Beiträge von abeja

    Hallo Doris und Helmut,


    Bilder der Extra-Klasse, wie immer ... ==Pilz25



    Besonders gut gefallen mir die "Kleinigkeiten" wie die Schleimer auf 11, die Becherchen auf 12, das Gelege auf 13 (auch weil da immer etwas "Kino im Kopf" ist) und dieser wunderbare "goldige" Erdstern (sonnenverwöhnt ?), der da so aussieht als wolle er gleich gewichtheben.

    Hallo,
    so ein Erfahrungsaustausch ist immer sehr interessant zu lesen.
    Eine doch deutlich anhaltende Übelkeit und Unmöglichkeit etwas zu essen oder trinken nach Pilzverzehr ist eine sehr unangenehme Geschichte - eine Erfahrung, die man gar nicht machen möchte. Zum Glück ist ja dann wieder eine Besserung eingetreten.


    Bisher hatte ich mir so eine "Unverträglichkeit" (oder auch die sehr akute Problematik bei einem Virusinfekt) immer etwas "kürzer" vorgestellt, ein paar Stunden oder ein Tag eventuell. Bei allem, was sich nicht nach einem Tag deutlich von alleine oder mit Hausmitteln bessert, würde ich auch medizinischen Rat suchen.
    (Ich scheine in der Hinsicht allerdings auch relativ unempfindlich zu sein - ich hatte bisher nur zweimal auf Reisen ein Problem nach einer Mahlzeit oder eine Magen-Darm-Virusgeschichte (die grassierte) und die wirklich starke Problematik war jeweils nur 1 Nacht, bzw. 1 Tag - und eine Kleinigkeit zu essen oder trinken war immer möglich.)


    Zu den Rötelritterlingen, Lepista flaccida:
    die habe ich (haben wir) in diesem Jahr auch probiert - und gut vertragen, ca. 200 gr.
    Die finde ich auch nicht in Mengen (mangels viel Nadelwald - und bisher fand ich die Art nur im Nadelwald) - und beim Erstfund vor ein paar Jahren war ich nicht sicher, ob ich sie auch von eventuell einwandernden Giftpilzen unterscheiden könnte.
    Ich wohne ja ganz im Südwesten, und wenn Clitocybe amoenolens, jetzt Paralepistopsis amoenolens, einwandern sollte, dann sitze ich hier wohl "in der ersten Reihe".
    Deshalb habe ich mir nochmal Infos zu dem Giftpilz gesucht ... und ich meine schon, dass man die sehr gut auseinander halten können müsste (wenn man jeweils typische Exemplare hat - und auf die sollte man sich beim Sammeln dann ja sowieso beschränken).
    Der Geruch vom Giftpilz wurde (soweit ich mich erinnere) oft nur als "süßlich, parfümiert" beschrieben - und dann fragt man sich, ja WIEEE denn ?? Lepista flaccida riecht für mich auch ganz angenehm, duftig pilzig, ziemlich aromatisch, auch eventuell etwas süßlich-aromatisch - und eigentlich gar nicht so "holzig-herb" wie er beschrieben wird - und das hat mich sehr unsicher gemacht.
    So weit ich das verstehe, ist bei Clitocybe amoenolens ein sehr "heftiger" Geruch gemeint: Jasmin, sehr reife Birne.
    Das wäre ja genau die Geruchsbeschreibung, mit der auch die süß riechenden Risspilze (Birnen-Risspilz u.a.) charakterisiert werden - und der Geruch wäre wirklich unverkennbar (dererlei Risspilze hatte ich eine Menge dieses Jahr zum Vergleichsriechen).
    Auf der u.g. italienischen Seite wird der Geruch auch mit Tricholoma caligatum verglichen (aber den kenne ich nicht.)
    Dann sieht der Giftpilz auf Bildern "stämmiger" aus (ist natürlich relativ), erst bräunlich-ockerlich, mit einer weißlichen Bereifung, dann sehr blass/ fast weißlich ausblassend, dann mit sich entwickelnder dunklerer Mitte - und auch nicht so "speckig" an der Oberfläche wie Lepista flaccida. Der Giftpilz soll ein reinweißes Mycel haben, im Gegensatz zu Lepista flaccida/gilva, wo das etwas rötlich sein sollte (da habe ich aber auch noch nicht darauf geachtet, eher auf Farbe, Oberfläche, Farbe geht auch den Stiel innen herunter und eben auf den Geruch).


    Bilder von Paralepistopsis/Clitocybe amoenolens zum Vergleich:
    http://www.mibovalleroveto.it/…gico/clitocybe-amenolens/ (mehrere Bilder zum Durchklickern)
    http://www.funghiitaliani.it/t…ralepistopsis-amoenolens/


    Fazit für mich bei der Verkostung von Lepista flaccida:
    relativ kleine und mittelgroße, sehr frische Pilze (nichts Zähes daran), nur in Butter angebraten, dann etwas länger sanft geschmurgelt mit Salz und Pfeffer nur:
    ich mag sowohl Konsistenz als auch Geschmack, den empfinde ich als würzig, aber nicht als aufdringlich (nicht herb, nicht bitter).

    Hallo,
    bei mir wachsen zwar Mönchsköpfe (hin und wieder), leider aber in den Vorjahren oft mal einzeln, nicht in Hexenringen und oft mal etwas untypisch (ohne Buckel und auch ein bisschen klein geraten), dass ich mich erst im letzten Jahr an ein paar typische junge Pilze gewagt habe.
    Ich mag sie auch (inzwischen denke ich, ich bin ein typischer "Lamellenpilzesser", die schmecken mir fast immer besser als die Röhrlinge).


    Jedenfalls hatte ich zwei kleine, die so aussahen wie deine, auch getrocknet und dann zerkleinert ... kein Problem, aus meiner Sicht empfehlenswert.

    Hallo Sepp,
    deine Bilder sind "die Wucht", besser als in jedem Lehrbuch und in jeder Hinsicht ausgewogen.
    Einen ebenso ausgewogenen (Un)ruhestand wünsche ich dir!

    Hallo Christoph und Pablo,


    danke für die Erläuterungen ... 123 Pilze nehme ich natürlich auch nicht unkritisch als Bildreferenz - es war nur das, was man auf die Schnelle im Web finden konnte. Ansonsten gibt es da noch nicht viel, etwas aus Italien.
    http://www.funghiitaliani.it/t…9-clitopilus-cystidiatus/


    Die obersten Bilder da hätte ich für normalen C. prunulus gehalten, die unteren sehen grauer aus. Den Text habe ich nur per Google- Übersetzer gelesen. Haben die nur nach Zystiden geschaut? Aber ein Bild zeigt auch die "Cutis" (Huthaut?) - Sieht man da irgendwelche Inkrustierungen (habe davon noch keine Ahnung ... ich sehe da nichts ... oder doch: die "internen Pickel" sind da die Inkrustierungen?)


    Ich werde auch mal weiter auf diese Pilze achten - zu den Standortbedingungen kann ich bisher nicht viel beitragen ...
    Bei mir ist "eigentlich" alles "Kalk hoch drei" und Clitopilus prunulus wird begleitet von ... gar nichts.
    Meistens finde ich Einzelexemplare oder Gruppen von 3-4 Pilzen am Wegrand im Buchenwald/Mischwald oder auf der Wiese auf einem Friedhof (bei Birken). Ich finde hier weder in nennenswerten Mengen Suillelus luridus (auch auf diesem Friedhof bei den Birken, aha ... doch...) noch Boletus edulis (hin und wieder Boletus aestivalis.) Meistens sind die Mehlräslinge sehr klein, 5 cm im Durchmesser und extrem kurzstielig, "liegen" fast flach auf dem Boden mit dem Hut. Die Lamellen sind schon sehr frühzeitig gefärbt (nur kaum aufgeschirmte Exemplare sind heller), der Geruch war bei meinen Funden in den Vorjahren (Sommer) oft in die "mehlig-spermatische" Richtung, weniger frisch-mehl-gurkig. Den Geruch hatte ich mir gut gemerkt - und jetzt im Spätsommer oder Frühherbst waren zum ersten Mal in "meinem" Gebiet die Pilze etwas größer (bis 10 cm Durchmesser) und vom Geruch her frischer.


    Das für mich neue Gebiet ist auch kalkhaltig, aber scheinbar feuchter (Wasser fließt nicht so schnell an Hängen ab) - und scheint oberflächlich an manchen Ecken versauerter zu sein (Fliegenpilze, zwei Stellen) - an anderen Stellen gibt es aber wiederum typische "kalkholde" Pilze. Und in diesem Gebiet (mit Krausen Kraterellen und Totentrompeten), da wuchsen auch die Mehlräslinge mit den graueren Hüten, die mir auch relativ fleischig erschienen.
    Lamellen kamen mir bis auf die allerkleinsten Exemplare auch normal rosa vor. In den letzten 2 Wochen habe ich da allerdings keine Räslinge mehr gefunden, nur noch ein paar typische weiße am Wegrand.

    Hallo,


    - Zweiergruppen, die an bekannte "Paare" erinnern, wie z.B. "Dick und Doof", "Don Quijote und Sancho Pansa", "David und Goliath" (Das würde ich nicht begrenzen auf eines der bekannten Paare, das ist m.M. nach zu einschränkend)


    - Effektvoll unnatürlich, aber schön!
    Bilder, in denen die "reine" Abbildung der Natur (...) nicht im Vordergrund steht, sondern wo der Einsatz von Effekten (z.B. Beleuchtung beim Fotografieren ODER Nutzung der kamerainternen Effektprogramme ODER starke Bildarbeitung) eine neue künstliche/künstlerische/malerische Wirkung (wie auch immer ...) erzielt.

    Hallo Pablo,
    "klassisch-guter", interessanter Beitrag - wie immer (natürlich! ) :) ...


    Mehlräslinge, Clitopilus ... von C. cystidiatus hatte ich bewusst noch nichts gehört/gelesen (vielleicht so im "Vorbeilesen").
    Ich war in den letzten Wochen häufiger in einem Wald unterwegs, der etwa 10 km entfernt von meinen üblichen Wegen liegt - und schon sieht die "Fundliste" etwas anders aus - und auch die mir bekannten Pilzarten sehen manchmal etwas anders aus, kräftiger gebaut vor allem ... dachte ich.


    Da hatte ich nämlich auch Clitopilus (an einer Stelle) mit eher grauen Hüten (noch relativ kleine Hüte), an anderen Stellen normal weiße Pilze (kleinere und sehr ausgebreitete Hüte).
    Ansonsten konnte ich keine Unterschiede feststellen (wie sich die Huthaut "anfühlte" - fingerabdrucknehmfähig, wie die Lamellen laufen, deren Färbung, wie das Fleisch sich anfühlt, kurze krumme Stiele etc.) auch keine Unterschiede im Geruch, eindeutig "Mehl-Gurke" - aber eher in der "frischen" Richtung, weniger "käsig-spermatisch" - das allerdings bei allen Pilzen.
    Das hatte ich auf das "frischere" Klima geschoben, bzw. auf Witterungseinflüsse und Alter der Pilze. Die waren alle, auch die weißen Pilze, etwas stabiler gebaut als ich sie bisher gefunden hatte. Die bisherigen Funde der Art waren eher ein "Witz".


    Vielleicht waren das nicht alles C. prunulus ... mmmh, ich habe davon leider keine Fotos gemacht, so interessant erschienen mir die nicht. Ich bin jetzt auch gar nicht mehr sicher, ob ich die zum Verzehr mitgenommen hatte (die gräulichen Pilze), weil an dem Tag hatte ich genug anderes.
    Wenn ich die nochmal finden sollte, bestünde da (für dich oder für andere Foristen hier) Interesse an getrockneten Exemplaren?


    Bei 123 ist C. cystidiatus gelistet, der Geruch wird da als "spermatisch" beschrieben (altersunabhängig ???) und Geschmack als "mild" (ohne Mehl-Gurke???) und vom Sammeln wird abgeraten wg. (noch größerer ???) Verwechslungsgefahr mit Clitocybe??? ( wg. des Geruchs ?).

    Hallo Stefan,
    leider war ich gestern nicht hier im Forum unterwegs ... auch nicht ganz kurz ... so ist mir deine Antwort gerade erst aufgefallen.
    Danke für deine Mühe :) ... also so ein "verflixtes" Mallocybendingelchen.
    Ich hatte ja schon mal andere M. im Kiesbiotop, etwas "fettere" - aber so eine grundsätzliche makroskopische Ähnlichkeit (Behaarung) besteht natürlich.


    Mmmmh, das Trocknen ... im Sommer oder bei sehr warmen Tagen in der Übergangszeit, wenn wirklich die Sonne scheint und es keine extrem hohe Luftfeuchtigkeit durch vorher gegangenen Regen gibt, dann trockne ich auf meinem verglasten Balkon, da wird es sehr warm. Ohne Sonne oder mit Regen habe ich ein "Problem" (mir sind auch schon mal Proben verschimmelt - vor allem, wenn ich was zum Ausporen über Nacht dort hingelegt habe und ich hinterher den Pilz noch trocknen wollte.)
    In der Übergangszeit - sofern von der Heizungsanlage etwas "abrufbar" ist - nutze ich einen Heizkörper und lege die Pilze auf Küchenkrepp obenauf (dort trockne ich auch manchmal meine Kleinstmengen an Speisepilzen).


    Sollte das zu heiß sein?
    Ich hatte mal nachgemessen (nicht im tiefsten, kalten Winter, da mag der Vorlauf höher sein), ich kam mit einem Flüssigkeitsthermometer - direkt neben den Pilzen platziert - auf ca. 40 bis 45 Grad ... das sollte doch o.k sein?
    Diese Pilzchen hatte ich auf der Heizung.

    Die Biene flog mal wieder auf das Dichten

    und packte acht winzige Geschichten

    in so was wie' n Limerick -

    ob das hier gab den Kick?

    Gewinnen "tut" zu Dank verpflichten .... DANKESCHÖÖÖÖN! :sun::sun::sun:

    Hallo,
    im Pflanzenbestimmungsforum in der Pilzabteilung gab es eine Anfrage zu sehr hübschen Tintlingen im Blumentopf (Blumenerde plus Komposterde plus Kaffeesatz).
    Ich beantworte da hin und wieder die Pilzfragen, bei solchen Tintlingen bin ich natürlich überfordert, bzw. makroskopisch geht da wohl nicht viel ... oder vielleicht doch ... mit viel Erfahrung :) ?


    Bitte mal hineinschauen:
    https://forum.pflanzenbestimmu…viewtopic.php?f=3&t=35143



    Vor ein paar Monaten vom gleichen Foristen auch Tintlinge im Blumentopf ... das sieht für mich nach einer anderen Art aus, ev. Coprinopsis patoullardii - oder aus der "Ecke" ?
    https://forum.pflanzenbestimmu…viewtopic.php?f=3&t=34184

    Hallo,
    auch von mir herzliche Gratulation an die "Treppologen". ==9



    Die Bilder von Doris/Helmut (Platz 1) und Josef (Platz 2) hatte ich auch ganz oben vermutet - aber auch durchaus Josefs Bild den Sieg zugetraut ... warum denn nicht ...
    Diese graziöse Erscheinung in "minimalistischer" Weise abgebildet (nicht negativ gemeint!).
    Ich dachte schon, da hätten wir einen "Neu-Teilnehmer", der aus der "Tiefe des Raumes" losstürmt ... dabei ist nur die neue Kamera in ihren Möglichkeiten genutzt worden.


    Auch die weiteren Bilder .. da hat jedes so seinen ganz eigenen Reiz, es muss ja nicht immer so "minimalistisch" zugehen und nicht jedem laufen solche süßen kleinen *linge (Schleierlinge, Tintlinge, Helmlinge, Stäublinge) vor die Kamera.


    Beim Bild von Dieter (Platz 3), die Strukur vom Igel finde ich mit meinem "ultra-nah-Blick" ein bisschen überschärft - wahrscheinlich war es ein relativ kleiner Ausschnitt aus einem größeren Bild - und dann nicht mehr ganz so fein in der Auflösung. Aus normalem Sichtabstand fällt es natürlich nicht auf.


    Das Bild von Roland (Platz 4) hebt sich durch die zurückhaltende Farbigkeit von anderen Bildern ab, was dem Bild durchaus bekommt. Mich persönlich stört ein bisschen der unscharfe Bereich im Vordergrund, der die "Füße" der Pilze abdeckt.


    Dreimal Platz 5, das ging ja knapp zu:
    mein Bild stammt schon aus September 2016, es war aktuell wenig Frisches, was gleichzeitig wettbewerbstauglich gewesen wäre, aufzutreiben.
    Also was "Abgelagertes": Form Farbe Strukur, Betonung auf Strukur ... ich weiß noch, wie ich mit der richtigen Tiefenschärfe gekämpft habe (die Struktur sollte fast überall scharf sein, der Hintergrund sich aber zurückhalten). Mir gefiel die Ähnlichkeit mit einem versteinerten Fossil. Farbe (die Lamellen hatten einen gelblichen Stich) habe ich etwas herausgedreht, um das noch zu betonen.


    Die hübschen "reinlichen" Helmlinge von Alis wirken sehr natürlich.


    Irisles Pilz gefällt mir gut, auch wie er da so im Grünen sitzt und wie das Grün ihn so schön weich und leicht diffus einhüllt.
    Trotzdem habe ich da ein Problem - und ich frage einfach mal nach: mir wird beim Betrachten leicht schwindelig, ich sehe Dopplungseffekte im Hintergrund und vor allem direkt hinter dem eigentlichen Pilz so was wie einen zweiten Pilz ... oder war der sehr seltsam geformt (?) - und es wirkt nur durch die sehr kleine Tiefenschärfe so? Oder sind das Ergebnisse von Stacking ... dann würde ich das als technisch nicht sehr gelungen ansehen.


    Am Bild von Lupus (Platz 8) finde ich gar nichts zum Herumkritteln - am Bild von Potzermoggle (Platz 8) auch nicht. Da sitzt natürlich der Pilz genau in der Mitte, betont noch durch den dunklen Stamm im Hintergrund (dadurch hebt er sich aber gut ab), das wirkt so ein bisschen "sakral", passt aber m.M. nach - großer Auftritt für eine kleine Schönheit.


    Das Bild von Jobi (Platz 10) zeigt eine witzige rare Situation, und man schaut wahrscheinlich hauptsächlich darauf und nimmt das Umfeld gar nicht so wahr. Das Drumherum ist nicht so der "Renner" , der Ast und der unscharfe Grashalm bilden zwar einen Rahmen um das Hauptobjekt ... aber sobald man beginnt, das restliche Bild zu erkunden sind es eher störende Elemente (vor allem so unscharfe Halme durchs Bild durch)


    Dem Porling von Magellan (Platz 11) hätte ich auf jeden Fall eine höhere Platzierung zugetraut - es kommt wahrscheinlich darauf an, was man darin sehen will - entweder nur einen (sehr scharf abgebildeten) Porling von oben - oder auch einen Kopf/ein Gesicht á la Arcimboldo.


    Hübscher Schleimer von Beli (Platz 12), wahrscheinlich kamerabedingt wirken die Farben im Hintergrund (links vor allem) irgendwie diffus, wie ausgewaschen.


    Das Bild von Oleobal (Platz 12) zeigt auf jeden Fall ein lohnendes Fotoobjekt (so vorgefunden? ... nehme ich an) Thematisch wäre es wahrscheinlich eher etwas für einen Mottowettbewerb, das hätte irgendwann vielleicht mal passen können. Technisch sollte man in solchen Fällen natürlich darauf achten, dass die Schärfe auf dem Pilz liegt und nicht im Hintergrund.

    Hallo,
    das wird eben unterschiedlich beurteilt ... also mach doch so, wie du denkst - und ich HASSE diese Tomatenvergleiche ... sorry!
    Der Beitrag in der pharm. Zeitung fasst eben die Dinge aus Sicht des Autors zusammen.

    Zitat


    Dem interessierten Leser kann der Verfasser eine ausführliche Monographie über das Nebularin sowie Literaturangaben zur Verfügung stellen.




    Zitate aus dem o.g. englisch-sprachigen PDF:

    Zitat


    The toxic constituents in Clouded Funnel are not known. However, sev-eral biologically active compounds have been identified in the mushroom.




    Zitat


    Recommendation
    Clouded Funnel gives rise to intoxication with gastrointestinal distress
    in some people, even after thorough cooking. The toxicant is not known.
    It should therefore not be used in commercial trade.

    Hallo,


    danke für die zahlreichen Rückmeldungen und eure Überlegungen zum Thema. :sun::sun::sun:
    Ich wollte zwar gestern Abend noch etwas dazu schreiben, habe mich aber dann in den Weiten des Internets verlaufen (bzw. zu lange in einem tollen PDF gelesen)... sorry.


    ==3



    Zu Punkt 3 in meinem Anfangsbeitrag (Nebelkappe:(
    da bin ich mit "kanzerogen" wahrscheinlich wirklich etwas übers Ziel hinausgeschossen, so ein böses Wort aber auch.
    Jedenfalls hatte ich die Eintragung "cytotoxisch" (und cytotoxische Substanzen wirken allgemein häufig mutagen, aber nicht immer....) irgendwie mit "mutagen" gleichgesetzt, aber das ist nicht wirklich gleichbedeutend - und "Verdacht auf Mutagenität" ist nicht wirklich gleichbedeutend mit Kanzerogenität.
    "Das Plädoyer für die Giftigkeit der Nebelkappe" ist bei Wiki verlinkt und geht da etwas in die Breite und Tiefe, was die Mechanismen der Inhaltsstoffe angeht (betr. u.a. die Begriffe Adenosin-Analogon bzw. Adenosin-Antagonist)
    https://www.pharmazeutische-ze…ndex.php?id=titel_08_2000


    Sehr interessant finde ich auch das PDF "Mushrooms traded as food. Vol II sec. 2" (Nordische Länder) erschienen 2014, sehr ausführliche Texte mit vielen Quellenangaben, "wer wie wo wann was" untersucht hatte und zu den jeweiligen Pilzen auch ganz ausführlich, wann und wo es zu wie vielen Vergiftungsfällen kam (zu einigen Pilzarten!)


    Zur Nebelkappe, dort ab Seite 143:
    welche Inhaltsstoffe die weit verbreite Unverträglichkeit verursachen, ist weiterhin nicht wirklich bekannt.
    Andere bekannte Inhaltsstoffe könnten auch diversen positiven medizinischen Nutzen entfalten - alles Ding hat ... mindestens ... zwei Seiten ...


    z.B. hier so eine aktuellere Untersuchung, ein Abstract:
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28008809/
    "Medicinal Properties of the Genus Clitocybe and of Lectins from the Clouded Funnel Cap Mushroom, C. nebularis (Agaricomycetes): A Review." von 2016


    Der Anfangsverdacht einer Mutagenität einer chemischen Substanz wird häufig nach dem sogenannten Ames-Test geäußert.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Ames-Test


    Da werden veränderte Bakterien mit der Substanz versetzt, und wenn sie dann wieder Kulturen bilden können (was sie vorher nicht konnten), dann wird das als Indiz für Mutagenität der Substanz bewertet. Die Ergebnisse sind natürlich nicht 1 zu 1 auf Mensch und Tier zu übertragen (Verstoffwechselung in der Leber, unterschiedliche Abbauprodukte - man versucht das durch Zugabe von Leberenzymen etc. zu minimieren) - aber es kann deshalb sowohl zu falsch positiven (wenn das Abbauprodukt unschädlich wäre) als auch falsch negativen Resultaten (falls gerade das Abbauprodukt schädlich wäre) kommen.


    Auf jeden Fall besteht dann aber ein Verdacht und es müsste weiter untersucht werden.


    Zu Nebularin und Ames-Test finde ich kaum Eintrage, nur das hier:
    https://www.drugbank.ca/drugs/DB04440 (darin: Non AMES toxic)


    Allerdings gab es lt. o.g. PDF schon sehr frühzeitig Studien über die (vorhandene!) cytotoxische Wirkung von Nebularin in vitro bei verschiedenen Bakterien, Mikropilzen, beim Pflanzenwachstum, aber auch bei Zellkulturen von Säugetieren.


    Wenn ich für mich versuche, die Quellen zu bewerten, dann neige ich persönlich doch deutlich dazu, Clitocybe nebularis nicht als Speisepilz zu betrachten - denn es ist ja immer fraglich, wie "selektiv" und in welcher Dosis die Stoffe wirken und dann ihre möglicherweise positiven oder negativen Wirkungen zeigen.


    @ Alexander: der o.g. AMES-Test war/ist ja das Problem bei Lactarius turpis.
    Der Inhaltsstoff Necatorin hatte in mehreren Studien einen positiven AMES-Test. In dem o.g PDF wird weiterhin gesagt, dass das Necatorin hitzestabil ist und auch durch die Vorbehandlung (Kochen, Wässern, mit Salz einlegen) nur zu einem Teil entfernt wird. Deshalb wird in dem Buch weiterhin zur Vorsicht geraten - bzw. von der kommerziellen Nutzung abgeraten, obwohl die mutagene Wirkung beim Menschen nicht eindeutig festgestellt ist, aber doch irgendwie "im Raum" steht
    .... zu Lactarius turpis dort ab Seite 248


    @ Joseph et.al.:
    In meinem Anfangsbeitrag, das "Mir ist bekannt, dass ...." bis zu ".... deshalb minimiere ich es da, wo ich es weiß und ohne Probleme und ohne große Einschränkungen machen kann." sollte eigentlich allen "Atemluftvergleichen" den Wind aus den Segeln nehmen ... es hat nicht so ganz funktioniert .... ;)



    Ich sehe das ganz allg. so, nicht nur in Bezug auf Nahrung und Chemikalien oder die Luft zum Atmen:
    1. es gibt Risiken, auf die wir keinen oder kaum Einfluss haben ..."Lebensrisiken",
    2. es gibt Risiken, von denen man nichts weiß oder die man für sich persönlich gering einschätzt bzw. wo man eine "Wird-schon-gut-gehen"-Haltung hat oder wo einem die Minimierung extrem umständlich erscheint,
    3. es gibt Dinge, wo einem die Risiken zwar bekannt sind, wo man sie aber ganz bewusst in Kauf nimmt, weil das "Ding" an sich für einen selbst auch sehr viele positive Aspekte hat.
    Als Ausgleich zu Nr. 2 und 3 (wobei ich davon ausgehe, dass diese "Risiko-Gruppen" bei jedem Menschen irgendwie vorhanden sind), könnte man ja da die Risiken minimieren, wo es ohne Probleme machbar ist ...




    Zu Punkt 4 im Anfangsbeitrag (Erdritterling)
    @ Stefan/Climbingfreak:
    Ich sehe ja, dass es eine neue Liste gibt ( Juni 2017)
    Wenn es da zu den Punkten "Boletus edulis/ Alkohol" und "Erdritterling/ möglicherweise ähnlich Grünling" weiterhin diese Eintragungen gibt ... dann liegen für mich zwei Vermutungen nahe:
    - entweder wird die Liste eben doch nicht so "akribisch" überarbeitet
    - oder die Einträge bleiben mir voller Absicht so stehen.


    Und da sehe ich wiederum zwei mögliche Gründe, warum das so ist:
    - entweder um sich nach allen Seiten "hundertfünfzigprozentig" abzusichern - für den Fall, dass doch mal einer einen Zentner Erdritterlinge vertilgt
    - oder es gibt neuere andere Erkenntnisse oder diese sind eventuell in naher Zukunft zu erwarten.


    Wenn du da andeutest, etwas zu wissen, dann könntest du es auch hier schreiben ..... oder? :/


    Zu Tricholoma terreum steht nichts im PDF "Mushrooms traded as food. Vol II sec. 2", zu Tricholoma equestre natürlich eine Menge (ab Seite 408, besonders ab Seite 413 zu neueren Untersuchungen)
    Hochinteressant finde ich da diese verschiedenen - über Jahre immer wieder mal leicht unterschiedlich durchgeführten - Mäusefütterungstests (die armen Mäuse) - mit hochdosierten Extrakten von Tricholoma equestre.
    Ein Anhaltspunkt für die toxischen Wirkungen sind da "elevated levels of plasma creatine kinase activities".
    Neuere Untersuchungen mit sehr hoch dosierten Extrakten von diversen anderen Speisepilzen legen nahe, dass die "elevated plasma creatine kinase activity" auch durch andere Pilze ausgelöst werden können ...


    Zitat


    The results support the hypothesis that the previous observed toxic effects with Yellow Knight are not specific to this mushroom, but probably represent a non-specific response requiring individual sensitivity and a significant amount of ingested mushroom
    to manifest itself (Nieminen et al., 2006). A similar conclusion was drawn by Chwaluk (2013) based on his abovementioned case report on intoxication after consumption of Leccinum and Boletus mushrooms.




    Zu Punkt 5 im Anfangsbeitrag, Paxillus-Syndrom und weitere Zusammenhänge
     
    - bzw. Involutin - bzw. Verknüpfung mit Boletus luridus


    Den Wortlaut im Portrait zu Boletus luridus kritisiere ich nicht, die Zusammenhänge kann man durchaus so darstellen.
    Ohne Hintergrundinformation neigt man nur sehr schnell dazu, das als Warnung zu lesen.
    Diese Warnung ist aber aus sonstigen Quellen nicht so ohne Weiteres abzuleiten - und es wird auch von offiziellen Stellen, auch international ! - nicht so abgeleitet .


    @ Craterelle:
    danke für den Hinweis, wie das zum Paxillus-Syndrom im Guthmann steht. ==Pilz25



    @ Max/ Kilzpappe:
    danke für den tollen Link, "www.booksc.org" (ich hatte nur kostenpflichtige bzw. anmeldungspflichtige Seiten gefunden) ==Pilz25



    Zum Paxillus involutus steht auch einiges in dem o.g. PDF "Mushrooms traded as food. Vol II sec. 2"
    ab Seite 314
    (div. Untersuchungen werden zitiert)


    Ergebnis ist da (wie sonst auch überall) , dass man nicht weiß, welche Substanz das Paxillus-Syndrom auslöst.
    D.h. diese Substanz ist noch unbekannt.
    Es wird aus Untersuchungen geschlussfolgert, dass es unwahrscheinlich sei, dass die bekannten Inhaltsstoffe Involutin oder Involutone verantwortlich sind, da diese beiden Substanzen hitze-instabil sind.
    Das Syndrom wird bei sensibilisierten Personen auch mit gut durcherhitzten Pilzen ausgelöst.


    In dem PDF ist auch ein Kapitel über Boletus luridus, ab Seite 117 (keinerlei Verbindungen zu Involutin o.ä. oder zum Paxillus-Syndrom)


    Ich fasse das ... für mich ... so zusammen:
    Es existiert ein Paxillus-Syndrom ausgelöst durch Paxillus involutus - Paxillus involutus enthält Involutin.
    Involutin wurde als Auslöser diskutiert, aber der Mechanismus konnte nicht nachgewiesen werden.
    Sehr wahrscheinlich ist Involutin nicht der Auslöser, weil die Substanz hitze-instabil ist.


    Es gibt möglicherweise in diversen anderen Pilzen Substanzen, die mit dem Involutin nahe verwandt sind.
    Möglicherweise gibt es ähnliche Stoffe auch in Boletus luridus - obwohl ich die Untersuchung dazu oder die gefundenen Mengen nirgends fand - möglicherweise gibt es diese sehr verwandten Stoffe in vielen Pilzen, die stark bei Berührung verfärben, da Involutin für die Verfärbung zuständig ist.
    Ein Beispiel für einen sehr ähnlichen/ nahe verwandten Stoff ist auch Gyrocyanin im Kornblumenröhrling, zu dem es keinerlei kritische Anmerkungen gibt.


    Bei diesen anderen Pilzen ist bis jetzt aber noch nie ein Syndrom aufgetreten ist, das ähnlich oder gleich dem Paxillus-Syndrom ist.
    Auch das kann man als Indiz bewerten, dass Involutin oder sehr nah verwandte Substanzen das Syndrom sehr wahrscheinlich nicht auslösen.


    Interessant finde ich insgesamt den "Gang der Dinge":
    bei C. Köppel in "Clinical symptomatology and management of mushroom poisoning. Toxicon. 1993; 31: 1513-1540 (page 1527-1529)"
    steht in Table 11 bei allen anderen Pilzen außer Paxillus involutus ein Fragezeichen.
    Im Literaturverzeichnis gibt es einige Quellen zum Paxillus-Syndrom, aber in den Überschriften findet sich nichts Erkennbares zu Boletus luridus,


    In dem o.g. Internetlink http://www.meducator3.net/algo…axillus-mushroom-syndrome fehlt das Fragezeichen schon ...


    Ich für mich ziehe daraus die Schluss, dass ich auch weiterhin ... falls ich überhaupt madenarme Exemplare finde ... Boletus luridus (Netzstieligen Hexenröhrling) in den für mich normalen (eher kleineren) Pilzmengen verzehren werde.

    Hallo,


    @ Joseph:
    im Prinzip alles klar ... Gift und Dosis ... aber gerade bei kanzerogenen Sachen neigt man (wenn man es weiß) doch eher zur Vorsicht - ich jedenfalls.
    Jedenfalls hatte ich gegen die Netzhexe keine "gefühlte Aversion". :)


    @ Peri-Peter: dann nennt Björn in seinem Buch auch eine Literaturquelle?
    Und wenn das exakt (nur) der oben angeführte Text sein sollte, dann finde ich das etwas dünn ... vor allem wenn es dieser Sachverhalt ansonsten nicht in irgendwelche Warnlisten geschafft hat.

    Hallo,


    in der letzten Zeit tauchen im Forum ja immer wieder Anmerkungen und Anfragen zu "kritischen" Speisepilzen, bzw. Pilzen mit "uneinheitlich beurteiltem Speisewert" auf.


    Punkt 1:
    Für mich persönlich ist das so, dass ich Pilze, die nicht von jedermann vertragen werden ("individuelle Unverträglichkeit") , aber - soweit bisher bekannt - allenfalls ein temporäres "Unwohlsein" verursachen können, durchaus gerne probiere und bisher auch keine Probleme hatte (Hallimasch-Arten z.B.)


    Punkt 2:
    Etwas anders sieht es schon aus mit Pilzen, die allergisierend wirken können (sollen) ...
    Wenn es auch da nur um allergische Unverträglichkeit mit geringfügiger vorübergehender Symptomatik geht, dann probiere ich die auch (betrifft Butterpilz und es soll den Körnchenröhrling ebenso betreffen - wobei ich nur den letzteren hier bei mir finde ... und die auch bisher folgenlos in kleinen Mengen verzehrt habe.)

    Punkt 3:

    Noch anders sieht es aus mit Pilzen, bei denen bekannte Inhaltsstoffe sich im (Tier-)versuch als mutagen und zelltoxisch erwiesen haben. Aus exakt diesem Grund würde ich keine Nebelkappen essen (auch ohne jetzt ganz genau zu wissen, wie viel von welchem Stoff nun was ausgelöst hat), nicht etwa wegen der verbreiteten "temporären" Unverträglichkeit.
    Die Wirkungen der zelltoxischen Stoffe führen ja nicht von hier auf jetzt zu Problemen sondern eher auf lange Sicht.
    Mir ist bekannt, dass wir mit der Nahrung und der Umwelt im Allgemeinen schon einiges zu uns nehmen, was nicht immer "gut" ist, was mutagen und zelltoxisch ist - deshalb minimiere ich es da, wo ich es weiß und ohne Probleme und ohne große Einschränkungen machen kann.
    Trotzdem habe ich gestern eine kleine Nebelkappe in Scheiben geschnitten in Butter gebraten ... nur um mal den Geschmack zu testen (nichts gegessen, nur gekaut) ... ob ich da auch nichts verpasse...
    Und obwohl der Geruch des frischen Pilzes noch angenehm war (die haben mich - ehrlich gesagt - immer schon mal angelacht) fand ich sowohl Geschmack (das Parfümierte kam deutlich durch) als auch Konsistenz ("glubschig") nicht gut.



    Punkt 4:
    Was die Rhabdomyolyse (Tricholoma-equestre-Syndrom, Muskelschwäche) betrifft .... Grünlinge gibt es bei mir nicht, da komme ich also nicht so sehr in Versuchung.
     
    ABER:
    es wundert mich jetzt, dass im aktuell herunterladbaren PDF der DGfM "Liste der Pilze mit uneinheitlich beurteiltem Speisewert, (Stand 16.06.2017), Tricholoma terrereum immer noch mit einem Hinweis gelistet steht.
    (Aber diverse andere Ritterlinge, T. agyraceum, cingulatum stehen in der Positivliste, Stand: 19.05.2015)
    "Aufgrund einer Veröffentlichung in Chemistry (Chem. Eur. J. 2014, 20, 7001 –“ 7009) ist zu befürchten, dass T. terreum - ähnlich T. equestre - demnächst als Giftpilz eingestuft werden muss."


    Gab es da nicht in 2016 eine Untersuchung, die da Entwarnung gab - und aufgrund derer auch ich in 2016 bei Tricholoma terreum zugegriffen habe ... die lachten mich auch immer schon so an?
    aus Wiki:
    "Entwarnung gab es von Prof. Dr. Siegmar Berndt, Toxikologie der Deutschen Gesellschaft für Mykologie, der errechnete, dass Menschen von 70 kg Körpergewicht ca. 46 kg Frischpilze zu sich nehmen müssten, damit durchschnittlich die Hälfte von ihnen einen Schaden erleiden würde.[6]"
    Warum ist denn diese Untersuchung in die durchaus aktuelle Liste noch nicht eingeflossen?



    Punkt 5:
    Die tödlich verlaufend könnende "Allergisierung" durch Kremplinge (Paxillus-Syndrom) ist da ja noch eine ganz andere Größe.


    Dann steht hier im >>Porträt von Boletus luridus (Netzhexe) - und wird auch in Beiträgen im Forum hier neuerdings so zitiert:
    "Speisewert: roh auf jeden Fall giftig. Bis vor einigen Jahren existierte das Märchen, daß B. luridus mit Alkohol zusammen giftig wäre. Das beruht aber entweder auf individuellen Unverträglichkeiten oder auf verwechslungen mit dem Ochsenröhrling (Boletus torosus), der im Gegensatz zu B. luridus tatsächlich Coprin enthält (Giftstoff, der den Alkoholabbau behindert). Inzwischen ist bekannt, daß B. luridus wohl ähnliche Inhaltsstoffe (Involutin) enthält, wie der Kahle Krempling (Paxillus involutus). Ob diese Stoffe verantwortlich sind für das Eintreten des Paxillus –“ Syndroms (schwere allergische Reaktionen mit Hämolyse bei regelmäßigem Verzehr größerer Mengen) ist noch nicht abschließend geklärt.
    Schade wäre es, wenn diese Vergiftungserscheinungen auch von B. luridus ausgelöst werden können, da der Pilz gut erhitzt ein ausgezeichneter Speisepilz wäre."


    ... Und mit diesem Hinweis wird in letzter Zeit hin und wieder hier im Forum vor dem Verzehr gewarnt.


    Flockenhexen kommen bei mir nicht vor, Netzhexen schon ... und als ich 2016 madenfreie bzw. madenarme Exemplare hatte, habe ich selbstverständlich auch diese probiert (nach normaler Buchinformation und weil es hieß, dass mit dem Coprin sei eine Falschmeldung und weil ich sowieso eher selten Alkohol trinke ) ... die Information mit dem Involutin ging völlig an mir vorbei.


    In der DGfM-Liste (von 2017!) steht bisher ausschließlich:

    "selten individuelle Unverträglichkeit mit Alkohol" (insofern veraltet!)


    Aber ... woher stammt diese Information mit dem Involutin bei Boletus luridus überhaupt, was ist die Quelle und wo kann man das nachlesen??


    Suchmaschiniert man das, findet man erst mal fast ausschließlich Beiträge in hiesigen Pilzforen.
    Sucht man in Englisch mit "containing involutin" findet man Hinweise auf eine Quelle:
    http://www.meducator3.net/algo…axillus-mushroom-syndrome


    Dort wird Boletus luridus in einem Atemzug genannt mit Paxillus involutus und Clitocybe clavipes.
    Als Quelle wird genannt:
    Koppel C. Clinical symptomatology and management of mushroom poisoning. Toxicon. 1993; 31: 1513-1540 (page 1527-1529).


    Also etwas, was schon 1993 publiziert wurde von C. Koppel (heißt wohl Köppel, teilweise auch Koeppel geschrieben (Medical Intensive Care Unit, Universitätsklinikum Rudolf Virchow, Freie Universität Berlin, Germany)


    Man findet aber keinerlei (?) frei verfügbaren Zugang zu dem Text, nur einen Abstract:
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8146866


    Und seit 1993 gibt es dazu keinerlei weitergehende Untersuchungen? Und auch sonst gar nichts?
    Ich bin da schon etwas verwirrt ... und denke, falls es wirklich etwas auf sich hätte mit Boletus luridus ... dann hätte man da schon mehr von gelesen ... irgend etwas Eindeutigeres ...


    Hat jemand da weiterführende Informationen?

    Hallo,


    @ Oehrling: danke für die zusätzliche Informationen!


    Am Montag habe ich von der Lärchen-Röhrlingen am gleichen Ort/ am gleichen Baum noch 2 alte Pilze gefunden und ein paar ganz kleine Pilze, die noch geschlossenes bzw. halb-geöffnetes Velum hatten.


    Tja, so richtig schlau werde ich daraus immer noch nicht.
    Es ist einiges an Gelb da, aber sehr "zartes" Gelb:
    im Velum (aber es gibt auch weiße Velumanteile),
    am Stiel außen, im Stielfleisch (aber nicht überall und nicht bei allen Pilzen gleichartig verteilt),
    es gibt eine Zweifarbigkeit im Schnitt bei den alten Pilzen, oben sehr weiß und unten gelblich, aber hauptsächlich im mittleren Stielfleisch und dort eher nahe der Stielrinde (aber das Gelb ist nicht sehr leuchtend ... und da wo die gelbe Farbe ist, da blaut es auch leicht.)


    Man findet schon einige Vergleichsbilder, jedoch nur selten auch mal einen Schnitt.
    Einige zeigen recht farbenfrohe Pilze, manche auch eher blasse Exemplare.
    Irgendwie "in between" S. viscidus und bresadolae ... oder?


    https://www.123pilze.de/DreamH…lbfleischLaerchenrohr.htm
    http://www.mollisia.de/Bilder_…s/Suillus_bresadolae1.jpg


    https://fungi.fr/Html/suillus_bresadolae.html
    https://forest6871.files.wordp…2/suillus-bresadolae1.jpg
    http://www.funghi-bormio.it/Sc…ie/Suillus_bresadolae.htm
    http://www.agraria.org/funghi/boletusbresadolae.htm
    http://www2.muse.it/bresadola/gallery.asp?code=106


    :/ :/ :/


    Neue Bilder (auch durch Klick auf 1200 Pixel in der Breite vergrößerbar)


    Die alten Pilze




    Die jungen Pilze



    Hallo,



    @ Pablo: danke noch mal für die wertvollen Ergänzungen!


    Und ja:
    BIRKEN gefunden!


    Das war ja eigentlich keine Überraschung mehr ... dieses Mal habe ich erst mal von Weitem geschaut, und
    ... "Birken, ich seh' euch zipfeln!" ... ziemlich eindeutig.


    Von Nahem sind die Birken (es sind mehrere Exemplare) kaum zu sehen, weil sie in zweiter Reihe stehen, vorne am Wiesenrand sind Sträucher, dann in 7m Entfernung von den Pilzen (die Reste habe ich mit Mühe wiedergefunden) steht die Eiche (zu der ich die Pilze ursprünglich zugeordnet hatte) und noch mal ca. 2-3 m dahinter steht die größte Birke - also 9-10 m von den Pilzen entfernt, waldeinwärts.
    Wenn man ganz genau schaut, sieht man auch den Stamm durch das Unterholz .
    Da ich mich beim ersten Besuch aus südlicher Richtung, von unten aus dem Fichten- und Buchenwald angenähert hatte, hatte ich die "Unterschiedlichkeit" des inneren Waldes an dieser Stelle gar nicht richtig bemerkt.
    Da muss mal einiges gefällt worden sein, und dann ist da "Pionier-Naturwuchs" entstanden.
    Am nördlichen Rand des Wäldchens gibt es ganz dünnstämmige dichtstehende Bäumchen, darunter auch wieder viele Birken, am Rand habe ich auch Weiden und sogar Schwarz-Erlen gesehen (was mich da wundert, da muss auf der Höhe seltsamerweise viel Grundwasser sein).
    Dieser Teil des Wald ist aber nicht oder sehr schlecht begehbar.


    Pilze fand ich im Umfeld nicht, aber ich kann ja mal ein bisschen Landschaft zeigen (Bilder sind per Klick auf 1200 Pixel Breite vergrößerbar.)



    Blick auf das Wäldchen, Birken zipfeln heraus (vor allem Mitte rechts)





    Blick nach Süden, alles dunstig
    (aber nicht erst heute, am "Dunnschtig", sondern schon bei dem tollen Wetter spätnachmittags am "Mentig")





    Vom Dinkelberg aus gesehen (hier Nähe "Hexenplatz 435 m" bei Obereichsel, Rheinfelden) sieht der Schwarzwald nicht besonders hoch aus, die Bäume sind Birnbäume.





    Etwas weiter unten in Richtung Unterminseln (Rheinfelden) Blick nach Norden



    Hallo Steffen,
    ja warten wir mal ab, was herauskommt (Pilze sind seit Dienstag unterwegs).


    Ist das denn richtig, dass D. pyrenaica auch schon für Deutschland nachgewiesen wurde?
    Und darf man bei so Arten (die rel. "neu" sind im Sinne von noch nicht lange abgetrennt oder so) dann auch nicht so viel aufs Substrat geben, nehme ich an?

    Hallo Stefan,


    die Daldinias hatte ich noch nicht abgeschickt, bin noch nicht dazu gekommen - wie praktisch ;) , dann lege ich die kleinen Risspilzchen noch dazu - ich danke dir!


    Zum Habitat hatte ich oben geschrieben:
    "Hochrhein 270 m, nahe am Rhein (künstlich aufgestaut dort), Boden fraglich, eigentlich Kalk, dort aber wg. "Künstlichkeit" mit Steinen/Sanden durchsetzt, Trockenwiesencharakter" ...
    also eher karg, Boden mit kleinen Steinchen durchsetzt, ziemlich dünner Bewuchs, hin und wieder wächst da so ein Trockenwiesenblümchen, diverse Bäume am Rand der Fläche zum aufgetauten Fluss hin (Wasserfläche aber deutlich tiefer, mehrere Meter tiefer) - aber keine Buche direkt in der Nähe, wenn ich mich richtig erinnere.