Beiträge von Karl W

    Hallo Dieter


    Nach Schleierling sieht das schon aus, aber ohne weitere Angaben ist selbst die Untergattung nicht sicher zu benennen. War der Hut schmierig oder trocken?


    LG Karl

    Hallo Hartmut


    Schön, dass Du auch zu den Hartgesottenen gehörst, die zu jeder Jahreszeit auf Tour gehen. Ich war am Freitag 5h im Depot und hatte neben der obligatorischen Poronia noch 3 frische Galerinchen an denen ich noch rumknobel. Deine Entoloma kann um diese Zeit fast nur E. sericeum sein. Starker Mehlgeruch (sub)isodiametrische Sporen und stark inkrusitertes Pigment in der Huthaut.


    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde


    Für eine zweiten und vorerst letzten Teil, reichem meine Kenntnisse noch aus.


    Nr. 11 Erdigriechender Schleimkopf (Cortinarius variecolor)
    Häufige Art in Fichtenwäldern auf meist kalkhaltigem Boden. Jung zumindest am Hutrand violett mit deutlichem erdigem Geruch. Soll auch im Laubwald vorkommen und ist dann extrem schwer von der nächsten Art zu trennen.



    Nr. 12 Verfärbender Schleimkopf (Cortinarius largus)
    Doppelgänger der vorherigen Art. Vorkommem im Buchenwald jedoch praktisch geruchlos. Es gibt noch den Verändernden Schleimkopf (Cortinarius nemorensis), der oft als Synonym aufgefasst wird. Alle Arten haben eine gelbe KOH-Reaktion im Fleisch, die daher nicht zur Trennung herangezogen werden kann.



    Nr. 13 Elfenring-Klumpfuß (Cortinarius magicus)
    Vorkommen im Kalklaubwald. Lamellen und Stiel jung blauviolett. Stielknolle meist doppelt so dick wie der Stieldurchmesser.



    Nr. 14 Leuchtengelber Klumpfuß (Cortinarius splendens)
    Auffallende Art des Kalk-Buchenwaldes die in allen Teilen gelb gefärbt ist und als tödlich giftig gilt. Junge Exemplare von Cortinarius citrinus können ähnlich aussehen, besitzen jedoch mehr olivliche Töne.



    Nr. 15 Dotterglber Klumpfuß (Cortinarius meinhardii)
    Doppelgänger der vorherigen Art jedoch Vorkommen im Nadelwald. Wurde früher als Varietät von C. splendens angesehen.



    Nr. 16 Gelbflockiger Schleimkopf (Cortinarius nanceiensis)
    Vorkommen im Laub- und Nadelwald. Mitte braungelb mit hellerem Rand. Geruch deutlich nach Bananen!



    Nr.17 Erdgeruch Schleimkopf (Cortinarius olidus)
    Vorkommen im Kalk-Laub(Buchenwald). Jung mit auffallenden gelblichen Gürteln auf dem Stiel, ohne gerandete Knolle. Vorkommen im Nadelwald werden meist al C. cephalixus abgetrennt.



    Nr. 18 Würziger Schleimkopf (Cortinarius percomis)
    Vorkommen im Nadelwald auf meist kalkhaltigen Böden. Der angenehm würzige Geruch ist ein gutes Erkennungsmerkmal. Das Fleisch ist im oberen Stielteil deutlicher gelb, als das Foto es zeigt.



    Nr.19 Schleiereule (Cortinarius praestans)
    Vorkommen im Kalk-Laubwald. Sehr kräftige Art mit bis zu 15 cm Hutdurchmesser mit lange runzliger Oberfläche. Recht selten, aber an geeigneten Standorten in Reihen und Ringen oft massenhaft auftretend.



    Nr 20 Violettroter Klumfuß (Cortinarius rufoolivaceus)
    Vorkommen im Kalk-Laubwald. Hut mit purpurlichen Tönen. Junge Exemplare mit violettem Stiel und weinrotem (braunrotem) Knollenrand. Ältere Exemplare sind an ihren zitronenförmigen, grobwarzigen Sporen zu erkennen.



    Nr. 21 Breitknolliger Klumpfuß (Cortinarius saporatus)
    Vorkommen im Kalk-Laubwald. Ein gute Kennzeichen ist die wuchtige Stielknolle, die hellen, im alter braunen Velumreste auf dem Hut und eine meist vorhandene ockerfarbene Zone am Knollenrand.



    Nr. 22 Semmelgelber Schleimkopf (Cortinarius varius)
    Vorkommen ausschließlich unter Fichte auf eher kalkhaltigen Böden. Erscheint oft bei Trockenheit noch als einziger Pilz und ist wohl in unseren Breiten die häufigste Art. Die blaue Farbe der Lamellen bleibt lange erhalten.



    Womit könnte ein Ausflug in die Welt der Schleierlinge wohl würdiger enden?


    Nr. 23 Pacht-Klumpfuß o. Tanzmusen-Klumpfuß (Cortinarius terpsichores)
    Gefunden im Kalk-Fichtenwald und im jungem Zustand wohl kaum zu verwechseln. Vorkommen im Laubwald können mit dem Blaufleischen Klumpfuß (C. caerulescens) verwechselt werden, welcher mikroskopsch durch viel schlankere Sporen zu unterscheiden ist. Die gelbe Laugereaktion können beide Arten habe, sie ist jedoch nicht konstant.



    Alte Fruchtkörper lassen kaum noch erahnen, um welche Art es sich handelt, wobei zu bemerken ist, das man sich bei der Bestimmung von Phlegmacien eigentlich nur an kompletten Kollektionen versuchen sollte, da viele Merkmale stark veränderlich sind.



    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde


    Hier möchte ich mal einige Cortinarien (Schleierlinge) aus der Untergattung Phlegmacium (Schleimköpfe, Klumpfüße) vorstellen die hoffentlich richtig bestimmt sind. Kritik und Anregungen sind sehr willkommen, da ich mich in diesem Bereich noch als Anfänger sehe.


    Nr. 1 Buchenklumpfuß (Cortinarius anserinus)
    Jung blaue Lamellen, besonders im oberen Stielteil blauviolettes Fleisch, stark warzige zitronenförmige Sporen, Vorkommen im Kalk-Buchenwald.



    Nr. 2 Violettgesäumter Klumfuß (Cortinarius arcuatorum)
    Das violette Velum am Knollenrand und die in allen Teilen rote KOH-Reaktion sind gute Kennzeichen.



    Nr. 3 Goldstaub-Klumpfuß (Cortinarius aureopulverulentus)
    Wichtiges Merkmal ist das gelbe Velum am Knollenrand,. KOH-Reaktion auf Hut und Knolle rot im Fleisch rosa.



    Nr. 4 Rundlichsporiger Klumpfuß (Cortinarius caesiocortinatus)
    Leuchtend gelb besonders zum Hutrand, Lamellen und Fleisch weißlich.



    Nr. 5 Rötender Dickfuß (Cortinarius cyanites)
    Wird in jüngerer Zeit zu den Phlegmacien gestellt und müsste daher Rötender Klumpfuß heißen. Das auffallende blau in den Lamellen (jung auch am Hut) und das rötende Fleisch sind gute Kennzeichen.



    Nr. 6 Messinggelber Klumpfuß (Cortinarius elegantior)
    Lamellen jung wachsgelb, KOH-Rektion nur in der Stielknolle rötlich in allen anderen Teilen negativ.



    Nr. 7 Prächtiger Klumpfuß (Cortinarius elegantissimus)
    Hut nur jung leuchtend gelb aber schnell bräunend, KOH-Reaktion am Hutrand und in der Knolle deutlich rot, im Hut und Stielfleisch schwach, Sporen zitronenförmig und bis 15 m µ lang



    Nr. 8 Gelbgrüner Klumpfuß (Cortinarius flavovirens)
    Olivliche Töne sind nur bei sehr jungen Frk. Zu sehen, was die Bestimmung zunächst sehr erschwert hat. Negative KOH-Reaktion, fast weißes Fleisch und mandelförmige Sporen wiesen in die richtige Richtung. Der Hinweis eines Kenners –ž Hast Du mal probiert, ob der nach Mehl schmeckt–œ führte dann zum eindeutigen Ergebnis. Dieses Merkmal ist bei Phlegmacien außergewönlich!



    Nr. 9 Reihiger Klumpfuß (Cortinarius glaucopus)
    Blauviolette Lamellen, blauviolettes Fleisch, kleine Sporen bis max. 9 µm. Häufige Art mit eingewachsen faserigem Hut, die oft in Reihen und Ringen wächst und meistens im Nadelwald vorkommt. Bei trockener Witterung aufgenommen.



    @ edit : Aus heutiger Sicht sehe ich hier eher Cortinarius magicus Wegen der o. a. Merkmale komme ich bei diesem Laubwaldfund zur gleichen Bestimmung



    Nr. 10 Bitterer Schleimkopf (Cortinarius infractus)
    Die insgesamt sehr düsteren Farben und der sehr bittere Geschmack sind gute erkennungsmerkmale.



    Nr 11 keine Lust mehr aber Fortsetzung möglich




    LG Karl

    Hallo Sepp


    Was für eine Bereicherung des Forums. Besser kann man Pilze nicht darstellen.


    @ Frey: Deinen Ausführungen kann ich mich bedinungslos anschließen auch wenn ich aus Zeitgründen nicht immer alle Möglichkeiten der Nachbearbeitung nutze.


    LG Karl

    Hallo Ralf


    Bei den Tintlingen sind sehr oft 3 Sporenmaße angegeben und das ist wohl häufig bedeutsam. Wieso in der älteren Literatur ausgerechnet im Formenkreis um C. patouillardii oft nur 2 Maße angegeben sind, ist mir schleierhaft, zumal die Zeichnungen in Seitenansicht abgeflachte Sporen zeigen.


    Ludwig gibt für einen Fund von C. patouillardii Sporen mit 6,5-9 x 6-7,5 x 4,5-5 an und fasst die Art wegen widersprüchlicher Angaben in der Literatur ss. lato (incl. cordispora) auf.

    In der Funga Nordica erfolgt die Trennung der Arten wie unten:


    Some cheilocystidia utriform; on dung of various animals. Cap 4-12 x 3-6 mm, ellipsoid, later conical to expanded, becoming radially grooved, whitish to pale buff; veil powdery, pale pinkish brown; gills finally black, mostly not deliquescent; stem 15-60 x 1-2 mm, cylindrical, smooth, hyaline to white. Sp 7-11.5 x 6.5-10 x 5-7 μm, 5-angled in face view, ellipsoid in side view, with central germ pore (fig. 581D); veil of globose to ellipsoid elements. Autumn; common in temp.-hemib., occasional in suba.; DK (LC), FO, IS, NO (LC), SE (LC). –“ B&K 4:296, FAD 159E, M&J Coprinus 5, ZM 52:128.
    Coprinus cordisporus T. Gibbs (incl. C. patouillardii Quél. s. auct. p.p.)


    - All cheilocystidia spheropedunculate to ellipsoid; on compost heaps. Cap up to 5 x 4 mm, cylindrical to ellipsoid or hemispherical, later expanded, becoming radially grooved, whitish to grey; veil powdery, pale pinkish brown; gills crowded; stem up to 50 x 0.5-1 mm, cylindrical, hyaline-white. Sp 6-9 x 6-8 x 3.5-5 μm, ± 5-angled in face view, ellipsoid in side view, with central germ pore; veil of globose to ellipsoid elements. Spring to autumn; occasional
    in temp.-bore.; DK (LC), NO (LC), SE (LC). –“ Lud 93.70, M&J 15.
    Coprinus patouillardii Quél.


    In der zweiten Auflage wurde die Umkombination zu Coprinopsis übernommen.

    Coprinopsis cordispora (T. Gibbs) Gminder (incl. C. patouillardii Quél. s. auct. p.p.)
    wobei das Autorenzitat allerdings nicht stimmen kann, da Andreas zu Coprinopsis cordisporus umkombiniert hatte.
    Coprinopsis patouillardii (Quél.) Gminder


    Richtig dürfte sein:
    Coprinopsis cordispora (T. Gibbs) Watling & M.J. Richardson 2010
    Coprinopsis patouillardii (Quél.) G. Moreno 2010



    LG Karl

    Hallo abeja


    Auch hier zeigst Du wieder tolle Aufnahmen, die aber leider ebenfalls ohne Mikros nicht sicher zu bestimmen sind.


    Zu 20: Ganz sicher ein Rädchentintling, der allerdings in der Gattung Parasola steht. Für mich sind makroskopsch mindestens 4 Arten möglich, die ich mehrfach bis sehr oft gefunden habe.
    P. lactea ist ein neuerer Name für P. leiocephala (Coprinus leiocephalus),
    P. auricoma (Coprinus auricomus), P. schröteri (=nudiceps) und P. plicatilis.


    LG Karl

    Hallo abeja


    Du machst wunderschöne detailreiche Aufnahmen. Leider wird es ohne mikroskopiche Absicherung in den meisten Fällen bei cf. bleiben, auch wenn Du Dir wirklich viel Mühe gegeben hast.


    Einwände habe ich habe ich lediglich bei 10. H. cucullata hat viel dichter stehende Lamellen. H. lactea kenne ich nicht so glockig. Ich denke eher an Mycena.


    LG Karl

    Hallo Thorben


    Wenn du dichmit Nabelingen beschäftigst, solltest Du Dir unbedingt die Pigmentverhältnisse in der Huthaut ansehehn. Einige Arten haben stark inkrustiertes Pigment.

    Die Sporen können recht variabel sein und eine Beurteilung der Sporenform (breit elliptisch, elliptisch, tropfenförmig, mandelförmig usw.) ist nur bei Beobachtung einer größeren Anzahl von Sporen möglich. Ein Sporenabwurf und die Ermittelung des Sporenquotienten von reifen Sporen ist m. E. erforderlich.

    Vereinzelte herausragende Elemente am Stiel können auch einfach nur Hyphenenden sein und sind dann für die Bestimmung wenig aussagekräftig oder sogar irreführend.


    Bei O. velutipes sieht das so aus:
    100 fach

    400 fach

    1000 fach


    Leider habe ich troz aller Mühe noc unbestimmte Funde, da die Angeben in der Literatur recht unterschiedlich sein können.


    LG Karl

    Hallo Pablo


    Danke, das hilft mir weiter. Die gezeigte Kollektion entspricht genau einem Fund bei Pferdedung von Sonntag aus dem Depot, den ich vorerst als B. cf. terrestris abgelegt habe. Verglichen mit etlichen Aufsammlungen von B. fusispora, war ich sogleich überzeugt, das es sich um eine andere Art handelt, hatte aber noch keine reifen Sporen.


    LG Karl

    Hallo Pablo


    Ein toller Pilzreigen mit interessanten Arten und sehr guten Fotos.


    Ein Frage zu Byssonectria: Waren die Paraphysen krückstockartig gebogen, oder nur etwas gekrümmt?


    E. prunuloides ist nie so dunkel, egal was das Mikroskop sagt :). Du musst trotdem nicht so sehr daneben liegen, da es noch eine var. obscuratum gibt, die makroskopisch nach der Abbildung in FE 5a schon eher hinkommt.


    Inzwischen wurde daraus:
    Entoloma ochreoprunuloides Morgado & Noordel., nom.
    nov. –” MycoBank MB802176; Fig. 6g, h, 13
    Syn.: Entoloma prunuloides var. obscurum Arnolds & Noordel., Fungi
    Europei vol. 5a: 838. 2005, non Entoloma obscurum Hesler 1967.


    Hier gehts zum Download: http://www.ingentaconnect.com/…0000031/00000001/art00009


    Ob es sich bei Deinem Fund tatsächlich um diese Art handelt, vermag ich nur nach Foto natürich nicht zu sagen.


    LG Karl