Komplett (!) violetter, giftiger Pilz, der nicht stinkt?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.953 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zizzi.

  • Hallo ihr Fachkundigen,


    erst einmal danke für dieses tolle Forum. Ich kam zwar bisher nicht dazu, selbst was zu schreiben, aber die Suchfunktion hat schon so manche meiner Bestimmungen bestätigen können oder mich auf eine bessere Fährte locken.


    Ich selbst bin recht neu im "Nicht nur Röhrlinge"-Pilze-Suchen. Ich habe mir das Buch "Pilze: Treffsicher bestimmen in drei Schritten" von Ewald Gerhardt gekauft, sowie etwas später noch "Der große BLV Pilzführer für unterwegs: 1200 Arten · 1000 Farbfotos" vom selben Author. Desweiteren nutze ich dieses Forum und die Seite 123pilze.de zur Verifikation meines Funde.


    Bei mir auf Arbeit habe ich vor kurzem violette Lacktrichterlinge entdeckt, sowie dunkelviolette Schleierlinge. In dem zuerst genannten Buch von Gerhardt wurde zudem der violetter Rötelritterling vorgestellt. Alle diese Pilze haben gemein, dass sie essbar und dabei komplett violett sind: Hut, Lamellen, Stiel sowie das Fleisch sind violett. Wenn ich mir hingegen die Pilze anschaue, mit denen man sie verwechseln kann, ist fats immer ein Ausschlusskriterium, dass Lamellen, Fleisch oder Stiel eben NICHT violett sind oder der Pilz einfach schlecht riecht. Der Lila Dickfuß z.B. hat braune Lamellen und gelbliches Fleisch, der Violette Risspilz hat weißliche Lamellen und der Bocksdickfuß ist zwar komplett violett, stinkt dafür aber.


    Deshalb meine Frage: Kennt ihr einen giftigen oder zumindest ungenießbaren Pilz, der wie die drei oben genannten Pilze komplett Violett ist? Innen und außen? Und dabei nicht unangenehm riecht, sondern angenehm pilzig?


    Vielen Dank für die Antwort!


    LG Zizzi

    Es gibt KEINE Essfreigabe im Forum, nur beim PSV!
    Ich bin absoluter Pilzlaie. Wer aufgrund meiner "Bestimmungen" Pilze isst, handelt potentiell lebensgefährlich!


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  • Hallo Zizzi
    Meine Oma hat sich mal an lila Pilzen vergiftet- ich vermute sie hat Lacktrichterlinge mit Rettichhelmlingen verwechselt.Ich kenn mich zwar nicht so gut aus, besonders mit den Cortinarien nicht,die ich möglicherweise heute zum ersten Mal fand (freu)und selber gleich nachfragen muß,aber letzte Woche hab ich einen lila Rettichhelmling entdeckt, der wirklich schon sehr lila war und fieserweise genau an einer Stelle wuchs ,wo letztes Mal lacktrichterlinge standen, da hab ich zum ersten Mal verstanden warum man sie auch verwechseln kann( sonst wuchsen hier nur die rosa)
    Der hier:

    ich hab nicht dran gerochen bin mir aber ganz sicher daß es einer war. erkennbar war er für mich an den Lamellen die doch heller lila waren und auch der Hutrand war heller, außerdem war der Hut wabbeliger als bei den Lackis

    die Lackis gleich daneben sahen so aus



    ich vermute mal daß es meiner Oma damals so passiert ist, wegen der gleichen Stelle wo sie wuchsen. Rettichhelmlinge können schon ganz schön lila aussehen, bzw es gibt da ne lila Art und da sie offenbar die selben Stellen bevorzugen, sollte man sich die ganz genau einprägen,damit man sie unterscheiden kann, bzw die Lackis einprägen und damit rechnen, das sie auch durcheinanderwachsen können, bzw an jedem exemplar auch riechen, wegen dem Rettichgeruch, der mir hier garnicht mal so auffiel. Ich selber esse allerdings auch keine Pilze. Es ist wirklich wichtig daß man wirklich nur welche ißt die man ganz sicher kennt
    bei den Cortinarien ist es glaub ich noch shcwerer, da müssen dir die Experten hier Auskunft geben
    Wie gesagt ich bin selber noch Greenhorn und meine Aussagen sind noch mehr ohne Gewehr als bei den alten Hasen hier.

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

    Einmal editiert, zuletzt von luckenbachranch ()

  • Danke für die Antwort, luckenbachranch.


    den Rettichhelmling hatte ich ganz vergessen! Der lief mir natürlich als Verwechslungskandidat beim Bestimmen der violetten Lacktrichterlinge auch über den Weg. Ich glaube, ich habe heute auch einige auf Arbeit gesehen und dazwischen nur zwei mickrige Lackis. :(
    Ich weiß nicht, ob man aus diesem einen Bild eine Regel ableiten kann, aber mir fällt auf, dass dein Rettichhelmling von außen her "ausgraut" (wahrscheinlich aufgrund der Hygrophanität?), wohingehen die violetten Lacktrichterlinge scheinbar eher von innen heraus ausgrauen (wobei die laut Gerhardt auch hygophan sind... Soviel zu meiner Theorie) - zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht bisher. Komplett "ausgegraute" nicht-mehr-ganz-so-violette Lacktrichterlinge esse ich eh nicht. ;)


    Du hast deinen Rettichhelmling nicht mal aufgeschnitten, oder? (Ist ja auch schade drum, wenn man ihn nicht isst). Weil laut 123 ist das Fleisch weißlich, was ich ja ausgeschlossen habe. Mein Pilzführer wagt dazu aber keine Aussage.


    Danke trotzdem erstmal, ich bin auf andere Meinungen gespannt.


    LG Zizzi


    PS: Ich glaube, ich habe heute einen Grünspan-Träuschling gefunden, wo ich vor 2-3 Wochen noch viele violette Lacktrichterlinge fand. Würde sagen, das ist meine erste Gelegenheit Sporenpulver zu extrahieren, um ihn sicherer bestimmen zu können. :)

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  • Mir ist unter den völlig violetten Pilzen (d. h. Hut, Stiel und Fleisch violett) kein Giftpilz bekannt. Es gibt noch einen vierten neben den drei von dir genannten: Cortinarius bibulus. Bei diesem Pilz ist die Giftigkeit nicht bekannt, da er sehr selten ist.
    Insofern ist die Signalfarbe violett bei Pilzen wohl nicht ganz so gefährlich wie etwa weiß, orange oder olivgrün.
    Trotzdem bleibt die Pflicht, jeden Wildpilz, der verzehrt werden soll, peinlich genau anzuschauen und anhand all seiner Merkmale zu bestimmen. D. h. auch jeder gefundene Lacktrichterling ist einzeln für sich aus der Hand zu bestimmen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Trotzdem bleibt die Pflicht, jeden Wildpilz, der verzehrt werden soll, peinlich genau anzuschauen und anhand all seiner Merkmale zu bestimmen. D. h. auch jeder gefundene Lacktrichterling ist einzeln für sich aus der Hand zu bestimmen.


    Natürlich. Ich wollte mit meiner Frage keinen Freibrief für alles komplett violette. Gestern haben wir auch mal einen sehr violetten Rettichhelmling gefunden, wobei man schon sehr deutlich gesehen hat, dass die Lamellen nicht wirklich violett waren. Nichtsdestotrotz war das meine erste Gelegenheit diesen Rettichgeruch zu bemerken und einzuprägen. Wirklich erstaunlich, wie treffend die Beschreibungen von Gerüchen oft sind.


    Beispiel dazu: Wir hatten bei uns im Innenhof Champignons. Natürlich gleich ein Exemplar mitgenommen zum Bestimmen. Ich sage mal so: Ich weiß nun
    a) wie gilben aussieht und
    b) wie Karbol riecht.
    Die Champignonart und was wir damit (nicht) gemacht haben, könnt ihr euch sicherlich denken. :D

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