einarmiger Tintenfisch ?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.677 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Hallo liebe Pilzkenner,


    bei meinem ersten Rundgang durch den Garten nach Heimkehr aus dem Urlaub bin ich über diesen Pilz gestolpert, den ich nicht bestimmen kann - gut, das heißt nichts, da ich nur die wenigsten Pilze bestimmen kann. Aber dieser sieht markant aus; ähnlich dem Tintenfischpilz, allerdings einarmig und außerdem stand er aufrecht wie ein Streichholz als ich ihn fand. Kurze Zeit später mit Fotoapparat bewaffnet fand mein Mann ihn aber umgekippt vor. Daneben befinden sich noch zwei eierschalenartige Gebilde, aus denen wohl auch noch solche Pilze wachsen - vielleicht erwischen wir ja einen stehend. Die Fliege, die auf dem Bild zu sehen ist, ist kein Zufall; der Pilz riecht ziemlich unangenehm.


    Viele Grüße,
    Siraya


    PS: Fundort Nähe Flughafen Münster-Osnabrück

  • Hallo Siraya,


    bei deinem Fund handelt es sich um einen Pilz aus der Gruppe der Hundsruten. Da du einen intensiven, unangenehmen Geruch (vermutlich nach Aas) beschrieben hast, vermute ich eine "Himbeerrote Hundsrute"(Mutinus ravenelii).:thumbup:
    Vergleiche mal "http://de.wikipedia.org/wiki/Himbeerrote_Hundsrute"
    Gruß Gerd

  • Vielen Dank für die blitzartigen Antworten!


    Lt. des Wiki-Beitrags ist der Pilz hier noch relativ selten, aber nicht unbedingt erwünscht, da in Europa eigentlich nicht heimisch. Also werde ich die Erhaltung und Verbreitung nicht fördern und meinen Himbeerroten Hundsruten den Garaus machen. Schade eigentlich...


    Viele Grüße aus dem Münsterland
    Siraya

  • hi
    Warum sollte man ihr den Garaus machen,ich habe noch nirgents gelesen,das sie nicht erwünscht ist...lediglich,das sie ein Einwanderer aus Nordamerika ist.
    Nun, Lebenwesen verbreiten sich nun mal übern den Globus auf die eine oder andere Weise,der Mensch hat das ja auch getan.....
    Gestehen wir das den Pilzen doch auch zu.
    lg Gaby

  • Hallo gabyk,


    nun ja, vermutlich tue ich ihnen nichts, nur hüten, hegen und pflegen kommt nicht in Frage. Bei auf unnatürliche Weise eingeschleppten Pflanzen, Tieren oder Pilzen bin ich allerdings sehr skeptisch, weil das schon zu oft das biologische Gleichgewicht nachhaltig gestört hat. Und bemerken wird man es ja meist erst dann, wenn es nicht mehr zu ändern ist.


    Viele Grüße
    Siraya


  • Hallo gabyk,


    nun ja, vermutlich tue ich ihnen nichts, nur hüten, hegen und pflegen kommt nicht in Frage. Bei auf unnatürliche Weise eingeschleppten Pflanzen, Tieren oder Pilzen bin ich allerdings sehr skeptisch, weil das schon zu oft das biologische Gleichgewicht nachhaltig gestört hat. Und bemerken wird man es ja meist erst dann, wenn es nicht mehr zu ändern ist.


    Viele Grüße
    Siraya


    Sehr richtig. Du solltest den Fund hier


    Deutsche Gesellschaft für Mykologie – Wikipedia


    melden.


    Eingeschleppte Arten können invasiv werden, Krankheiten mit sich bringen oder ausbilden, gegen die heimische Bewohner keinerlei Resistenz haben. Da man nie vorhersagen kann, wie sich eine eingeschleppte Art entwickelt, sollten sie im Anfangsstadium nachhaltig bekämpft werden.


    Also auch nicht dulden, sondern vernichten solange das noch Sinn macht.

  • Eingeschleppte Arten können invasiv werden, Krankheiten mit sich bringen oder ausbilden, gegen die heimische Bewohner keinerlei Resistenz haben. Da man nie vorhersagen kann, wie sich eine eingeschleppte Art entwickelt, sollten sie im Anfangsstadium nachhaltig bekämpft werden.


    Also auch nicht dulden, sondern vernichten solange das noch Sinn macht.


    Hallo Ralf,


    wenn jeder so handeln würde wäre das Pilzvorkommen in unseren Wäldern aber um vieles ärmer (z.B.: Goldröhrling, Elfenbein-Röhrling u.v.m.). Eine Meldung an die DGfM ist schon in Ordnung aber gleich vernichten finde ich unverhältnismäßig. Ich wäre froh einen dieser seltenen Arten einmal zu begegnen (Hundsrute, Tintenfischpilz). Der Kaiserling, der auch nicht nach Deutschland gehört, steht sogar unter Schutz aber der ist ja auch ein Speisepilz.


    Viele Grüße

  • Das ist ein Irrtum.


    Man kann und darf das nicht auf einzelne Spezes beziehen, bei denen es (noch?) keine gravierenden Probleme gibt. Natürlich gibt es darunter auch Arten, die bei uns eine ökologische Nische finden und dem Ökosystem keinen Schaden zufügen.


    Generell jedoch ist jede eingeschleppte Art ein unabwägbares Risiko.


    Schau Dir nur das drüsige Springkraut an, den Japanischen Knöterich, die Wollhandkrabbe, die Schwarzmeergrundel, den Signalkrebs und viele andere.


    Das Risiko ist unkalkulierbar.