Hallo,
wir hatten vor drei Wochen ein großes Färbewochenende mit Freunden und dabei etwa in 10 Kesseln alles mögliche gefärbt.
Hier ein Teil der Ausbeute: 
Wir haben sechs verschiedene Hautköpfe gehabt, dann Schillerporling (leuchtend ockergelb), Zimtfarbener Weichporling, Samtfußkrempling, Grünblättriger Schwefelkopf, Schwarzer Dufstacheling, Rostbrauner Korkstacheling und Blut-Ahorn.
Für den Zimtfarbenen Weichporling ist wichtig, dass Du ihn erst in Wasser auskochst, und dann die Färbebrühe mit Ammoniak auf pH 8-9 stellst. Dazu brauchst Du nur ganz wenig, vielleicht einen Teelöffel auf 5 Liter oder nur einen halben sogar. Am besten mit pH-Stäbchen kontrollieren.

Extrem stark gefärbt hat der Fuchsige Schillerporling, dessen Farbelösung sich sogar mit dem Email unserer Elektro-Kochplatte unreinigbar verbunden hat ...

Besonders mutig fand ich, diesen kompletten Mantel zu färben. Der untere Saum ist Blut-Hautkopf (in echt etwas dunkler und intensiver rot als auf dem Foto). Dazu wurde der Mantel am Bügel hängend in den Topf gehängt. Danach wurde er kopfüber getaucht, und zwar in Schillerporling.

Hier noch die Farbkarte mit Wollproben unseres Wochenendes.

Übrigens haben wir weder den Duftstacheling noch den Korkstacheling irgendwie bläulich-grünlich hingekriegt, bestenfalls olivgrünlich. Die Färbebrühe war ganz nett grün (linker Topf), aber aufgezogen ist es blass olivbräunlich *heul*

Grundfarbe des linken T-Shirts ist Phellodon niger (leider eben nur blass olivbräunlich), dann geknotet drübergefärbt mit Blut-Ahorn im dritten oder vierten Zug. Das rechte T-Shirt ist Blut-Ahorn im zweiten Zug mit noch viel enthaltenen Anthocyanen

Die Pigmente der Pilze verbinden sich unlösbar mit der gebeizten Wolle, daher ist die Färbung auch wasch- und lichtunempfindlich.
beste Grüße,
Andreas und Sylvie