Trametes pubescens = Samtige Tramete

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 7.545 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Trametes pubescens (Schumach.) Pilat
    Samtige Tramete
    Synonyme:
    - Boletus pubescens Schumach.
    - Polyporus pubescens (Schumach.) Fr.
    - Bjerkandera pubescens (Schumach.) P. Karst.
    - Coriolus pubescens (Schumach.) Quel.
    - Trametes velutina (Pers.) G. Cunn.


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Incertae sedis --> Polyporales --> Polyporaceae --> Trametes --> Trametes pubescens


    Fruchtkörper: einzeln bis gesellig, teils konsolenartig übereinander; halbkreis-, nieren- oder muschelförmig; bis 1,5 cm dick, bis 8 cm breit; Oberfläche samtig oder flaumig, niemals deutlich behaart; farblich normalerweise sehr hell: weiß bis cremefarben oder hellocker, höchstens undeutlich gezont


    Poren: rundlich, fein; jung weißlich, später ocker oder ockergrau


    Fleisch: weiß; Geruch und Geschmack ohne Bedeutung für die Bestimmung; jung zähelastisch, aber im Alter auch weich und dann anfällig für Parasitenbefall und dadurch oft bröckelig; im Vergleich zu anderen Trameten sind getrocknete Fruchtkörper sehr leicht;


    Speisewert: kein Speisepilz


    Sporenpulver: weiß, Sporen zylindrisch bis leicht gekrümmt, meist 5,5 - 7 x 2 - 2,5 µm


    Vorkommen: im Alpenraum recht verbreitet, ansonsten zerstreut; Fruchtkörper lassen sich das ganze Jahr über finden; Substrat sindabgestorbene Laubhölzer, gerne Buche, Birke oder Pappel; bevorzugt feuchte, schattige Standorte; stets an recht dickem Substrat


    Verwechslungen: Die ockerfarbene Tramete (T. ochracea) unterscheidet sich durch eine deutlichere Zonierung der Hutoberfläche in verschiedenen Ocker –“ und Brauntönen. Ebenfalls ockergelb sind die Poren, die zudem größer als bei Tr. pubescens sind.
    Zur Unterscheidung von der >Striegeligen Tramete (T. hirsuta)< gibt es bisweilen etwas Verwirrung.
    Darum hier mal die Fakten:
    Tr. hirsuta vs. Tr. pubescens
    Oberfläche haarig / striegelig <-> niemals haarig sondern feinsamtig
    Poren recht grob (1-3/mm) <-> Poren feiner (mehr als 3/mm)
    Farben eher grauweiß, gerne auch zoniert <-> Farben reinweiß bis ockerlich
    Fleisch zähelastisch, fest, kompakt <-> Fleisch weich, brüchig, relativ leicht (besonders im Jungstadium)
    sonnenbegünstigte, eher trockene Standorte bevorzugt <-> eher an schattigen, feuchten Standorten


    Wissenswertes: Gehört sicher mit zu den am häufigsten fehlbestimmten Porlingen



    Bilder:






    Noch ein Fund aus Deutschland (Geutsche bei Triberg im Schwarzwald):

    In nahezu "klassischer" Ausprägung, nämlich total zerkaut und bröckelig und so leicht, daß sie jeden Moment davonzuschweben scheint. ;)



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Trametes ochracea = Ockerfarbene Tramete<
    >Trametes suaveolens = Wohlriechende Tramete<
    >Trametes hirsuta = Striegelige Tramete<
    >Trametes versicolor = Schmetterlingstramete<

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Hier noch ein paar Bilder von dem von Hans zugeschickten Trockenmaterial.
    Die Poren sind freilich etwas angegriffen, aber gut erkennbar noch feiner als bei T. versicolor oder T. hirsuta. Dabei aber nicht so fein wie zB oft bei Saftporlingen zu sehen (Oligoporus oder Tyromyces).
    Die Oberfläche ist nicht striegelig, allerdings steht der typische Flaum in den Randzonen etwas ab, das darf aber ruhig so sein.
    Das Fleisch wirkt getrocknet wie sehr feiner, fester Styropor und ist reinweiß. Nimmt man in eine Schmetterlingstramete ungefähr der selben Größe in eine und eine Samtige in die andere Hand, wird der Unterschied im spezifischen Gewicht schon deutlich.




    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Moin miteinander!


    Ergänzend (vor allem weil ich bei Hans' Fund keine Mikrodoku gemacht hatte) noch ein paar Bilder von einem Fund, den Beli mir kürzlich geschickt hat.


    Standortaufnahmen von Beli 1:


    Exsikat & Mikros:


    Alle Bilder zum Anklicken für Vollansicht.



    LG, Pablo.