Beiträge von Tomentella

    Hallo ihr zwei,


    das obere Bild ist die Fruchtschicht und das untere der Hutfilz.
    Sieht sehr striegelig aus, aber ohne Herkunft (womöglich tropisch)
    kann man nichts dazu sagen. Was soll die Jahreszahl 1905/1906?


    LG
    Frank

    Hallo Mario und Pablo,


    legt den Porling erstmal als Polyporus badius ab. Polyporus melanopus habe ich anders in Erinnerung und auch der tschechische Porlingsspezialist schreibt z.B. "Never on lying twigs, logs, etc.. "


    LG
    Frank

    Hallo Pablo,


    da du mich um meine Meinung gebeten hast: Auch ich halte deinen Porling für eine ausgeblasste Coriolopsis gallica, wie schon die Postings vor mir. Die
    dunkelbraune KOH-Reaktion und die gefärbten Hyphen sind ein Indiz dafür. Die Sporenmaße kann man leider nicht ablesen, aber die Form kommt hin.


    Beste Grüeße von der DGfM Tagung aus Mainz
    Frank

    Hallo Toffel,
    da bleiben wir schon am Besten bei Perenniporia fraxinea, der sich durch mehrere Porenschichten seinen Namen auch noch gerecht wird.


    Stefan: Ganoderma applanatum ist trocken grau bis graubraun und kann auch gezont sein. Feucht und reif ist er dunkelbraun und oft durch unzählige Sporen auf den Hut typisch schokoladenbraun.
    Er wächst meist an Totholz. Junge Fruchtkörper sind wulstig und könnten für Ganoderma adspersum gehalten werden.


    LG
    Frank

    Hallo Stefan und Pablo,


    der Porling an Esche sieht schon sehr nach Perenniporia fraxinea aus.
    Das helle Fruchtfleisch schließt Ganoderma aus. Ganoderma resinaceum würde bei Wärme die Kruste schmelzen bzw. sie würde
    klebrig werden. An Esche wächst auch Fomitopsis pinicola, der immer an seinen unangenehmen Gummigeruch zu erkennen ist. Nach meiner Erfahrung findet man F. pinicola aber meist etwas höher am Stamm. Besonders das erste Bild schließt den Rotrandporling aus.
    An lebenden Bäumen findet man auch oft Ganoderma adspersum, der aber deutlich dunkles Fruchtfleisch hat und über die braunen Sporen von erst genannten Arten deutlich abzugrenzen ist.


    LG
    Frank

    Hallo Fraxineus,


    die Trameten sind mikroskopisch alle ziemlich ähnlich und oft findet man auch keine Sporen.
    Trametes hirsuta hat zylindrische Sporen 6-9 x 2-2,5 µm und Trametes pubescens etwas kleinere 5-7 x 2-2,5 µm. Findet man Sporen kann man diese zur Bestimmung heranziehen. Die makroskopischen Unterschiede sind meist größer und die hatte ich mal im DGfM- Forum kurz aufgeschlüsselt. (hier)
    Wenn dich Porlinge näher interessieren, solltest du dir entsprechende Literatur zulegen, z. B. Fungi Europaei 10 oder European Polypores von Leif Ryvarden (gerade neu erschienen).
    Die von mir angesprochene untypische Trametes hirsuta hatte ich nur mikroskopiert um die Gattung abzuklären.
    Herbarisieren bedeutet, ein Trockenexsikkat anzulegen und mit entsprechenden Angaben zum Fund in einem Herbarium zu hinterlegen.
    Das sollte man von allen seltenen oder untypischen Funden machen, wenn man wissenschaftlich arbeitet. Das ist auch immer ein Beweis und kann jederzeit nachgeprüft werden.


    LG
    Frank

    Also ich habe nochmals mit Prof. Stadler zu diesem Thema Kontakt gehabt und er bestätigte, das Isaria umbrina (Nodulisporium umbrinum) in die Synonymie von Hypoxylon howeanum (nicht howeianum! orthografischer Fehler)) gehört, gemäß der Melbourner Richtlinie one fungus =one Name. Die anderen Hypoxylon Arten haben natürlich auch Konidienstadien, die genetisch zur jeweiligen Art passen. Literatur zu diesem Thema kann ich euch auf Anforderung mailen, aus Copyright Gründen nur nicht pauschal ins Netz stellen.
    Neu erschienen ist auch eine tolle Monografie der Gattung Daldinia als frei verfügbare pdf.
    (hier)


    LG
    Frank

    Hallo Verena,


    Zitat

    Es gab bloß langweilige Baumpilze (Porlinge) zu finden.

    :(


    Finde ich gar nicht. Gerade die interessieren mich!


    Bild 05 müßte Microporus xanthopus sein
    Bild 08 In Asien ist Auricularia polytricha häufig, geht aber nicht so nach dem Bild zu bestimmen
    Bild 09 hier kommt Lenzites vespaceus in Frage (alter FK)
    Bild 10 gehört zu Gruppe um Ganoderma lucidum, ist in den Tropen
    schwer zu unterscheiden


    Ich hatte das Glück, auch schon zweimal in Thailand Urlaub machen zu können und kann deine Freude teilen. Vielen Dank für die schönen Bilder.


    LG
    Frank

    Hallo Toffel,


    Kernpilze sind nicht gerade mein Spezialgebiet und Fundmeldungen über Isaria umbrina bekomme ich nur als Kartierungsverantwortlicher.
    Einigen Kartierern traue ich auf jeden Fall die Unterscheidung von Hypoxylon fragiforme und H. howeianum zu.
    Im Tintling (hier) sieht man "Isaria umbrina" z.B. auf H. fuscum, obwohl die französische Homepage pyrenomyceten.free.fr bei H. fuscum schreibt: "The conidiogenous structure is Virgariella-like". Auf dieser Seite wird auch tunlichst der Name Isaria umbrina bzw. Nodulisporium umbrinum bei H. fragiforme und H. howeianum vermieden. Es wird nur von "Conidiogenous structure is Nodulisporium-like" gesprochen.


    LG
    Frank

    Hallo Jürgen, Toffel und Gernot,


    Dank eurer Beiträge und auf Grund eigener Recherchen ergibt sich für mich folgender Kenntnisstand: Isaria umbrina Pers. wurde oft als Anamorphe oder Parasit von Hypoxylon- Arten dokumentiert. Die Morphologie dieses imperfekten Pilzes, der ein Konidienstadium darstellt, entspricht aber nicht der Gattung Isaria.
    Deshalb hat Deighton 1985 die Art in Nodulisporium umbrinum umbenannt.
    Nebenfruchtformen (Konidienstadien) einer Art haben die gleiche DNA wie die Hauptfruchtform. Da Nodulisporium umbrinum an verschiedenen Hypoxylon Arten (wenn richtig bestimmt) festgestellt wurde (H. fuscum, H. fragiforme, H. howeianum), müsste es sich hier also um mehrere Arten der Gattung Nodulisporium handeln, sodass dieser Name z. Zt. nur als sensu lato anzuwenden ist. Zukünftige genetische Untersuchungen müssen die Zusammengehörigkeit von Nebenfruchtform und Hauptfruchtform beweisen. Dann würde aber der neue Grundsatz gelten: one fungus = one name für Haupt- und Nebenfruchtformen mit identischer DNA, wie ich weiter oben schon erwähnte.


    Parasitisch ist "Isaria umbrina" nicht, deshalb sollte der deutsche Name "Parasitischer Fadenstäubling" nicht mehr verwendet werden.


    Es bleibt also spannend ;)


    LG
    Frank

    Hallo Gernot,


    vielen Dank für deine umfangreichen Erläuterungen. Ich versuche nochmal zu erkunden, ob es schon DNA Sequenzierungen gibt, die die die Verwandtschaft von Isaria umbrina und Hypoxylon howeianum beweisen.


    LG
    Frank

    Hallo Jürgen,


    fast verstehe ich das schon.
    In Mycobank wird Nodulisporium umbrinum und Isaria umbrina synoynmisiert. OK! Aber Nodulisporium umbrinum wird dort zu den Xylariales gezählt und Isaria umbrina zu den Hypocreales. Seltsam! :(


    Gibt es ein Teleomorphe von Isaria umbrina/Nodulisporium umbrinum ?
    Inzwischen gilt ja: "one fungus one name". Also wenn die Teleomorphe bekannt ist, zählt deren Name auch für die Anamorphe, außer wenn der Name der Anamorphe älter ist. Wenn aber der Name der Teleomorphe konserviert wurde, zählt dieser auch wenn er jünger ist. Dieses Chaos wird uns in den nächsten Jahren noch viel graue Haare verschaffen (wenn ich nicht schon welche hätte :) ).


    LG
    Frank

    Hallo Kernpilzfreunde,


    hier mal eine taxonomische Frage:


    Ist Isaria umbrina die Anamorphe von Hypoxylon fuscum oder Hypoxylon howeianum? Im Netz findet man beide Angaben.


    LG
    Frank

    Hallo Uli,


    Zitat

    Frank: Herzlichen Dank, dass Du hier vorbeischautest und kommentiertest. Spräche denn etwas gegen S. flavipora?


    Wie Ingo schon richtig bemerkte, war das nur ein Tipp, der sich aus deinem Foto 04 und dem Substrat Weide für mich ergab.
    Damit ist Schizopora flavipora nicht ganz ausgeschlossen. Das richtige Ergebnis bringt sowieso erst die Mikroskopie.


    LG
    Frank

    Hallo Ingo,


    die ständigen Änderungen der Nomenklatur, meist auf Grund von Sequenzierungen, ist schon nervig. Von vielen liebgewordenen Namen muß man sich verabschieden. Und wenn man dann noch für die Taxrefliste Deutschlands verantwortlich ist, verbringt man sehr viel Zeit, die derzeit ca. 19 000 Taxa auf den neuesten Stand zu halten.


    LG
    Frank

    Ja, es ist der Harzige Wachsporenschwamm. Das war mikroskopisch dann eindeutig.
    Dieser heißt übrigens nach der gültigen Nomenklatur inzwischen
    Ceriporiopsis pseudogilvescens (Pilát) Niemelä & Kinnunen!


    Bei mir jetzt im Herbar unter FD 10800.


    Beste Grüße
    Frank