Beiträge von Chorknabe

    Hast du schon mit Russula ochroleuca (Ockertäubling) verglichen?


    Hallo,


    was da gar nicht passt ist die Stielfarbe. Beim Ockertäubling kenne ich keine Creme-Beige-Töne am Stiel, eher gräuliche Töne. Grautöne fehlten bei meinem Exemplar aber völlig. auch waren mir die Lamellen zu sehr creme. Auch habe ich noch keinen Ockertäubling gefunde der so intensiv nach Apfelkompott gerochen hat (weder Intensität noch Eindeute Zuordnung "Apfelkompott").


    Wenige Meter neben meinem Exemplar habe ich einen recht frischen mutmaßlichen Ockertäubling gefunden. Der hatte die typische kalte gelbliche Hutfarbe, einen gräulichen Stiel und reagierte auf Gujak sofort brachial dunkelgrün. Im Anschnitt vergraute er nach stunden leicht.


    Das alles brachte mich zum Gedanken dass ich hier doch etwas anderes vor mir haben könnte..

    Zu 1) Der Hut war schon richtig braun, kein bisschen Blaugrün.


    Hallo Laura,


    zumindest auf den Bildern sehe ich eine Farbmischung aus dunklem grau, braun, lila, rot und blau. Der Hutrand bspw. scheint eher in ein ganz leicht bläuliches dunkelgrau überzugehen (ähnlich wie die Hutmitte) während ein ringförmige Zone auf dem Hut ein deutlich warm-farbigeres braun..weinrot aufzuweisen scheint. Dieses Farbspektren sind bei einigen Täublingen durchaus typisch. Bei einigen Arten können da auch grünliche Töne mit dabei sein.


    Das hilft jetzt nicht unbedingt für die Bestimmung weiter, aber diese eigenartige Buntheit einiger Täublinge ist für mich ein Merkmal um sie erst mal in eine grobe Richtung zu stecken. Der Frauen oder Papageien-Täubling bspw. kommen so "dunkelbunt", insgesamt aber etwas farbenfroher daher.

    Hallo,


    was Pilz-Suche und Bestimmung angeht bin ich im Grunde erst ein Anfänger. Es ist daher meine erste Pilz-Saison in der ich mich mit Stockschwämmchen befasse.


    Hier habe ich mutmaßlich Stockschwämmchen gefunden: ein recht großer Stumpf war voll von denen, hätte für 2 große Pilzkörbe gereicht. Im Grunde bin ich mir zu 98% sicher, würde aber gern noch Eure Meinung dazu wissen. Letzten Endes will ich meine Sicherheit zur Stockschwämmchen-Erkennung gern steigern :)


    P.S.: Ich habe nur wenige Exemplare zur Bestimmung mitgenommen, ans Sammeln für den Topf traue ich mich erst ran wenn ich mir zu 150% sicher bin..


    Die Frage also: Stockschwämmchen oder nicht?




    Hallo,


    gestern bin ich über einen Täubling gestolpert, der sich tapfer meinen sämtlichen Bestimmungsversuchen entzogen hat. :(


    Zunächst: Leider war fürs Foto nur noch Pilzfragmente übrig. Ich gelobe feierlich Besserung: das nächste mal werde ich ZUERST den Pilz fotografisch dokumentieren und ihn ERST DANN zwecks Bestimmungsversuch zerfleddern.



    Fundort
    Vesser-Tal (Thüringer Wald, ca 600 über Meeresspiegel). Mischwald, viel Buche mit einigen Fichten.


    Hut
    Durchmesser 9cm, Hutfarbe Creme bis beige, in der Mitte dunkler. Keine intensiven Gelbtöne wie beim Ockertäubling. Am Rand ganz leicht gerieft. Huthaut etwa bis zur Hälfte abziehbar.


    Lamellen
    Creme-farben wie Stiel, relativ dick, mäßig eng stehend, gegabelt am Stiel, Querverbindungen am Grund, ganz leicht angedeutet Burggraben.


    Stiel
    Länge 5cm, Durchmesser 2cm, gekammert hohl (siehe Bild), creme farben, an der Stielspitze direkt unterm Lamellenansatz ringförmig helle Zone.


    Geruch
    Recht intensiv fruchtig: Meine Freundin und ich sind uns einig: Apfelkompott. Nicht unangenehm oder gar widerlich (ich bin aber was Gerüche angeht eher tollerant, die Nebelkappe riecht für mich bspw sehr angehm).


    Geschmack
    Erst nach kurzer Kau-Zeit kommt eine mäßige Schärfe durch, auch bei mehrmaligem Kostversuch kein Kratzen im Halz bemerkbar.


    Fleisch
    weiß


    Sporenpulver
    weiß (Ich habe den Sporenabdruck über Nacht auf rein-weißem Druckerpapier gemacht, die Sporenfarbe hat sich kaum davon abgesetzt, daher egehe von einem sehr hellen Weißton aus)


    Chemie
    siehe Bilder
    Eisensulfat: erst nach längerer Zeit gräulich mit leicht rötlichem Einschlag
    Gujak: sehr langsame Reaktion, erst nach Minuten hellgrün
    KOH: keine Farbveränderung, nur ein Loch :)









    Reaktion mit Eisensulfat:


    Reaktion mit Gujak (links) bzw. mit KOH (rechts):

    Hallo,


    ein wirklich schöner Bericht! Einige Wochen vor Dir habe ich den F1 Kurs beim Andreas mitgemacht und kann alles was Du so geschrieben hast aus eigener Erfahrung nur bestätigen! :thumbup:

    Hallo,


    es ist ja schon viel geschrieben worden. Wahrscheinlich schon eine Champi-Art aber welche ist nicht zu klären. Es gibt übrigens sehr viele Champi-Arten und die exakte Unterscheidung ist oft nicht einfach.


    Noch ein letzter kleiner Kommenar: Bei den Pilzen gibt es keine Sorten sondern Arten! ;)


    Mit den Lamellenpilzen beginne ich jetzt erst, Röhrlinge haben meist keinen Ring, na gut, Goldröhrling fällt mir ein und Butterpilz, aber sei Dir sicher, dieser Fehler wird mir im Gedächntnis bleiben und dafür sorgen, dass ich nicht mehr durch die Botanik streife und zähle, wieviele Arten ich wohl sehe, sondern mir lieber mehr Zeit pro Art zu nehmen...


    Insbesondere bei den Stockschwämmchen ist es wichtig viel zu üben weil es eben einen fiesen Doppelgänger gibt, der leider auch noch ziemlich giftig ist - der Gifthäubling (Galerina Marginata.

    Auf jeden Fall ein Stachelpilz (also ein Pilz der keine Röhren ( --> Röhrenpilze) oder Lamellen ( --> Lamellen- bzw. Blätterpilze) sondern eben Stacheln hat. Davon gibt's eine ganze Menge, der Semmelstoppelpilz gehört auch dazu. Bei Baumpilzen gibt es bspw. recht viele Arten mit Stacheln.


    Dein Pilz ist auf jeden Fall kein Semmelstoppelpilz sondern etwas anderes.


    Ein Pilz, der selbst durch unmotiviertes Blättern in einem Pilzbuch leicht identifizierbar ist...


    Gerade solche Pilze braucht es für den Einstieg in die Pilzwelt. Einige wenige Erfolgserlebnisse als Motivationsschub für den tieferen Einstieg in die Thematik. Kommentare wie "..da muss man erst mikroskopieren um rauszubekommen welche Art das genau ist.." sind für Laien absolut abschreckend.. ;)


    Diese Warnung habe ich auch gelesen. Problematisch finde ich eher, dass der Staat damit die sowieso schon vorhandene Fungophobie der Leute kultiviert. Der sollte sich lieber um diejenigen zu kümmern, denen durch echte Aufklärung die eine oder andere Pilzvergiftung erspart bleibt. Denn, egal was passiert, diese Gruppe wird es immer geben.


    Dazu braucht es aber nicht nur Experten welche die Regierung kompetent beraten könnten, es braucht dann auch eine "mykologische Infrastruktur" mit Pilzsachverständigen an welche sich die Leute mit ihren Funden wenden könnten. Bzw. welche Seminare etc anbieten um Wissen unters Volk zu streuen. all das scheint nicht vorhanden zu sein. Da ist die undifferenzierte "Hau-drauf"-Warnung der schnellste und einfachste weg für die Behörden - leider.


    @ abeja & Thomas: Oh, ja - Das ist er - so sah er aus und das mit Geruch usw passt. Hurraaa!!!!


    Hallo Dieter,


    ich habe vor wenigen Tagen auch an einem gleich aussehenden Pilz herum gegrübelt bis ich den Tip "Butterrübling" bekam. Der halbe Wald stand voll davon (Fichten, Kiefern) und die Hüte waren alle eher Creme-farben und nicht braun. Da kommt man mit Einstiegs-Bestimmungsliteratur und Bildvergleichen nicht so recht weiter..

    BTW: gilt das auch für Austern? Ich habe ein Paket bei Edeka gekauft, um die mal anzutesten und sie in etwas Butter gebraten, aber die waren leicht bitter. Nach der halben Portion hab ich sie weggeschmissen. Die sahen farblich auch nicht grad so "munter" aus wie auf den Fotos... gepflückt hätte ich die so nie.


    Neulich habe ich voneinem Pilzexperten folgenden Tip bekommen:


    bei älteren Austernpilzen oder Saitlingen bildet sich am gesamten Fruchtkörper Myzel, das sieht dann ein wenig aus wie weißer Schimmel. Liegt an den feuchten Bedingungen in der Packung und den bereits etwas fortgeschrittenen alter der Pilze. Das ist kein Verfallsprozess oder ähnliches sondern ein natürlicher Vorgang, er zeigt aber an dass der Pilz bereits eine kleine weile in der Packung stecken muss und logischerweise nicht mehr superfrisch ist.


    Neulich im Supermarkt hab ich mal drauf geachtet und siehe da - bei den meisten Packungen konnte ich feines Geflecht an den Saitlingen erkennen. Also beim nächsten mal genau hinschauen. ;)

    Hallo,


    violett milchende Milchlinge gibt es (soweit ich das überblicke) nicht allzuviele Arten. Allerdings sind sie nicht selten, habe neulich ebenfalls im Laubwald unter Buchen/Eichen auch einen gefunden. Was spricht denn bspw. gegen folgende Art:


    Gezonter Violettmilchling (lactarius violascens)?


    Dass das Verfärben der Milch einige Minuten bis Stunden benötigt ist soweit ich weiß typisch. Gilt auch für rot milchende Arten bei denen sich Milch nach grün (Edelreizker) bzw. weinrot (Fichtenreizker, Lachsreizker, ..) dauert ähnlich lange. Es gibt übrigens auch Milchlinge bei denen die Milch ins rosaliche verfärbt.


    Ich finde deine Bestimmung gut, das passt aus meiner Sicht! :thumbup:


    Hallo Pablo,


    danke für die Rückmeldung. Freue mich dass die Bestimmung geklappt hat. Ich hatte gestern gar nicht mehr nach dem Pilz gesucht, dann bin ich in Andreas Gminders "Handbuch für Pilzsammler" auf das Portrait von strobiliformis gestoßen und wusste sofort dass auch mein Pilz ein selbiger sein muss. Macht Spaß bei der Bestimmung auch mal Erfolgserlebnisse zu haben :)

    Hallo liebes Forum,


    ich bin gestern direkt hinter meiner Firma auf einen Pilz gestoßen den ich so noch nie gesehen habe:


    Standort
    Industriegebiet, kleines Wiesenstück mit Bäumen und Sträuchern, Nähe Bahndamm. Baum vermutlich Linde.


    Hut
    Riesen Gerät: ca 20cm Durchmesser, weiß bis gräulich (das auf den Bilder erscheint er teils etwas grünlich, das ist aber in der Realität nicht so gewesen), Velumreste auf dem Hut vorhanden.
    Am Hutrand hängen umlaufend Velumreste herunter. Berührt man sie dann zerfließen sie sofort in der Hand. Es bleibt ein cremiges Geschmiere zurück.


    Lamellen
    weiß, fast frei


    Stiel
    stattlich und recht dick, weiß. Keine Farbveränderung bei Verletzung. Ring zu erahnen / nicht vorhanden? (allerdings war Stiel bereits ordentlich angefressen). (Warzige?) Knolle vorhanden, keine Volva, kein Bergsteigersöckchen.


    Fleich
    weiß, keine Verfärbungen


    Geruch
    Insgesamt sehr unauffällig, allenfals leicht pilzig


    Sporenpulver
    nicht geprüft. Ich würde vermuten weiß da die Lamellen ebenfalls reinweiß waren (trotz des vermutlich hohen Alters des Pilzes!)










    Nach anfänglicher Ratlosigkeit habe ich gestern abend ein wenig Literatur gewälzt und bin dann auf den Fransiger Wulstling (Amanita strobiliformis) gestoßen. Ich erinnerte mich über einen Bericht zu dieser Art; insbesondere daran dass die Velumreste in der Hand verschmieren und eine Schmiere mit "sahniger/käsiger" Konsistenz zurückbleibt. Würde hier absolut passen.


    Passt oder muss ich weiter recherchieren?


    P.S.: Toller Pilz, sehr stattlich, schön anzusehen :)

    Hallo Eva,


    die dunkleren Leistlinge werden wohl auch Trompeten-Pfifferlinge sein, nur ziemlich alte. Wenn die vertrocknen oder einfach alt werden dann verfärben sich die frisch doch recht lecuhtend gelb-orangenen Stiele ins gräuliche. Bei älteren Exemplaren sind die Leisten übrigens mit weißlichem Pulver/Krümeln besetzt. Bei jüngeren Exemplaren hast Du das (noch) nicht.