Beiträge von mollisia

    Hallo,


    auch wenn der Pilz "gesunde" Inhaltsstoffe haben soll, so ist das dauerhafte Einatmen größerer Mengen Sporen mit Sicherheit nicht wirklich gesund! Vom Austernseitling ist bekannt, dass das Einatmen größerer Mengen über längeren Zeitraum zu asthma-ähnlichen Symptomen führen kann (z.B. bei Arbeitern in Pilzzuchtbetrieben).
    Also falls ihr ein krabbelndes Kleinkind habt, das ja in Bodennähe einatmet, würde ich empfehlen darauf zu schauen dass der Sporenstaub aus dem Haus bleibt ...


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    also rätselraten in aller Ehren, aber wenn es um ernsthafte Benennungsversuche dieser Kollektion gehen soll, dann muss bitte erst mal geklärt werden, ob das überhaupt eine Lilacinae ist, was ich stark bezweifle weil die Huthaut recht glatt aussieht.


    Also bitte HDS und Sporen mikroskopieren, sonst kann man ewig rumraten und es wird auch nicht annähernd eine Chance auf Korrektheit der Benennung da sein.


    Die Guajak-Reaktion könnte noch klären, ob es eine hohe Wahrscheinlichkeit für R. velutipes/aurora gibt.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Claus,


    sorry mit dem Guajak ....


    Was Sporenabwürfe angeht, bitte immer auf WEISSEM Papier, sonst sieht man die feinen Nuancen von weiß zu creme nicht. Das kommt auf schwarzem Untergrund nicht gut raus. Und bitte immer das Sporenpulver zu einem Häufchen zusammenkratzen (Rasierklinge) und dann flächig platt drücken (z. B. DEckgläschen).
    Am besten lässt man gleich auf einen Objektträger aussporen, dann kann man dieses Glasplättchen direkt auf die Farbtafeln der Farbtabelle legen zum Vergleich.


    Eine Tipp zum Täubling hab ich erst mal nicht, aber R. lilacea ist es meiner Ansicht nach nicht, der ist viel zerbrechlichen und weiter gerieft und ich habe den noch nie so ausblassend gesehen.


    beste Grüße,
    Andreas
    [hr]
    Hallo,


    also doch noch ein Tipp: Russula velutipes (= aurora)


    Es gibt keinen weiß-/creme-hütigen Täubling mit diesen Merkmalen, also muss es ein ausgeblasster sein. Das mit Abstand wahrscheinlichste ist, dass er mal rot war. Wenn man ihn sich rothütig vorstellt, dann passt alles auf den Netzflockigen Rosa-Täubling, und der blasst ja auch gerne aus und ist vor allem zur Zeit der mit Abstand häufigste Täubling im besseren Laubwald nach meinem Empfinden.
    Übrigens kommt man auch mit KIBBY dann sehr gut hin.


    Schade dass wir Dir das falsche Fläschchen geschickt haben, denn R. velutipes ist anhand der Guajak-Reaktion recht einfach zu bestimmen: Negativ auf dem Stiel aber langsam positiv in den Lamellen! Es gibt nur sehr wenige Täublingen mit unterschiedlicher Reaktion auf Stiel und Lamellen!
    Ich hoffe Ersatz trifft schnell ein, dass Du noch überprüfen kannst.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Dieter,


    in jeder zweiten Z. Mykol. sind Erstbeschreibungen zu finden, in allen möglichen auch im Internet frei zugänglichen Journalen (Persoonia z. B., auch die Z. Mykol. ist ab 5 Jahre zurück über die DGfM-Homepage einsehbar).


    Theoretisch liefert der Botanische Code auch die Antwort auf alle derartiger Fragen - allerdings gebe ich zu dass der etwas spröde zu lesen ist ....


    Vielleicht klären wir deine Fragen heute abend beim Stammtisch?


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    nur falls es bestimmungstechnisch interessiert: Von den Sequenzen her gibt es zwar zwei clades innerhalb der Pfeffermilchlinge, aber das Grün verfärben der Milch kommt in beiden clades vor. Vermutlich verhält es sich mit der KOH-Reaktion simultan. Auch die Stiellänge ist in beiden clades mal lang mal kurz. Worin die Unterschiede beider clades liegen ist derzeit nicht klar.


    Soweit mein Kenntnisstand vor anderthalb Jahren etwa. Möglicherweise ist man unter den Spzialisten inzwischen schon etwas weiter gekommen.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Dieter,


    tut mir leid, aber ich kapiere deine Frage auch nicht so recht.


    Natürlich muss eine Art neu sein wenn du sie neu beschreiben willst - aber ob sie wirklich neu ist, dass weißt du doch eh nie 100%ig. Das kannst Du nur nach der dir zur Verfügung stehenden Literatur und sonstiger Mittel nach bestem Wissen und Gewissen machen.


    Eine neue Art wird ja auch vorgeschlagen genau genommen, und ob sich das durchsetzt wird die Zukunft weisen.


    Genau genommen gibt es überhaupt keine Voraussetzungen um eine Art neu zu beschreiben, du kannst tun und lassen was du willst. Ob du das in entsprechenden Journalen publiziert bekommst ist eine andere geschichte, aber Du kannst ja notfalls deine eigene Zeitschrift gründen ....


    Dass deine neu beschriebene Art auch gültig publiziert ist, dafür gibts dann den Botanischen Code. Die Voraussetzungen zur gültigen Publikation sind denkbar wenige: Englische oder lateinische Diagnose, Typusangabe, Registriernummer. Das war schon so ziemlich alles. Alles weitere ist gewünscht, vieles auch eigentlich selbstverständlich, aber nicht bindend vorgeschrieben.


    beste Grüße,
    Andreas


    Hallo Dieter,


    umgekehrt - radial bedeutet in Streifen, während zentrifugal in kreisförmigen RIngen bedeutet.
    Die Hinnulei entwässern längsstreifig, die meisten anderen Telamonien ringförmig


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Dieter,


    da hast Du Dir aber sehr viel Arbeit gemacht! Zum das alles durchlesen muss ich ehrlich gestehen ist mir das alles etwas zu lang - vielleicht wenn ich mal mehr Zeit hab.


    Ein paar Anmerkungen aber dennoch:


    Eine Identität von 97,8% finde ich offen gestanden krass viel, selbst bei Cortinarius, das wäre mir ja fast schon zu viel um noch an gleiche Arten zu glauben. Mich persönlich bestärkt das ganz stark darin, dass diese Rumfummelei in den erhaltenen Sequenzen tunlichst zu unterlassen bleiben sollte.


    Deine Lateinübersetzung von PERSOON ist meiner Meinung nach nicht ganz korrekt. Ich hab allerdings nur mein Schullatein und war da grenzwertig schlecht .... Ist auch mehr der Vollständigkeit halber und hat eh keine Auswirkung auf deine Interpretationen


    "lamellis distinctis ferrugineis" heißt vermutlich eher Lamellen entfernt, rostfarben und nicht deutlich rostfarben. Distinctus kann eine Hervorhebung sein, kann aber auch "verschieden" oder auch "getrennt" bedeuten.
    "Hab. in syluis rarius.
    Stipes glaber. Pileus unc. 1 et nonnullas lineas latus, demum saepius margine incisus."
    heißt Habitat in Wäldern, selten.
    Stiel glatt. Hut 1 uc. und nicht wenige Linien breit, endlich am Rande oft eingerissen
    "OBS. (Observare) Agarico psammocephalo Bull. t. 586. subsimilis (Schreibfehler! richtig = psammocephalus)"
    Das ist kein Schreibfehler sondern der Dativ!
    "OBS. (Observare) Agarico psammocephalo (Schreibfehler! richtig = psammocephalus) Bull. t. 586.
    subsimilis, sed minor est et stipite glabro, nudo differt"
    heißt: Dem Agaricus psammocephalus Bulliard, J.B.F. ziemlich ähnlich, aber kleiner und durch glatten, nackten Stiel abweichend.


    Auch die anderen Übersetzungen sind auf den ersten Blick nicht immer richtig.


    Interessant für mich war aber dass der Pilz doch zu den Obtusi/Acuti gehört und nicht zu den Duracini, worauf ich viel gewettet hätte. Möglicherweise habe ich die Größe des Pilzes überschätzt, möglicherwiese sind aber auch andere (ehemalige) Duracini inzwischen zu den Obtusi gewandert und ich habe eine zu große Vorstellung von dn Duracini. Insbesondere würde mich diesbezüglich dann interessieren, ob C. fragrantior (= C. velenovskyi ss. auct p. p.) dann auch zu den Obtusi statt den Duracini gehört - vermutlich ja.


    Deine Schlussfolgerungen bzgl. der Clades und der Identitäten teile ich so nicht. Die meisten Abzweigungen sind ganz schlecht unterstützt, gerade in dem Bereich um den es Dir geht. Bootstrap values von (z. B.) 15 sind fast schon ein Zeichen dass es so eben nicht sein kann, denn nur in 15% der computerberechneten Bäumchen kam diese Abzweigung raus, in 85% der Fälle eben nicht ....


    beste Grüße - und viel Spaß morgen, ich kann leider nicht (habe nen Kurs),
    Andreas

    Hallo,


    schöner Fund!
    Ich habe C. crocophyllus mal in Ungarn gefunden, ziemlich reichlich im Tiefland nahe der rumänischen Grenze in einem Eichen-Eschenwald (Fraxinus angustifolia). Dabei konnte ich ebenfalls beobachten, das die älteren Fruchtkörper ganz blass in den Lamellen und wenig filzig auf dem Hut werden. Sie waren dann makroskopisch kaum von den gleichzeitig vorkommenden Crepidotus mollis f. calolepis zu unterscheiden.
    Crepidotus brunneoroseus scheint ein typischer Auwaldpilz zu sein, der auch ausgewachsen ziemlich klein bleibt. In den Donauauen bei Passau und an der Isarmündung gibt es mehrere Fundstellen dieser Art.


    beste Grüße,
    Andreas


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Dieter,


    das Ergebnis passt gut zu meiner Vorstellung von C. helvolus, da bin ich sehr froh drüber. Dann kann ich also offenbar bei meinem Konzept dieser Art bleiben *freu*


    Wichtig in dieser Guppe ist aber auch die KOH-Reaktion im Fleisch, die bei einigen Arten (kurz) violett ist. Darauf solltest Du in Zukunft bei Funden aus der hinnuleus-Verwandtschaft achten und gleich frisch trsten. Man muss aber schnell hinschauen, den der violette Farbton wird in Sekundenschnelle schwarz.


    Die hinnuleus-Gruppe insgesamt ist an der Kombination folgender Merkmale zu erkennen:
    - einheitlich orangeocker-rostfarbene Fruchtkörper
    - relativ fleischige Telamonien
    - Entwässerung radial statt zentrifugal (!)
    - relativ reichliches Velum (meistens)
    - eher entfernte dickliche Lamellen
    - oft mit schwarzen Striemen und Flecken im Hut beim Älter werden


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    ja, du hast recht - Peter Püwert hat mich auch drauf aufmerksam gemacht. Ich hab das Bild nochmal vergrößert angeschaut und man kann deutlich sehen dass es eine Dactylorhiza ist und keine Mücken-Händlwurz.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    die noch nicht aufgeblühte Orchidee ist Epipactis atrorubens.


    Ja, Thüringen, und insbesondere Jena ist ein Eldorado für Orchideen. Unter anderem Standorte von Dreizähnigem Knabenkraut (Neotinea tridentata) mit tausenden von blühenden Pflanzen ....


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    ja, an Psathyrella hatte ich beim Stiel auch gedacht - nur gibt es da keine bereiftstieligen Arten meines Wissens.
    Heudüngerling bei 4 cm Hutdurchmesser fällt auch flach ....


    beste Grüße,
    Andreas


    Hallo Romana,


    ich denke du wirst an allen Stellen fündig werden wo folgende Faktoren zusammenkommen:
    - nährstoffarmes Wasser (Bach fließt durch saures Gestein)
    - fließend
    - Laubholz kann sich im Bach verkeilen


    Viel Spaß beim suchen - und wo EINE Art vorkommt findet man in der Regel noch weitere Vibrisseen, Mollisien, Graddonia, Hymenoscyphus ....


    Bzgl. der Ergebnisse des Projekts ist geplant, diese als eine Doktorarbeit zu vergeben. Kann also sein, dass die Publikation nicht so einfach zugänglich sein wird. Sie wird sowieso ganz überwiegend auf den moekularen Ergebnissen basieren, die durch Sequenzierung des geschredderten Laubs gewonnen werden. Unsere Suche nach Teleomorphen ist erst mal nur Beiwerk. je nachdem, wie die Ergebnisse insgesamt ausfallen, wird es vielleicht ein Folgeprojekt geben, dass sich dann mehr mit dem Lifecycle dieser Arten beschäftigt, wo wir also erforschen wollen, wie sich diese Arten überhaupt an der Zersetzung der Biomasse im bach beteiligen und wie ihre Lebensumstände sind (endophytisch vielleicht?).


    In der Österreichischen Zeitschrift für Pilzkunde gibt es übrigens zwei Artikel zu den aquatischen Hyphomyceten!


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Romana,


    diese submersen (unter Wasser wachsenden) Pilze gibt es in Österreich nicht nur an zwei Standorten - vielmehr haben wohl nur zwei Funddaten den Weg in die Kartierung gefunden, warum auch immer. Da muss ich mich selbst auch an der Nase packen, ich habe die Art in Österreich auch schon mehrfach gefunden. Sie sollte in allen Bergbächen die durch urgestein fließen und Laubbäume am Ufer aufweisen vorhanden sein.


    Nächste Woche fahre ich für drei Tage in den Nationalpark Bayerischer Wald zum Kartieren dieser Arten, im Zuge eines größeren Projektes über die Biodiversität in Fließgewässern, entlang von Höhengradienten an Bergbächen. Dazu haben wir mehrere Bäche ausgewählt und Dauerbeobachtungsflächen eingerichtet auf jeweils vollen hundert Höhenmetern (also bei 700 m NN, 800 m NN, 900 m NN, ...)
    Dabei sollen dann auch (molekular) die ganzen anamorph lebenden Arten, also die aquatischen Hyphomyceten, erfasst werden.
    Sehr spannend!!


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo André,


    sehr wahrscheinlich ein Ackerling, aber ich glaube nicht dass man genaueres sagen können wird.
    Interessant ist der bereifte Stiel, also vielleicht Agrocybe putaminum .....


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    also Entoloma ctratum oder Verwandschaft erkenne ich in diesem Pilz nicht, das kann ich mir schlecht vorstellen.
    Einen Vorschlag habe ich aber auch nicht ....


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    ich lehne mich mal etwas weiter aus dem Fenster und würde die Wahrscheinlichkeit, dass dies Entoloma araneosum ist, mit 95% einschätzen - wenn man E. araneosum weiter fasst. Die angedeutet rosaliche Verfärbung des Basalfilzes, was man im Schnitt des Fruchtkörper in der untersten Stielbasis im Fleisch sogar noch besser sieht, ist typisch für das was man auch Entoloma fulvostrigosum nennt und was allgemein für synonym zu oder eine Forma von araneosum betrachtet wird.
    Bei anderen Arten des Subg. Pouzarella habe ich das nie beobactet (hirtum, dysthales, dysthaloides, ...)


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Andreas,


    C. bivelus hat keine Blautöne. vor allem nicht in den Lamellen, uund die entfernten, dick wirkenden Lamellen passen auch nicht.


    kann nicht sagen was es ist, aber kein bivelus. Vielleicht lucorum oder was aus der Ecke, hab aber nicht die Sporen verglichen jetzt ....


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    da muss ich Pablo mal widersprechen: Die Becherlinge sind Becherlinge (Peziza) und keine Öhrlinge! Ich wette ne ganze Menge drauf, dass sie beim Anschneiden an der Apothezienbasis violettes Fleisch zeigen. Ich bin reichlich sicher, dass das Peziza phyllogena ist. Eine typische Frühjahrsart besserer Laubwälder auf eher basenreicheren Böden, und momentan grad "überall" in entsprechenden Biotopen zu finden.


    Der wässrige Pilz ist ein Faserling.


    Pilz 05 sollte Gymnopus hariolorum sein. Müsste eine etwas filzige Stielbasis haben und beim Reiben deutlich nach faulem Kohl riechen.


    Der letzte Pilz ist mir nicht klar, am ehesten würde ich an junge Flämmlinge, Gymnopilus penetrans, denken.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    ich wäre auch für Stadt-Egerling ....


    Und die Käppchenmorcheln würde ich alle drei im einen Bild gezeigten vermutlich bei Vorlage noch freigeben (das ist jetzt hier aber KEINE Freigabe!!!), gegebenenfalls unter Entfernung von Stiel(-teilen). Schmecken tun die Stiele sowieso nicht, auch nicht bei den anderen Morcheln, ich verwende grundsätzlich nur die Hüte.


    beste Grüße,
    Andreas