4 Grad Süd (10,11: Staub und Rost)

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.326 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,


    in meiner Tropenpilz-Sammlung (Mahé, Seychellen) kommen auch diese beiden als "Altlast" vor.


    Pilz 10:
    Auf einer Rasenfläche (Gräser anderer Art als bei uns, breiter, trockenresistenter), Untergrund Granit und sandige Erde, befanden sich diese alten, reifen Stäublinge.
    Die Fruchtkörper wuchsen teilweise gedrängt, teilweise einzeln, sie waren größer als zum Beispiel die vom Birnenstäubling, ich schätze bis zu 4 cm breit und 3 cm hoch.
    Ob die Außenhülle mal stachelig war, ließ sich nicht mehr eindeutig feststellen, man sah noch Warzen, an anderen Stellen jedoch eine fast völlig glatte Oberfläche mit kleinen Dellen.
    Die Farbe war hell, aber teilweise auch bräunlich. Die alten Fruchtkörper waren von der Form abgeflacht, mit deutlichem Stielteil und Wurzeln, die Scheitelöffnung relativ klein.


    Bei bräunlichen Stäublingen mit solcher Oberfläche (ohne Stacheln, mit Warzen, glatt werdend) auf trockenem sandigen Rasen blieb ich erst bei Lycoperdon lividum hängen.
    Die Verbreitung scheint aber ausschließlich europäisch zu sein.


    Lycoperdon lividum
    http://www.funghiitaliani.it/?showtopic=25121
    http://www.123pilze.de/DreamHC/Download/GrauerStaeubling.htm
    http://www.mycobank.org/BioloM…0063&Rec=37108&Fields=All



    Lycoperdon/ Vascellum pratense
    jedoch scheint eine weltweite Verbreitung zu haben, allerdings NICHT in tieferen tropischen Lagen (ist 50 m Höhe noch "lowland", keine Ahnung)
    http://de.mycobank.org/BioloMI…0063&Rec=37080&Fields=All (nearly cosmopolitan, absent in lowland tropics)
    Falls es diese Art ist, müsste man davon aussgehen, dass mal Stacheln da waren.
    Die innere Trennhaut habe ich natürlich nicht gesucht, ansonsten kommt mir der Pilz von allen Beschreibungen am passendsten vor.


    Sehr ähnlich soll diese Art sein, die in Amerika vorkommt - und angebl. oft fälschlich als Lycoperdon pratense bezeichnet wurde. Das Diaphragma soll weniger ausgeprägt sein, allerdings soll die Scheitelöffnung typischerweise riesengroß sein.
    Vascellum/ Lycoperdon lloydianum
    http://www.mykoweb.com/CAF/species/Vascellum_lloydianum.html



    Pilz 10: cf. Lycoperdon (Vascellum) pratense
    10a

    10b

    10c


    Pilz 11
    So, jetzt noch einer, der eindeutig scheint:
    Rostpilz an Frangipani = Plumeria-Rost =
    Coleosporium plumeriae (andere Schreibweise: C. plumierae) (Syn. Coleosporium domingensis, auf Gartenseiten oft: C. domingense)


    http://www.padil.gov.au/maf-border/pest/main/143012
    http://wiki.bugwood.org/Coleosporium_plumeriae
    http://www.pdn.ac.lk/cjsbs/cjsps/text/text35.2.7.pdf
    Jedenfalls sehen die Sträucher damit ziemlich traurig aus, blühen nur vereinzelt.


    Pilz 11: Coleosporium plumeriae
    11a

    11b

    11c

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Tja, auch bei Bovisten gilt freilich das gleiche.
    Aber interessant ist es.
    Rein vom optischen Eindruck her siehtd er für mich auch nichta us wie Lycoperdon pratense. Was aber nicht viel heißen muss.


    Zu dem Rostpilz meldet sich vielleicht Jule noch, ansonsten müsstest du ihr mal eine PN schicken.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    ja, das wäre schon ein Ding, wenn der Stäubling die bei uns bekannte Art wäre (die ich leider erst einmal - frisch - sah). Ist ja auch immer ein Problem, wenn die Pilze schon so alt sind.


    Vom Rostpilz hätte ich auch keine Proben, allerdings sollen die ja extrem wirtsspezifisch sein - und zu Rostpilz auf Plumeria findet man keine weiteren Arten.