Russulaceaen dieser Woche - Teil 2

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  • Hallo,


    noch habe ich mein Russula-Pulver nicht verschossen. Wer mag, darf sich gerne meine weiteren Erstfunde anschauen.

    In besagtem Parkt geht es weiter:


    #1 Geranientäubling/Pelargonientäubling Russula pelargonia agg. - Graulila in der Mitte grünlich mit starken Geruch nach Geranien. Geschmack ist mäßig scharf. DIe Guajak-Reaktion positiv, aber zögerlich (+ bis ++). Von dem häufigeren Russula violacea agg. durch die deutlich retikuliert-zebrierten Sporen und die schwächere Guajak-Reaktion zu unterscheiden. Russula clariana hätte abweichende Haarstrukturen. Hinter Russula pelargonia steckt l. Felix wohl auch noch eine zweite Art.






    #2 Duftender Zwergtäubling Russula odorata - Klein, rosahütig, mild und mit starken Geruch nach Obst(kompott) aber ohne die etwas unangenehme fellea-Komponente. Das tiefgelbe Sporenpulver (IVc) und das gilben beseitig letzte Zweifel.




    #3 Scharfer Kupfertäubling Russula cuprea agg. - Bereits in Teil I behandelt, aber hier noch mal kurz ein Bild wo wahrscheinlich zwei Arten des Aggregats zu sehen sind. Der linke, dunkelhütige reagiert sehr stark mit Guajak (+++) im Gegensatz zu dem ursprünglichen Fund (oben & rechts), die negativ (0) sind. Das Sporenpulver und die mikroskopische Landschaft sind jedoch identisch.




    Weiter geht's mit Nadelwald-Täublingen.


    #4 Brauner Ledertäubling Russula integra - Hier sehr hell, gelbbraun gefärbt. Milde, große und feste Art mit ebenso tiefgelben Sporenpulver wie #2 (IVc).






    Sporen ziemlich unterschiedlich in Größe und Ornamenthöhe aber isoliert ornamentiert.




    Die Huthaut ist komplizert. Neben zugespitzt auslaufenden Haaren, gibt des Dermatozystiden UND inkrustierte Primoridalhyphen. Da ist eine der wenigen Ausnahmen bei den Täublingen, bei der beide vorkommen. Die Zystiden sind zusätzlich inkrustiert. Leider sind mir auch nach mehreren Anläufen keine sonderlich guten Mikrobilder gelungen.






    #5 Violetter Reiftäubling Russula azurea - Ein lang ersehnter Fund! Von oben erst für R.turci gehalten, aber durch die milchweißen Lamellen, fehlenden Jodoformgeruch und die schorfig erscheinende Huthaut vor Ort bereits zu erkennen. Was nirgends steht: Die Huthaut ist bei feuchtem Wetter schleimig! Zur Kontrolle Sporenpulverfarbe bestimmt - Weiß Ia.



    Mikroskopisch kopfige Haarenden und zahlreiche, stark inkrustierte Primordialhyphen, typisch für die Amethystinae.


    .


    Eigentlich kann man sich die Karbolfuchsinfärbung sparen, denn man sieht die starken Inkrustationen bereits deutlich in Kongorot, aber was solls:




    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Thiemo,


    so wie es aussieht brauchst Du wegen Täublingen wirklich nicht zu mir zu kommen. Da gibt es bei dir genügend. R. integra habe ich so hell gefärbt noch nie gesehen.


    Danke fürs Zeigen.


    VG Jörg