Beiträge von Helmut

    Lieber Harald Andres,


    griseolilacina und cincinnata dürfen nicht so glatt und faserig sein. Hier kommt m. E. eher pusio in Frage oder evt. noch amethystina. Da ist die Mikroskopie wichtig, vor allem die Hymenialzystiden. Deiner Beschreibung nach würde ich auf I. pusio tippen.


    Gruß


    Helmut
    [hr]
    Servus nochmal,


    hier ein kleiner Nachtrag zu griseolilacina, die recht typisch in der Erscheinung ist: Hut filzig bis wollig und z. T. bis schuppig und oft und gerne mit mehr oder weniger kopfigen Zystiden. Ich stelle auch immer einen gewissen Pelargonium-Anteil beim Geruch fest. Anbei ein paar Fotos.


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    interessante Diskussion! Zwei einzelne Frk. sind für eine solche nicht ganz einfache Art ein bisschen wenig. Ohne jetzt die Schlüssel konsultiert zu haben: Aufgrund der rotbräunlichen Hutfarben, des offenbar ebenfalls mit rötlichen Tönen versehenen Stieles und des Standortes kommt I. pseudodestricta m. E. tatsächlich in die engere Wahl. Ich glaube allerdings auch, dass da noch die eine oder andere (verwandte) Art drin steckt. Jedoch verfüge ich nicht über entsprechende DNA-Erkenntnisse, da mir der Zugang zu dieser Art der Bestimmungs-Absicherung fehlt.


    Das mit den Schlüsseln ist ein echtes Problem. Nahezu unverzichtbar sind die Schlüssel von Bon. Die gibt es aber nur auf Französisch. Alle seitdem neu beschriebenen Arten sind hier natürlich auch noch nicht enthalten. Manchmal kann auch der gute alte "Moser" von 1983 weiterhelfen, denn da sind noch etliche Arten unterschieden, die von Kuyper synonymisiert wurden. Im Prinzip sollten möglichst viele verschiedene Schlüssel zu Rate gezogen werden. Oder man bastelt sich selber einen zusammen. Da kann man dann alle neu beschriebenen Arten einfügen und auch unbestimmbare Eigenfunde. Wie auch immer: Es wird immer Kollektionen geben, die nicht sicher bestimmbar sind oder sogar überhaupt nicht. Wer aktuell Risspilze bearbeitet, sollte in jedem Fall Aufzeichnungen anlegen über die wichtigsten Merkmale, Fotos machen und Exsikkate anlegen.


    Es gibt aber auch Arten, die sich gut und relativ sicher festlegen lassen. Ab und zu gibt's auch Erfolgserlebnisse. Ein recht eindrucksvolles eigenes war das hier: http://forum.dgfm-ev.de/board1…ordenes-phantom/#post2685.


    Gruß


    Helmut

    Servus Dieter,


    das Standortfoto erinnert mich an I. obscurobadia / tenuicystidita, etwas zu hell geraten oder leicht überbelichtet. Mikroskopisch wäre die gut zu erkennen an den meist schlanken Zystiden mit nur schwach verdickten, gerne welligen Wänden.


    Gruß


    Helmut


    Servus Pablo,


    diese Zystiden würde ich nicht mehr für I. mixtilis gelten lassen. Die passen besser zu pseudohiulca - auch wenn die Sporen hier nicht ganz die in derLiteratur angegebene Größe erreichen. Außer: Die Zystiden sind nur ausnahmsweise so wie auf Deinen Fotos, und sonst eher wie beim Fund von Hartmut. Wie viele Sporen hast Du denn gemessen und wie alt war der Frk.?


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    bei vermeintlichen I. mixtilis mit braunen Hutfarben (und weißlicher "Linie" am Hutrand) sollte immer auch an I. pseucohiulca gedacht werden. Da wären aber die Zystiden weniger stark dickwandig und die Sporen ein bisserl stärker höckerig (und größer). Mikroskopisch schaut die hier vorgestellte Kollektion nach mixtilis aus.


    Gruß


    Helmut

    Schlafen die eigentlich bei Inocybe und Cortinarius? Die müssten doch auch schon in Hunderte Einzelgattungen aufgedröselt sein. 2 verschiedene Sporenformen in Inocybe? Ich bitte euch, das geht doch nicht!


    Servus Ingo,


    die Unterscheidung auf Gattungsebene zwischen glatt- und höckerigsporigen Inocyben gab es schon mal (Astrosporina), hat sich aber nicht durchgesetzt. Da gäbe es gewichtigere Unterschiede, z. B. bei den Farbpigmenten. Da könnte man die Mallocyben als eigene Gattung vertreten. Mal sehen, was da die DNA-Analysen bringen.


    Gruß


    Helmut

    Servus Dieter und Ditte,


    toll! I. metrodii ist eine sehr interessante Art, die bis vor Kurzem unter glabrescens subsummiert wurde (auch von mir). Interessanterweise ist sie in den "Fungi non delineati" von 2014 zwar enthalten, aber noch mit der Synonym-Angabe I. glabrescens. Die Erkenntnisse aus den DNA-Analysen entwickeln sich schon sehr schnell.


    Schöne Feiertage allen!


    Helmut

    Servus,


    t'schuldigung, aber da muss ich nachfragen: Ist ein Missverständnis in der Zuordnung von Bild und Exsikkat auszuschließen? Kann fuscidula so rötliche Stiele haben?


    Laut Originaldiagnose kann die Stielfarbe tastächlich rötlich sein, aber nur blass.


    Gruß


    Helmut

    Servus Dieter und Ditte,


    der Stiel schaut ganz bereift aus und ist zur Basis verjüngt. Das spricht für I. langei. Was mir aber nicht gefällt, sind die fleischrosa Töne im Stiel. Alle meine Kollektionen hatten bisher immer rein weißes Stielfleisch. Habe allerdings keine Idee, was es sonst sein könnte.


    Gruß


    Helmut

    Servus Dieter und Ditte,


    also wenn man den auf den Kopf gestellten Frk. genau anschaut, ist am Hutrand vorne offenbar der Rest einer Cortina zu sehen. Das Ding erinnert mich an I. curvipes, wenn auch die Stiel-Oberfläche auf den Bildern nicht silbrig ausschaut. Im Schnittbild sieht man eine dunkle Rand-Zone und - zumindest an einem Stiel - die Verjüngung nach unten. Dieser Verdacht könnte einfach bestätigt oder ausgeschlossen werden durch einen kurzen Blick ins Mikroskop: Haben die Hymenialzystiden teilweise einen "Appendix" und sind die Sporen länglich-eckig oder -höckerig, ist es curvipes. Die Art ist makroskopisch sehr sehr variabel. Ich hänge mal eine Foto von einer Kollektion an, die Deiner ein wenig ähnlich sieht. Und noch ein Foto von einem typischen Mikro-Präparat.


    Gruß


    Helmut


    Servus,


    von oben könnt`s sogar ein Risspilz sein, von unten schaut er aber ganz anders aus. Wie wär`s denn mit Hebeloma mesophaeum? Der hat auch fast glatt wirkende Sporen, die Zystiden passen ebenso wie der Anblick von unten. Nur von oben ist er untypisch. Hat den schon ein bisserl Frost erwischt oder ist er vom Regen gut durchgeweicht?


    Gruß


    Helmut

    [quote pid='303036' dateline='1445886150']
    "Gerandetknolliger Rißpilz Inocybe oblectabilis, was sich beim näheren Betrachten der Stielbasis erahnen ließ."
    [/quote]
    Servus Holger,
    so viele schöne Fotos und so viele Schwammerl! Da fällt es leicht, ein Haar in der Suppe zu finden:cool: . Die Inocybe oblectabilis dürfte keine Cortina haben, und auf dem Bild sieht man doch noch Cortina-Reste, oder? Das kommt davon, wenn die Fotos immer besser werden. Das sieht mir eher nach I. gausapta / flocculosa aus (oder nähere Verwandtschaft). Da wären mal wieder die Mikromerkmale wichtig.
    Gruß
    Helmut

    Servus miteinander,


    da schließe ich mich an, wenn auch die ersten beiden Fotos nicht besonders typisch aussehen für whitei/pudica. So wie auf Bild 4 kenne ich die Art eher. Die rötlichen Verfärbungen sind allerdings in Stärke und Lokalisation recht unterschiedlich und sie dauern recht lange. Ich hänge mal ein Makro-Foto von einer eigenen Kollektion an.


    Gruß


    Helmut

    Servus Thomas,


    der Risspilz dürfte vom Geruch her zu den Lactiferae gehören, je nach Art und Interpretation "gebrannter Zucker", "Pferdestall" oder "urinartig". Es könnte Inocybe fraudans sein (früher I. pyriodora - der Geruch hat aber nichts von Birne). Der Hut scheint mir witterungsbedingt aufgesprungen. Zur Absicherung von Bestimmungen ist aber bei den Risspilzen die mikroskopische Untersuchung so gut wie unverzichtbar.


    Den Ritterling solltest Du mal mit Tricholoma filamentosum vergleichen, oft auch als Varietät des Tigerritterlings geführt. Insofern hatten Anna und Oehrling m. E. schon den richtigen "Riecher".


    Gruß


    Helmut

    Servus Holger,


    schöne Bilder! Leider ist von dem Risspilz nicht viel zu sehen. Woran hast Du denn die Bestimmung als I. oblectabilis festgemacht? Der dürfte keinen so wolligen Hut haben und der Stiel sollte rötlich sein. In jedem Fall eine sehr interessante Art, von der ich gerne mehr wüsste (Stielbasis, Stielbereifung, Mikro-Merkmale).


    Gruß


    Helmut

    Servus Magellan,
    ich habe kaum Zweifel, dass es sich um einen gilbenden Erdritterling handelt, und zwar Trocholoma scalpturatum ss. str.. Im Schnittbild sieht man auch schon eine leicht gelbliche Verfärbung an den Lamellen. In der Funga Nordica werden mit T. alboconicum und T. argyraceum zwei weitere Arten unterschieden mit anderen Merkmalen. Übrigens wird dort T. inocybeoides mit T. argyraceum gleichgesetzt.
    Gruß
    Helmut

    Servus Stefan,
    der Risspilz scheint mir am Besten zu Inocybe aeruginascens Babos zu passen. Da stimmt auch der Standort. Ich muss allerdings zugeben, dass ich die Art noch nie selber live gesehen habe. Hier der Link zu einem älteren Artikel in der Z. Mykol.: http://www.dgfm-ev.de/sites/de…iles/ZM502211Hohmeyer.pdf
    Hast Du den vermeintlichen Fälbling schon mal bei Pholiota gesucht (spumosa oder mixta)? Den findet man auch öfter auf sandigen Böden.
    Was mich noch interessieren würde: Ist der Sand in dem Fundgebiet sauer?
    Gruß
    Helmut

    [quote pid='295310' dateline='1442344067']
    "Aaaber dafür diese Burschen hier. Die hatten tatsächlich die Frechheit sich auf dem ersten Blick als Saftlinge zu tarnen; bei recht interessanten Lichtverhältnissen (grünliche Hutfärbung). Dass sich Risspilze manchmal vehement der Bestimmung entziehen ist ja bekannt; aaber das sich die Schlingel neuerdings als Saftlinge tarnen, ist dann doch etwas zu frech. Dank meiner neuen saaaataaaanischen Kräfte konnte ich die dann doch als Inocybe maculata (Saftlingsähnlicher Risspilz ) :D enttarnen. :evil: "


    "Dann waren noch "Ausnahmefunde" von Inocybe assimilata"



    Servus Stefan,


    diese I. maculata könnte auch I. quietiodor sein. Der riecht nur jung, frisch und unverletzt ähnlich wie Lactarius quietus, sonst wie I. maculata. Auch die assimilata scheint mir schon untypisch, sowohl makroskopisch als auch vom Standort her (kenn ich nur von Nadelwäldern). Aber schon in teressant, was bei Euch alles wächst! Hier im Großraum Regensburg ist noch immer weitgehend tote Hose.


    Gruß


    Helmut
    [/quote]

    Servus,
    der "Erdblättrige Risspilz" dürfte ein Vertreter der Gilbenden Erdritterlinge sein. Die weißen Lamellen deuten darauf hin. Habt Ihr daran gerochen? Die sollten den typischen "Mehlgeruch" haben und im Alter mehr oder weniger gilben. Von solchen Exemplaren wie den Euren kommt wohl auch die "Art" Tricholoma inocybeoides. Im Anhang ein Foto von einer Kollektion vom Juni unter Birken, die recht gut T. alboconicum entspricht.


    Aber Friedhöfe (so wie andere Parkanlagen) sind wunderbare Biotope für Risspilze.


    Gruß
    Helmut

    Servus miteinander,


    zwar habe ich I. mixtilis noch nie auf Brandstelle gefunden und auch die Sporenangaben sind zu klein, alles andere aber spricht für mixtilis, z. B. auch die Form und Wandstärke der Hymenialzystiden. Die geringe Sporengröße könnte von unreifen Frk. herrühren (die sehen auch noch sehr jung aus). Es ist halt immer das Problem: Man braucht eine größere Kollektion mit alten und jungen Frk., dann tut man sich leichter mit der Feststellung der bestimmungsrelevanten Merkmale.


    Gruß


    Helmut

    Servus Björn,


    kein Grund für Entschuldigungen. Ich hätt's schon mitgeteilt, wenn ich was von dem Material hätte haben wollen. Schick's ruhig der Ditte, da sind die Belege gut aufgehoben. Mir fehlt die Möglichkeit, in Zweifelsfällen zu sequenzieren.


    Außerdem kann das bei mir dauern bis man eine Antwort kriegt. Ich muss sehen, dass ich mit meinem eigenen Material über die Runden komme. Nehme meistens immer noch zu viel mit ( ich lern's nicht mehr). Vor allem aus dem alpinen Bereich sammle ich alles ein, was interessant ausschaut, denn so oft kommt man da auch nicht hin und selten findet man da oben mal richtig viel.


    Dass es bei uns heuer praktisch noch gar nichts gegeben hat, kommt mir insofern gerade recht.


    Zu dem Schwammerl nochmal: Die I. lanuginosa müsste ziemlich kurze und breite Hymenialzystiden haben. In Frage kämen z. B. noch I. stellatospora mit mehr länglichen Zystiden und I. leptophylla mit fehlenden Pleurozystiden (also Hymenialzystiden nur an Lamellenschneide und nicht an der Lamellenfläche). Einfach mal ins Mikroskop schauen und mit der Literatur vergleichen (oder mit guten Internetseiten wie der von Ditte oder von Interhias).


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    super Fotos!


    Zu dem hübschen Risspilz ohne Namen: Schade, dass die Stielbasis nicht so gut zu sehen ist. Sieht aber schon aus, als wäre sie zumindest ein wenig knollig ist. Beim liegenden Expl. auf dem ersten Foto ist sie wohl verschmutzt, aber bei dem rechten Expl. scheint sie schon weißlich zu sein. Mit würde am Ehesten Inocybe assimilata (alter Name I. umbrina) für passend halten. Ist zwar ein wenig dunkel geraten, aber die kleinen Sporen mit den deutlichen Höckern und die Hymenialzystiden sprechen dafür. Auch die anliegend ausfasernde Hutoberfläche passt. Die Zystidenwände sind übrigens nicht dünnwandig, sondern nur schwach verdickt (schätze mal 0,5 bis 1 µm). I. soluta / brevispora hat zwar auch kleine Sporen und der Hut kann sehr dunkel sein, die Sporen müssten aber nur schwach höckerig sein und z. T. viereckig im Umriss. Das passt hier nicht.


    Gruß


    Helmut