Sclerophora peronella

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 179 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kruenta.

  • Hallo allerseits,


    in einem ehemaligen Gutspark auf Borke von Eschen wächst eine weißlich Stecknadelflechte. Zumeist vermischt mit anderen Stecknadeln wie Ch. chlorella, Ch. brachypoda u.a.

    hier deutlich erkennbar mit dunklem Stiel

    hier mit weißem Stiel

    Vereinzelt auch auf Pappel

    Beleg mit Ch. brachypoda bunt vermischt

    Sporen nicht pigmentiert 2,5-4 µm

    Hier mikroskopiert mit beiden Arten nebeneinander: Scl. peronella (heller Stiel, größer, Kopf fast weg) und Ch. brachypoda (zwei kleinere Exemplare mit dunklem Stiel)

    Inwieweit die Varianten mit hellem und dunklem Stiel zusammengehören erschließt sich mir noch nicht. Sicher ist nur, dass in dem Mix auch Scl. peronella dabei ist, die nach der Karte (https://www.gbif.org/species/2610322) weiter nördlich ziemlich verbreitet ist.



    Dann gab es noch eine bläuliche Stecknadel, sehr stämmig mit braunem Kopf.

    in jung auch ganz in Blau

    runde braune Sporen


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd,


    erstaunlich, was du alles an Stecknadeln aus der Borke herauszauberst.


    Ebenso erstaunlich, wie viele unterschiedliche Stecknadelflechtenarten im gleichen Lebensraum nebeneinander coexisitieren.

    Gibt es da womöglich eine Sukzession?


    LG, Martin

  • Hallo Martin, naja, das war das erste Mal, dass ich an Esche Stecknadeln gefunden habe. Wobei die hier in dem Park auch ein sehr starkes Relief in der Borke aufwiesen. Solche waren mir bisher nicht untergekommen. Sukzession liegt da sicher vor, zum Teil war das in Borkenrillen auch deutlich zu sehen, weiter nach außen Ch. brachypoda und tiefer in der Kerbe die weißen. Wobei ich nun fast vermute, dass die weißen Stecknadeln mit verschiedenfarbigen Stielen auch verschiedene Arten sind, zusätzlich noch Scl. pallida - die war in den Proben aber nicht dabei. Wenn die Borke wächst und die Kerben tiefer werden, verändern sich die Bedingungen, sodass normale Flechten da nicht mehr mit klarkommen und Nischen - im warsten Sinne des Wortes - für die Spezialisten entstehen, die pioniermäßig solche Nischen aber zügig besiedeln müssen.


    LG, Bernd

  • Man muss natürlich auch noch beachten, dass die jung gelbe Art Ch. brachypoda im Alter nicht (unbedingt) braun wird, sondern (zwischendurch) noch eine fast weiße, beigefarbene Stufe durchmacht, wie hier in dem Reinbestand der Art am Hof - das macht die Sache makroskopisch nicht eben einfacher.

    LG, Bernd