Grüß dich, Raphael, zunächst, bitte schreib immer dazu, was für ein Boden das war, damit kann man gerade bei so schwierigen Gruppen wie geophylla und co. von vornherein Arten ausschließen kann.
Ich geh jetzt mal davon aus, dass der Boden NICHT sauer war.
Bei geophylla geht ja bei etlichen Arten wenig über die Makroskopie, also müssen alle Mikro-Faktoren zusammenwirken bei der Bestimmung. Dabei kommt bei mir eine Art raus, nämlich I. posterula. Da passen die nicht weißen Lamellen, Form und Länge der Zystiden, und insbesondere die langen schmalen (sub)zylindrischen Kaulozystiden, die cygnea nicht hat. Gegabelte Zystiden kommen immer mal vor, aber das besondere bei cygnea ist ja die Verbindung mit diesen oft leicht dickwandigen segmentierten auffälligen hyphoiden Elementen. Das sehe ich hier nicht. Und die Caulozystiden haben eine andere Form.
Inocybe posterula ist eine sehr häufige Art und wächst meist bei Fichten. Mit meinem provisorischen Schlüssel bin ich auch direkt zu ihr gekommen.
Die Nummer zwei dürfte nach den geraden Caulozystiden sowie der Sporengröße nach Inocybe lilacinomaculata sein. Ebenfalls eine sehr häufige Art, auf mehr saurem Boden oder auch auf eher basischem Boden. I. sublilacina wächst bei uns auf eher sandigem Grund mit Kiefern (jedenfalls kenne ich sie bisher nur von solchem Terrain) und I. pallidicremea ist meist extrem blass und kommt oft in subalpiner Höhe oder eben im Norden vor.
Die dritte: da hast du nicht weit genug gedacht. Der Ansatz war richtig, das Ende aber nicht. Die Art, die früher fuscidula genannt wurde, ist NICHT I. glabripes, sondern der Typus von I. fuscidula ist I. glabripes. Die Art, die fuscidula genannt wurde, ist I. virgatula, und das dürfte deine Kollektion auch sein.
Herzlich, Ditte