Beiträge von hoennetaler

    Hallo Eike,


    ich sehe Sporen mit 2 Öltropfen. Dann tippe ich mal ins Blaue auf eine Tarzetta-Art (T. catinus?). Allerdings sind keine Paraphysen zu sehen. Ob das Rätsel so gelöst werden kann?


    Was mich beunruhigt: Benutzt Du dein 40er Objektiv mit Immersionsöl? Du hast doch ein Mikroskop von Windaus. Das 40er ist kein Immersionsobjektiv. Damit wirst Du es auf kurz oder lang zerstören (das Öl läuft hinter die Linse). Nur das 100er darfst Du mit Immersionsöl benutzen!


    Viele Grüße
    Jürgen

    Guten Morgen zusammen,


    wenn es der Jürgen ist, den ich vermute, dann habt ihr hier einen der besten Röhrlingsexperten Deutschlands (wenn nicht sogar den besten) in der Diskussion.


    Ich glaube ihm und sage auch Sommersteini ;-).


    Gruß
    Jürgen (aber nicht der Röhrlingskenner)

    Hi,


    riecht der Pilz evtl. wie frisch angeschnittene Salatgurke? Erinnert mich nämlich irgendwie an den Gemeinen Gurkenschnitzling (Macrocystidia cucumis).


    Gruß
    Jürgen[hr]
    Eike hat auf jeden Fall recht: ein Risspilz ist das niemals!

    Klar sind deutsche Namen manchmal nicht eindeutig. I. godeyi ist aber unstrittig als Rötender Risspilz bekannt. Siehe auch "Abbildungsverzeichnis Europäischer Großpilze" von Bollmann, Gminder, Reil oder Pilze der Schweiz Bd. 5 oder Großpilze Baden-Württembergs Band 5 oder, oder, oder....

    Hallo,


    mitentscheidend für die Tauglichkeit einer Kamera für die Mikrofotografie direkt duch das Okular ist die Pupillenlage des Okulars und der Sitz der Linsen in der Kamera. Bei Brillenträgerokularen liegt die Pupillenlage ca. 20mm über der ersten Linse des Okulars. Je weiter du dich mit dem Auge vom Okular entfernst, desto größer wird der "Schlüssellocheffekt". Das beste Bild hast Du, wenn sich dein Auge ca. 20mm über der ersten Linse des Okulars befindet. Sind es keine Brillenträgerokulare, musst Du mit deinem Augen normalerweise näher an das Okular. Sitzt die erste Linse Deiner Kamera ziemlich weit im Gehäuse, wirst Du die optimale Pupillenlage damit nicht erreichen und Du musst mit dem Schlössellocheffekt leben. Geeignete Kameras sind mittlerweile schwer zu finden.


    Diese Frage ist schon mal häufiger im Mikroskopie-Forum diskutiert worden. Habe mal auf die Schnelle diesen alten Thread gefunden: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=7765.0


    Viele Grüße
    Jürgen

    Hallo Beorn,


    tja, soviel verschiedene Arten tauchen da augenscheinlich gar nicht auf. Nachgewiesen habe ich noch Cheilymenia theleboloides. Von der habe ich aber keine Aussagekräftige Dokumentation. Nobi hat eine Probe von mir bekommen und keine weiteren Arten finden können. Ein anderer Asco-Experte war im Frühjar vor Ort und konnte auch nichts Neues finden.


    Viele Grüße
    Jürgen

    Und abschließend:


    Coprinopsis echinospora (Warzigsporige Hasenpfote).


    C. echinospora erscheint auch schon seit Jahren im Fichtenwald auf Taubendung.


    C. echinospora ist einer der wenigen Tintlinge mit warzigen Sporen. Der Keimporus ist sehr groß und deutlich vorgewölbt. Das Velum besteht nicht aus blasigen Zellen sondern aus zylindrischen, dünnwandigen, teilweise verzweigten Hyphen mit kurzen Auswüchsen.
    Sporengröße: 8.5-11x6-7,5 µm


    Makro:



    Sporen:



    Velum:



    So, das wars erstmal mit Fungi auf Taubendungi ;).


    Jürgen

    Dann waren da noch zwei Basidiomyceten...


    ...zunächst Coprinellus bisporus.


    C. bisporus zeichnet sich makroskopisch durch einen kahl wirkenden Hut, der allerdings bei näherer Betrachtung mit einer Lupe fein samtig bereift ist, aus. Mikroskopisch natürlich durch zweisporige Basidien und bei meinem Fund bis zu 130 µm lange, zylindrische, Pileozystiden. Sporengröße: 10,5-15x7-8,5 µm



    Makroaufnahme mit erkennbar samtiger HDS im Gegenlicht:



    Mikro der HDS mit Pileozystiden:



    Sporen:



    Gruß
    Jürgen

    Und der nächste:


    Peziza merdae


    Kurze makroskopische Beschreibung:
    Fruchtkörper bis 60mm breit, tellerförmig ausgebreitet und wellig verbogen, Fruchtschicht glatt, Außenseite fein körnig, hellbraun, jung mit Olivtönen, stiellos auf dem Substrat aufsitzend.



    Mikroskopische Beschreibung:
    Sporen 8-9 x 14-15,5 µm, hyalin, elliptisch, fein rau punktiert
    Asci 8-sporig, 210-230 µm lang, 8-11 µm breit, mit Haken, IKI +
    Paraphysen zylindrisch, mehrfach septiert, Spitze kopfig 7-8 µm




    Exipulum mit mittlerer Textura intricata



    Gruß
    Jürgen

    Und weiter geht–™s...


    ...und zwar mit: Pseudombrophila petrakii (Saccardo 1914) Brummelen 1995


    2009 war ich im Frühjahr auf der Suche nach Gyromitra ancilis, den ich dort schon öfters gefunden hatte, in einem Fichtenwald unterwegs. Da vielen mir aus der Ferne mehrere untypische größere Flecken auf dem Waldboden auf. Die Flecken entpuppten sich als großzügig verteilte Hinterlassenschaften aus einem Taubenschlag. Mittlerweile ist mir bekannt, dass der Waldbesitzer auch Tauben züchtet und regelmäßig den Dung in seinem Wald verteilt. Der Fund 2009 war Erstfund für NRW und einer von wenigen Nachweisen in ganz Deutschland. Seit 2009 konnte ich jedes Jahr neue Apothecien entdecken.


    Kurze Beschreibung:


    Vorkommen gesellig, teilweise zu mehreren Apothecien eine kleine Gruppe bildent auf relativ frisch ausgebrachten Taubendung (vermutlich Spätherbst des Vorjahres) im zeitigen Frühjahr (ab Anfang März bis in den Mai hinein).


    Apothecien bis 10 mm breit, schon jung flach rundlich, im Alter Rand etwas flatterig werdend. Hell beige bis rötlich-braun.
    Sporen [95% –• 15 –• –• v –• H2O(nat) ] = 10,6 - 11,8 - 12,9 x 5,8 - 6,5 - 7,3 µm


    Asci IKI negativ


    Das besondere mikroskopische Erkennungsmerkmal sind die quergestreiften Sporen. Im ungefärbten Präparat muss man schon sehr genau hinschauen, um die Ornamentation zu erkennen.
    Nachfolgend einige Fotos vom diesjährigen Fund.






    Viele Grüße
    Jürgen

    Guten Abend,


    bin zwar kein Dungpilzexperte, aber einige Funde auf dem speziellen Substrat Taubendung kann ich auch bieten. Nobi wird das meiste kennen, da er auch maßgeblich an der ein oder anderen Bestimmung mitgewirkt hat. Einige Funde hatte ich im alten DGfM-Forum vorgestellt. Das ist ja plötzlich abgeschaltet worden und die Beiträge sind nicht mehr online. Daher hier nochmal ein Einblick in die Taubendung-Pilzwelt.


    Beginnen möchte ich mit Ascobolus lignatilis. A. Lignatilis habe ich nicht direkt auf Taubendung gefunden. Fundort war allerdings ein von Taubendung durchtränkter Fichtenast.


    Nachfolgend ein Standortfoto zusammen mit Pseudombrophila petrakii (unten, Vorstellung nächster Beitrag).



    Apothecien gestielt schüsselförmig, jung zitronengelb, bei Sporenreife gelbgrünlich/oliv, bis 6 mm Durchmesser.


    Makrofoto mit deutlich erkennbaren Stielteil:



    Sporen ellipsoid, längs gerieft (teilweise auch durch Querlinien unterbrochen), reif stark violett, 19 x 9 µm, gemessen im Asci, da nur vereinzelt freie Sporen, die bis 20 x 10 µm groß. Asci bis 230 µm lang, 8 sporig, IKI -




    Die Apothecienaußenseite ist körnig, die kugeligen Zellen sind hyalin bis gelblich.



    Viele Grüße
    Jürgen

    Hallo Tom,


    ich noch mal.


    Jetzt bist Du mit deiner neuen Idee qualitätsmäßig vermutlich eine Stufe runtergerutscht. Ob das MTX 3000 was taugt, wird hier wohl kaum einer sagen können. Nur soviel: Wer wie Müller schwachsinnige Werbefotos in seinen Webshop stellt, würde von mir keinen müden Euro bekommen (ich meine das Foto mit der hübschen Dame und dem Perlweiß-Lächeln aus Deinem Link; man beachte das nicht ganz betriebsbereite Mikroskop rechts daneben!). Wenn es schon neu sein soll, dann kenne ich Pilzler, die neben dem HPM aus dem Myko-Shop noch mit folgenden Mikroskopen gute Erfahrungen gemacht haben: Motic B1 bzw. B3 Serie oder Motic BA210 (mit Halogenbeleuchtung, nicht mit LED) und die Novex B-Reihe. Für mich persönlich wäre die Novex B-Reihe das unterste der Gefühle.


    Achromatische Objektive bilden gerade bei hoher Vergrößerung höchstens die hälfte (eher weniger) des Sehfeldes plan ab. Das heißt je weiter man zum Bildfeldrand kommt, desto unscharfer wird das Bild. Semiplan-Achromate bilden ca. 2/3 bis 3/4 des Sehfeldes plan ab, Planachromate das ganze Sehfeld.


    Gruß
    Jürgen

    Hallo Tom,


    kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Das von Dir vorgeschlagene Mikroskop würde ich aufgrund der intergrierten Kamera auch nicht nehmen. Wenn schon China/Indien/Asien (nichts anderes sind die Müller-Mikroskope) dann schon das Mikro von Andreas aus dem myko-shop. Das ist sehr ordentlich, hat Okulare mit 20er Sehfeld, Plan-Achromate und einen nach hinten gerichteten Objektivrevolver. Durchgeschaut habe ich bei einem Kurs von Andreas auch schon mal und fand die Optik gut.


    Alternative: ein gebrauchtes Markenmikroskop von Zeiss, Zeiss Jena, Olympus, Leitz (jetzt Leica), Hund, Nikon, Askania.


    Bezugsmöglichkeit:


    Seriöser und relativ günstiger Händler mit guter Beratung:


    http://www.thilo-immel-optics.de/


    oder Du meldest dich hier an und hast Zugang zum dortigen Mikromarkt (nur für angemeldete User sichtbar):


    http://www.mikroskopie-forum.de/


    Von Spontankäufen bei Ebay rate ich Anfängern ab. Da bezahlt man schnell Lehrgeld.


    Nicht vergessen sollte man die Folgekosten: Die Bestimmungsliteratur ist sehr teuer....


    Gruß
    Jürgen