Beiträge von Karl W

    Hallo zusammen


    Die Skepsis bezüglich einiger Bestimmungen aufgrund der Fotos ist gut nachvollziehbar. Die fraglichen Aufnahmen sind vom 01.11.2014 und leider waren viele Fruchtköper nicht mehr frisch. Ich versuch mal Licht in das Dunkel zu bringen.


    Pfifferlingssaftling Hygrocybe cantharellus
    Die Bestimmung ist sicherlich richtig. Die Fruchtkörper waren nur 5 - 10 mm groß und bei dieser geringen Größe sind die Lamellen oft nicht bis kaum herablaufend. Gleicher Standort eine Woche vorher.


    Gleicher Standort im Vorjahr mit größeren Fruchtkörpern in der Mitte und kleinen rechts und links.


    Gelbe H. miniata
    Das ist H. miniata var. mollis, die eine Woche vorher am gleichen Standort noch so aussah.


    Hygrocbe spadicea (inzwischen verschoben als cf. conica)
    Das ist H. conica var chloroides. Hier am gleichen Standort ein Woche früher.


    LG Karl

    Hallo Markus


    Die Kamera ist noch aktuell, aber die Kamera ist natürlich nur die halbe Miete. Ich benutze grundsätzlich ein Stativ und außer bei sehr ungünstigen Lichtverhältnissen Bende 18. Einen kleinen Kniff habe ich ja bei B. calopus schon dargestellt, aber den benutze ich nur gelegentlich. Sonneneinstrahlung vermeide ich oft, notfalls mit einem hellgrauen Regenschirm.
    @ Ergänzung: Ich stelle manuell Scharf, wobei mit neueren Kameras Autofocus wohl auch funktionieren soll.


    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde


    Heute mal eine Mischung aus unterschiedlichsten Gattungen.


    Sicherlich fast jedem bekannt, dürfte ein braunschuppiger Vertreter seine Gattung sein, der oft in großer Zahl in Fichtenwäldern auf sauren und basischen Böden vorkommt und dessen Fleisch bei Verletzung stark rötet.


    Kleinsporiger Blut-Egerling (Agaricus sylvaticus)


    Weniger bekannt ist, dass es auch rein weiße Formen gibt. Da es alle möglichen Übergänge gibt, ist eine Abtrennung von A. sylvaticus var. pallidus nach heutiger Auffassung nicht mehr berechtigt.


    Kleinsporiger Blut-Egerling (Agaricus sylvaticus)


    Eine inzwischen weit verbreitete Art auf Hölzhäxel wurde 2003 aus den Niederlanden neu beschrieben.


    Runzliger Ackerling (Agrocybe rivulosa)


    Meistens sind die Fruchtkörper deutlich runzlig, beringt und besitzen eine knollige Stielbasis. Der Ring kann auch fehlen und dann der Hutrand behangen sein oder selten Hüllreste auf dem Hut zurück bleiben. Da die Art in älteren Büchern und Bestimmungsschlüsseln nicht erwähnt wird, sind solche Funde gelegentlich als Voreilende Ackerlinge (Agrocybe praecox) angesehen worden.


    Runzliger Ackerling (Agrocybe rivulosa)


    Einer der häufigsten Scheidenstreiflinge trat in diesem Jahr teilweise wie gesät auf. Der ähnliche Orangegelbe Scheidenstreifling (Amanita crocea) unterscheidet sich durch einen genatterten Stiel.


    Rotbrauner Scheidenstreifling (Amanita fulva)


    Von den Rüblingen (Collybia) wurden die meisten Arten in die Gattungen Gymnopus und Rhodocollybia gestellt. Im Abbildungsverzeichnis Europäischer Großpilze, 4. Auflage, werden die vier verbliebenen Arten (warum auch immer) als Sklerotienrüblinge bezeichnet. Nach meiner Kenntnis besitzen nur zwei Arten ein Sklerotium. Der Braunknollige Sklerotienrübling (Collybia tuberosa) und der


    Gelbknollige Sklerotienrübling (Collybia cookei)


    Sehr oft auf vergangenen Fruchtkörpern, hier auf dem Gelbgrünen Kamm-Porling (Albatrellus cristatus), wächst der


    Seidige Sklerotienrübling (Collybia cirrhata)

    Die vierte Art, den Traubenstielige Sklerotienrübling (Collybia racemosa), habe ich leider noch nie gefunden.


    Für mich einer der schönsten Tintlinge (Nobi, Ralf: außer den coprophilen ;) )


    Spechttintling (Coprinopsis picacea)


    Zur Abwechslung mal ein Schleimpilz, der Ähnlichkeit mit dem bekannten Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum) hat. Er ist jedoch kleiner und die Fruchtkörper sind eher eiförmig. Reife Fruchtkörper unterscheiden sich durch eine fast netzartige Oberfläche.


    Lycogala conicum



    Der folgende Röhrling ist zwar standorttreu, bildet aber nach meiner Beobachtung nicht in jedem Jahr Fruchtkörper. Nach dreijähriger Pause mal wieder da und gleich mit mehren Exemplaren.


    Hasenröhrling (Gyroporus castaneus)



    Auch die folgende Art war in diesme Jahr häufiger zu finden als in den Vorjahren.


    Schönfußrörling (Boletus calopus)



    Bei der zweiten Aufnahme wurde der Stiele mit einer Halogen-Taschenlampe aufgehellt.
    Schönfußrörling (Boletus calopus)



    Zum Abschluss eine Art, die man in den letzten Jahren auch im Flachland immer häufiger an Nadelholz findet. (hier auf einem Stubben von Douglasie)


    Kiefern-Braunporling (Phaeolus schweinitzii)


    Hier noch mal mit aufgehellter Stielpartie.
    Kiefern-Braunporling (Phaeolus schweinitzii)


    LG Karl

    Hallo Holger


    der grüne Knollenblätterpilz hat eine lappige, abstehende Scheide und normalerweise einen genatteten Stiel. Gelber Knollenblätterpilz passt von der abgesetzten Stielknolle her sehr gut. Der gültige Name ist A. citrina. Blasse Exemplare werden häufig als A. citrina var. alba abgetrennt.


    LG Karl

    Hallo Pablo


    Ludwig gibt für L martiorum an: Vork.: einzeln oder büschelig
    Sp 4,5 - 5,5 (6) x 2 - 3(3,5) schlank ellipsoid, schmal tropfenförmig, im Lichtmikroskop glatt erscheinend. Leider sieht man auf den Bildern nur wenige Sporen in Seitenlage, aber Du kannst sicher beurteilen ob das passt.


    LG Karl

    Hallo Anna


    Bei ausgewachsenen Fruchtkörpern sind die konzentrisch angeordneten und flach aufliegenden Schuppen das typische Merkmal. Junge Fruchtkörper können eine gewisse Ähnlichkeit mit Nebelkappen haben, zumal beide Arten über 20 cm groß werden und oft in Hexenringen und Reihen wachsen. Von weitem habe ich sogar an Neblkappen gedacht und bin zum Glück nicht gleich umgekehrt. Mikroskopisch hat C. nebularis schlankere Sporen und kein inkrustiertes Pigment. C. alexandri hat zumindest in einigen Hyphen der Hutdeckschicht feine Inkrustationen
    Erhard Ludwig stellt im Pilzkompendium III noch Clitocybe subalexandri vor. Soll sich durch nur sehr spärliche Schnallen und stark inkrustiertes Pigment unterscheiden. Weiterhin wird C. harperi ohne Schnallen und ohne Inkrustionen erwähnt.


    LG Karl

    @ Martin: Den Pilz auf Deinem Bild halte ich für H. miniata var. mollis oder ist der mikroskopiert?


    @ Pablo: Schön hast du die Kristalle dargestellt. Nicht zu übersehen gilt aber nur, wenn man das Präparat nicht qutescht, sonst gibt es allenfalls noch Kristallbrei :).


    @ Karl Heinz: Neulich hat man mich zu Recht darauf hingewiesen, das es sich um Oxalat-Kristalle handelt und wie oben mehrfach erwähnt spricht zwar einiges für H. calciphila, aber ohen Mikros nur cf.


    LG Karl

    @ An Alle: Danke für Eure positiven Resonanzen


    @ Mausmann: Die Wegschnecke hatte keine grünen Töne, das sieht höchsten durch Reflexion so aus. Zum Verspeisen der Stielzungen haben wir ihr keine Gelegenheit gegeben, da die Kollektion für weitere Pilzfreunde stehen bleiben sollte.


    @ Gerd: Den Tiger-Ritterling kenne ich nur wie auf der Aufnahme vom 11.09.14 aus dem Wald, in dem wir waren.



    Im Netz sind aber tatsächlich auch dunklere, deutlicher braune Exemplare vertreten.


    @ Tuppie: Die Frage nach dem Buchsblättrigen Trichterling habe ich mir auch schon gestellt und leider keine Idee. Was ich bisher drüber gelesen habe, kann ich nicht nachvollziehen.


    LG Karl

    Hallo Lothar


    An den Brandstellen solltest Du noch 3-4 Jahre Freude haben. Schon möglich, das meherer Graublätter gemeinsam vorkommen und Du noch L. antracophilum findest.


    Ein relativ kräftiger Becherling auf Brandstellen ist Peziza echinospora.


    Kleine rote im ersten Jahr sind wahrscheinlich in der Gattung Anthracobia zu suchen.


    LG Karl

    Hallo Pablo


    Eine stattliche Sammlung auch wenn Du schreibst nicht unbedingt was Besonderes. Cystoderma granulosum habe ich in meiner Gegend noch nicht gefunden.
    R. myceliosa = Myzel-Koralle (Abbildungsverzeichenis 4. Auflage)


    LG Karl

    Hallo Pablo


    Schöner Fund!


    Zitat

    Das fällt mir allerdings schwer zu glauben.
    Der erste gefundene Moosbecherling soll zugleich ein Erstnachweis für Deutschland sein?


    Es gibt eben nicht so viele, die sich die Mühe mit den Moosparasiten machen. Mein erster Fund war O. bryi-argentei im Dezember 2009 (natürlich im Depot) und bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur Funde in den neuen Bundeländern. D. Benkert schrieb mir damals "Die Art ist vermutlich gar nicht selten, aber merkwürdig selten gesammelt bzw. erkannt worden".
    Jedenfalls drücke ich Dir für Deine Bestimmung die Daumen.


    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde


    Eigentlich sollte der Beitrag TOP 10 von 2014 heißen, aber bei dem Versuch eine Auswahl aus 920 Aufnahmen zu machen bin ich kläglich gescheitert. Daher hier erst mal die Top 10 der in 2014 für mich neuen Arten. Eventuelle Verbreitungsangaben beziehen sich nur auf Funde, die in der gängigen Literatur, in Roten Listen oder Verbreitungskarten publiziert sind. An älteren Fundmeldungen bin ich natürlich interessiert.


    Kiefern-Habichtspilz (Sarcodon squamosus) Erster Nachweis für NRW



    Nur von Zwei Altfunden vor 1996 bekannt ist der
    Hornstielige Wurzelschnitzlig (Phaeocollybia jennyae) ältere Schreibweise jennyi



    Neuere Untersuchungen zeigen, das es sich bei der bisher als Grüne Stielzunge (Microglossum viride) bezeichneten Art, um zwei verschiedene Arten handelt und es wurde mit Microglossum griseoviride eine neue Art beschrieben. http://ibot.sav.sk/usr/Viktor/…s-viride-griseoviride.pdf


    Hier die "echte" wohl extrem seltene Gelbgrüne Stielzunge (Microglossum viride)



    Eine typische Art magerer Wiesen ist der Schwazblaue Rötling (Entoloma atrocoeruleum) In NRW eine Rarität.



    Überraschungsfund in einem benachbarten Garten
    Bräunender Mehlschirmling (Cystolepiota pulverulenta)



    An seiner Farbe ist die nächste Art nur in ganz jungem Zustand zu erkennen
    Weinroter Körnchenschirmling (Cystoderma superbum)



    Gilt als gefährdete Art, die aber möglicherweise in älterem Zustand nicht erkannt wird.



    Zinnoberrotes Stummelfüßchen (Crepidotus cinnabarinus) nur von einem Standort in NRW bekannt



    Im einem Fichtenwald auf Kalk, der seit mehr als 20 Jahren mehrmals im Jahr aufgesucht wird, ersmals gesehen und dann gleich in Massen.


    Buchsblättriger Trichterling (Clitocybe alexandri)



    Amethystfarbige Keule (Clavaria zollingeri) Erstfund für die Eifel



    Die Röhrlinge in der Eifel ließen einen in diesem Jahr nicht aus dem Staunen herauskommen.
    Blaufleckender Purpur-Röhrling (Boletus rhodopurpureus) Zweiter Fund für die Eifel



    Gelbhütiger Purprur-Röhrling (Boletus luteocupreus) Zweiter Fund für die Eifel




    Das wars für Heute


    LG Karl

    Hallo abeja


    Bildbearbeitung ist unumgänglich, um misslungene Aufnahmen zu retten. Das würde für mich dann etwa so aussehen.

    Ich habe früher viel ausprobiert, mache das heute aber nur noch bei extrem seltenen Arten, von denen ich noch kein Foto habe. Du bist über das Ziel hinausgeschossen, aber das war sicherlich geplant, um die grundsätzlichen Möglichkeiten zu zeigen.


    LG Karl

    Hallo Gerd


    Schöne Funde. Ich kenne T. aurantiacum zwar von zwei Eifelstandorten, aber solche Massen sind schon beeindruckend. Den Tigerritterling findest Du bestimmt auch noch in der Eifel. In diesem Jahr kam er in mehreren Kalk-Buchenwäldern.
    Erstaunlich, dass noch niemand über T. cingulatum in der Heidelandschaft gestolpert ist. In unmttelbarer Nähe standen Weiden ;). Schade, dass ich den Doppeldecker nicht gesehen habe. Der wäre mir auch noch ein Foto wert gewesen.


    LG Karl