Corticifraga fuckelii oder doch Peltigera lepidophora

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  • Hallo,

    mittlerweile ist das für mich der 2. Fund von C.fuckelii, einen flechtenbewohnenden Ascomyceten welcher vorwiegend

    die kleineren Peltigeraarten befällt und durch sein Erscheinungsbild schon an Peltigera lepidiphora denken läßt.

    Es wäre einfach ,würde man auf der Wirtsflechte Flächensorale finden. Bei meinen Exemplaren weit und breit nichts davon.

    Also als nächster Schritt: Suche nach Sporen und Ascoschläuche.

    Erst das 5. Präparat brachte verwertbare Ergebnisse - Sporen typisch für C.fuckelii und eine Menge an Ascoschläuche.


    C.fuckelii entwickelt sich unter der Oberfläche der Wirts-Peltigera, wobei sich Knubbel bilden welche bei Reife

    aufbrechen und erhabene Krater hinterlassen. Diese Gebilde sind fest mit der Oberfläche der Peltigera verwachsen

    und lassen sich NICHT mit einer Präpariernadel ablösen.


    Peltigera lepidiphora hingegen bildet auf ihrer Oberfläche Schuppen( niederliegende schildförmige Insidien),

    welche ,da nur locker verwachsen,sich leicht ablösen lassen.


    Spannend wird die Sache aber, sollte eine P.lepidophora mit C. fuckelii infiziert sein !

    Es gibt Nichts was es nicht gibt.


    LG

    Ernst



  • Hallo Ernst,


    also der Cortifraga-Befall ist klar, du hast Apothecien und die Sporen nachgewiesen.

    Aber um welche Peltigera es sich jetzt handelt, ist schwieriger zu beantworten : Ich persönlich kann auf deinen Fotos keine Isidien oder Phyllidien erkennen. Der Thallus ist schon stark beschädigt.


    Du solltest an Besten in der unmittelbaren Umgebung deines Fundes nach gesunden, unbefallenen Flechten Ausschau halten. Damit war die Bestimmung erheblich leichter.


    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    danke wie immer für deine Antwort.

    Die befallenen Thalli wachsen an den Lobenrändern munter weiter,

    Apothecien bzw. Ansätze dazu sind nicht zu finden.

    C.fuckelii führt nicht zum Absterben der gesamten Flechte und

    beide Fundstellen hatten bereits im Frühjahr 2025 diesen Befall.

    Die in unmittelbaren Nähe ( 10 m Umkreis )wachsende Peltigera Arten (membranacea,neckeri,rufescens,ponojensis )sind nicht infiziert.


    Aufgrund der Größe der mit C.fuckelii infizierten Peltigera

    ( Loben um 0,5 cm Dm. muschelförmig ) und der

    Rhizinendichte/form. tippe ich auf didactyla.


    Eine Probe davon wächst z.Zt. bei mir im Garten auf Moos gebettet

    munter weiter. Mal sehen ob sie uns noch überraschen wird.


    LG

    Ernst