Beiträge von ingosixecho

    Hallo Landsleute,


    die diesjährige Frühjahrssaison verläuft eindeutig besser als die beiden vorangegangenen. Nachdem ich bereits zu Ostern die ersten Spitzmorcheln sichten konnte, läuft momentan die Ernte in vollen Zügen. Wer noch keine Morcheln finden konnte, ist gut beraten, in den kommenden Wochen, bis zum Monatsende, nach passenden Stellen Ausschau zu halten. Dort, wo Morcheln vorkommen könnten, sollten nun auch welche zu finden sein.
    Die Lorchelarten sind nun auch vollzählig vorhanden. Wunderschöne Scheibenlorcheln liefen mir am Sonntag über den Weg, zum Teil mit Durchmessern von bis zu 10 cm.



    Einen Standort mit Speisemorcheln kenne ich leider noch nicht. Dafür hatte ich aber noch genug mit den Spitzen zu tun.



    Viel Erfolg bei der Suche


    Gruß Ingo


    Hallo nochmal,


    momentan kommt mir diese Theorie auch wieder fragwürdig vor. Wie hier im Bild zu sehen wurde der Wald einfach nur wild durchpflügt. Und das zwischen allen Baumreihen. Hmm? Anfangs der Wühlstreifen gibt es tatsächlich Zeichen an den Bäumen. Mit grüner Schrift wurde dort festgehalten, wie viele Reihen gepflügt wurden. Mal die 1, mitunter auch 3x, mal aber auch nichts, so wie hier im Bild. Das Ganze wird sich sicher in Zukunft noch klären.




    Gruß Ingo

    Hallo Tuppie,


    die Eindrücke sind ja einmalig. Ich glaube fast, dass du auch ganz gut ohne Morcheln auskommst. So viele Frühblüher und dazu noch die ganzen Bärlauchteppiche. Ich für meinen Teil hatte noch nie welchen in freier Wildbahn gesehen. Letzte Woche habe ich mir mal im Kaufland 100 g frischen Bärlauch besorgt - nur mal so zum probieren. Morcheln wirst du sicher auch irgendwann aufstöbern. Erst eine Stelle, und dann noch eine.... ;)
    Allerdings dürfte es bei dir für frei lebende Spitzmorcheln schon zu spät sein. Die hellen Teile sollten aber noch bis zum Monatsende aufzufinden sein.
    Vielleicht zufällig am Wegrand oder unter einem wilden Kirschbaum. Also - nicht verzagen.


    Gruß Ingo

    Hallo Thomas,


    willkommen hier und vielen Dank für den gelungenen Startbeitrag. Das erinnert mich fast daran wie ich, fast genau vor 10 Jahren, erstmals im pilzepilze Forum aufgetaucht war. Seinerzeit mit einem Riesen Berg Spitzmorcheln aus Brandenburg. Mannomann, wie die Zeit vergeht.
    Die beiden angerichteten Teller könnten auch aus irgendeinem Sterne-Kochbuch stammen. So zubereitet, sollten die sogar mir schmecken. :yumyum:


    Gruß Ingo

    Hallo Mausmann,


    leckere Ritterlinge mit Mehlaroma und ganz ohne Parasiten; einfach Butter und ein paar Zwiebelhäcksel in die Pfanne, alles schön durchschmoren und am Ende ein wenig Sahne dran - einfach nur lecker. Wollen wir tauschen? :cool:


    Gruß Ingo


    p. s. die Becher sehen auch hinreissend aus.

    Hallo Malone,


    der Oschi ist schon eine Spitzmorchel. Allerdings erinnert die Struktur der Waben eher an eine typische Rindenmulchmorchel.
    Die gehen ja gerne mit Nadelholzabfällen einher. Oder auch mit Pappeln / Espen / Weidengewächsen. Schau mal nochmal nach.


    Gruß Ingo


    Boooahhh Ingo, Du traust Dich echt was :haue:


    Trockenmorcheln schreddern und vernichten, weil die Gläser nie aufgebraucht wurden *ächz* ;(


    Du strapazierst echt unsere Freundschaft ;)


    Hallo Kuschel,


    nur keine Sorge! Schreddern bedeutet einfach nur "zu Pulver zerkleinern". Von Vernichten hatte ich kein Wort geschrieben. :D
    Das Morchelpulver hat nun den Vorteil, dass es in viel kleinere Vorratsgläser hinein passt. Du kannst dir nicht vorstellen, wo man das Morchelmehl überall einsetzen kann. Letzte Woche hatte ich im hiesigen Kaufland 150 g braune Champis für 79 Ct. erstanden. Champis klein schnippeln und mit etwas Zwiebeln kurz anrösten, 1/4 Liter Wasser drauf, das ganze aufkochen lassen und mit 1/2 Brühwürfel, 1/2 Teelöffel Morchelpulver und 1/2 Teelöffel Parasolpulver ca. 15 Minuten ziehen lassen. Am Ende etwas abbinden und mit Sahne verfeinern - voila! Du glaubst kaum, wie intensiv das schmeckt. Also - Freundschaft gerettet?!


    Gruß Ingo


    Nee, nee, Kuschel... einen Teil würde ich auch nehmen... ;)


    Hallo Krizu!
    wirklich beeindruckende Schatten!


    Hallo Mädels,


    wenn ich das gewusst hätte! Im Grunde genommen verpasst ihr da aber nicht allzu viel. So toll schmecken die Teile nun auch nicht. Ich habe gestern nur mal kurz in den Schrank mit den Trockenpilzen geschaut und zu meinem Entsetzen festgestellt, dass alle grossen Schraubgläser besetzt waren. Da ich sehr großen Wert auf meine trocknen Maronen - Steinpilze - Habichtspilze - Parasole - Knoblauchschwindlinge lege, habe ich die drei großen Schraubgläser mit den getrockneten Morcheln rausgeholt. Sie waren, der Reihe nach, mit Morcheln 2007, Morcheln 2010 und Morcheln 2015 beschriftet.
    Damit ich den neuen Trockenmorcheln eine angemessene Heimat bieten konnte, hatte ich kurzerhand die Morcheln aus dem Jahr 2007 geschreddert und die neuen da hinein getan. Zum Abschluss habe ich dann noch das Jahresschild ausgetauscht. Nun ist alles wieder gut im Schrank! :giggle:
    Was ich dann in der nächsten Woche mache, wenn ich (vermutlich) noch mal so viele Morchen finde, getraue ich mich noch gar nicht zu sagen. Trockenpilze aus dem Jahr 2010 sind ja auch schon ganz schön betagt.



    Gruß Ingo


    Mausmann: findest du die wirklich Appetit anregend? Das Aroma mag ja angehen, aber die Konsistenz am Gaumen erinnert mich an irgendwelche Weichtiere mit Gnubbeln. Immer wenn ich Seeringelwürmer (beim Brandungsangeln) aufspieße, muss ich unweigerlich an Morcheln denken.

    Hallo Christoph,


    für mich ist das auch eine typische G. gigas. Für G. esculenta fehlen mir die rotbraunen Farbtöne im Hut. Ausserdem hat diese Art eine ziemlich typische Faltung im Hut, die sich aber schlecht beschreiben lässt. Bei G. esculenta ist das alles irgendwie runder gefaltet, als bei der Riesenlorchel.


    Gruß Ingo

    Hallo Tom,


    ich möchte Stephan (Öhrling) nur nochmal bestätigen. Das ist ganz sicher Gyromitra ancilis. Die riechen schon etwas morchel-/lorchelartig. Damit sich der typische Geruch einstellt, solltest du beim nächsten Mal einen Fruchtkörper in der Hand zerbröseln. Ich meine, zum Monatsende hin dürften von denen noch mehr und vor allem auch größere Fruchtkörper zu finden sein. An den gleichen Standorten können, mit etwas Glück, auch noch Frühjahrslorcheln erscheinen.


    Gruß Ingo


    Noch werfen die Morcheln ja kleine Schatten . Halt uns doch bitte auf dem Laufenden ob noch mehr dazu kommen und wie sie sich entwickeln ðŸ‘ðŸ»


    Hallo Miteinander,


    ich konnte es am vergangenen Wochenende nicht lassen, den Morchel-Kindergarten nochmal aufzusuchen. Das mit den sagenhaften Schatten bezog sich ja auf die erwartete Notfruktuation im nächsten Frühjahr. Um so überraschter war ich, dass die Morcheln an (fast) allen mir bekannten Standorten bereits voll zugelangt hatten. Sowohl an den zuverlässigen Standorten als auch an denen, wo nach der letzten Notfruktuation seit fast 10 Jahren nichts Nennenswertes mehr erschienen war. Möglicherweise sind die Witterungsbediengungen in diesem Frühjahr dem Morchelwachstum besonders förderlich.



    kleine Schatten



    mittlere Schatten



    beachtliche Schatten


    Hier noch das Gesamtergebnis :cool:


    Gut ein Kilo Spitzmorcheln, und das schon am ersten Aprilwochenende. Wenn der angekündigte Regen auch an der Oder ankommt, könnte es noch 2 - 3 Wochen so weiter gehen. Die Morcheln waren allesamt von bester Qualität und sind mittlerweile durch das Dürrgerät gegangen.



    Interessant auch - Erst jetzt regen sich die ersten kleinen Frühjahrslorcheln an den üblichen Stellen. Noch nie kamen die nach den Hohen Morcheln.
    Das Frühjahr verläuft schon jetzt weitaus besser als in den Vorjahren. Ich werde am Ball bleiben.


    Gruß Ingo


    Hallo Murph!


    Schön, mal wieder von dir was zu lesen. Klar kennst du die Gegend schon. Sei froh, dass du nicht im vorigen Jahr dort warst. Da hättest du dich, mangels Pilzen, noch viel mehr um die lokale Sterneküche kümmern können. :D


    Liebe Grüße, auch an....ähm...in welchem Verhältnis steht ihr eigentlich zueinander?!
    Ich nenn sie mal deine Chaffeure! (ganzschnellwegduckunduntertauch)


    Ingo


    @all:
    vielen Dank für die Antworten und die Tipps bezüglich des vermutlich anstehenden Kahlschlages. Je mehr die verwüsten, desto mehr Morcheln wird es geben. Vielleicht muss ich ja noch einen Hilferuf ablassen, wenn es soweit ist.

    Hallo Leute,


    was für ein bescheuerter Betreff. Aber egal - nachdem bei uns fast ein Jahr lang mykologisch nahezu Totalausfall herrschte, möchte ich mich auch mal wieder beitragstechnisch hier austoben. 'Weiss gar nicht mehr so richtig, wie das noch ging.


    Im Oderland - will heissen, der Region an der polnischen Grenze, ca. 60 Kilometer gen Ost vom wiederum östlichen Berliner Stadtrand entfernt befinden sich einige Orte, die in den meisten Gegenden, ausserhalb der neuen Bundesländer, nicht sehr geläufig sein dürften. Frankfurt/Oder zum Beispiel und unweit davon Müllrose, in deren Umgebung ich mich hin und wieder in meiner Freizeit herum treibe. Dort ist es mitunter auch klimatologisch völlig anders als in vielen anderen Regionen unseres doch recht ausgedehnten Heimatlandes. Kontinetaler halt. Mit wärmeren - trockneren Sommern und auch meist kälteren Wintern.


    Zum Glück gibt es sowohl in Frankfurt/Oder als auch in Müllrose private Wetterstationen, die per Internet permanent erreichbar sind. Auf den entsprechenden Seiten kann man, neben aktuellen Temperaturen, auch Bodenfeuchtewerte und verschiedene Mittelfristdaten einsehen.
    Zum Beispiel die Kältesumme des verflossenen Winters, die bei etwa 85 Punkten liegt. Da der vergangene Winter landesweit als einer der mildesten der vergangenen Jahre gilt, ein stattlicher Wert. Zur Erinnerung - der durchschschittliche Winter liegt per Definition zwischen 100 und 200 Punkten Kältesumme. Hierzulande dürften nur wenige Stationen, im Flachland wohlgemerkt, höhere Werte gemessen haben. Wenn überhaupt - dann in Richtung Uckermark bzw. Oderhaff.


    Der Indikator für den nachhaltigen Start der Frühjahrsvegetation ist das Erreichen der 200 Punkte Marke bei der Grünlandtemperatursumme. Wer mehr darüber wissen möchte - google weiss es. Auf jeden Fall wurde an beiden Messstationen am 26.03.2016 - also am Ostersamstag - diese Marke erreicht. An dieser Stelle lasse ich mal ein paar Bilder folgen, damit ihr wisst, was das vegetationstechnisch und eventuell auch mykologisch für Folgen hat.


    Man mag es kaum glauben, aber:



    Schneeglöckchen zum Beispiel dürften in den meisten Regionen seit Monaten Geschichte sein.



    Die Krokusse waren eben erblüht und gaben erstes Futter für die Hummeln.



    Haselsträucher verblühten im Rheinland bereits im Januar - bei uns waren sie zu Ostern noch "online".


    Da wir hier ein Fachforum für Mykologie sind: seit mehreren Jahren fällt auch der Start der Spitzmorcheln (M. elata!!!) ziemlich genau mit dem Erreichen der 200 Punkte-Marke zusammen. Die entdeckten Exemplare standen gewiss noch keine 5 Tage dort. Sehr zaghaft stießen sie durch das Kiefernstreu.



    Minimorchel



    Ich denke, dass sich die Morcheln bei der aktuellen Witterung gut weiter entwickeln werden, so dass ich am nächsten Wochenende den Korb mitnehmen kann.


    Im Wald gibt es neben den aktuellen, vegetativen Ereignissen noch andere bemerkenswerte Sachen zu entdecken.



    Hier scheint es so, dass der Waldbewirtschafter nicht so ganz zufrieden mit seiner Baumschule war. Evetuell wollte er gar keine Espen anbauen. Anders kann ich mir das jedenfalls nicht erklären.


    Warum in den vergangenen Wochen (im November waren die noch nicht da) derartige Schneisen durch diese Kiefernwälder gezogen wurden, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Sowas habe ich noch nie zuvor gesehen.



    Allerdings konnte ich in diesem Zusammenhang eine Beobachtung machen, die eine meiner wichtigsten Fragen der vergangenen Jahre beantwortet. Warum wachsen ausgerechnet in diesen Kiefernwäldern Spitzmorcheln?



    Vielleicht könnt ihr es auf dem Bild erkennen. Überall in diesen Furchen wurde der blanke Kalk hochgewühlt. Die Oberfläche der Böden ist stocksauer.
    Knapp unterhalb scheint es aber intensive Kalkschichten zu geben. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre wird im nächsten Frühjahr möglicherweise, an den Rändern dieser Schneisen und wohl auch mittendrin, eine Morchelinvasion drohen, die seinesgleichen sucht. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus - oder auch nur große Morcheln - wenn man so will.


    Gruß Ingo

    Hallo Miteinander,


    an meinen Stellen sind die Hohen Morcheln (Spitzmorcheln) eben am Kommen. Kein Wunder - wurden doch am "Ostersamstag" auch in den östlichsten Regionen unseres Gebietes die 200 Grünlandpunkte (rem: Grünlandtemperatursumme) geknackt. Speisemorcheln brauchen sicher noch zwei/drei Wochen. Bericht folgt.


    Gruß Ingo


    Hallo Jan-Arne,


    immer wenn die Hohen Morcheln nach einem milden Winter besonders früh auftauchten, sahen die Erstlinge meist ziemlich hell aus. Ich könnte mir vorstellen, dass die hellen Farben der eher kurzen bis fehlenden Sonneneinstrahlung am Morchelstandort geschuldet sind.
    Hier ein Fundbild aus dem Jahr 2007 - Mitte März.



    Wie du siehst, hatten selbst ausgewachsene Prachtexemplare die typischen Esculenta Farben.


    @ Pablo: Ich persönlich bevorzuge für die wilden Spitzmorcheln den Namen Morchella elata (Hohe Morchel); Die Mulchmorcheln nenne ich dann Morchella conica. Und ja, die sehen schon anders aus. Hauptunterschied ist die Form der Waben. Ich glaube aber nicht, dass ein kalkhaltiger Standort das Haupkriterium für die Elaten ist. Ein wenig basisch sollte ausreichen. Warum die bei mir an manchen Standorten auch auf Sand wachsen, erschließt sich mir immer noch nicht. Wahrscheinlich deshalb, weil sie keine Pilzbücher lesen. :D


    emmental67: Hübsche Funde so früh im Jahr. Bei uns in Brandenburg hatten wir in diesem Januer immerhin schon zwei Wochen Dauerfrost. Keine Spur von grün und Hasel haben auch noch nicht geblüht.


    Gruß Ingo 6E

    Hallo Dieter,


    da kann man ja mal richtig neidisch werden. Wie Pablo schon anmerkte - das Fehlen von Kiefern bzw. Nadelgewächsen kann einem schon seltsam vorkommen. Es sei denn, es handelt sich um Arten, die auch bei Laubbäumen vorkommen können.


    Nummer 1 scheint schon einer der braunen Ritterlinge aus der guten, alten albobrunnea Sektion zu sein. Und zwar aus der Subsektion subannulata (fastberingte). Lassen wir mal den nicht erkannten Geruch außer acht, gibt es (mit solchem Aussehen) nur die beiden Arten T. batschii/fracticum (Nadelbäume) und T. ustaloides (Laubbäume), auf basischen oder kalkhaltigen Böden. Alles andere wäre reine Spekulation. T. albobrunneum selbst zählt nicht zu den fastberingten Arten.



    Nummer 2 hat zwar Brauntöne, muss aber nicht zwangsmäßig zur albobrunnea gehören. Leider kenne ich mich mit den südlichen Arten nicht so aus. Aber vom Aussehen und vom Standort her wäre vielleicht T. roseoacerbum in Betracht zu ziehen.


    Zu Nummer 3 hatte Pablo eigentlich schon alles geschrieben. Eher T. equestre als T. frondosae. Auf keine Fall aber T. joachimii. Den kenne ich persönlich ganz gut.


    Ansonsten wünsche ich allen hier noch eine fröhliche Adventsrätselrunde


    Gruß Ingo

    PS: Alle drei Ritterlinge hatten einen weisslichen Sporenabwurf.


    Hallo Dieter,


    das ist auch gut so. Sonst wären es keine Ritterlinge. ;-))
    Wenn man die Gattung zweifelsfrei identifizieren kann, benötigt man eigentlich keinen Sporenabwurf. Der sollte immer weiß ausschauen.
    Die Sporenfarbe macht vor allem bei Täublingen Sinn, wo es zwischen weiß und ocker variieren kann.


    Gruß Ingo

    3. Rot-Braun


    Hallo Dieter,


    ich gebe dann ausnahmsweise auch mal meinen Senf dazu. Genau solche Ritterlinge hatte ich vor einem Jahr bei mir auch gefunden - nur unter Kiefer auf stocksandigem Boden. Aufgrund der äußeren Erscheinung, leicht striate Hutdecke mit kleinen Rippen am Rand, steht die Art zwischen der albobrunneum-Gruppe und der pessundatum Gruppe. Da es sich augenscheinlich um einen Eichenbegleiter handelt, ist eine Zuordnung hier oder da im Moment nicht möglich. Auch die mediterranen Werke von Bon und Riva geben hier nichts her. Eine Ausnahme wäre mal wieder T. muricatum, eine amerikanische Art unter Muricatum-Kiefern.
    Wenn wir hier weiter kommen wollen, solltest du weitere Fruchtkörper aufsuchen, möglichst auch Jungexemplare, wo der Hut noch nicht voll aufgeschirmt ist. So könnte man verschiedene Makromerkmale am besten erkennen. Bei Ritterlingen ist es da ähnlich wie bei vielen Cortinarien.
    Eine Art mit abgesetzter Ringzone sollten wir aber nicht vor uns haben, denn in diesem Fall wäre die Stielspitze deutlich heller als der Rest und nicht, wie hier im Bild, umgekehrt. Meiner Ansicht nach könnte es sich auch um eine neue, bisher hier in Europa nicht beschriebene Art handeln.



    @all: Ich will mal schauen, ob ich in diesem Winter noch zu dem zweiten Beitrag über die Braunen Ritter für den Tintling komme. Die liebe Zeit ist leider mal wieder der Feind. :( Meiner Meinung nach ist die Unterscheidung zwischen Arten wie T. stans und T. pessundatum recht einfach, auch ohne Mikroskop. Viel schwieriger sind da "Pappelritterlinge", die sich bei Espen aufhalten.


    Gruß Ingo


    Zudem wird Amanita mairei auch teilweise mit A. argentea synonymisiert; andere Autoren trennen die Arten wieder. Mein Rat an dich: Lass die Scheidenstreiflinge erstmal außen vor.


    Hallo Stefan,


    so schaut es wohl momentan aus. Die gesamte Sektion scheint sich im Wandel zu befinden. Jesko Kleine hatte mir mal zu dem Thema mitgeteilt, dass da am Ende alles Mögliche bei rauskommen könnte, nur keine Art mehr mit dem Namen Amanita vaginata!
    Kennt eigentlich Jemand hier neuere Forschungsergebnisse aus den vergangenen 3 bis 4 Jahren, möglichst auch in Deutsch oder Englisch? Bei mir treibt sich ja die ominöse A. pini regelmäßig in den sandigen Kiefernwäldern herum. Ich staune, dass die Art im sächsischen "Zauberwald" noch nicht aufgetaucht ist. Der Standort würde passen.


    Ansonsten soll A. mairei ja eine Art sein, die aus mediterranen Regionen (auch Maghreb) beschrieben ist. Das könnet für Portugal sogar hinkommen.
    A. argentea gibt es dann eher hierzulande, hauptsächlich unter Espen auf bessere Böden. Die einheimischen Bestimmungen von A. mairei sind eher dieser Art zuzuordnen.



    Gruß Ingo


    Hallo Pablo,


    so ganz unbüschelig ist dein Fund ja nicht. Zumindest einige Exemplare scheinen verwachsen zu sein. Auch beim Büschelrasling können einzelne Exemplare abseits der "Büschel" vorkommen. Vielleicht funkst du mal Andreas Gminder an. Wenn du Glück hast, hatte er seinerzeit die Sektion Lepista in den BW Pilzen bearbeitet.


    GR Ingo


    Hallo Ingo,


    würdest du deine Aussagen nach meinen neuen eingestellten Fotos revidieren? Ich würde nämlich wirklich gern wissen, was Toffel und ich da gefunden haben.


    Hallo Stefan,


    rein optisch könnte Aspropaxillus giganteus für euren Hexenring schon hinkommen. Das nächste mal solltest du ein etwas jüngeres Exemplar auseinandernehmen und Bilder von der Hutunterseite präsentieren. Auf jeden Fall wirst du die Pilze wiederfinden. Die sind über Jahre standorttreu.
    Wichtig: der Geruch ist leicht süßlich parfümiert, ähnlich C. nebularis, aber dennoch anders und unverkennbar. Eigetlich ist die Art auch ganz gut für die Küche geeignet. Man muss die nur deftig würzen (Speck und Knoblauch) oder ev. eine süßsaure Zubereitung wählen. Mein Fall ist das aber nicht ganz so.


    Gruß Ingo

    8+9...Ritterlinge..aber welche ? besonders auffällig ist das dunkle Ende der Lamellen..
    so...jetzt habe ich euch genug bombardiert mit Bildern ;)


    Moin Mentor,


    tolle Eindrücke und Bilder! ich für meinen Teil hätte jedenfalls keinen Bock, bei Regenwetter mit Kamera auf die Pirsch zu gehen. Pablo hatte die Ritterlinge (T. portentosum) ja korrekt benannt. Den (süd)deutschen Namen halte ich imho für irreführend. Der schwarzfaserige Ritterling ist ein typischer Herbstpilz, der den ersten richtigen Frost auch nicht überlebt. Die dunklen Lamellenschneiden kommen bei etlichen Ritterlingen vor. Arttypisch sind vielmehr die gelben Farben im Hutfleisch, die bei dem aufgeplatzten Exemplar recht gut erkennbar sind.


    Gruß Ingo


    Ja schade! Und nun?

    pilzforum.eu/attachment/152313/pilzforum.eu/attachment/152313/


    Hi.


    Der Hutrand von Leucopaxillus giganteus sollte zumindest im Alter gerippt sein. Wenn auch das ungefähr so konstant sein dürfte, wie bei Tricholoma stans. Oder bei Tricholoma stiparophyllum.


    Hallo Miteinander,


    zu Aspropaxillus giganteus: diese Teile kommen bei mir jedes Jahr genau einmal zum Vorschein - siehe Bilder. Bei ausgewachsenen Exemplaren kann man die gerippten Hutränder gut erkennen. Weitere wichtige Merkmale sind die eher eng beienander stehenden Lamellen mit deutlich rosa Schimmer und der unverwechselbare,süssliche Geruch mit einer Komponente wie Nebelkappe - nur viel schwächer und damit angenehmer.





    Meiner Meinung nach sind hier im Beitrag andere Arten zu sehen. C. maxima kenne ich leider noch nicht persönlich. Warum aber nicht?!


    Gruß Ingo