Beiträge von Rhiannon1307


    im übrigen möchte ich dem fusselhirn energisch widersprechen.
    der perlpilz ist m.E einer der am leichtesten zu identifizierenden lamellenpilze.


    Finde ich, selbst noch ziemlicher Neuling, auch. Was aber auch daran liegen kann, dass ich live dabei war, als mir der Pilz von Leuten mit weitaus mehr Ahnung gezeigt und vorgestellt wurde.
    Da jetzt noch mal gesagt wurde, dass die Rötung und Rosatöne das eindeutigste Zeichen für den Perpilz und gegen den Pantherpilz (und Grauen Wulstling) sind, ist es wirklich sehr einfach.


    Perlpilze und Riesenschirmlinge sind für mich im Moment die Lamellenpilze, die ich absolut sicher bestimmen kann (bei den Schirmlingen mit Einschränkung der Unterscheidung von Zitzen-, Sternschuppigem und Zierlichem Riesenschirmling, was aber für den Speisewert irrelevant ist). Bei Champignonartigen wäre ich noch sehr, sehr skeptisch und vorsichtig, ebenso bei all den "kleinen braunen", Häublinge und ähnliches.

    (Wenn das hier eher in 'Pilze in der Küche' gehört bitte verschieben)


    Ich bin generell ein skeptischer Mensch, der alles hinterfragt und alles ganz genau wissen will. Das ist vielleicht manchmal nicht so gut, aber wenn sich Dinge für mich nicht vollständig logisch erschließen oder Informationen widersprüchlich sind, dann lässt mir das keine Ruhe ;)


    Ein solches Thema ist die Giftigkeit von rohen oder nicht ausreichend gegarten Speisepilzen.


    Generell habe ich mehrfach gehört und gelesen, dass fast alle Pilze roh giftig sein sollen, und dass man Pilze generell min. 15 Minuten garen sollte. Dann wiederum lese ich aber bei den Detailbeschreibungen von spezifischen Arten (und hierbei lese ich meist Wiki, 123Pilze, natur-lexikon und oft noch andere Quellen quer und vergleiche) bei einigen Pilzen konkrete Angaben zur Giftigkeit, zur Gardauer und zu möglichen Symptomen (z.B. Perlpilz und Hallimasch), während bei anderen Pilzen jegliche Angabe fehlt. Bei einigen, steht nur in manchen Quellen "roh giftig", aber hierzu nichts konkretes.


    Da ich so ein skeptischer und zugegeben manchmal nervig neugieriger Mensch bin, frage ich mich dann: "Giftig in wie fern? Was kann passieren? Woher weiß man das? Welches Gift? Wie hitzeinstabil ist es? Warum steht hier nix von 20 Minuten? Ist das ganze vielleicht nur eine hypothetische Vorsichtsannahme und überhaupt nicht erwiesen? Vielleicht, weil jemand mal über Unverträglichkeit geklagt hat aber eigentlich ein Mischgericht mit noch anderen (nachweislich) roh giftigen Arten gegessen hat?"


    Dann noch zur Gardauer, die mich auch teilweise ein wenig verwirrt hat. 15-20 Minuten erscheinen mir bei manchen Zubereitungsarten sehr lang. Wenn ich z.B. Pilze in Öl oder Butterschmalz kross braten will, wären sie nach 15 Minuten Briketts ;) Zumindest auf meinem (alten aber sehr schnell gut heiß werdenden) Herd und in meiner Pfanne. Gestern bei meiner Mutter (mit Ceranherd, kurioserweise) waren dann 15 Minuten durchaus völlig okay.


    Beim Fleisch, z.B. Steaks, gibt es ja Faustregeln. Irgendwas mit 1 Min je 1 cm Dicke auf jeder Seite für medium. Ist das Stück dünner, braucht es kürzer. Ein dünnes Schweineschnitzel ist nach ein paar Minuten durch, ein Braten aus demselben Fleischstück braucht 2 Stunden. Also frage ich mich auch, wenn ein großer, dicker Parasol 4x4 Minuten braucht (als Schnitzel, je 2x jede Seite, wie hier schon gesagt wurde), braucht ein kleiner Zitzenriesenschirmling dann nicht viel kürzer?


    Kurzum: die Hitze und größe der Stücke sollte doch die Garzeit bestimmen. Kleine Hitze = lange Gardauer, große Hitze = kurze Dauer.


    Für mich ist das eben alles noch nicht ganz schlüssig. Deswegen frage ich a) gibt es über diese sehr vagen Angaben der (vermuteten) rohen Giftigkeit was genaueres in irgendwelchen Nachschlagewerken und b) wie haltet ihr das alle so mit den Garzeiten?

    Eigentlich schon alles gesagt, außer noch etwas zur Ziegenlippe. Diese hat eigentlich einen helleren Hut, von oben fast mit einem Steinpilz zu verwechseln. Außerdem keinerlei Rottöne am Stiel und unter der Huthaut (auch wenn diese beim Rotfuß fast ins Schwarze und Gräuliche geht, hat die Huthaut generell doch einen leichten Rot-Unterton) und sie blaut im Gegensatz zu den Rotfüßen mittlemäßig stark.


    Man ist sich wohl immer noch nicht ganz einig, ob Rotfüße und Ziegenlippe indieselbe Gattung gehören oder nicht. Da ich insbesondere Gestern viel von beidem (und Maronen) gefunden habe, besteht hier aber die Ähnlichkeit, dass sie beide zu Matschigkeit neigen. ;) Auch Exemplare, die erst mal fest und schön wirken, wenn du sie abmachst, können zu Hause angekommen ein matschiger Schwamm geworden sein. Die Rotfüße, die ich bisher gefunden habe, waren tendenziell etwas kleiner als die Ziegenlippen, aber das muss nichts heißen. Beide Arten haben oft starken Madenbefall. Junge, knackige Exemplare eignen sich ganz gut für Mischgerichte. Geschmacklich konnte ich (gestern) keinen Unterschied feststellen.

    Ich nehm beim nächsten Waldbesuch meine Kamera mit und fotografiere alles Hallimasch-ähnliche. Vielleicht wachsen dort beide Sorten. Und vielleicht werden die Fotos bei Tageslicht aussagekräftiger. Dass die Kamera Nahaufnahmen in Räumen bei künstlichem Licht so gar nicht schafft, ohne entweder total überzubelichten oder derbst unscharf zu werden ohne Blitz nervt mich total.


    Wobei ja bei den beiden Sorten kein Unterschied besteht, was den Speisewert angeht, oder? Habe diese Hinweise der etwaigen Unverträglichkeit bei beiden gefunden. Bin eh noch am Überlegen, ob ich es probiere oder lieber sein lasse. Die sehr kleine Menge bei unserem Treffen habe ich problemlos vertragen, aber bei ein bisschen mehr weiß ich halt nicht, und ich muss morgen fit sein ;)


    Wie groß werden Hallimasche eigentlich maximal? Bei dem ganzen Regenmatsch war das für mich schwer zu erkennen, ob die anderen welche waren oder nicht. Manche, die ich für Hallimasche gehalten hätte, waren echt extrem groß (Hüte mehr als 10 cm). Aber die habe ich mir auch nicht näher angeguckt da eh völlig aufgeweicht.

    Ist das immer so? Ich bin nämlich was die Farbgebung angeht ein wenig unsicher. Meine Fotos sehen dank super toller Profikamera (Achtung Sarkasmus ^^) viel heller aus, als sie sein sollten. Besonders bei Nahaufnahmen hab ich fast immer Überbelichtungen, und ohne Blitz wird es außer in bestem Tageslicht unscharf.


    Wenn ich mir die Beschreibungen durchlese und weitere Fotos angucke, scheint mir Mellea deutlich heller und gelblicher als mein Hallimasch. Würde es schon reichen, dass ca. 10 m Weiter die ersten Fichten anfingen?

    N'Abend ;)


    Ich war eben nach der Arbeit spontan wieder im Ober-Olmer Wald. Gott sei Dank hatte ich meine neuen Wanderschuhe noch im Auto, aber sonst nix dabei außer einer Stofftüte. (Merken: Pilzkorb und Messer immer dabei haben für künftige Spontanaktionen).


    Die Ausbeute war mäßig. Leider nur ein schöner, essbarer Steinpilz, einige Maronen, Ziegenlippe. Dafür wirklich viele Riesenschirmlinge (Safran-, Zitzen-/Sternschuppiger).


    Und...




    Mit Gast ;)


    Ist das ein Hallimasch? Dachte erst mal an den sparrigen Schüppling, weil dieser mir zu schuppig erschien, aber nach erneutem Nachlesen denke ich, das ist er wohl nicht sondern der Dunkle Hallimasch. Liege ich da richtig?
    (Achso, und diese komischen weißen Schuppen sind übrigens abgefallene Lamellen von den Riesenschirmlingen und gehören nicht zu diesen Pilzen)


    Edit: Vor lauter lauter völlig das Wesentliche Vergessen:


    Größe Hut: 2-5 cm (standen noch leicht größere Exemplare drum herum)
    Geruch: angenehm pilzig
    Fundstelle: im Grund (nicht auf Holz) zwischen Buchen
    Sonstiges: Keine Verfärbungen des Fleisches oder der Lamellen bei Verletzung und Schnitt.


    Außer diesen gab es noch EN MASSE, wirklich in überwältigender Anzahl, einen, der so aussah, wie die, die wir bei unserem Mitte-Südwest-Treffen hatten. Nur waren diese leider allesamt nicht mehr Hallimasch sondern Hallimatsch ;)


    Ach ja, und in diesem Wald scheint außerdem eine Blutsfehde zwischen Fliegenpilzen und Steinpilzen zu bestehen. Kein Fliegenpilz stand auch nur in der Nähe eines Steinpilzes sondern eher von Maronen und Ziegenlippen. Und die drei Steinpilze, die ich gesehen habe, weeeeit weg von jeglichem Fliegenpilz. Komisch. Im Soonwald ist das ganze etwas harmonischer zwischen diesen Gesellen :D


    Trotzdem: schöner Wald und fast direkt auf dem Heimweg von der Arbeit gelegen. (Und ja, ich weiß, ich bin hier im Bestimmungsforum, nicht in den Exkursionsberichten *hust* Okay, ich hör ja schon auf ;) )


    ich bin selber Vegetarier... aber vegan ist mir echt zu hoch..da gibt es soviele verschiedene arten veganer.. frag sie einfach!!!!! nachher machst du dir sone mühe und dann ist sie eine von den ganz extremen die nur holz essen (totholz versteht sich)


    Ich bin Veganer Stufe 5. Ich esse nichts, was einen Schatten wirft :D

    Ich würds schmecken. Glaub mir, ich könnte damit sogar zu Wetten Dass gehen :D


    Ich hab schon gehört "Guck mal, ich hab Bolognese mit Fleischersatz gemacht. Du schmeckst KEINEN Unterschied" und dachte mir beim ersten Bissen nur: "WTF? 8| Was ist los mit euren Geschmacksnerven?" Nicht, dass ichs generell schlecht finde, nur eben sehr deutlich anders.


    Während ich Tofu z.B. sogar recht gerne mag (in Sojasauce, Ahornsirup und Sesamöl mariniert, dann kross gebraten. Mmmmmh!), finde ich, Soja Sahne und Milch schmecken wie Pappkarton. Bäh.


    Nach dem was dieses Jahr aber schon alles pilzige Schlagzeilen gemacht hat, habe ich mittlerweile wirklich das Gefühl, Knollis könnten kurzfristig ihr Aussehen verändern.


    >Können sie auch< ;)


    Wobei mir die Verwechslung mit Champignons allein von der Form und sonstigen Musterung schon naheliegender erscheint. Da gehört dann nicht mehr so viel dazu, wenn man sich nicht etwas besser auskennt.

    Hasenbovist: Ja, das meine ich eben auch. Ebenso wie die Schuppen am Hut und schon allein die Größe. Die beiden könnte man doch selbst als schwarz-weiß Foto noch super auseinander halten.


    Oehrling: Damit haste zwar recht, aber Wildschweine und Rehe haben auch vier Füße, bräunliches Fell und zwei Augen im Kopf. Überspitzt gesagt. Womit ich um Gottes Willen nicht sagen will, dass ich den Unfall nicht tragisch finde, aber wenn die Frau angeblich seit Jahren erfahrene Pilzsammlerin war, dann kann ich mir echt nicht vorstellen, wie DAS passiet sein soll. Es sei denn sie war echt schon fast blind und/oder dement.

    Naja, Gift-Häubling und Stockschwämmchen sind sich ja wirklich sehr, sehr ähnlich. So wie Dr House und sein Russischer Doppelgänger. Und dann wachsen die auch noch des Öfteren mal direkt nebeneinander, da kann einem dann selbst als erfahrener Pilzsammler so eine Verwechslung passieren. Aber Parasol und Knolli? 8| Das ist so wie Morgan Freeman und Michael Jackson.

    Newbie-Input: Ach jetzt verstehe ich, was ihr mit gerieft/Riefung meint 8| Mir war das Wort noch nie untergekommen (ich hätte "geriffelt" gesagt), aber selbst Wikipedia benutzt es. Da lebe ich schon seit 33 Jahren in Deutschland und kenne meine eigene Sprache nicht :D


    Oehrling: schmeißt du sie auch in die Tonne, wenn sie ganz deutlich röten? Ich frage nur, da mir bekannt ist, dass manche Merkmale auch atypisch sein können. Könnte ein Pantherpilz unter Umständen röten?

    Würde ich nicht sagen. Die Röhren wirken leicht gelblich, keinesfalls rosa, und das Stielnetz sieht nach weiß auf hellbraunem Grund aus, nicht braun auf weiß.
    Sicherer Ausschluss: nimm dir ein kleines Eckchen auf die Zunge, kau mal kurz ;) Da der Gallenröhrling nicht giftig sondern nur ungenießbar bitter ist, kein Problem.

    Da sind ein paar dabei, bei denen zumindest auf den Fotos keine Rötung erkennbar ist, aber Fotos können, grad was Farben angeht, schwer täuschen. Wenn sie bei Verletzung röten, sind es Perlpilze. Der Graue Wulstling rötet nicht und der Pantherpilz ebensowenig, wobei der Pantherpilz auch schon durch den Ring an der Stielbasis erkennbar wäre, den diese hier nicht haben.


    übrigens: ich koche keinen pilz vor, es geht ja um hitzeinstabile gifte. und wenn sie hitzeinstabil sind, reicht es, sie ausreichend lange zu braten. fast alle pilze ziehen beim braten ja viel flüssigkeit. wenn die komplett verkocht ist, ist das gift auch weg.
    auch den hallimasch koche ich nicht vor und werfe schon gar nicht das kochwasser weg.


    Ich bin, was das Thema Garzeit angeht, auch immer wieder ein bisschen erstaunt und verwirrt. Oft wird von 15-20 Minuten geredet, was meiner Meinung nach außer bei einem Schmortopf/Ragout ein kulinarisches No Go ist. Da kann ich auch gleich Babybrei essen.


    Verwirrt bin ich, da ich mir eigentlich kaum vorstellen kann, dass diese (eher leichten) Gifte nicht auch schneller rausgehen, nämlich dann, wenn alles an Pilzmasse durch und durch gut erhitzt ist. Bei kleinen Scheiben geht das doch innerhalb weniger Minuten, oder irre ich mich da?


    Und dann frage ich mich auch, wie stark individuell das überhaupt ist. Es gibt Menschen, die vertragen rohe Paprika oder rohe Zwiebeln auch sehr schlecht; andere haben damit keinerlei Probleme. Wenn es in der Literatur heißt, ein Gift kann zu Unverträglichkeiten führen, dann ist das ja trotzdem noch was völlig anderes als die organschädigenden bis tödlichen Gifte. Deswegen bin ich bei diesen ganzen "Giftverdacht" und "bei einigen Personen" -Angaben immer ein wenig skeptisch.


    Was nicht heißt, dass ich mir tonnenweise halbrohe Pilze reinpfeifen will ;) Ich bin da schon eher vorsichtig und würde viele Sorten ohne einen Experten dabei schon aus Prinzip stehen lassen (nämlich solche, die man unter Umständen mit stark giftigen verwechseln kann). Aber bevor ich ne Hexe auf den Scheiterhaufen stelle... äh, also völlig zu Tode koche, riskier ich lieber, dass vielleicht 5% des Gerichtes noch nicht vollständig durch sind und mir das ganze evtl. ein bisschen schwer im Magen liegen kann.

    Aber sicher doch. Gut zu erkennen am Netzmuster am Stiel. Da zum Verzehr nicht mehr geeignet, such doch mal in einem Garten oder Baumansammlung in deiner Nähe nach Buchen, Fichten und evtl. Eichen und tret die Dinger da am Boden platt. Mit viel Glück wachsen da nächstes Jahr dann Steinpilze ;)
    (Ich glaub, ich probier das echt auch mal. Wurde ja schon oft genug berichtet, dass auch essbare Pilze zivilisationsnah wachsen können, wenn die Baumpartner da sind)

    Gelbe Röhren aber rote Röhrenporen (also was du als roter Schwamm bezeichnest), gelbes Stielfleisch, extreme Blaufärbung bei Verletzung, Hut in rötlichen Brauntönen und der Stiel (wie nun sichtbar) rot beflockt, nicht genetzt. Eindeutig Flockenstieliger Hexenröhrling.


    Der Satansröhrling hat wie Malone schon sagte einen helleren, gräulichen Hut und ein deutliches Netzmuster am Stiel. Außerdem blaut er nur schwach.