Beiträge von lamproderma

    Hallo beisammen,
    also wie Ihr schon auf den Fotos seht, wächst Urnula in keinem sehr wertvollen Biotop. Sie fruktifiziert immer auf Wurzeln oder liegendem Totholz (nur dünnere Äste bis ca. 5cm) von Laubholz besonders Flieder, Hasel, Esche.
    Oft sind es auch gestörte Stellen wie Wegränder oder in Hanglagen. Durch seine dunkle Farbe ist der Pilz natürlich sehr schwer zu entdecken, da er oft auch im Laub verborgen ist. Die Fruchtkörper werden im Winter als Primordien schon angelegt und kommen dann bei wärmeren Temperaturen im Februar-April. Allerdings brauchen sie wie viele Frühjahrsascomyceten eine lange Zeit zur Sporenreifung. Die Fruchtkörper von gestern waren auch noch nicht reif, aber es gibt im Laubwald keine vergleichbare andere Art.
    LG Ulla

    Hallo Alina,
    an alten abgestorbenen Süßkirschen findet man den Kirschbaum-Kraterpilz, Craterocolla cerasi. Das ist ein Gallertpilz, der im Winter oder Frühjahr fruktifiziert, der aber im Gegensatz zu Deinem Fund immer rosa-rötlich gefärbt ist. Deshalb denke ich, daß es dieser nicht sein kann. Irgendwie sieht mir das eher wie eine Harzauscheidung der Kirsche aus, obwohl die eigentlich nicht weich, sondern eher hart ist.
    Vielleicht hat jemand eine bessere Idee?
    LG Ulla
    Hier auch zum Vergleich ein Foto von Craterocolla cerasi

    Hallo zusammen,
    waren heute wieder mal auf der Pirsch. Im Winter suchen wir immer Ecken auf, die wir bisher nicht kannten und dann bei günstigerer Jahreszeit und Witterung dann wieder aufsuchen wollen. So trieb es uns heute ins Gebiet um Eisleben.
    Wir haben es nicht bereut, denn bei dieser Tour konnten wir einen neuen Fundort für den Schwarzen Kelchpilz, Urnula craterium nachweisen.
    Inzwischen ist Urnula craterium bei uns in Sachsen-Anhalt gar nicht mehr so selten wie in anderen Gegenden. Aber trotzdem ist es jedes mal wieder eine Freude diesen interessanten Pilz zu finden.
    Lg Ulla


    Hallo Toffel,
    in frühen Entwicklungsstadien (als Plasmodium) können Schleimpilze bei ungünstigen Wachstumsbedingungen ja wie ein Sklerotium verhärten und bei besseren Bedingungen wieder "auftauen" und sich weiter entwickeln, aber wenn sie schon im Stadium der Fruktifikation sind, dabei gestört werden und nicht ausreifen, geht das m.M. nicht mehr. Warum das so ist kann ich allerdings leider nicht erklären. Das ist nur so meine Erfahrung.
    LG Ulla

    Hallo beisammen,
    zum Fund von Poronia punctata vom Naumburger Pilzfreund W. Huth kurz eine Bemerkung. Der Fund stammt aus Sachsen-Anhalt im Saale-Unstrut-Trias-Land. Dort wird ein ehemaliger Truppenübungsplatz der russischen Armee durch Wildpferde "Koniks" seit einigen Jahren beweidet. Dort wurde Ende 2012 diese schöne Pilzart auf den Pferdeäpfeln gefunden.
    LG Ulla

    Hallo Ralf, ich kann dem nur zustimmen, Trichia varia.
    Deine Bemerkung zu den harten roten Nectria-artigen Fruchtkörpern rührt daher, daß ein Teil der Sporocarpien nicht richtig ausgereift sind, d.h. in der Entwicklung stecken geblieben sind. Das sieht man ganz gut auf Deinem Foto. Das passiert oft bei schlechten Witterungsbedingungen. Die Sporen sind normalerweise kugelig und einzeln. Das Kollabieren und "kettenförmige" Auftreten der Sporen ist auch auf die Wachstumbedingungen zurückzuführen. Aber das Capillitium ist wirklich eindeutig.
    LG Ulla

    Hallo Jonas,
    für mich sieht Dein Fund eigentlich nicht so richtig wie Inonotus radiatus aus. Der hat normalerweise nie so stark konsolenförmige Fruchtkörper, ist mehr schmalhütig mit herablaufender Porenschicht. Diese ist m.Erfahrung nach auch nicht so weißlich sondern mehr gelblich und irgendwie schillernd (daher Schillerporling). Ich würde ihn eher in Richtung Ischnoderma resinosum stellen, weiß aber nicht ob der an Erle vorkommt. Daß Du Seten gefunden hast irritiert mich natürlich auch. Vielleicht meldet sich Frank (Tomentella) noch mit seiner Meinung.
    LG Ulla

    Hallo Pablo, tolle Funde mit sehr schönen Fotos!:D
    Die Psathyrella laevissima hätte ich glatt erst mal unter Galerina (marginata-ähnlich) einsortiert. Die braunen Lamellen irritieren mich völlig!8|
    Aber Andreas kennt sich da ja wirklich besser aus, bewunderungswürdig!:thumbup::thumbup::thumbup:
    Bei den Schleimis kenne ich mich allerdings etwas besser aus und kann Dir bei Deiner Bestimmung nur zustimmen, auch wenn die Trichia decipiens und die Comatricha noch nicht reif sind. Da würde ich das cf. stehen lassen.
    LG Ulla


    [quote='lamproderma','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=214909#post214909']
    Hallo Mario,
    schön, Deine Fotoexkursion mit den in dieser Jahreszeit so typischen Vertretern.:D:D. Plicaturopsis crispa wird z.Z. für die 3. Deutschland-Kartierungsserie der DGfM erfaßt, kannst Du ja vielleicht noch an den DGfM-Landskoordinator für Kartierung melden oder direkt an Andreas Gminder (der hat die Erfassung der Daten übernommen).;)


    Klar kann ich das machen, aber wie genau müssen die Coordinaten den sein?



    Hallo,
    für die Kartierungsmeldung reicht: Meßtischblatt/Quadrant, Datum, Fundort und Substrat.
    LG Ulla

    Hallo Rolf,
    hab Deinen Tread leider erst jetzt entdeckt. Auch von mir willkommen im Forum. Schön daß Du mehr über Pilze wissen möchtest.
    Ich selbst wohne zwar nicht in Halle, aber in Merseburg. Da haben wir eine Pilzgruppe, die sich im Winterhalbjahr mit Vorträgen weiterbildet und in der Pilzsaison regelmäßig Exkursionen macht. Da kann jeder dazustoßen der sich für Pilze interessiert (auch blutige Laien).
    Ãn Halle existiert ebenfalls eine Pilz-Gruppe, die sich regelmäßig zu Vorträgen über Pilze, aber auch zu Exkursionen wo Pilze gesammelt werden treffen. Wenn Du Kontakt mit uns oder den Hallensern möchtest, schick mir 'ne PN.
    LG Ulla

    Hallo Mario,
    schön, Deine Fotoexkursion mit den in dieser Jahreszeit so typischen Vertretern.:D:D. Plicaturopsis crispa wird z.Z. für die 3. Deutschland-Kartierungsserie der DGfM erfaßt, kannst Du ja vielleicht noch an den DGfM-Landskoordinator für Kartierung melden oder direkt an Andreas Gminder (der hat die Erfassung der Daten übernommen).;)
    Aber das nur am Rande: Dein Schleim, den Du als Diderma sp. ansprachst halte ich eher für eine Badhamia. Bei zwei Fruchtkörpern sieht man daß im Innern der Fruchtkörper kalkige Capillitiumelemente sind. Ist das Substrat Sambucus? Da wachsen im Winterhalbjahr öfters Badhamien. Ich habe an Sambucus schon mehrfach Badhamia macrocarpa gefunden. Aber das muß man immer mikroskopisch absichern!
    Falls Du's genauer wissen willst und einen Beleg hast, melde Dich.
    Schönen Abend
    Ulla

    Hallo Tuppie,
    Dein schleimiger gestielter Winzling ist mit ziemlicher Sicherheit Didymium squamulosum:
    weißer, kalkhaltiger Stiel und kalkreiches Köpfchen sprechen dafür.
    Auf dem dritten Foto könnte es aber auch was anderes sein. Da ist kein Stiel erkennbar. Den müßte man sich genauer ansehen. Hast Du da einen Beleg?
    Wenn ja könnte ich ihn mir mal ansehen.
    Bin immer bereit Schleimis genauer zu untersuchen. Dazu sollte man natürlich einen Beleg haben, diesen trocknen und dann ev. in eine Streichholzschachtel einlegen oder einkleben. Danach ist dieser Beleg lange haltbar und auch bestimmbar.
    LG Ulla

    Hallo Ralf,
    toll daß Du Holwaya mucida auch auf Erle gefunden hast. Wir haben den bisher nur wie auch aus der Literatur bekannt, nur an Linde nachweisen können, sowohl die anamorphe Form als auch den Becherling. Er ist bei uns auf diesem Substrat auch nicht selten. Da sollte man vielleicht mal an Erle drauf achten ob er dort zu finden ist.
    LG Ulla

    Hallo Lothar, halte Deinen Fund auch für Ischnoderma resinosum, der riecht wirklich immer etwas nach Anis. Bei uns ist er recht häufig und kommt an verschiedenen Laubhölzern vor. Sein Verwandter I. benzoinum soll nur an Nadelholz vorkommen, aber es gibt auch Auffassungen die beide Arten zusammenfassen.
    Gruß Ulla


    Hallo Ingo, stelle mich mal ganz dumm, was meinst Du damit?:/
    Man kann zwar manches auch ohne Mikroskop klären, aber mit ist es mir lieber. ;)
    LG Ulla


    Hallo Birki!


    Kommt halt drauf an, ob es Ulla recht ist, wenn ich als Wett-Kandidat selbst den Schiedsrichter spiele.


    VG Ingo W


    Hallo Ingo und Birki, ich hab kein Problem wenn Ingo den Pilz untersucht, da würde ich ihm vertrauen. Bin gespannt aufs Ergebnis, ist mir 10 Chips wert, natürlich wegen des Wissenszuwachses! .;)
    Bei den neueren Fotos vom anderen Baum wäre ich mir nicht mehr so sicher ob es nicht doch Sarcomyxa iat, aber der kommt doch erst mal nicht in die Wertung? 8|
    Falls es Probleme gibt, meldet Euch, LG Ulla


    Ich muss das noch mal nachfragen, bevor ich da was falsch verstehe:
    Ich hätte das Flächige jetzt einfach für die "Außenhülle" gehalten.
    Habe mal Zahlen gesetzt.
    VG Ingo W


    Hallo Ingo, Toffel hat ja die Zahlen gut erklärt.
    Die Außenhülle oder Peridie war auf Ralfs letzten Foto links gut zu erkennen. Laut dem Myxomycetenband von Neubert et al. (Band2) soll sie aus drei verbundenen Lagen bestehen (außen glänzend, firnisartig - orangebraun-, in der Mitte kalkreich, dick, innen häutig, hyalin). Das zu untersuchen ist allerdings ziemlich schwierig. Ich habe das noch nie versucht und würde mir das auch nicht zutrauen.
    Diese Hülle ist natürlich etwas hinderlich beim Mikroskopieren des Capillitiums, deshalb muß man versuchen mit einer superspitzen Pinzette etwas Capillitium aus dem Inneren des Fruchtkörpers raus zu greifen (geht nur unter dem Stereomikroskop und ist dort auch damit recht schwierig) und dann in einem Wassertropfen ohne Deckglas zu mikroskopieren.
    Da Leocarpus glücklicherweise makroskopisch gut anzusprechen ist, ist es für die Bestimmung meist nicht notwendig zu mikroskopieren.
    LG Ulla


    Hallo Ulla, Hallo Ingo...:)
    Gerne schließe ich mich der Frage von Ingo an, denn ich habe bei der Deutung der Mikroskop-Bilder noch arge Schwierigkeiten.


    Besteht das Capillitium hier also aus zwei Komponenten? Diesen hyalinen Fäden (dem Netz) und diesen flächigen Stücken die grün-gelblich gefärbt sind?


    Hallo Ihr beiden, man kann sagen , daß das Capillitium aus zwei Komponenten besteht, die aber miteinander verknüpft sind, die badhamiaähnlichen Strukturen sind Kalksäulchen, auf Foto 2 die gelbgrünen flächig-granulierten Teile. Die hyalinen Fäden bilden dann das Netz in welches dann die kalkhaltigen Stücke eingebaut sind. Leider ist das ganze sehr leicht zerstörbar wenn man das unters Deckgläschen quetscht. Deshalb sieht man eben meist nur Bruchstücke. Solche empfindlichen Sachen kann man aber auch ohne Deckglas mikroskopieren, man muß dazu die Sporen gut ausblasen damit die Capillitiumstrukturen besser erkennbar sind und dann das Objektiv vorsichtig ranfahren ohne in die Flüssigkeit einzutauchen. Dann kann man noch gut fokussieren um auch die räumliche Struktur zu erkennen.
    LG Ulla

    Hallo Ralf,
    da ist Leocarpus fragilis, das Löwenfrüchtchen. Der wächst gern an allen möglichen Stengeln, Kräutern, Ästchen und Nadeln hoch.
    Schöne Mikroaufnahmen hast Du gemacht. Da erkennt man gut, daß das Capillitium kalkhaltige Strukturen (badhamioide, das sind die genulierten Teile) und auch hyaline Fäden hat. Auch die warzigen Sporen und die Größe sind o.k.
    Verwundern tut mich nur, daß der Myxo jetzt erst erschienen ist, der ist eigentlich eine Sommerart. Aber vielleicht hat ihn die jetzige Witterung nochmals aus irgenwelchen Löchern gelockt.
    LG Ulla

    Hallo Toffel,
    zu Trichia varia: daß m.M. die Capillitiumfäden nur einfach gewickelt sind heißt, man sieht im Mikroskop nur zwei Grate, als würde man ein einzelnes Geschenkband verdrillen. In der Literatur steht dazu: ein-bis zwei Spiralbänder. Im Vergleich dazu haben die anderen Trichia-Arten mehr Spiralbänder, sind dadurch dichter gewickelt. Wenn man das mal gesehen hat weiß man was ich meine und erkennt T. varia recht einfach.
    Ph. leucophaeum: ich wäre auch dafür. Ich sagte schon, daß das nickende Köpfchen Zufall sein kann und die Fruchtkörper für P.nutans eigentlich auch zu kräftig sind.
    LG Ulla

    Hallo beinander,
    also für Pseudoclitocybe obbata halte ich das nicht, sieht eher wie ein Rötling aus (vielleicht E. fuscescens?:rolleyes:), die Lamellen sind ja scheinbar etwas rötlich. P. obbata soll im Nadelwald auf Kalk vorkommen und manchmal nach Bittermandel riechen. Vielleicht hilft Dir das weiter.
    LG Ulla