Beiträge von Karl W

    Hallo Thorben


    Wuchsen die Becherchen an Holz? Bei Deiner Beschreibung muss ich spontan an einen Grünspanbecherling denken. Die Struktur auf Bild 3 - 5 passt leider gar nicht dazu, aber das kann auch etwas eingeschlepptes sein.


    LG Karl

    Hallo Emil


    Das dürfte Clitocybe ditopa sein. Mehlgeruch, geselliges Wachstum im Nadelwald und graue Lalamellen passen recht gut zu der Art.


    LG Karl


    PS. Da Ingo die Lalamellen so gut gefallen, lasse ich sie so stehen ;-).

    Hallo Bernd


    Anhand der unterschiedlichen Antworten kannst Du Dir die Frage ob ein Bild reicht schon selber beantworten. Die Vermutungen in Richtung Trichterling usw. basieren auf den herablaufenden Lamellen. Wie bereits zum Ausdruck gebracht wurde, passen da die gelben Lamellen nicht. Ich denke eher an einen Schneckling (Hygrophorus). z. B. http://www.123pilze.de/DreamHC…oad/Birkenschneckling.htm
    Bei frischen Exemplaren müsste der Hut schleimig sein, was sich bei älteren Exemplaren durch anfeuchten meistens noch feststellen lässt.


    LG Karl


    PS. Es gibt noch einige ähnliche Schnecklinge, die man nicht ausschließen kann.

    @ An Alle: Schön, das Euch der Bericht gefällt. Saftlinge und Wiesenpilze gehören im Herbst zu meinen bevorzugten Objekten.


    @ Tuppie und Gerd: Am Papageiensaftling komme ich ohne Foto nicht vorbei, obwohl ich schon zahlreiche Aufnahmen habe.


    @ Nobi: Die Gattungszugehörigkeit ändert sich sicher noch häufiger (siehe unten)


    @ Pablo: Die mikroskopischen Unterschiede zwischen H. virginea und Varietäten sind sehr gering und die Trennung wird oft in Frage gestellt. Erschwert wird dem Hobbymykologen die Trennung durch fehlerhafte oder schlechte Abbildungen in der Literatur. PdS Band 3 (1. Auflage) Bild 104 stellt nicht var. fuscescens sondern eine sehr typische var. ochraceopallida dar. Das Bild von var. fuscescens bei Boertmann (1. Auflage) ist absolut untypisch oder falsch und wurde in der 2. Auflage ersetzt (immer noch ziemlich verwaschen).
    Ende 2013 standen die angesprochenen Arten im Index fungorum bei Hygrocybe. Ich bin gespannt, ob sich Cuphophyllus durchsetzt.
    Camarophyllus habe ich erwähnt, weil dieser Name noch in vielen Büchern gebräuchlich ist, falls mal ein Leser die Art nachschlagen möchte.



    Hier mal die typische var. fuscescens, die auch der Typustafel von Bresadola entspricht.



    Und für Tuppie und Gerd noch ein Bild vom letzten Jahr am gleichen Standort



    LG Karl

    @ An Alle: Danke für Eure positiven Resonanzen


    @ Enrico: Die Pilze sind von 5 verschiedenen Wiesen.


    @ Christoph: Typische Exemplare sind makroskopisch unterschiedlich. Der Stiel von G. fallax ist deutlich schuppig und 3 -4 mal so lang, wie der fertile Teil. Wenn bei älteren Exemplaren oder bei Regen die Schuppen unauffällig sind, muss man mikroskopieren. Das gleiche gilt, wenn der Stiel im Verhältnis zum "Hut" kürzer ist, als oben angegeben. Ich überprüfe zur Sicherheit immer. Von ca. 50 Kollektionen, die ich im Feld als G. fallax angesprochen habe, waren 47 tatsächlich G. fallax. Bei weniger Erfahrung dürfte die Trefferquote geringer sein. Habituell ähnlich ist auch Trichoglossum hirsutum mit behaartem Stiel.
    Bei typischen Exemplaren von G. umbratile ist der Stiel runzlig bis glatt und nur etwa doppelt so lang, wie der fertile Teil. Beim liegenden Fruchtkörper im zweiten Bild sieht es aber schon anders aus (habe ich zunächst als G. fallax angesehen). Wahrscheinlich hängt das auch vom Standort (Moospolster, tieferes Gras usw. ) ab. Außerdem gibt es weitere Arten, die in Frage kommen. Kleine Exemplare von G. cookeianum können z. B. sehr ähnlich sein.
    In guten Jahren wachsen gelegentlich sogar mehrer Arten durcheinander.


    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde


    Es scheint ein gutes Jahr für Saftlinge zu werden. Am Niederrhein treten einige Arten momentan in großen Mengen auf und auch in der Eifel geht es langsam los.


    Diese Form des recht häufigen, rein weißen Jungfern-Ellerlings habe ich bisher nur auf Kalkboden gefunden.


    Ockerblasser Jungfern-Ellerling (Hygrocybe virginea var. ochraceopallida) oft noch als Camarophyllus



    Unter den trist gefärbten Saftlingen gibt es nur eine Art, deren Hut und Stiel deutlich schleimig sind.


    Grauer Saftling (Hygrocybe irrigata) oft noch als H. unguinosa bezeichnet. In jüngere Zeit wurde H. irrigata in die Gattung Gliophorus überführt.



    Orangefarbener Wiesen-Ellerling (Hygrocybe pratensis) oft noch als Camarophyllus



    Der Orangefarbene Wiesen-Ellerling kann nach längerem Regen oder Frost sehr blass werden und ist dann nicht immer leicht zu erkennen. Es gibt jedoch auch eine von Beginn an weiße Form.


    Sicherlich der häufigste Saftling, der auch in Parks und Gärten auftreten kann. In der Literatur wird die Art oft in mehrere Varietäten und Formen aufgespalten.


    Schwärzender Saftling (Hygrocybe conica)



    Einen sehr schleimigen Hut und Stiel besitzt die folgende Art. Die Farbe kann von hellgelb über orange bist rot variieren. Auf meiner Hauswiese wachsen zur Zeit alle Formen durcheinander.


    Schleimfuß-Saftling (Hygrocybe glutinipes)



    Zumindest an der Stielspitze bleibt der grüne Farbton der folgenden Art sehr lange erhalten. Alte Exemplare könne fast zu weiß ausblassen, besitzen gelbe Stiele und sind dann kaum noch zu erkennen.


    Papageien-Saftling (Hygrocybe psittacina) in jüngerer Zeit Gliophorus psittacinus.



    Der nächste Kandidat macht seinem Namen alle Ehre. Das ausgebreitete Exemplar in Bild zwei hatte einen Hutdurchmesser von gut 10 cm.


    Größter Saftling (Hygrocybe punicea)



    Das war ´s für heute


    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde


    In den letzten Tagen habe ich mir verschiedene Wiesen angesehen und wurde (teilweise mit etwas Glück) fündig.


    Im Magerrasen auf sandigem Boden erschien die


    Täuschende Erdzunge (Geoglossum fallax)



    Eine weitere Erdzunge war auf einem bereits gemähten Magerrasen auf kalkhaltigen Boden zu entdecken.


    Schwarze Erdzunge (Geoglossum umbratile)



    Erst beim Fotografieren entdeckten wir einige kleine, braune Knöpfchen, die sich als Samtschnecklinge entpuppten. Die Art war schnell bestimmt, da sie trotz ihre geringen Größe einen bestialischen Gestank verbreitet. Ein Pilzfreund hat den Gestank mal mit einer in Hundescheiße ausgedrückten Zigarre verglichen, was ich allerdings nicht ausprobieren wollte ;-).


    Stinkender Samtschneckling (Camarophyllopsis foetens)



    Da wir uns einmal in Bodennähe befanden, entdeckten wir die sehr seltene


    Blaugraue Keule (Clavaria grelletii)



    Auf einer Wacholderheide zeigte sich die oft verwechselte


    Blaugrüne Stielzunge (Microglossum nudipes)



    Im Gegensatz zu ähnlichen Arten ist der Stiel hier absolut kahl


    Weiter geht es auf zwei Wiesen über mehr oder weniger neutralem Boden.


    Runzliger Samtritterling (Dermoloma cneifolium)



    Die wohl seltenste Art fand ich bereits mehrfach auf meiner Hauswiese, aber bisher immer nur in geringer Stückzahl.


    Magischer Samtritterling (Dermoloma magicum)



    Der magische Samtritterling zerfließt bei Reife zu einer schwarzen Masse und läuft besonders am Stiel bei Berührung orangerot an, was ihn nahezu unverwechselbar macht.


    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde


    Bisher war mir die erste Art nur aus der Literatur bekannt und ich hätte mich schon über einen Einzelfruchtkörper gefreut. Von weitem dachte ich an überständige Nebelkappen, bin aber zum Glück noch näher ran gegangen.


    Buchsblättriger Trichterling (Clitocybe alexandrii)



    Diverse Hautköpfe sind meist im Spätherbst weit verbreitet und ich habe schon zahllose Bilder davon. An den beiden reichlichen Vorkommen konnte ich natürlich trotzdem nicht vorbei gehen.


    Safranblättriger Hautkopf (Cortinarius croceus)



    Blutroter Hautkopf (Cortinarius sanguineus)




    LG Karl

    Hallo Nobi


    Solche Massen wie in diesem Jahr habe ich vorher noch nie gesehen. Da juckte es echt in den Fingern. Zeitgleich kamen aber so viele andere tolle Pilze, dass ich aufs Sammeln verzichtet habe. Wer weiß, wann es nochmal so ein Jahr gibt.


    LG Karl


    PS. Samstag gab es im Depot schon die ersten Zungen.

    Hallo Jürgen


    Mit Natura 2000 und FFH-Gebieten gibt es doch überregionale Ansätze. In Deutschland gehören auch einige Buchenwald-Typen dazu. Das heiß aber noch lange nicht, dass in diesen Wäldern kein Baum mehr gefällt werden darf. Du kannst ja nicht ganz Deutschland zur Kernzone eines Nationalparks machen. Isolierte und kleinräumige Maßnahmen sind durchaus notwendig und sinnvoll, wie zahlreiche, lokale Aktivitäten von örtlichen Naturschutzverbänden und dem Arbeitskreis Heimischer Orchideen zeigen. Darüber hinaus gibt es sehr engagierte Aktivitäten zur Bildung von Biotopverbänden und Renaturierungen, die nach wenigen Jahren schon erste Erfolge zeigen. Wenn das für Dich alles Flickschusterei ist, siehst Du weit an allen Realitäten vorbei.


    LG Karl


    PS. Die Roten Listen dienen dazu, um auf zu zeigen, wo Handlungsbedarf in Richtung Naturschutz besteht.

    Hallo Christoph


    Rötlinge nach Bildern geht natürlich meist nicht, aber einige Hinweise kann ich Dir geben, auch wenn noch andere Arten in Frage kommen.


    NR. 1 + 3 kannst du wegen der graublauen Stiele und den schuppigen Hüten mit E. griseocyaneum vergleichen. Muss mikroskopisch abgesichert werden.


    Nr. 2 geht wohl nur mikroskopisch. Wenn die Stielfarbe sich lange hält ohne zu verblassen, ist E. caeruleum möglich. Die Lamellen sollten dann breit angewachsen und teilweise kurz herablaufend sein.


    Nr. 4 Bei dem würde ein Blick auf die Sporen klären, ob es sich um E. conferendum handelt. Wenn nicht, hilft nur die komplette Mikroskopie. HDS mit Pigment, Zystiden, Schnallen, Basidien 2 o. 4-sporig und eine Bestimmungsgarantie hat man dann noch längst nicht.


    Nr. 5 Ausgeblasste Frk. von E. exile sehen genau so aus. Im Schlüssel kommt man nicht zu der Art, wenn die hellblauen Töne des Stiels verblasst sind.


    Nr. 6 ist so verregnet, das ich nicht mal die Untergattung sicher nennen kann


    LG Karl

    Hallo zusammnen


    Die RL richtet sich an jeden, der ein Interesse am Erhalt der Vielfalt der Natur hat und ist Indikator für die Seltenheit einer Art. Um zu wissen, welche Biotope besonders schützenswert sind, muss man doch wissen, ob die vorkommenden Tiere, Pflanzen und Pilze selten sind oder nicht. Aktiv kann jeder werden, der bereit ist sich ein wenig Mühe zu geben.
    In der Eifel wurde bereits vor mehr als 10 Jahren Boletus torosus erstmals gefunden. Nach der –žErnte–œ einiger älterer Buchen, blieb die Art verschwunden. Einen weiteren Fund nahm ein Pilzfreund zum Anlass, sich mit dem zuständigen Forstamt in Verbindung zu setzen. Er wies auf die extreme Seltenheit des Pilzes hin und beschrieb den o. g. Vorfall. Man zeigte sich sehr interessiert und suchte gemeinsam den Standort auf.
    Ergebnis: Der Bereich des Fundes wurde aus der forstwirtschaftlichen Nutzung heraus genommen und dies auch dokumentiert. So ist auch für Stellvertreter oder Nachfolger innerhalb des Forstamtes der Sachverhalt nachvollziehbar. Das Beispiel machte inzwischen Schule und ein weiterer Pilzfreund war in Bezug auf einen ähnlichen Standort, bei einem anderen zuständigen Forstamt, ebenfalls erfolgreich.
    In beiden Fällen handelte es sich um private Initiativen, die nicht direkt mit der Arbeitsgemeinschaft Pilzkunde Niederrhein (APN) in Verbindung stehen. Ein ähnlicher Fall ist mir aus dem Sauerland in Bezug auf eine kleine, unscheinbare Wiese bekannt, auf der eine sehr seltene Erdzunge wächst. Sicherlich wird man nicht immer sofort auf Verständnis treffen, da Pilze (noch) keine Lobby haben. Ein Hinweis auf eine Publikation in der lokalen Presse dürfte da Wunder wirken.


    Also weniger diskutieren und mehr handeln.


    LG Karl

    Hallo Norbert


    Die Hut- und Stielbekleidung, Blautöne im Stielfleisch und eher rostfarbenes Sporenpulver deuten auf Cortinarius flexipes. Sollte nach geriebenen Geranienblättern riechen.



    LG Karl

    Hallo Anna


    Ich habe mir Deine 4 Berichte noch mal in Ruhe angesehen und bin beeindruckt von den zahlreichen Arten und den tollen Aufnahmen. Dabei ist mir erst der kleine blaustielige in Teil 3 aufgefallen. Ich glaube mit E. dichroum liegst Du ziemlich nah an der Wahrheit.


    LG Karl