Beiträge von Mycelio

    Liebe Gluckensammler,


    ich suche für mich und andere Hobbyzüchter Sporen von einer Glucke, finde aber selbst keine. Hat vielleicht jemand Lust, uns weiterzuhelfen?


    Dafür müßte man vor dem Putzen ein paar etwa teelöffelgroße, möglichst saubere Stücke über Nacht auf frisch abgerissene Alufolie legen und mit einer Schüssel abdecken, am besten an einem Ort ohne viel Staub und Luftbewegung, z.B. im Backofen.
    Am nächsten Tag nimmt man dann die Pilzstücke von der Folie (es sollten nun weiße Sporen darunter sein), klappt diese erstmal locker zusammen und läßt das ganze mehrere Stunden trocknen. Danach klappt man die Ränder ein und kann den Sporenabdruck zusammenfalten und eintüten.


    Grüße, Carsten

    Hallo Mackie,


    ich kann dir auch Bilder von jungen Riesenegerlingen zeigen, die haargenau mit deinen Pilzen übereinstimmen. So junge Exemplare sehen sich viel zu ähnlich, um sie nach Bildern zu bestimmen.


    Zu der von dir genannten Art lese ich überall was von einer weinroten Verfärbung im Schnitt, konntest du die denn beobachten? Auf dem zweiten Bild kann ich allenfalls ein Gilben der Huthaut und bräunlichen Madenfraß an der Stielbasis erkennen.


    Leider kann ich nicht mehr zur Klärung beitragen. Ich hoffe, es schltet sich noch jemand ein, der sich damit besser auskennt.


    Gruß, Carsten

    Hallo Christian,


    ja, alle Düngerlinge sollten dunkel marmorierte Lamellen aufweisen. Heudüngerlinge gelten auch nicht wirklich als halluzinogen, die rufen eher Verdauungsstörungen hervor.


    Gruß, Carsten

    Ja, auch mich würden weitere Meinungen interessieren. So richtig typische Riesenchampignons sind es ja alle nicht. Diesen jungen Pilz hatte ich im geschlossenen Zustand in Papier und Plastikfolie gewickelt fast einen Tag bei Zimmertemperatur gelagert, also einerseits windstill und erschütterungsfrei, andererseits bei maximaler Luftfeuchtigkeit. Daher befürchte ich einen 'unnatürlichen' Verlauf incl. Mycelwachstum an der Oberfläche.


    Gruß, Carsten

    Hallo Detlef,


    danke für die Info bzgl. essetei/abruptibulbus!


    Beim vermeintlichen Riesenegerling ist auf Bild 11 die häutige, hängende Manschette des älteren Exemplares zu erkennen. Leider ist das Foto nicht wirklich gut. Der jüngere mit dem unterseits pelzigen, abstehenden Ring war gerade erst dabei aufzuschirmen.


    Gruß, Carsten

    Hallo Walter,


    nicht schlecht, da bist du ja genau rechtzeitig gekommen, um die Prachtexemplare zu ernten. Bei meinen scheine ich irgendwas falsch zu machen, habe nur sehr selten wohlgeformte Exemplare ohne Wucherungen auf dem Hut.


    Gruß, Carsten

    Hallo Ingo,


    beim Anblick der Knolle hatte ich den gleichen Gedanken. Wenn das nich A. abruptibulbus ist, welcher dann?
    Leider konnte ich nicht herausfinden, ob A. silvicola, A. esettei und A. abruptibulbus Synonyme für dieselbe Art sind oder ob sich womöglich viele Arten dahinter verstecken. Tja, bei Champignons kann man sich wohl niemals sicher sein...


    Jedenfalls danke ich dir für deine Einschätzung.


    Gruß, Carsten

    Hallo Ingo,


    danke für die Bestätigung! Freut mich, daß es dir und hoffentlich auch anderen gefällt!
    Mit 'avernensis' hast du mich kurz verwirrt, ich denke, du wolltest A. arvensis schreiben und Peziza ließ grüßen.
    Der helle A. augustus ließ mich zuerst an A. macrosporus denken. Da alle drei dem selben Mycel entwachsen sind und ein intensives Marzipanaroma aufweisen sollte es aber passen. Die morphologischen Unterschiede durch Licht, Feuchtigkeit und Temperatur sollte man nicht unterschätzen. Kenne das gut aus der Pilzzucht. Ich werden in den nächsten Tagen einen gesonderten Thread zu diesem Thema starten und noch ein paar Beispiele zeigen.
    So, jetzt bin ich mal gespannt, ob der dritte Champignon auf Zustimmung stößt. Die Bilder 16 und 18 - 23 erscheinen jetzt wieder, jedenfalls bei mir. Es gab da wohl Serverprobleme bei Imageshack.


    Grüße, Carsten

    Liebe Champignonfreunde,


    ich habe mir diesen Sommer mal die Champignonarten in einem nahegelegenen Park angeschaut. Neben Stadtchampignons und Karbolegerlingen fand ich die folgenden drei gilbenden Arten. Jetzt würde mich mal interessieren, ob ihr meiner Benennung zustimmen würdet. Schon klar, daß man die nicht nach Fotos genau bestimmen kann. Es geht mir nur darum, ob ich mit meinen Arbeitsnamen einigermaßen richtig liege.


    Los geht's:


    Der erste:
    In einem Eibengebüsch unter einer Linde, wo auch Safranschirmlinge wuchsen, stieß ich auf eine stämmige Art mit ganz leichtem Mandelgeruch. Ich halte sie für Anischampignons, Agaricus arvensis, bzw. eine der Doppelgängerarten. Später fand ich sie noch an weiteren Stellen, nicht nur unter Nadelbäumen. Hier die Fotos vom ersten Standort:
    100829champi11bueschel.jpg
    1.


    100829champi09statur.jpg
    2.


    100829champi10oberflaec.jpg
    3. Der untere Teil des Rings erinnert an ein Zahnrad.


    100829champi08verfaerbu.jpg
    4. Abends angekratzt, morgens geknipst.


    100824champi4.jpg
    5. Gilben an der Huthaut, keine Verfärbung nach Aufreißen.


    100915champi12gruppe2.jpg
    6.


    100915champi12gruppe1.jpg
    7.


    100915champi12gruppe3.jpg
    8. Die hinteren sind etwas älter und haben Sporen auf den Hüten.


    100824champi3.jpg
    9. Besonders fette Einzelexemplare.


    100826champi7.jpg
    10. Methusalem



    Der zweite:


    Soweit, sogut...
    dann kam der Hammer. In einem Stechpalmengebüsch, neben Filzröhrlingen und Kartoffelbovisten stand dann eines Tages der hier:
    100826champimitschuppen.jpg
    11. Und er roch sogar noch lecker nach Marzipan, also wohl ein Riesenchampignon, Agaricus augustus. Durch den dunklen Standort waren die Hutschuppen hell geblieben. Leider wurde der Pilz nur noch von der Außenhaut zusammengehalten. Vor ein paar Tagen kamen dann nochmal zwei:
    100921aadunkel.jpg
    12. Ein sonnengebräunter


    100921aahell.jpg
    13. und ein blasser


    100922aahell1.jpg
    14. Am nächsten Morgen hatte sich der Hut geöffnet.


    100922aahell2.jpg
    15.


    100922aahell3.jpg
    16. Sehr feinschuppig, fast schon pelzig.


    100922aahell4.jpg
    17. Nach dem Öffnen recht helle Lamellen.



    Der dritte:


    Dann stieß ich auf einen weiteren interessanten, der unter einem mir unbekannten Nadelbaum (wahrscheinlich Zeder) wächst. Die Pilze gilben ebenfalls und riechen und schmecken süßlich nach Marzipan, kommen also irgendwo aus der Ecke vom Dünnfleischigen bzw. Schiefknolligen Anisegerling, Agaricus essettei, A. silvicola oder A. abruptibulbus. Die Pilze sind zwar groß, aber schmächtiger als die beiden vorigen. Sie kämpfen sich durch eine dicke Nadelschicht, haben zuerst glockige, fast eiförmige Hüte, die sich dann flach ausbreiten.
    20100915ashut.jpg
    18. Noch geschlossener Hut.


    20100915asstiel.jpg
    19. Langer, dünner Stiel mit feinen Schuppen


    20100916asknolle.jpg
    20. und flacher Knolle.


    20100916aslamellen.jpg
    21. Auch hier sind die Lamellen nach dem Öffnen noch ziemlich hell. Den Ring hatte ich für den Sporenabdruck entfernt.


    20100921aspilze.jpg
    22. Ältere Exemplare. Bei dem oberen ist der Ring nicht so riesig, wie es auf den ersten Blick wirkt. Es wächst noch ein weiterer Pilz dahinter.


    20100921ashut.jpg
    23.


    Nur dumm, daß die ganzen gilbenden Champignonarten so irrsinnig viel Cadmium aufnehmen und in den Fruchtkörpern anreichern.



    Grüße, Carsten

    Hallo,


    der Vollständigkeit halber nochmal ein Bild vom doppelten Ring des Stadtchampignons:
    20101002abitring.jpg
    Auch rötendes Hutfleisch konnte ich beobachten, etwa eine Viertelstunde nach dem Anschneiden.


    Gruß, Carsten

    Octopus, schneide doch mal den größten Hut ab, lege ihn auf Alufolie, stülpe eine Tasse drüber und schau nach einigen Stunden, ob die Sporen weiß sind. So wie die Hüte bei dir aussehen, müßte es eigentlich so sein, aber sicher ist sicher.
    Bei meinen hatte es kurz vorher geregnet, daher waren alle Sporen von den Hüten gewaschen worden.


    Gruß, Carsten

    Hallo Octopus,


    die sind ganz sicher noch nicht ausgewachsen. Die Stiele wären noch höher gewachsen und die Hüte breiter geworden. Sporen scheinen sie aber schon fleißig abzuwerfen. Vergleiche doch mal mit Lyophyllum decastes bzw. Lyophyllum loricatum.


    Gruß, Carsten


    PS: Pilzmandl war mal wieder schneller. :)

    Na dann drücke ich dir die Daumen, daß du Gluckensporen bekommst. Aber die Gluckenzucht ist alles andere als einfach. Übe besser erstmal mit einfachen Pilzen, wie Austernseitlingen. Die aus dem Laden wären die bessere Wahl, da sie einfacher fruchten als wilde. Wenn du dir jetzt nur Pilze raussuchst, die selbst erfahrene Züchter nicht hinbekommen, wirst du die ganze Sache bald frustriert aufgeben.


    Bei dem Artikel hast du wohl das Datum übersehen.


    Gruß, Carsten


    PS: Bei mrca findest du unter Pilzgarten->Dübelbrut zwei Arten von Leuchtpilzen.

    Hallo Holger,


    danke für die info, ich muß mir den Fundort erst noch genauer anschauen, erinnere mich nur an einen schmalen Grasstreifen mit ein paar Laubbäumen und Gebüsch dahinter. Schneebeere ist sicher auch dabei.


    Gruß, Carsten

    Hallo Holger,


    hm, mit dem Röten ist es beim Stadtchampignon so ne Sache. Der verfärbt sich ganz sicher braunrot, aber es kann einige Stunden dauern, bis man was sieht. Genauso beim Zuchtchampignon, da kann man das Alter der Supermarktpilze ganz gut an der Farbe der Schnittflächen erkennen. Manchmal liegen da aber auch Stadtchampignons in den Regalen.


    Der Zuchtchampignon kommt auch wild vor. Schau einfach demnächst mal, ob du an deinen zwei Ringe siehst. Dann sind es Stadtchampignons.


    Natürlich ist der Ring anfangs eine Haut, die vom Hutrand zum Stiel geht. Beim Stadtchampignon ist da aber noch eine zweite, die etwas weiter unten am Stiel klebt.


    Bei dem von Alex hätte ich zuerst an einen Schafchampignon gedacht, kenne mich aber mit Champignons auf der Wiese nicht aus. Wahrscheinlich wars eh ein Karbolegerling, welchen ich auch nicht auf einer Pferdewiese erwartet hätte.


    Gruß, Carsten

    Ich danke euch beiden für eure Vorschläge und Einschätzungen. L. loricatum hatte ich wegen der dunken Hüte schon auf meiner Liste, L. fumosum noch nicht.


    Habe zwischendurch einige Beschreibungen verglichen, mir die Pilze nochmal angeschaut, sowie Geruch und Geschmack getestet. Dabei konnte ich nichts knorpeliges, scharfes oder säuerliches feststellen. Daher sehe ich mal L. decastes als am wahrscheinlichsten an. L. loricatum und L. fumosum kann ich natürlich nicht komplett ausschließen, denn Geruch und Geschmack sind ja oft verschieden stark ausgeprägt und manch einer kann manches nicht wahrnehmen.


    Da ich das Wachstum nicht verfolgen konnte, kann ich auch zum schnellen Aufschirmen nichts sagen, bloß daß sie scheinbar spät aufschirmen, nachdem der Stiel seine endgültige Länge erreicht hat.


    Grüße, Carsten

    Danke Ingo, dann paßt der Geruch ja einigermaßen. Hatte schon befürchtet, daß er nicht zur Gattung der Raslinge gehört. Hinter Lyophyllum decastes verstecken sich ja sowieso mehrere Arten. Evtl. ist auch noch der gepanzerte Rasling möglich. Werde diesbezüglich nochmal recherchieren und dann Zuchtversuche starten. In Asien zieht man den wohl auf Sägespänen und Dung, mal testen...


    Daggi
    Hat mich genauso gewundert, als ich in einer Rißpilzbeschreibung zum erstenmal von spermatischen Gerüchen las.


    Grüße, Carsten