viel unregelmäßiger, kurzstieliger, etwas an Russula delica erinnernd. Und wächst bei Ulme. Diese Art ist sehr selten, auch Verantwortungsart für Deutschland.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo.


    auch ohne Geruch wäre ich mir bei so typischen Exemplaren sicher, dass es sich um Schild-Rötlinge (Entoloma clypeatum) handelt.


    herzliche Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    also auch in meinen Bäumen liegt die Mollisia lividofusca AG06 etwas entfernt von Mo39 und Mo02.
    Dass eure lividofuscas allerdings mit der AG06 zusammenfallen, aber nicht mit Mo02, das ist etwas befremdlich für mich,wie aus den Daten sicherlich gleich klarer wird:


    AG06 (= ETH009) - Mollisia cf. lividofusca - Ethiopia, Kafa, Bonga, Komba Forest, 12.12.2014, mountain cloud forest, indet. Laubholz, 1800 m NN.
    Mo02 - Mollisia lividofusca - Germany, Thuringia, Bad Klosterlausnitz, NSG "Ziegenböcke", 18.05.2010, feuchter, bodensaurer Fichten-Kiefern-Birken-Mischforst, 450 m NN.
    Mo039 - Mollisia cf. lividofusca - France, Auvers, 25.04.2011, hängender Ast von Salix spec.


    ob und wie ausführliche Aufzeichnungen ich zu den Funden jeweils habe müsste ich mal nachsuchen bei Gelegenheit ....


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Ingo,


    ich habe die Mollisien auf Kiefern- und Lärchenzapfen bisher stets als M. lividofusca bestimmen "müssen" - eine eigene Art strobilicola ist mir bisher nicht untergekommen. Allerdings habe ich auch noch ein oder zwei unterschiedliche "spec."-Kollektionen diew as anderes sind, aber insgesamt alle nicht strocbilicola übereinstimmen.
    Die Kollektion von strobilicola aus PdS habe ich untersucht und ist M. lividofusca.


    beste Grüße,
    Andreas


    Hallo Thorben,


    wenn Du noch etwas Holz an deinem Exsikkat hast, dann wäre zumindest Eiche sehr einfach an einem Querschnitt von den anderen beiden zu unterscheiden, weil Eiche ringporiges Holz hat und die anderen beiden mischporig sind. Buche fällt unter der Lupe meist schon durch sehr breite Markstrahlen auf, zumindest einzelne davon.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    ich würde sogar soweit gehen, das "cf." wegzulassen.
    Die Fruchtkörperdicke zu messen halte ich für nicht nötig - schon die Struktur der beiden Arten ist verschieden: C. arida ist ein dünner Belag, vor allem zum Rand hin fast spinnwebig, wie man sich Corticiaceen halt so vorstellt, eher wie ein Filzgewebe. C. puteana dagegen bildet eine durchgehend unebene Fruchtkörperoberfläche aus, so wie auf deinem Bild gut zu erkennen ist. Meiner Meinung nach ist es immer C. puteana sobald sich eine sooo deutlich knubbelige Oberfläche bildet.


    Unten anbei ein Bild von C. arida - leider nicht das schärfste .....


    beste Grüße,
    Andreas


    An der Stelle kann mir vielleicht mal jemand die Definition für eine "Gute Art" liefern.
    Man liest es oft und doch interpretiere ich nur bei dieser Begrifflichkeit. Von Pilz zu Pilz schwanke ich dann ob der wirklichen Bedeutung.
    Wer kann mir das mal genau erklären ?


    Hallo,


    das ist eigentlich ein völlig sinnloser Begriff!
    Man will damit sicherlich subjektiv ausdrücken, für wie sicher man die Eigenständigkeit einer Art ansieht, also ob man ihren Artstatus als berechtigt anerkennt oder nicht.


    Was jeder einzelne als "gute" Art sieht, das ist subjektiv, da gibt es auch keine Vorschriften. Selbst die molekularen Daten geben da nur begrenzt Sicherheit und sind subjektiv interpretierbar.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    ich habe gerade diesen Thread entdeckt, und vor allem die hervorragende "Lesehilfe zu Autorenzitaten" von H.-J. Stahl und Eric Strittmatter.


    Hierzu hätte ich nur eine kleine Anmerkung zu Punkt 13: "non" denn das Beispiel ist etwas unglücklich meiner Meinung nach, weil es unnötig kompliziert ist und selten vorkommt. Die meisten Homonyme entstehen (bzw. würden entstehen) wenn gültig publizierte Arten umkombiniert werden. Entweder wenn eine Varietät zur Art erhoben wird, oder wenn eine Art in eine andere Gattung gestellt wird.


    kurzes Beispiel:
    Die weiße Farbform vom Steinpilz heißt Boletus edulis f. (oder var.) albus. Sie gründet sich auf den gültigen Namen Boletus esculentus (var.) albus Pers. Als BON auf die Idee kam, diese Varietät zur Art zur erheben, also zu Boletus albus (Pers.) Bon umzukombinieren, war dies nicht möglich, weil es auf Artebene in der Gattung Boletus schon eine gültige Art albus gab, nämlich Boletus albus Huds. 1762. Weil Bon das natürlich wusste, musste er einen neuen Namen vergeben (nom. nov. statt comb. nov.) um ein Homonym zu vermeiden. Er hat diese weiße Varietät auf Artebene dann Boletus persoonii genannt.


    weitere nomenklatorische Überlegungen dazu:
    Wer also der Meinung ist, dass reinweiße Steinpilze nur eine Forma sind, der nennt sie
    Boletus edulis f. albus (Pers.) J.A. Munoz.
    Wer denkt dass diese Pilze eine gute Varietät sind - der kann sie noch umkombinieren, denn es gibt keine gültig veröffentlichte Kombination Boletus edulis var. albus! (Zur Erinnerung: Bei Persoon hiesen diese Pilze ja Boletus ESCULENTUS var. albus).
    Wer aber der Auffassung ist, dass weiße Steinpilze eine gute Art sind, der muss sie Boletus persoonii Bon nennen, ganz ausführlich:
    Boletus persoonii Bon, Basionym: Boletus esculentus var. albus Pers., non Boletus albus Huds. 1762, nec Schaeff. 1774, nec Huds. 1778 (ja, der hat seine Art später gleich nochmal beschrieben ...), nec Bolton, nec Schank, nec Sowerby, nec Peck, .... - Boletus albus wurde locker 10x von verschiedenen Mykologen neu beschrieben, aber natürlich jedes Mal illegitim, weil Hudson 1762 der erste und damit einzig gültige Boletus albus ist.


    Ein etwas längeres) Beispiel:
    Der Sommer-Egerling, ursprünglich Agaricus aestivalis (F.H. Moeller) Pilát heißt nun Agaricus albosericellus Gminder (und dabei ist es jetzt unerheblich ob man ihn als Synonym zu A. altipes sieht oder als Art akzeptiert, denn es geht ja um die Gültigkeit ds Namens an sich!). Welcher Historie hat nun dieser Namen hinter sich:
    Ursprünglich wurde die Art von Moeller in der damals weit gebräuchlichen Gattung Psalliota beschrieben, und zwar als
    Psalliota aestivalis F. H. Moeller 1950
    Alles gut, die Art ist gültig beschrieben. Kurz darauf wurde die Gattung Agaricus allgemein anerkannt für alle Egerlinge und Pilát war einer der ersten der in seiner gerade erschienenen Monographie einen ganzen Teil der Arten umkombiniert hat, unter anderem eben auch die Psalliota aestivalis zu
    Agaricus aestivalis (F.H. Moeller) Pilát
    So weit so gut - wenn es nicht schon längst einen Agaricus aestivalis gegeben hätte, nämlich Agaricus aestivalis Schum. 1803. Was hätte Pilát also tun müssen? Richtig, er hätte einen neuen Namen wählen müssen (nom. nov.). Aber er hat's halt nicht gemerkt dass er da ein Homonym kreiert hat - damals gabs noch kein Index Fungorum und Computers und so ....
    Der erste der das gemerkt hat war Stephan Rauschert, er hat dann den neuen Namen Agaricus albosericeus vergeben:
    Agaricus albosericeus Rauschert, Basionym Agaricus aestivalis (F.H. Moeller) Pilát, non Schum. 1803
    Es hätte alles so schön und richtig sein können, hätte nicht Rauschert übersehen, dass es den von ihm gewählten Namen Agaricus albosericeus auch schon früher gab! Nämlich Agaricus albosericeus V. Brig. 1837. SOmit hat Rauschert also um ein ungültiges Homonym zu korrigeren ein neues Homonym kreiert. Shit happens ....
    Das blieb offenbar unbemerkt, sicherlich auch unter dem Einfluss von Nauta, die Agaricus aestivalis/albosericeus als synonym zu A. altipes führt und sich folglich keiner mehr so recht um den Namen gekümmert hat.
    Da ich der Meinung bin, dass der Sommer-Egerling ein eigenes Taxon ist, verschieden von Agaricus altipes, und eben kein gültiger Name verfügbar war, habe ich mir im Band 5 der Baden-Württemberg erlaubt, wiederum einen neuen NAMEN zu vergeben - hoffentlich der letrzte jetzt für den armen Sommer-Egerling:
    Agaricus albosericellus Gminder 2010
    Basionym: Agaricus aestivalis (F.H. Moeller) Pilát 1951, non Schum. 1803
    Synonym: Agaricus albosericeus Rauschert 1992, non V. Brig. 1837


    Noch komplizierter wird es dann, wenn zu ungültig beschriebenen Arten dann noch Varietäten existieren, denn man kann keine Varietät gültig beschreiben zu einer Art die selbst nicht gültig ist. Man kann sie auch nicht zu dieser Art kombinieren ....



    Ich biete gerne an, bei nomenklatorischen Fragen weiterzuhelfen - wer also Fragen/Probleme hat kann mir gerne eine Mail schicken.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    so wie ich Coniophora olivacea kenne hat sie einen anderen Farbton als puteana und arida. Sie ist deutlicher grün, schon oliv natürlich, aber olivGRÜN und nicht so olivgelbbraun wie die anderen beiden. Und die Zystiden kann man schon mit der 10fach-Lupe draußen erkennen - eine Art die man nicht mehr mikroskopieren muss wenn man sie ein paar Mal gesehen hat.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    schöner Fund, scheint nicht häufig zu sein.
    ich hatte die Art 2006 im Tropenhaus des Botanischen Gartens Jena an einem als Träger für Tillandsien dienenden Robinienast, bestimmt wurde die Art damals durch Klaus Siepe.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    warum sollten die Tropfen denn bei Verwendung eines lethalen Färbemittels verschwinden? Wer schreibt sowas? Die würden nur verschwinden wenn du etwas verwendest, dass die Trofen auflöst - und durch die Zellwand geht ...
    Du siehst doch selbst was passiert wenn die Sporen nicht mehr vital sind: Die vielen kleinen Tropfen fließen in einen großen zusammen. Ob die Spore jetzt mit Hitze abtötest oder Chemie ist da einerlei.
    In sehr vielen Blätterpilz-Gattungen hast du diesen Effekt und eigebntlich hilft da am besten auf die Umrisslinie der Spore scharf stellen und schauen, ob sich tatsächlich Unebenheiten nach außen auf der Sporenwand befinden im optischen Schnitt.


    beste Grüße,
    Andreas


    Hallo,


    auf jeden Fall Flammulaster, und der Färbung nach kommt auch fast nur granulosus in Frage. F. ferrugineus wäre düsterer, dunkler, un die anderen Arten wachsne auf Holz oder auf Blättern oder haben andere farbtöne.
    Sind die Sporen denn deutlich schmäler?


    beste Grüße,
    Andreas