Hallo Matthias, du hast mich um meine Meinung gebeten, hier ist sie: Also das ist nach meinem Dafürhalten keine Inocybe aus der rimosa-Gruppe und auch nicht obsoleta, obwohl dein Einwand mit der Sporengröße, lieber Pablo, durchaus gut überlegt war. (Es gibt allerdings mindestens eine var. aus der rimosa-Gruppe, die recht kleine Sporen hat, die sieht aber anders aus und hat völlig andere Zystiden). Aber für diese Gruppe passen hier u.a. die Zystiden nicht (Länge und Form und siehe unten) - und zwei Details, die du sehr schön notiert hast, Matthias: nämlich der seltsame Geruch und diese rotbräunlichen, um nicht zu sagen rötlichen Stellen auf dem Hut und an der Stielbasis.
Es handelt sich also meiner festen Ansicht nach um Inocybe adaequata. Da passt einschließlich von Standort und Jahreszeit alles: der seltsame Geruch, der von Stangl bei manchen Kollektionen als "muffig" bezeichnet wird, diese rötlich-bräunlichen Stellen - zu sehen auch an der Verletzung am Hut, siehe Bildausschnitt unten - der gebogene Stiel (denn die sind oft verbogen), Sporen und Zystiden. Die Zystiden haben oft solche Inhalte, vor allem am oberen Ende, wie man sie bei dir und bei meinem Foto unten sieht und sind oft septiert, was ebenfalls zu sehen ist. Die Caulos sind lang. Die Sporen von adaequata können sehr unterschiedlich in Form und Länge sein.
Ich füge mal ein Foto einer Kollektion ein, die ähnliche Fruchtkörper zeigt (besonders den rechten liegenden). Die Hutfarbe ist sehr unterschiedlich bei adaequata. Wenn man die im Netz eingibt, sieht man die Bandbreite - auch wenn nicht alle unter diesem Namen laufenden Fotos sie auch tatsächlich ist. Meine hier gezeigte Kollektion jedenfalls ist sequenziert und eine ganz sichere adaequata.
Hier die Verletzung am Hut vergrößert, ich hatte leider nicht die große Auflösung des Fotos, aber man sieht es auch so.
Du machst schöne Dokus und gute aussagekräftige Fotos, Matthias.
Schöne Mittagspausengrüße in die Runde, Ditte
PS Keine Einwände gegen I. langei...
