Beiträge von lamproderma

    Hallo Noah,

    Physarum album (Bull.) Chevall. ist synonym zu Physarum nutans Pers.

    Mit den Synonyme ist es oft verwirrend.

    Man muß auf die Autorennamen schauen und dann vergleichen.

    Normalerweise ist es so, wer die Art zuerst beschrieben hat, von dem ist es dann der gültige Name.

    Leider ist mir das auch manchmal schleierhaft.

    Wichtig ist, wenn man einen Namen hat (wie Physarum nutans), weiß man welche Art das ist, auch wenn sie nach neuer Nomenklatur jetzt anders heißt.

    Mit der Sequenzierung wird noch komplizierter.


    LG Ulla

    Hallo Tim,

    Dein erster Fund wird schon Physarum album sein, der bildet nicht immer so typisch nickende Köpfchen aus, die Stiele sind aber immer viel dünner als bei Physarum leucophaeum, der natürlich sehr ähnlich aussieht.

    Den 2. Schleimi halte ich für Didymium squamulosum. Wenn man mikroskopiert, sieht man dass die weiße krustige Peride des Köpfchens aus richtigen Kalkkristallen besteht, im Unterschied zu Physarum welcher amorphen Kalk auf der Peridie hat.

    Der weiße, kalkhaltige Stiel paßt auch für die Art. Didymium squamulosum ist aber eine recht variable Art, die nicht immer so eine dicke Kalkkruste auf der Peridie hat.

    So sind sie m.M. aber am hübschesten.


    LG Ulla

    Hallo liebes Forum,

    aus dem Nachlass eines Pilzfreundes möchte ich einige Bücher anbieten:


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    J.Häffner: Die Gattung HELVELLA / G.Krieglsteiner Zur Verbreitung und Ökölogie der Gattung Russula



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    Bücher sind alle in gutem bis sehr gutem Zustand.

    Zum Preis kommt noch das Porto dazu.


    Vielleicht sucht noch jemand nach einem Weihnachtsgeschenk (für sich selbst ? :glol: ) und findet was darunter.

    Anfragen bitte nur per PN.


    LG Ulla

    Hallo Björn,

    zu Deinen beiden Schleimis:

    Den ersten würde ich auch als Leocarpus fragilis abhaken.

    Die Sporen sind gerade noch so im Bereich. Bei Leocarpus gibt es auch noch so Unstimmigkeiten in Bezug auf die Sporengröße.

    Vielleicht kommt bei künftiger Sequenzierung raus dass es mehrere Arten sind.

    Den anderen Schleimi würde ich als Physarum album (Ph. nutans) bezeichnen. Das strahlenförmige Capillitium spricht sehr dafür. Die Sporengöße ist allerdings auch an der Grenze, aber Physarum ist oft sehr variabel.

    Physarum leucophaeum ist sehr ähnlich, die Sporen sind etwas größer und das Capillitium hat deutliche Kalkknoten, die ich bei Deinen Fotos nicht sehe.


    LG Ulla

    Hallo Hartmut,

    mit diesem Schleimi ist Dir glaube ich der Fund des Jahres gelungen! Ich hoffe, dass Du den Beleg gut aufgehoben hast (ich wäre sehr daran interessiert, falls Du mehr Material hast und mir was abgeben könntest).

    Dein Fund ist mit ziemlicher Sicherheit Willkommlangea reticulata, die zwar aus Deutschland 1875 beschrieben wurde aber in neuer Zeit nicht wieder nachgewiesen wurde.

    Typisch ist die mehrfarbige kalkhaltige Peridie (Foto 2).

    Da gelbliche Capillitium ist auf den letzten Fotos auch gut zu erahnen.

    Kannst Du mir die genauen Funddaten mitteilen? Stempedea ist zwar nicht Sachsen-Anhalt, aber die Thüringer sollten von dem Fund auch erfahren.

    Der Fund wäre sicher auch wert in einer Kurzmitteilung im "Boletus" zu erscheinen!


    VG Ulla

    Hallo Hartmut,

    Dein Fund sieht wirklich etwas ungewöhnlich aus. Leider sieht man nicht eindeutig ober die Fruchtkörper gestielt sind oder sitzend.

    Eine Trichia würde ich aber eigentlich fast ausschließen. Die Farbe der Sporocarpien erinnert mich zwar an Trichia decipiens. Da paßt aber das Capillitium nicht (hätte lang ausgezogene Enden haben müssen, die ich hier nicht sehe).

    Ich denke eher dass es eine Hemitrichia ist, die aber entwicklungsgestört ist, denn normalerweise ist das Capillitium gleichartig spiralartig gewickelt und zeigt nicht solche monströsen Verdickungen oder Auswüchse. Von Hemitrichia ist allerdings bekannt, dass manchmal im Capillitium blasenartige Verdickungen gebildet werden. Die Sporen würden für Hemitrichia clavata oder auch H.calyculata passen, die haben beide solche feinnetzigen Sporen.

    Mehr kann ich anhand der Fotos nicht sagen.


    VG Ulla

    Hallo Robert,

    da hast Du ja noch einiges Interessantes gefunden.

    Dein Kuriosum bei Kiefer halte ich für einen Papagei-Saftling, wo der Hut schon hochgekrempelt ist. Man sieht noch den grünen Stiel.

    Die Lorchel ist interessant. Müßte ansich näher untersucht werden.

    Kommen Frühjahrslorcheln eventuall auch im Herbst vor? Für eine Bischofsmütze die normalerweise im Herbst wächst halte ich das nicht.

    Den Täubling würde ich für einen aus dem Umkreis vom Stachelbeer-Täubling (Russula queletii) halten.

    Schlehen gabs bei uns dieses Jahr fast gar nicht. Da wirds nichts mit dem Likör.


    LG Ulla

    Hallo Jörg,

    für Physarum album halte ich das nicht, die Art hat meist dünnere Stiele und die Köpfchen sind nickend und nicht so rundlich sondern mehr abgeflacht.

    Ich denke eher, dass das Physarum leucophaeum ist. Das ist aber auch eine recht variable Art.


    Wenn Du bei den Schleimpilzen weiter einsteigen willst, wirst Du nicht um ein richtiges Mikroskop rumkommen, denn viele Arten kann man nur mikroskopisch auseinanderhalten.

    Schon wenn man zur Gattung kommen will, muß man mikroskopische Eigenschaften prüfen (Struktur des Kalks auf der Peridie, Strukturen des Capillitiums und natürlich auch die Sporenskulptur und -Größe u.a.).

    Deine Makrofotos sind ja sehr gut. Hast Du dazu ein Stereomikroskop (-Lupe) ?


    LG Ulla

    Hallo,

    auf die vorherige Diskussion hin habe ich mir mal spaßeshalber die Preise bei ebay, amazom und zvab für den "Bon" angesehen.

    Ich glaube solche Preisvorstellungen haben hier im Forum nichts zu suchen. Ich habe damals für den "Bon" 36 DM (1988) bezahlt.

    Letztens habe ich auf der Boletus-Tagung aus einem Nachlaß einen "Bon" in Englischer Ausgabe für 15 € verkauft. Da brauchte ich sicher kein schlechtes Gewissen haben!

    Unter Pilzfreunden hier im Forum sollte man keine überzogenen Geschäfte machen wollen.


    VG Ulla

    Hallo Maria,


    unreife Schleimer sind in den meisten Fällen nicht bestimmbar, bzw. es muß bei einer Vermutung bleiben.

    In Deinem Fall ist der Schleim mit seinem orangen Plasmodium an der Heidelbeere hochgekraxelt.

    Da habe ich die Vermutung, dass das mal das Löwenfrüchtchen (Leocarpus fragilis) werden könnte, die findet man meist an höhergelegenen Stellen, d.h. Ästchen, Grashalmen etc.

    Die Farbe würde auch passen. Vielleicht findest Du ihn mal reif, da er da auch recht auffälliog in der Farbe ist.


    LG Ulla

    Liebe Maria,

    die helle Kruste auf Deinen Fotos gehört nicht zu dem Schleimpilz. Ohne es genauer zu wissen würde ich dazu "Wachskruste" sagen (aber sicher werden es andere Spezies besser wissen!).

    Das Plasmodium hat es aber möglicherweise auf die Kruste abgesehen. Von Badhamia utricularis im Plasmodien-Stadium weiß ich, dass sie gern Porlinge u.ä. "vernascht", vielleicht auch mal so eine Kruste.


    LG Ulla

    Hallo Maria,


    Schleimpilze sind anhand des Plasmodiums nicht bestimmbar. Auch wenn man bei den meisten Arten die Farbe edes Plasmodiums kennt. Aber es fehlen genauere Artmerkmale.

    Man kann nur Vermutungen anstellen und dann vielleicht später an den Standort gehen und hoffen, dass der Schleimer reife Fruchtkörper gebildet hat.

    Bei Deinem sehr üppigen Plasmodium kann ich auch nur vermuten, dass es eventuell mal Badhamia utricularis werden könnte. Das findet man jetzt öfters, da diese Badhamia eine Art des Spätherbstes (bis in den Winter rein) ist.


    LG Ulla

    Hallo Martin,


    Eine sehr schöne Beschreibung.

    Deine Vermutung- Arcyria denudata würde ich bestätigen.

    Die anderen von Dir genannten Arten passen auch deshalb nicht, da sie zu den Arten mit leicht ablösbarem Capillitium gehören.

    Mit fest haftendem Capillitium gibt es noch A. minuta und A. insignis, die sind beide nie so dunkelrot.

    A. insignis hat auch eine andere Capillitiumskulptur.


    LG Ulla