Beiträge von Ditte

    Hi Thiemo, knapp daneben. Das ist Inocybe obscuroides, die in den letzten Jahrzehnten als I. cincinnata var. major bezeichnet wurde.

    Inocybe cincinnata ist weniger stämmig und oft kleiner, die Zystiden sind oft schmaler und länger und die Sporen im Mittel kürzer. Außerdem ist der Hut im allgemeinen weniger "wuschelig", um es bildlich auszudrücken ;).

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich, Martin, du ziehst mit zwei Ansätzen gewissermaßen ein Viereck um die Sporen, so dass du die breiteste und die längste Zacke mit drin hast.

    Ob das I. asterospora ist, kann ich ohne ein Bild vom Pilz und einem Foto von Zystiden nicht entscheiden.

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich, Raphael, na das sieht doch erst einmal gut aus - das, was du schreibst, passt in der Tat gut auf spectrale. Die Info, dass der Boden kalkhaltig war, ist wichtig, Und dass die Zystiden nicht so häufig kopfig sind, kann ja gut sein, ich hab ja die Zystiden des Holotyps gezeichnet, da war das eben so, was aber nicht ausschließt, dass das in anderen Kollektionen nicht so häufig der Fall ist.

    Zur Sicherheit blaste doch einfach mal nur deine Sequenz im Vergleich mit der des Holotyps von spectrale und schreib, was dabei rauskommt...

    Herzlich Ditte

    Grüß dich Raphael, ich war von Anfang an gegen diesen mixtilis-Schlüssel und benutze ihn auch nie. Diese allererste Frage nach dem Qm der Sporen und dann der Höhe der Höcker führt ganz sicher oft in die Irre. Da hast du nun vielleicht Sporen mit einem Qm von 1.4, das kann dann nach dem Schlüssel sowohl die eine wie die andere Art sein, da die Höhe der Höcker stark unterschiedlich ist, wie ich von meinen vielen Kollektionen weiß.

    Also besser ist der Gesamteindruck: meist recht stämmige Fruchtkörper, schmieriger, in der Mitte meist orangelicher Hut, sich abrupt stark verengender, also deutlich vom Bauch abgsetzter Zystidenhals (und zwar mehrfach im Präparat) und am besten noch saurer Boden: mixtilis.


    Eher schmächtige Fruchtkörper, blassere Hutfarbe, eher nicht schmierige Hutoberfläche und weithalsige Zystiden, wo der Hals nicht deutlich vom Bauch abgesetzt ist und meist basischer Boden: occulta (weit seltener bei uns als mixtilis). Ich häng mal ein Foto von Pleurozystiden der occulta an, da siehst du, was ich meine.

    Sicher gibt es Überschneidungen, wo es dann schwierig wird, aber meist stimmt das.


    Herzlich Ditte

    Hallo Raphael, also ich halte die erste für mixtilis, nicht für occulta: leicht schmierige in der Mitte orangeliche Hutoberfläche in Verbindung mit den sehr enghalsigen Zystiden spricht für mixtilis.

    Die zweite ist sehr wahrscheinlich Inocybe tigrina: "Tigrinierter" Hut, längliche Sporen, auf KOH stark reagierende langhalsige Hymenialzystiden und lange schmale Caulos. Das passt alles sehr gut zusammen.

    Die Mallocybe ist mir zu unspezifisch.

    Herzlich, Ditte

    Ja, also, Thorben, da hier verschiedene Dinge augenscheinlich nicht zueinander passen, ergibt sich für mich kein eindeutiges Bild. Hinzu kommt, dass eine Ferndiagnose sowieso sehr oft bei Inocybe schwierig ist, im Fall von solchen extrem schwierigen Gruppen wie es etwa die geophylla-Gruppe ist, erst recht. Ich müsste mir die Sache selbst anschauen - und selbst dann: Ich habe ja die jungen Fruchtkörper nicht gesehen und weiß eben auch nicht, was das nun für ein Boden war/ist.

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich, Thorben, wesentlich ist auch bei dieser Gruppe, ob der Boden sauer oder basisch war. Ich geh jetzt mal von eher basisch aus. Das könnte auch I. posterula sein - eine sehr häufige Art. Die Sporen passen in der Länge und in der Form jedenfalls besser. Um nun der Art näher zu kommen, müsstest du dir die Caulozystiden näher anschauen, ob da z.B. lange schmale ganz oben unterhalb der Lamellen waren. Und die Farbe der Lamellen junger Fruchtkörper ist ein Puzzleteilchen zur besseren Unterscheidung. Nicht ganz auszuschließen ist auch I. miranda, da müssten die Zystiden im Mittel aber recht kurz sein, und die Caulozystiden oft einen abgerundeten Apex haben.

    Ja, ist leider gar nicht einfach.

    Herzlich Ditte

    Grüß dich Raphael, also der Nachteil bei allen drei Kollektionen ist, dass es sichtlich vorher geregnet hat. Daher sind die makroskopischen Merkmale stark beeinträchtigt. Die Mallocybe ist völlig durchfeuchtet und nicht mehr einschätzbar. Braune Lamellenschneiden und damit bräunliche Zystiden sind nichts Ungewöhnliches, das gibt es bei mehreren Arten, damit ist also auch nichts zu machen.

    Die zweite, ja auch da ist es so, dass die Hutfarbe sicher nicht mehr die ursprüngliche ist. Der schöne Kupferton der P. huginii ist nicht zu erkennen usw. Aber nach dem Ausschlussverfahren besteht zumindest eine gute Chance, dass es huginii ist - denn eine andere Art, die auf solchem Boden und mit Weide wächst und mit diesen Merkmalen, die ich sehen kann, kenn ich nicht.

    Selbes Problem bei Nummer drei. Hier würde ich am ehesten auf Inocybe inodora tippen: Da würde der Standort, Sporenform und -größe, Stielbereifung (die oft allerdings unten nur spärlich vorhanden ist) und auch diese Zweifarbigkeit passen, die man bei älteren Fruchtkörpern und irgendwie durch die Witterung mitgenommenen Exemplaren häufig sehen kann. Aber die eigentliche Hutfarbe kann ich gar nicht erkennen, zumal sie feucht ist und der Sand im Hintergrund auch nicht hilfreich ist.

    Mehr kann ich dazu nicht sagen.

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich, Raphael, zunächst, bitte schreib immer dazu, was für ein Boden das war, damit kann man gerade bei so schwierigen Gruppen wie geophylla und co. von vornherein Arten ausschließen kann.

    Ich geh jetzt mal davon aus, dass der Boden NICHT sauer war.

    Bei geophylla geht ja bei etlichen Arten wenig über die Makroskopie, also müssen alle Mikro-Faktoren zusammenwirken bei der Bestimmung. Dabei kommt bei mir eine Art raus, nämlich I. posterula. Da passen die nicht weißen Lamellen, Form und Länge der Zystiden, und insbesondere die langen schmalen (sub)zylindrischen Kaulozystiden, die cygnea nicht hat. Gegabelte Zystiden kommen immer mal vor, aber das besondere bei cygnea ist ja die Verbindung mit diesen oft leicht dickwandigen segmentierten auffälligen hyphoiden Elementen. Das sehe ich hier nicht. Und die Caulozystiden haben eine andere Form.

    Inocybe posterula ist eine sehr häufige Art und wächst meist bei Fichten. Mit meinem provisorischen Schlüssel bin ich auch direkt zu ihr gekommen.

    Die Nummer zwei dürfte nach den geraden Caulozystiden sowie der Sporengröße nach Inocybe lilacinomaculata sein. Ebenfalls eine sehr häufige Art, auf mehr saurem Boden oder auch auf eher basischem Boden. I. sublilacina wächst bei uns auf eher sandigem Grund mit Kiefern (jedenfalls kenne ich sie bisher nur von solchem Terrain) und I. pallidicremea ist meist extrem blass und kommt oft in subalpiner Höhe oder eben im Norden vor.

    Die dritte: da hast du nicht weit genug gedacht. Der Ansatz war richtig, das Ende aber nicht. Die Art, die früher fuscidula genannt wurde, ist NICHT I. glabripes, sondern der Typus von I. fuscidula ist I. glabripes. Die Art, die fuscidula genannt wurde, ist I. virgatula, und das dürfte deine Kollektion auch sein.


    Herzlich, Ditte

    Gute Bestimmung, Matthias! Ja, das ist ganz klar Incybe undinea. Passende Merkmale sind 1. Alnus und nass (sauer) 2. die gelbe Hutfarbe, 3. glatte Hutoberfläche 4. Knolle an der Stielbasis, 5. die stark höckerigen großen Sporen und 6. diese bauchigen Zystiden mit dem deutlich abgesetzten Hals.

    Kein Zweifel bei so vielen passenden Merkmalen. Das ist eine seltene Art, schöner Fund Nosozia.

    Herzlich, Ditte

    Hi Raphael, ein wichtiges Merkmal der frigidula ist laut Erstbeschreibung und nach Aussage von Findern der Art und nach einem eigenen Fund, dass das Stielfleisch innen gelblich-ockerlich bis "légérement citrin" ist. Ich würde von jeder Kollektion immer vor Ort (also wenn alles noch frisch ist) einen jungen Fruchtkörper durchschneiden (was bei Mallocyben ohnehin ein Muss ist wegen der Farbe der Stielbasis und ob der Stiel hohl oder voll ist). Wichtig ist das ja auch bei lilastieligen Arten, wo das Violett außen schon verblasst sein kann.

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich, Raphael, also die Seeboden-Inocybe leg mir mal zurück, ich schau sie mir selbst an.

    Was die obige Mallocybe angeht, so sieht sie erst einmal wie squarrosoannulata aus, die ich auch gerade im alpinen Habitat in Norwegen gefunden habe. Ich muss allerdings erst noch generell die Sporen messen und die Mittelwerte, weiß also nicht, ob das zu deiner passt. Das sind übrigens zwei verschiedene Arten die squamosoannulata und die squarrosoannulata.


    Die andere, tja, die scheint mir gelbliche Lamellen zu haben, und die Zystiden sehen ähnlich aus wie die vom Holotyp von frigidula. Leg dir mir auch mal zurück, ich werd das mal vergleichen.

    Was den Schlüssel angeht: Ja, ich kann nur immer wieder wiederholen, dass es jetzt für Schlüssel noch zu früh ist, da könnte ich andauernd von vorn anfangen. First things first. Eins nach dem anderen. Ich kann nicht hexen, leider.... ;)

    Herzlich, Ditte

    PS Behältst du den Überblick für das Zurücklegen - oder soll ich mir das notieren? Falls letzteres hab ich die vorherigen nicht mehr im Kopf.

    Grüß dich, Raphael, also dein erster Höckersporer mit dem Sporenlängendurchschnitt von 7.6 µm ist eine Art aus der soluta-Gruppe, entweder soluta oder eine Nachbarart (siehe unseren nächsten Artikel ;)) und gleiches gilt für den letzten Höckersporer. Dass Zystiden, und zwar gerade alpine, zuweilen solche seltsamen Zystiden haben, ist nicht unnormal, auch diese Septierung nicht. Ich würde dem keine Bedeutung beimessen.

    Der mittlere Höckersporer, der auf dem See wuchs (bei was eigentlich? Ich vermute kleine Salix?), könnte gut schlicht und einfach curvipes sein, die auch in alpiner Höhe vorkommt. Die hat zwar normalerweise Gummibärchen-Sporen, aber auch nicht selten so seltsam deformierte. Ich häng mal ein Foto an. Außerdem passen die Zystiden ganz gut und ich meine bei einer auch die typische Papille zu erahnen (rechts oben neben deiner Längenmarkierung). Vielleicht schaust du nochmal nach einer solchen Zystide, damit wir das vielleicht bestätigen können?

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich Raphael (grade zurück aus Norwegen, mit vielen vielen Steinpilzen und natürlich auch Inocyben.... ;) :( Also die erste Art vergleich die mal mit Inocybe monochroa. Das scheint mir gut zu passen. Die Mittelwerte der Sporen und Form und Länge der Hymenialzystiden passen gut zu meinen Mikrotafeln und Fotos vom Holo- und Isotyp, und schau dir die Makro-Zeichnung und auch die Mikrozeichnungen und Beschreibung bei Favre an, das passt doch gut zu deinen Fruchtkörpern...

    Bitte aufheben für den Winter, ich lasse sie dann sequenzieren.

    Mallocybe: die Sporen des Lectotyps der squamosoannulata sind kleiner als die von dir gemessenen. Ist wohl was anderes. Du kannst sie auch dazulegen.

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich, Raphael, ich hab selbst etliche helobias aus alpiner Höhe, daher brauche ich die nicht. Sieht mir nach helobia aus, ja.

    Herzlich, Ditte

    PS Dieses Jahr wünsch ich mir die luteipes von dir ;)

    Grüß dich, Raphael, zur Mallocybe: es gibt nur wenige mit so langen Sporen im Mittelmaß - und noch weniger, die so breit sind. Eine davon ist peronata, die frühere dulcamara f. peronata. Ich hab den Typus untersucht, deren Mittelmaße passen ganz gut auf deine und die Sporenform ist oft plump und teilweise trunkat am Apex, wie man das bei deinen auch sehen kann. Die Zystiden könnten auch hinkommen. Die Sporenform jedenfalls ist sehr ungewöhnlich beim Typus, du könntest vielleicht noch ein paar Sporenbilder zeigen. Ansonsten steht über die ja nur wenig bei Favre - wie immer das Hauptproblem bei den Mallocyben. Ansonsten hat auch homomorpha sehr große und breite Sporen, allerdings scheinen mir die Zystiden etwas größer blasig zu sein, aber das müsste ich mir selbst anschauen, vielleicht lässt sich das ja über die Morphologie klären trotz fehlender Fotos und Bilder in den Originalpublikationen. Sequenzieren durften wir die Typusbelege nicht.

    Wenn du magst, kannst du also von der Kollektion was zurücklegen für mich im Winter. In jedem Fall ist das, wie du ja schon schreibst sicher nicht arthrocystis, die hat eine wunderbar fuchsig-braune Hutfarbe und viel schmalere Sporen.

    Was die helobia angeht, so seh ich da kein Problem, deine Kollektion als helobia s.l. zu bezeichnen. Die helobia-Gruppe in den Bergen ist noch nicht ganz aufgearbeitet, aber es gibt die normale helobia auch in alpiner Höhe.

    Herzlich, Ditte

    Lieber Karl, stimmt, ich wollte dir noch schreiben wegen der Kollektion (also dass sie jetzt einen Namen hat), hab's aber über allem anderen vergessen. Hab auch lieben Dank für das Lob! Alles braucht seine Zeit, aber schön fotografierte, aussagekräftige Kollektionen mit Fruchtkörpern in unterschiedlichen Stadien geraten nicht in Vergessenheit - irgendwann kriegen sie einen Namen. Und ich arbeite auch an einem umfassenden Schlüssel :) .


    Liebe Grüße Ditte

    Grüßt euch, Sebastian und Karl, also wichtig wäre - Sebastian bei dir - die Antwort auf die Frage, ob der Boden kalkhaltig oder sauer war. Falls ersteres, könnte das unsere gerade beschriebene Art Mallocybe plebeia sein. Die Art von dir, Karl, kenne ich vermutlich, da ich im Depot ja auch eine Mallocybe gesammelt habe. das ist aber nicht M. plebeia, zumal der Boden im Depot sauer ist. Ich sag dir später mal, welche Art das bei dir im Depot ist, die ich gefunden habe - und die eben vermutlich auch deine Kollektion ist. Vorerst geht das aber leider noch nicht.

    Herzlich Ditte