Karbol-/Anisegerling ohne spezifischen Geruch?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 7.535 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • Hallo Pilzgemeinde,


    ein Forums-Neuling sucht Rat:


    Bei mir auf der Wiese stehen in mehreren Ringen diese Pilze:


    bis ca. 15 cm hoch, Hutdurchmesser 16 cm max., Stiel an der Basis knollig verdickt mit Ring und Lamellen weiß bis ins mittlere Alter.
    Der Hut fühlt sich auch bei feuchtem Wetter nicht schmierig, eher trocken an.


    Was ich mich frage:


    Teilweise passt die Beschreibung auf im Betreff genannte, der charakteristische Geruch fehlt aber völlig, sie riechen nach "Pilz". Auch sind die Beschreibungen teilweise widersprüchlich, was die Lamellenfarbe angeht.


    Bäume in der Nähe:


    In ca. 10m Entfernung eine Kastanie und eine Eiche, am anderen Ende stehen Ulmen in ca. 5m. Es sind aber auch welche mitten auf der Wiese, die ist so ca. 150x150m im Format.


    Gerne gebe ich noch weitere Infos, vielleicht hat aber schon jemand einen Tipp. Sorry für die vielleicht zu spärlichen Angaben, ich übe noch.


    Viele Grüße
    D-Bugger




  • Hallo,
    die Gattung heißt Leucoagaricus, dein Fund sieht sehr nach L. leucothites aus. Bei einem reifen Champignon sind die Lamellen dunkelbraun, nie rosa (das sieht man bei Champignons nur, wenn sie jung sind)
    Grüße
    hübchen


  • Hallo,
    die Gattung heißt Leucoagaricus, dein Fund sieht sehr nach L. leucothites aus. Bei einem reifen Champignon sind die Lamellen dunkelbraun, nie rosa (das sieht man bei Champignons nur, wenn sie jung sind)
    Grüße
    hübchen


    Hallo,


    vielen Dank für die schnelle Antwort! Jetzt weiss ich auf jeden Fall, warum ich in meiner recht ausdauernden Recherche nix gefunden habe , da meine Annahme, einen nahen Champignonverwandten vor mir zu haben, mich auf die falsche Fährte geführt hatte.


    Da der Pilz wohl kulinarisch weniger interessant sein soll und zudem noch eher selten (auch da widersprechen sich die Quellen...) werde ich ihn stehen lassen und mich seines Anblicks erfreuen. Der wächst wirklich in rauen Mengen dort, ich würde mal annehmen, dass ich auf dem Stück Wiese täglich einen kleinen Waschkorb spriessen habe.


    Viele Grüsse, es dankt
    der D-Bugger

  • bei einem Anisegerling riecht man es eindeutig hab leztens auch 2 esxemplare gefunden einer recht groß Hutdurchmesser an die 14cm Lammellen waren schon recht schwarz daneben ein junger der Hut noch geschlossen am Stiel.


    Beim Großen leichter Anisgeruch, Hut durchgeschnitten und an der Schnittstelle gerochen und schon war das ganze intensiever. dann den geschlossenen halbiert schon aus 20cm Entfernung kam mir der sehr extrem intensive Anisgeruch entgegen.


    ist wirklich unverwechselbar der Geruch


    Trotzaledem können ältere Anisegerlinge schnell ihren Geruch verlieren daher immer den Pilz ganz aus dem Boden hebeln und die Knolle begutachten bei meinem Fund standen gute 3 meter dahinter ein Trio gelbe oder weiße Knollenblätterpilze also vorsicht.


    an dieser Stelle eine Frage an die fortgeschrittenen und Experten:


    Habe einen Knollenblätterpilz wie oben beschrieben neben den großen Anisegerling gelegt und Beide begutachtet. Klar ist der Anisegerling eindeutig am Geruch zu unterscheiden zudem auch an der Knolle dennhoch habe ich festgestellt dass der Knollenblätterpilz schneeweiße Lamellen hat.
    Mich würde jetz interessieren ob die Lammellen beim Knollenblätterpilz schneeweiß bleiben oder ob sich diese im Alter verfärben ???


    lieben Gruß


  • ich hab die Pilze in allen Stadien ihrer Entwicklung, geschnitten und gebrochen, beschnuppert, die riechen immer nur nach Pilz. Anis kenn ich, hab ich im Garten und als Gewürz. Karbol riecht glaub ich so, wie das üble Zeug, mit dem manch einer seinen Zaun "schützt".
    Das war es geruchsmässig jedenfalls nicht,


    Die Frage, ob sich Knollenblätterpilze verfärben kann ich nicht beantworten, ich hab bisher nicht draufgedrückt. Der Grüne, den ich am Sonntag fand (nicht von mir rausgeruppt) zeigte keine Anzeichen von Verfärbung. Ich glaube aber, dass die eindeutig sehr stark verdickte Basis schon ein gutes Unterscheidungsmerkmal ist ->



    Der Weiße ist auch so verdickt, daher ja auch der Name. Keiner der Leucoagaricus, die ich fand, war auch nur annähernd so stark verdickt.[hr]


    an dieser Stelle eine Frage an die fortgeschrittenen und Experten:


    Habe einen Knollenblätterpilz wie oben beschrieben neben den großen Anisegerling gelegt und Beide begutachtet. Klar ist der Anisegerling eindeutig am Geruch zu unterscheiden zudem auch an der Knolle dennhoch habe ich festgestellt dass der Knollenblätterpilz schneeweiße Lamellen hat.
    Mich würde jetz interessieren ob die Lammellen beim Knollenblätterpilz schneeweiß bleiben oder ob sich diese im Alter verfärben ???


    lieben Gruß


    Sorry Georg


    hab im Übereifer den Kern deiner Frage überlesen und freue mich auf die Antworten der echten Experten


    Liebe Grüsse vom
    D-Bugger

  • @ D-Bugger


    Wenn du den Anisegerling in allen Stadien gebrochen und beschnuppert hast und keinen Anisgeruch feststellen konntest dann können es keine Anisegerlinge sein denn selbst meine Freundin die keine Ahnung von Pilzen hat hab ich riechen lassen ohne das ich sagte was das ist und sie sagte "ein Pilz der nach Anis riecht sowas gibts"


    Ein Anisegerling vor allem im Jungstadium wo der Hut noch am Stiel angewachsen ist durchgeschnitten und riechen ist unverwechselbar.


    lieben Gruß


    Mit der Frage zum Knollenblätterpilz das war nicht auf verfärbung beim berühren bezigen sondern auf die Stadien des Pilzes ob die Lamellen beim altern des Pilzes reinweiß bleiben oder sich altersbedingt verfärben wie z.b. vergleichsweise junge champignons rosa Lammellen haben und ältre braune bis schwarze.


    Im übrigen hab ich den Knollenblätterpilz nicht einfach so reusgeruppt sondern ihn dem Waldboden entnommen um meiner Freundin und meiner Tochter die Unterschiede zwischen Champignons und Knollenblätterpilz anhand von Sehen und Verstehen aufzuzeigen ;)


    Die verdickte Basis das ist eine Aussage die man so ganz schnell vergessen sollte vor allem beim Unterscheiden von Champignons und Knollenblätterpilzen.
    Ein Champignon oder Egerling hat eine verdickte Basis am Stielanfang im Boden, Ein Knollenblätterpilz eine Blättrige Knolle bei manchen könnte man fast meinen dass sie aus einer art Kugel Herauswachsen das ist also eindeutig keine verdickte Basis vorsicht beim Unterscheiden der Knolle / verdickter Basis.
    Wer den Unterschied nicht kennt solls sich von einem erfahrenen Pilzsammler zeigen lassen oder die Finger davon lassen so eine Verwechslung kann extrem böse Enden und sogar zum Tode führen.


    Im übrigen habe ich den Hut vom Anisegerling und dem vom Gelben Knollenblätterpilz abgeschnitten und nebeneinander gelegt beide sahen von oben betrachtet 100% identisch aus.

  • Hallo zusammen,


    ihr redet von Agaricus arvensis, oder? Ich finde hier öfter welche in einem nahegelegenen Park, die überhaupt nicht nach Anis riechen, manche höchstens ganz leicht nach Mandeln.
    Auch die dortigen, zahlreichen Karbolegerlinge weigern sich, nach Karbol zu riechen.


    Grüße, Carsten

  • Hallo Carsten,



    ihr redet von Agaricus arvensis, oder? Ich finde hier öfter welche in einem nahegelegenen Park, die überhaupt nicht nach Anis riechen, manche höchstens ganz leicht nach Mandeln.
    Auch die dortigen, zahlreichen Karbolegerlinge weigern sich, nach Karbol zu riechen.


    :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Danke
    Gerd