Beiträge von Drosophila

    Hi abeja,


    das hast du wirklich höchst ansprechend aufgenommen :thumbup:


    Kurz habe ich überlegt, es nachzumachen. Aber davon lass ich mich nicht irreführen.


    Am Mittwoch auf der Heimfahrt hatte ich es noch einmal gewagt, die Milch von so einem Ding zu kosten. ES WAR EINFACH NUR FURCHTBAR! Nicht nur die Schärfe, sonder auch der zedernholzige astringierende Nachgeschmack und die dann taube Zunge den Rest des Abends über. Alles dokumentiert per GoPro am Lenker, aber die Spuck-Spei-Zungereib-Aktion erspare ich dir lieber :D


    Meine Erklärung ist, dass du einfach Glück mit deiner Kollektion gehabt hast! Nur blöd, dass ich für zukünftige vorab-Verkostungen nun zu feige bin :/




    (Das ist übrigens die Stelle im Burgwald, wo links im Bild am Hang die Brätlinge sprießen.)

    Hm :/ ,


    man möchte doch meinen, dass die paar Scheidenstreiflinge ein vergleichsweise übersichtliches und dankbares Forschungsfeld darstellen würden. Seltsam, dass sich nicht mal ein Mykologe die Mühe macht, dort aufzuräumen.


    Dürfte man denn Hoffnung haben, den hier gezeigten Pilz mikroskopisch zu knacken oder sind die Merkmale da auch schwammig zugeordnet?


    Hallo,
    mit einer so rostfleckigen Volva sicher nicht. Amanita vaginata hat wenn überhaupt, dann hellgraue Flecken an der Volva, aber keine Rostflecken. Wäre der Pilz nicht so blass, würde ich glatt A. batarrae vermuten, aber so blass habe ich sie noch nie gesehen.
    FG
    Oehrling


    Wäre jetzt interessant, ob man Wiki korrigieren sollte. Die verweisen hierhin, wonach die Volva auch rötlich sein dürfe. Was sagt denn die vertrauenswürdige Literatur und wem darf ich als noch-nicht-Finder vertrauen?

    Hallo abeja,


    mutiges Experiment, wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen :cool:


    Denn warum sollte sich die Menschheit die Mühe des Silierens machen, wenn kross braten zur Entschärfung auch reicht? Ob du wohl einfach Glück mit deiner Kollektion hattest? Aber Alex konnte es ja bestätigen.


    Ich hatte gestern Piperati in Nachbarschaft einer ansehnlichen Menge von L. volemus gefunden. Die Pfeffer-Milch war roh aber durchaus ausspuck-Mund-ausspül-Zunge abreib-minutenlanges Bereuen-fieser Nachgeschmack-scharf! Aber ich kann auch keine Radieschen pur essen.


    Zu Brätlingen schreibst du ja auch etwas. Die habe ich dann gestern sehr lange gebraten; man liest ja, der fiese Geruch würde verschwinden und einen köstlichen Speisepilz ergeben. Naja. Trotzdem sehr gewöhnungsbedürftig, brauch ich nicht nochmal. Hab dann nur die Zucchini drumherum rausgegessen.

    Hallo Lemoenchen,


    ich fände das interessant. Und wer weiß, vielleicht bekommst du ja auch Lust auf ein neues Hobby; das Aufessen von Pilzen ist hier bei vielen auch Nebensache ;)


    Die Filzröhrlinge sind etwas kniffelig, weil man bisweilen eine ganze Menge von Merkmalen gegeneinander abwägen muss, um sich für eine Art entscheiden zu können. Ist immer sehr unterhaltsam, wie sich die Experten hier gegenseitig berichtigen. Dann nehme ich mir immer vor, mir die Argumente mal dauerhaft zu merken und nach und nach festigt es sich :D


    Gemeinerweise kommen untypische Exemplare vor, die manche Merkmale ihrer Art nicht zeigen, dann muss man gewichten. Oder die Wissenschaft ändert Namen.


    Grob gesagt braucht man einen Längsschnitt vom Hut bis in die Stielspitze. Dort sucht man z.B. nach kleinen roten Pünktchen. Mit einer gut eingestellten Kamera macht man farbechte (!) Fotos, um die Rottöne auf dem Hut und die Gelbtöne im Hutfleisch gegenüber denen im Stiel (und dem Basismyzel) zu dokumentieren. Ganz wichtig ist dann noch, an welchen Stellen sich der Pilz blau verfärbt und wie stark. Manchmal auch, in welcher Geschwindigkeit und von wie langer Dauer. Aber immerhin: eine mikroskopische Untersuchung ist meist nicht nötig :)


    Aber warten wir mal ab, was die Experten vorab vermuten. Vielleicht reicht auch eine gute Nahaufnahme und ein einfaches Schnittbild :rolleyes:

    Hallo Lemo,


    das ist jetzt schon das dritte Mal in kurzer Zeit, dass jemand hier Filzröhrlinge im Keller dokumentiert hat 8| Wirklich erstaunlich.


    Hier und hier nachzulesen, vielleicht beantwortet das einige deiner Fragen.


    Filzröhrlinge sind manchmal nicht einfach zu bestimmen. Wenn du noch einen intakten Fruchtkörper da hast, können wir dir eine Anleitung geben, wie du ihn schneiden musst und die wichtigsten Merkmale für uns fotografieren kannst. Dann haben die Experten hier Spaß am Bestimmen ;)

    In dem fall hätte ich hier aber sehr wohl den deutschen namen wählen können und den wissenschaftlichen weglassen können, das wäre geschickter gewesen, ausgehend vom Interesse des Anfragenden.


    Wird nach Möglichkeit beim nächsten Mal beachtet. ;)


    Nö, sehe ich nicht so.
    Dein Beitrag war bereits der Vierte; Uwe58 hatte die Anfrage bereits auf passendem Niveau abgehandelt. Sogar mit dem Hinweis, dass man "Birkenpilze" noch genauer untersuchen könnte. Fertig.
    Alles, was danach kommt, kann eine sinnvolle Ergänzung für die zahllosen Mitleser sein! Ist ja schließlich keine PN sondern öffentlich.


    Ich bin jedenfalls sehr dankbar für alles, was ich hier zwischen den Zeilen lernen durfte, auch wenn ich nicht an der Diskussion beteiligt war. Dass es verfärbende Birkenpilze gibt, gehörte vor drei Jahren auch dazu ;)


    Also bitte genau so weitermachen, Pablo :thumbup:

    8| 8| 8|


    OK. Es gibt hier ein paar Steinbrüche, teils in Betrieb oder abgesperrtes Naturschutzgebiet. Die werde ich mal checken. Man darf sich nur nicht erwischen lassen ;)


    Das werden schon Steinis sein. Das dunkle Stielnetz passt perfekt zu einem verdorbenen Steini, genau wie die gammelbraunen Röhrenmündumgen. Ich wette der Hut hat die Konsistenz von Marshmallows - vor dem Erhitzen...


    Da ich selbst nicht auf die Idee kommen würde, sowas zu sammeln und mir einzuverleiben, bin ich auf einen Kostbericht gespannt ;)


    Grüße



    Das Trügerische an so leicht verderblichen Lebensmitteln wie Pilzen ist, dass der Kostbericht von Gammelware durchaus mit "war lecker, mir geht's gut" ausfallen kann. An diesem Beispiel kann ich mir gut verstellen, dass die geschwärzten Röhren auf Schimmelbefall hindeuten - dessen Mycel auch schon das Hutfleisch durchzogen haben könnte, ohne dass man es erkennt.


    Deshalb hält man sich besser an die "Daumenprobe" (nur festfleischige Steinis), um seinen Körper nicht mit krebserregenden Toxinen zu belasten.


    Pilze sind schon ein ganz besonderes Lebensmittel mit sehr individueller "Gammel-Kinetik". Trotz Feuchtigkeit kann es also durchaus schimmeln, ohne dass Bakterien mit warnendem Gestank am Werk waren (weil der Pilz vielleicht natürliche Konservierungsstoffe bildet). Beim Mayo-Nudelsalat wäre es wohl andersrum <X


    Also ein gutes Beispiel von Johannes (Christoph?) :thumbup:

    Hallo Johannes,


    naja, die Beschreibung "sehr schöne Exemplare" passt überhaupt nicht zu diesem Bild, das für Speisezwecke geerntete Pilze zeigt. Trotz Überbelichtung sehe ich einen vermadeten Stiel, gammeliges (garantiert belebtes) Röhrenfutter und eine Schneckenruine im Hintergrund. Selbst wenn das Hutfleisch innerlich noch nicht zerfressen sein sollte und du die Gammel-Röhren abknibbelst, wird es labberig weich sein. Wenn man mit dem Finger schon eine Delle in den Hut drücken kann, ist ein Steinpilz bedenklich alt. Bäh. Risiko.


    Weißliche Röhren und knackiges festes geruchloses Fleisch braucht der Küchenchef :thumbup:

    (Mal ein bischen herumgegoogelt)


    Macht Sinn mit dem Dead Man's Foot :D





    Und deshalb Dye-maker's false Puffball, im nächsten Leben lerne ich Wolle färben und Stricken :)


    DANKE,
    mir fällt es gerade wie Schuppen aus den Haaren. Ich hatte überhaupt nicht erkannt, dass das ein Schnittbild ist und man sozusagen die "Erbsen" der septierten Gleba sieht :haue:
    Für mich war das eine reptilienhautartige, vorgewölbte Oberfläche eines mutmaßlichen Konsolenpilzes mit Stiel, der vielleicht an Holz wächst.


    Würde ich ja zu gerne einmal selbst finden, kommt hiermit auf die Wunsch-Liste :)
    [hr]


    Die zu unserem Erbsen-Streuling synonyme Art wird dort drüben meist als Pisolithus tinctorius geführt und heißt Dead Man's Foot oder auch Dye-maker's false Puffball. Weit verbreitet, besonders in Kalifornien und dem Pazifischen Nordwesten. Soll wohl gerne in Wiederaufforstungen vorkommen.


    Beste Grüße
    Harald



    Klasse, das kann ich meiner Tante antworten :thumbup:


    Dieser Fund stammt übrigens aus North Carolina, schreibt sie.

    Hallo Leute,


    guckt mal, was mir meine Tante aus Florida gerade gemailt hat. Was das denn für ein Pilz sei (und ob man den essen könne, aber das überhören wir mal). Keine weiteren Angaben, nix, nur dieses Bild. Außerdem weiß ich nicht, ob sie momentan in Florida weilt oder in South Carolina. :(


    Für mich hat das Ding jedenfalls Potential für's APR. Ich könnte nicht einmal sagen, wo oben und unten ist :D Aber dennoch hübsch, hat etwas Reptilienhaftes.


    Jemand irgendeine Idee??



    Hi Stefan,


    die Verbindung zu Nahrungsergänzungmitteln verstehe ich nun wieder nicht, da habe ich andere Assoziationen *


    Versuch dich doch einmal in die Zeit der 60er Jahre (lange vor unserer Geburt) hineinzuversetzen: da fing die Menschheit gerade mal an, die Struktur der DNA zu erkennen und die erste Polymerase zu isolieren :yawn: Wie soll da einer die molekulare Wirkweise von Amanitin verstehen können? Ehrlich gesagt kann ich mir die gesamte Toxikologie zu der Zeit nicht vorstellen, (mal einen Altehrwürdigen fragen), war wahrscheinlich eher Alchemie. :giggle: Also es gab lediglich Gifte und Gegengifte. Und nach aufmerksamer Beobachtung so Phänomene wie ein Säugetierchen, das ein schlimmes Leber-Gift toleriert, wofür noch keine Medizin bekannt war. Ergo: Medizinmann verabreicht dessen Innereien als Gegengift. War ja letztendlich auch Mumpitz, aber einen Versuch wert.


    (* ich hatte übrigens auch mal ein früheres Leben, darin alle Fachtox-Kurse der DGPT mitgemacht incl. Vorlesungen und Klausuren vom Graduiertenkolleg. Fehlt aber die Abschlussprüfung, weil das im aktuellen Leben nicht mehr nötig war. Vielleicht im späteren Leben ;) )

    Hey Stefan, die Kaninchen-Überlegung hatten wir doch schon mal ;)


    Eigentlich gar nicht so abwegig: Wenn lange bekannt ist, dass ein Tier ein schlimmes Gift toleriert, hat es vielleicht ein Gegengift in sich. Also im Notfall Tier-Organe roh essen (ich hätte ja gleich die Leber empfohlen) <X


    Scheint aber eine verzweifelte Empfehlung früherer Tage gewesen zu sein, die sich zwar lange halten konnte, aber als falsch herausgestellt hat. Wie in diesem Buch steht.

    Danke Heidi :)


    Es war ein wenig Hampelei mit wackeliger Kamera auf Pullover, weil auf Stativ schleppen verzichtet. Außerdem den Reflektor unten in der Fahrradtasche vergessen, musste einen Hang hochkraxeln. Deshalb Schatten vom LED-Direktlicht. Und ich konnte mich für keine Blende entscheiden. Ich stelle bei großen Hutpilzen immer auf den Stiel scharf und will den Hintergrund möglichst unscharf haben. Das geht aber nur auf Kosten des vorderen Hutrandes. Hätte man eigentlich stacken müssen.

    Dankeschön :)
    Mir fehlt jetzt tatsächlich noch der Schwarze! Fürchte aber, dass es im sauerbödigen Hessisch-Sibirien schwierig wird. Aber der liebe Markus kommt ja gleich, in so ca. 4 Stunden :Kuschel: