3. Rot-Braun
Hallo Dieter,
ich gebe dann ausnahmsweise auch mal meinen Senf dazu. Genau solche Ritterlinge hatte ich vor einem Jahr bei mir auch gefunden - nur unter Kiefer auf stocksandigem Boden. Aufgrund der äußeren Erscheinung, leicht striate Hutdecke mit kleinen Rippen am Rand, steht die Art zwischen der albobrunneum-Gruppe und der pessundatum Gruppe. Da es sich augenscheinlich um einen Eichenbegleiter handelt, ist eine Zuordnung hier oder da im Moment nicht möglich. Auch die mediterranen Werke von Bon und Riva geben hier nichts her. Eine Ausnahme wäre mal wieder T. muricatum, eine amerikanische Art unter Muricatum-Kiefern.
Wenn wir hier weiter kommen wollen, solltest du weitere Fruchtkörper aufsuchen, möglichst auch Jungexemplare, wo der Hut noch nicht voll aufgeschirmt ist. So könnte man verschiedene Makromerkmale am besten erkennen. Bei Ritterlingen ist es da ähnlich wie bei vielen Cortinarien.
Eine Art mit abgesetzter Ringzone sollten wir aber nicht vor uns haben, denn in diesem Fall wäre die Stielspitze deutlich heller als der Rest und nicht, wie hier im Bild, umgekehrt. Meiner Ansicht nach könnte es sich auch um eine neue, bisher hier in Europa nicht beschriebene Art handeln.
@all: Ich will mal schauen, ob ich in diesem Winter noch zu dem zweiten Beitrag über die Braunen Ritter für den Tintling komme. Die liebe Zeit ist leider mal wieder der Feind. Meiner Meinung nach ist die Unterscheidung zwischen Arten wie T. stans und T. pessundatum recht einfach, auch ohne Mikroskop. Viel schwieriger sind da "Pappelritterlinge", die sich bei Espen aufhalten.
Gruß Ingo