Beiträge von Helmut

    Servus Ulla,


    ja das passt! Bis auf den "stark aromatischen Geruch" - der sollte eher schwach sein. Was man auch sieht ist das Röten der Art im Alter, beim Vergehen bzw. beim Trocknen. Der rechte Fruchtkörper scheint das am Rand schon zu zeigen. Ein rötender Höckersporer ist schon fast ein Alleinstellungsmerkmal. Schöner Fund!


    Eigentlich ist diese Art laut Literatur typisch für den Sommer, allerdings stammen meine wenigen Aufsammlungen alle aus dem September. Auch nach meiner Erfahrung eine seltene Art, von besseren Böden bei Laubbäumen wie Eiche!


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    ja, eine Mallocybe ist das eher als I. lacera. Ich meine aber, dass ein Vertreter der Cervicolores eher in die engere Wahl kommt. Aber selbst wenn man den Fund in Händen gehabt, daran gerochen und ihn mikroskopiert hätte, wäre eine Bestimmung der genauen Art möglicherweise nicht leicht. "Einer ist keiner" - will sagen, es wäre besser, da ein "gute" Kollektion zu haben mit ganz jungen bis ganz alten Fruchtkörpern.


    Gruß


    Helmut

    [quote pid='325572' dateline='1465593010']
    Ähm...
    Hat zufällig jemand die Fungi Non Delineati XII / 2000?


    Oder irgendwelche Ideen zu diesem Pilz?



    LG, Pablo.
    [/quote]


    Servus Pablo,


    mit Ideen dazu kann ich nicht dienen, aber mit der Literatur. Werde mal sehen, dass ich den Beitrag und die Fotos zu H. confusa heute abend einscanne.


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    spontan dachte auch ich gleich an I. mixtilis. Da gibt's zwar noch die eine oder andere ähnliche Art, aber hier scheint alles recht gut zu passen.


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    oh, da hatte ich Thorben wohl falsch verstanden. Ich war der Meinung, die Zystidenwände wären hier eher hyalin in KOH, dabei hat I. pholiotinoides eine frappierend starke Gelbverfärbung (hätte wohl den Link von Thorben besser beachten sollen). Deshalb hatte ich pholiotinoides ausgeschlossen.


    Da würde mich jetzt aber schon interessieren, was Du, Ditte, zu einer Kollektion sagst, die ich ursprünglich als pholiotinoides bestimmt hatte. Ebenfalls ganz bereifter Stiel, mit den sehr stark reagierenden Zystidenwänden, aber wesentlich blasseren Hutfarben. Ich hänge mal Fotos mit an.


    Gruß


    Helmut

    Ja, schön! Also bis zur Basis bereift und Hymenialzystiden mit schwacher bis fehlender KOH-Reaktion. Die gelbbräunlichen Zellen sind keine Reaktion auf KOH, sondern waren schon vorher so. Sie sind auch die Ursache für die bräunlichen Verfärbungen in der Nähe der Lam.-Schneiden. Zystidenform und -Wandstärke passen aber in der Masse so gar nicht zu microteroxantha, so dass ich diesen Namen wieder in Zweifel ziehen muss. Es gibt vielleicht doch mehr Arten mit brauner Mitte und gelbem Rand.


    Gruß


    Helmut


    P. S.: Wenn trocknen, dann bald

    Liebe Risspilz-Freunde,


    es ist eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung Ihr hier an die Sache rangeht! Wenn ich das richtig gelesen habe, handelt es sich nur um einen Einzelfruchtkörper, das könnte schade sein. Denn schon beim ersten Anblick dachte ich mir, das ist kein gewöhnlicher Risspilz. Es müsste was Besonderes sein. Zumindest habe ich noch nichts gefunden was ähnlich aussieht.


    Die einzig passende Art in einem ersten Recherche-Durchgang schien mir I. microteroxantha Grund & Stuntz zu sein! Laut den Autoren die einzige glattsporige Marginatae mit zweifarbigem braun-gelbem Hut (in Kanada 1981), mit brauner Mitte und gelbem Rand. Fast alle Merkmale scheinen gut zu passen oder zumindest in der Nähe zu liegen. Nur die Pleurozystiden sollten nicht gar so langhalsig sein und die Wände noch dicker mit 3-5,5 µm. Und die Kaulos gehen bis zur Stielbasis (hast Du dort auch gesucht, Thorben?). Die Art ist bisher nur aus Kanada beschrieben - das wäre aber nicht die erste Art, die dort vorkommt und hier. Und da bin ich wieder beim Einzelfruchtkörper. Um so etwas Außergewöhnliches abzusichern, sollte schon eine schöne Kollektion vorliegen mit jüngeren und älteren Frk. Vielleicht kommen ja noch ein paar Exemplare nach, Thorben. Dann wäre es bestimmt auch was für Dittes Sequezierungs-Projekt. Ach ja: Die Zystidenwände dürften in KOH nicht reagieren! Die eine gelbliche Zelle ist hier nicht mit zu werten - es kommt nur auf die Reaktion der Wand an. Hast Du da vielleicht noch Fotos von stärker vergrößerten Zystiden in KOH (3-5%), Thorben?


    Natürlich könnte es jetzt auch sein, dass es ein einfachere hiesige Art ist, die entweder abnormal ist oder die ich einfach noch nicht gesehen habe. Das kann in dieser Gattung auch nach 30 Jahren noch vorkommen. Eigentlich sollte ich hier ein wenig vorsichtiger sein und erstmal weitere Details abfragen anstatt exotische Namen in den Ring zu werfen. Aber was soll's: No risk - no fun.


    Gruß Helmut

    Lieber Harald Andres,


    griseolilacina und cincinnata dürfen nicht so glatt und faserig sein. Hier kommt m. E. eher pusio in Frage oder evt. noch amethystina. Da ist die Mikroskopie wichtig, vor allem die Hymenialzystiden. Deiner Beschreibung nach würde ich auf I. pusio tippen.


    Gruß


    Helmut
    [hr]
    Servus nochmal,


    hier ein kleiner Nachtrag zu griseolilacina, die recht typisch in der Erscheinung ist: Hut filzig bis wollig und z. T. bis schuppig und oft und gerne mit mehr oder weniger kopfigen Zystiden. Ich stelle auch immer einen gewissen Pelargonium-Anteil beim Geruch fest. Anbei ein paar Fotos.


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    interessante Diskussion! Zwei einzelne Frk. sind für eine solche nicht ganz einfache Art ein bisschen wenig. Ohne jetzt die Schlüssel konsultiert zu haben: Aufgrund der rotbräunlichen Hutfarben, des offenbar ebenfalls mit rötlichen Tönen versehenen Stieles und des Standortes kommt I. pseudodestricta m. E. tatsächlich in die engere Wahl. Ich glaube allerdings auch, dass da noch die eine oder andere (verwandte) Art drin steckt. Jedoch verfüge ich nicht über entsprechende DNA-Erkenntnisse, da mir der Zugang zu dieser Art der Bestimmungs-Absicherung fehlt.


    Das mit den Schlüsseln ist ein echtes Problem. Nahezu unverzichtbar sind die Schlüssel von Bon. Die gibt es aber nur auf Französisch. Alle seitdem neu beschriebenen Arten sind hier natürlich auch noch nicht enthalten. Manchmal kann auch der gute alte "Moser" von 1983 weiterhelfen, denn da sind noch etliche Arten unterschieden, die von Kuyper synonymisiert wurden. Im Prinzip sollten möglichst viele verschiedene Schlüssel zu Rate gezogen werden. Oder man bastelt sich selber einen zusammen. Da kann man dann alle neu beschriebenen Arten einfügen und auch unbestimmbare Eigenfunde. Wie auch immer: Es wird immer Kollektionen geben, die nicht sicher bestimmbar sind oder sogar überhaupt nicht. Wer aktuell Risspilze bearbeitet, sollte in jedem Fall Aufzeichnungen anlegen über die wichtigsten Merkmale, Fotos machen und Exsikkate anlegen.


    Es gibt aber auch Arten, die sich gut und relativ sicher festlegen lassen. Ab und zu gibt's auch Erfolgserlebnisse. Ein recht eindrucksvolles eigenes war das hier: http://forum.dgfm-ev.de/board1…ordenes-phantom/#post2685.


    Gruß


    Helmut

    Servus Dieter,


    das Standortfoto erinnert mich an I. obscurobadia / tenuicystidita, etwas zu hell geraten oder leicht überbelichtet. Mikroskopisch wäre die gut zu erkennen an den meist schlanken Zystiden mit nur schwach verdickten, gerne welligen Wänden.


    Gruß


    Helmut


    Servus Pablo,


    diese Zystiden würde ich nicht mehr für I. mixtilis gelten lassen. Die passen besser zu pseudohiulca - auch wenn die Sporen hier nicht ganz die in derLiteratur angegebene Größe erreichen. Außer: Die Zystiden sind nur ausnahmsweise so wie auf Deinen Fotos, und sonst eher wie beim Fund von Hartmut. Wie viele Sporen hast Du denn gemessen und wie alt war der Frk.?


    Gruß


    Helmut

    Servus,


    bei vermeintlichen I. mixtilis mit braunen Hutfarben (und weißlicher "Linie" am Hutrand) sollte immer auch an I. pseucohiulca gedacht werden. Da wären aber die Zystiden weniger stark dickwandig und die Sporen ein bisserl stärker höckerig (und größer). Mikroskopisch schaut die hier vorgestellte Kollektion nach mixtilis aus.


    Gruß


    Helmut

    Schlafen die eigentlich bei Inocybe und Cortinarius? Die müssten doch auch schon in Hunderte Einzelgattungen aufgedröselt sein. 2 verschiedene Sporenformen in Inocybe? Ich bitte euch, das geht doch nicht!


    Servus Ingo,


    die Unterscheidung auf Gattungsebene zwischen glatt- und höckerigsporigen Inocyben gab es schon mal (Astrosporina), hat sich aber nicht durchgesetzt. Da gäbe es gewichtigere Unterschiede, z. B. bei den Farbpigmenten. Da könnte man die Mallocyben als eigene Gattung vertreten. Mal sehen, was da die DNA-Analysen bringen.


    Gruß


    Helmut

    Servus Dieter und Ditte,


    toll! I. metrodii ist eine sehr interessante Art, die bis vor Kurzem unter glabrescens subsummiert wurde (auch von mir). Interessanterweise ist sie in den "Fungi non delineati" von 2014 zwar enthalten, aber noch mit der Synonym-Angabe I. glabrescens. Die Erkenntnisse aus den DNA-Analysen entwickeln sich schon sehr schnell.


    Schöne Feiertage allen!


    Helmut

    Servus,


    t'schuldigung, aber da muss ich nachfragen: Ist ein Missverständnis in der Zuordnung von Bild und Exsikkat auszuschließen? Kann fuscidula so rötliche Stiele haben?


    Laut Originaldiagnose kann die Stielfarbe tastächlich rötlich sein, aber nur blass.


    Gruß


    Helmut

    Servus Dieter und Ditte,


    der Stiel schaut ganz bereift aus und ist zur Basis verjüngt. Das spricht für I. langei. Was mir aber nicht gefällt, sind die fleischrosa Töne im Stiel. Alle meine Kollektionen hatten bisher immer rein weißes Stielfleisch. Habe allerdings keine Idee, was es sonst sein könnte.


    Gruß


    Helmut

    Servus Dieter und Ditte,


    also wenn man den auf den Kopf gestellten Frk. genau anschaut, ist am Hutrand vorne offenbar der Rest einer Cortina zu sehen. Das Ding erinnert mich an I. curvipes, wenn auch die Stiel-Oberfläche auf den Bildern nicht silbrig ausschaut. Im Schnittbild sieht man eine dunkle Rand-Zone und - zumindest an einem Stiel - die Verjüngung nach unten. Dieser Verdacht könnte einfach bestätigt oder ausgeschlossen werden durch einen kurzen Blick ins Mikroskop: Haben die Hymenialzystiden teilweise einen "Appendix" und sind die Sporen länglich-eckig oder -höckerig, ist es curvipes. Die Art ist makroskopisch sehr sehr variabel. Ich hänge mal eine Foto von einer Kollektion an, die Deiner ein wenig ähnlich sieht. Und noch ein Foto von einem typischen Mikro-Präparat.


    Gruß


    Helmut


    Servus,


    von oben könnt`s sogar ein Risspilz sein, von unten schaut er aber ganz anders aus. Wie wär`s denn mit Hebeloma mesophaeum? Der hat auch fast glatt wirkende Sporen, die Zystiden passen ebenso wie der Anblick von unten. Nur von oben ist er untypisch. Hat den schon ein bisserl Frost erwischt oder ist er vom Regen gut durchgeweicht?


    Gruß


    Helmut

    [quote pid='303036' dateline='1445886150']
    "Gerandetknolliger Rißpilz Inocybe oblectabilis, was sich beim näheren Betrachten der Stielbasis erahnen ließ."
    [/quote]
    Servus Holger,
    so viele schöne Fotos und so viele Schwammerl! Da fällt es leicht, ein Haar in der Suppe zu finden:cool: . Die Inocybe oblectabilis dürfte keine Cortina haben, und auf dem Bild sieht man doch noch Cortina-Reste, oder? Das kommt davon, wenn die Fotos immer besser werden. Das sieht mir eher nach I. gausapta / flocculosa aus (oder nähere Verwandtschaft). Da wären mal wieder die Mikromerkmale wichtig.
    Gruß
    Helmut

    Servus miteinander,


    da schließe ich mich an, wenn auch die ersten beiden Fotos nicht besonders typisch aussehen für whitei/pudica. So wie auf Bild 4 kenne ich die Art eher. Die rötlichen Verfärbungen sind allerdings in Stärke und Lokalisation recht unterschiedlich und sie dauern recht lange. Ich hänge mal ein Makro-Foto von einer eigenen Kollektion an.


    Gruß


    Helmut

    Servus Thomas,


    der Risspilz dürfte vom Geruch her zu den Lactiferae gehören, je nach Art und Interpretation "gebrannter Zucker", "Pferdestall" oder "urinartig". Es könnte Inocybe fraudans sein (früher I. pyriodora - der Geruch hat aber nichts von Birne). Der Hut scheint mir witterungsbedingt aufgesprungen. Zur Absicherung von Bestimmungen ist aber bei den Risspilzen die mikroskopische Untersuchung so gut wie unverzichtbar.


    Den Ritterling solltest Du mal mit Tricholoma filamentosum vergleichen, oft auch als Varietät des Tigerritterlings geführt. Insofern hatten Anna und Oehrling m. E. schon den richtigen "Riecher".


    Gruß


    Helmut

    Servus Holger,


    schöne Bilder! Leider ist von dem Risspilz nicht viel zu sehen. Woran hast Du denn die Bestimmung als I. oblectabilis festgemacht? Der dürfte keinen so wolligen Hut haben und der Stiel sollte rötlich sein. In jedem Fall eine sehr interessante Art, von der ich gerne mehr wüsste (Stielbasis, Stielbereifung, Mikro-Merkmale).


    Gruß


    Helmut