Bestimmungshilfe

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 9.565 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Hallo Jens


    8|:rolleyes:8|


    Schöne Bilder eines vermutlich etwas atypisch gewachsenen Baumpilzes


    Beim Versuch so etwas zu bestimmen kann mann sich eigentlich nur furchtbar blamieren. Ich probier es dennoch einmal:


    Baumpilz, Porenpilz,stiellos Substrat Buche
    Unterseite weiß, leicht ins cremefarbene gehend eventuell mit leichte Stich ins wiolette ?, runde Poren,klare farblose Guttationströpfen.
    Oberseite Farbspektrum von hellgelb cremefarben orange braun graubraun sieht irgendwie glänzend und an manchen Stellen lackartig aus. Vorderkante weiß wulstig.
    Das 'weich' lese ich mal als elastich, schaumstoffartig.


    Wenn ich jetzt kurz die Bilder ausblende und nur den Text betrachte kommt mir:


    Fomitopsis pinicola der rotrandige Baumschwamm oder Fichtenporling ?


    in den Sinn.
    Vielleicht ist der Pilz an einer Stelle die du gelegentlich nochmal aufsuchen kannst um die weitere Entwicklung zu sehen.


    Grüße
    Gerald

  • Hallo Gerald, hallo Jens!


    Also dieses Mal habe ich echt abgewartet, bis sich jemand zu diesem Beitrag meldet und ich bin sehr froh, dass Gerald der erste war, der meine eigene Vermutung so heldenhaft in Worte gepackt hat :D !


    Schon beim ersten Hinschauen war ich mir (sehr) sicher, dass es sich um den Rotrandigen Baumschwamm (F. pinicola) handelt, selbst die glänzende, lackartige Oberfläche ist ganz klar zu erkennen, die Guttationstropfen sind ebenso schon (fast) als sicheres Indiz zu betrachten.


    Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass das Substrat bewegt wurde, denn im Normalfall richtet der Rotrandige seine Poren waagrecht zur Erdoberfläche aus.


    Hier ein Foto mit ähnlicher Farbkombination eines jungen FK's von F. pinicola an Laubbaum (Aufnahme-Monat: Dezember):



    Was natürlich vollkommen irritierend ist, das ist das Bestimmungsmerkmal "weich": für Fomitopsis pinicola absolut unpassend! Ich habe daher noch die Gattung Inonotus in Betracht gezogen, wüßte aber überhaupt nicht, welche Art ich dabei genauer in Erwägung ziehen könnte.


    Vorteilhaft wäre der "Brutzeltest" ---> beim Hinhalten eines Feuerzeuges oder eines Streichholzes an die Oberfläche von F. pinicola "schmilzt" dieselbige.


    Ebenso aufschlußreich wäre eine Ansicht des Fleisches im Schnitt, deren Farbgebung vielleicht für die eine oder andere Überraschung sorgen könnte, sowie eine "Geruchsprobe": beim Rotrandigen heißt diese auch "Windeltest", weil seine ausströmenden säuerlichen Düfte manchmal an den Inhalt einer feuchten Windel erinnern (sofern man das überhaupt beurteilen kann...:D)!


    Grüße Euch herzlich, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy, Hallo Jens !


    Fredy


    Danke für deine zusätzlichen Unterscheidungskriterien.
    Da hat Jens aber Glück gehabt überhaupt eine Information zu erhalten - Ich habe mich gewundert, daß von deiner Seite nichts kam und hätte mich beinahe auch mit meinen Gedanken zurückgehalten. ;)
    Bis ich zur Qualität deiner Postings komme wird es allerdings noch einige Zeit dauern (aber ich übe).


    @Jens


    Der Auftrag ist klar: Mit einem Feuerzeug, frisch gereinigtem Sensorikum (Riechorgan) und einem geeigneten Vergleichsobjekt darft Du dich am Sonntag an die Vervollständiging der Bestimmung machen :D


    In diesem Sinne
    Gerald

  • Hallo Gerald,


    Zitat

    ...Da hat Jens aber Glück gehabt überhaupt eine Information zu erhalten...


    und das nicht nur aus dem Grunde, dass man den gezeigten Pilz nicht essen kann, sondern weil alle am Diskutieren sind, ob Russen auch Menschen sind...



    Wir sind im Moment quasi alleine hier... :D


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Ð’Ñ‹ не одиноки :) главный конÑтебль был вÑе еще в обÑлуживании, Muahaahha!

  • Hallo Mikhael,


    wäre ja auch zu schön, um im Internet mal alleine sein zu können!


    Добрый вечер! Fredy

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  • ÑпаÑибо, очень уÑпокаивающий!
    трудный запиÑывать, без руÑÑкий клавиатурами


    ;)

  • Hoi Daggi!


    Ist doch easy, auch ohne entsprechende Tastatur: einfach aufschreiben, knipsen, einscannen und als Anlage hochladen...


    So, jetzt ist aber genug! Wir sind hier schließlich nicht in der Abteilung "Offtopic" :D !


    Fredy

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  • arabisch kann ich nicht...russisch ist leichter, hab 3 jahre in moskau gelebt!
    danke fredy für den tip *grmpf*

  • Hallo, werde eure Tipps und Aufgabenstellungen versuchen am Wochenende zu erledigen, um eure vermutungen zu bestätigen.


    ferdy, den Stamm habe ich nicht bewegt, habe nur von unten fotografiert.


    Gruß Jens

    Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!

  • Hallo Jens,


    ich habe ja nicht behauptet, dass Du den Ast bewegt hast: manchmal fallen die toten Äste vom Stamm ab oder ein Rehlein stolpert darüber! Vielleicht war auch vor Dir schon jemand wie ich dort und hat sich den Ast so zurechtgelegt, dass man sich nicht im Erdboden eingraben muß, um ein Foto der Unterseite zu machen...:D


    Aber mal im Ernst: dieser Fruchtkörper hat's wirklich in sich! Auch wenn es "nur" ein Rotrandiger wäre, so wäre er dennoch etwas besonderes!


    Grüße Dich, Fredy

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    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo Jens,


    • Die gezeigten farblichen Aspekte (orange-weiß) sind in dieser Art nicht unbedingt in jedem Bestimmungsbuch zu finden (meist werden ältere Exemplare gezeigt, welche die typischen dunkleren Rottöne aufweisen ---> Rotrandiger Baumschwamm).
    • Der Fruchtkörper besitzt eine eher untypische Form (am Substrat herab orientiert und nicht abstehend)
    • Die Porenschicht ist nicht waagrecht ausgerichtet
    • Der Fruchtkörper wird von Dir als "weich" beschrieben
    • Das Substrat ist (eher ungewöhnlich, wenngleich auch häufig) Laubholz


    Gruß, Fredy

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  • Fredy, danke für deine Aufklärung, am Wochenende sind wir schlauer wenn ich da war, ich werde ihn mitnehmen, dann kann ich die Angelegenheit von Zu Hause überwachen.


    Gruß jens

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  • Guten Morgen Jens,


    also wegen mir mußt Du den Pilz nicht extra abmontieren (ich bin diesbezüglich eher etwas naturverbunden-respektbehaftet oder auch "weicheiig"...:D). Zur Bestimmung würde es schon genügen, wenn Du kurz ein Streichholz an die Oberfläche hältst, um zu schauen, ob diese schmilzt ---> Brutzeltest. Wenn nichts passiert, haben wir ein "Problem", ansonsten dürfte es sich mit allergrößter Sicherheit um Fomitopsis pinicola handeln.


    Grüße Dich, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Jens,


    da fehlen ein paar weitergehende Angaben wie Angaben zur Größe, zur Beschaffenheit der Hutoberfläche (eher trocken oder eher gelatinös), zu (evt. vorhandenen) Stielen oder Andeutungen davon,deren Farbe und wichtig: das Substrat! Ich denke zwar, dass es sich um einen Kiefern-Stumpf handeln könnte, aber sicher ist das nicht.


    Mein Tipp: Richtung "Crepidotus". Ein "populärer" Vertreter an Nadelholz wäre das


    Geriefte Stummelfüßchen (Crepidotus autochthonus, vorm. Crepidotus applanatus),


    aber Achtung:


    Es gibt ca. 15 verschiedene Arten der Stummelfüßchen, die Experten vertrauen bei einer Bestimmung nur ihrem Mikroskop!


    Gruß, Fredy

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  • Hallo Fredy, mit deinem Kiefernstumpf hast du natürlich Recht, zu den Pilzen. Also die Größe von 4-15 cm, Oberfläche glatt und trocken. Der Pilz ist relativ weich, ich möchte sagen sehr zerbrechlich.
    ich hoffe die Angaben helfen Dir weiter Fredy.


    Gruß jens

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  • Hallo Jens,


    dies würde meine Vermutung bestätigen (also "Crepidotus" mit trockener Huthaut), die "15 cm" nehme ich Dir allerdings nicht ab, das wäre schon recht "monstermäßig" :D !


    Gruß, Fredy

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