Beiträge von Ingo W

    Hallo ferryisttot!


    Wie würdest du denn die Farbe beschreiben, die beim Durchschneiden entsteht? Weinrot, Orange oder vielleicht braun?


    Pilzversuche machen übrigens nur Sinn, wenn die Art klar ist. Wenn du den Versuch nicht überlebst, weiß ja keiner, welcher Art so bissig reagiert hat! :)


    VG Ingo W

    Hallo Lothar!


    Nr. 1 ist korrekt, ist Fomes fomentarius (Zunderschwamm);


    Nr. 2 ist mir sehr suspekt, denn von der Oberseite käme ich tatsächlich auf ein anderes Bestimmungsergebnis als bei der Unterseite.
    Und weil ich bei meiner Unwissenheit dann die Schuld immer bei anderen suche, frage ich doch mal nach: ist das echt der gleiche Fruchtkörper?


    VG Ingo W

    Hallo Lothar!


    Nr.1: Panellus stipticus (Herber Zwergknäueling);
    Nr.2: Flammulina velutipes (Samtfußrübling) passt;
    Nr.3: Daedaleopsis confragosa (Rötende Tramete);
    Nr.4: Haareis (Sepps Bilder sind schon die Wucht!).


    VG Ingo W

    Hallo Carolin!


    Wuchsen denn alle Pilze am gleichen Substrat/ am gleichen Standort, also auf Holz von wahrscheinlicher Fichte oder Buche? Oder waren alle Holzarten nicht genau bestimmbar, weil schon morsch und bemoost.


    Nr.1: erkenne ich nicht;
    Nr.2: nach Lamellenfarbe vielleicht ein frostgeschädigter Schwefelkopf;
    Nr.3: wahrscheinlich Mycena spec. (Helmling);
    Nr.4: Merulius tremellosus (Gallertfleischiger Fältling);
    Nr.5: ein reifer Schleimpilz, schätze ich;
    Nr.6: das erste Bild erinnert mich an Lentinus adhaerens (Harziger Sägeblättling);
    Nr.7: erkenne ich nicht mehr;


    VG Ingo W


    Hallo Ingo und Winfried,
    danke für die Infos über den Tremella mesenterica.
    Fällt die Gallertmasse des Pilzes nur bei Feuchtigkeit, also bei Regen vom Ast?
    Gruß: Lothar


    Hallo Lothar!


    Ich denke, er fällt vom Ast, wenn er zu geschädigt ist durch Alter oder Frost-Auftau-Frost-Perioden.


    Der hängt ja oft etwas vom Substrat weg, und wenn die Pilzzellen am Anwuchs nicht mehr so fit sind, reißen sie halt schneller. Der Grund des Abfallens kann natürlich auch Fremdeinwirkung sein, denn vielfach finde ich die ausgebleichten Pilz-Leichen noch am Ast.


    VG Ingo

    Hallo Mykado!


    Also komm gut ins neue Jahr!
    Dem Horst geben wir für nächstes Jahr den Auftrag, frischwachsende zu fotografieren vom Standort der letzten Bilder, dann klärt es sich.


    VG Ingo W

    Hallo Mykado!


    Zitat


    St. hirsutum behält auch nach Frostperioden meist eine deutliche, satte Gelbfärbung, während St. subtomentosum immer ein grau-lehmfarbiges bzw. ockerblasses Hymenium behält.


    Nein, da bin ich anderer Meinung. Das Hymenium von Stereum hirsutum bleicht trocken und gefrostet stark hellocker aus, da ist nichts mehr vom Gelb zu sehen, nicht mal am zuletzt zugewachsenen Rand.


    Ich finde subtomentosum hat eine Reihe guter makroskopischer Merkmale, z.B. größere und dünnere Hüte, welche kaum wellig/rüschig sind, weniger dicht stehend und weniger stark miteinander verwachsen. Mal abgesehen von der Gelbfärbung bei verletzten Hymenien, denn das kann man wirklich nur bei frischen Pilzen beobachten.
    Selbstverständlich ist subtomentosum kurzfilziger, und der Filz ist auf dem ganzen Hut relativ gleichmäßig verteilt, im Gegensatz zu hirsutum, bei dem kann eine Wachstumszone mal sehr striegelig filzig sein, bei der nächsten weniger.


    Aber natürlich hast du recht, eine Bestimmung vor Ort ist schon manchmal nicht einfach, geschweige denn nach Bildern. Hast du Fotos von deinen heutigen subtomentosum?


    VG Ingo W

    Hallo Horst!


    Schwefelkopf ist möglich. Erstens nehmen die nach Frost auch rotbraune Hutfarben an, zweitens glaube ich, auf Bild 2 das dunkle Sporenpulver zwischen den Lamellen wahrzunehmen.


    Ist aber wirklich nur geraten, denn der Pilz auf Bild 4 kommt mir für die Art total fremd vor.


    VG Ingo W

    Hallo Mykado!


    Ich glaube, nicht alle Bilder stammen vom gleichen Standort. Dennoch sehe ich auf jedem Stereum hirsutum, nicht subtomentosum.


    Die Farbe passt sehr gut, muss man sich bloß im Winter bei Frost oder auch Trockenheit anschauen. Insofern bleibe bei hirsutum.


    Aber ich finde es schön, dass endlich mal jemand anderer Meinung ist als ich.
    Was meinst du mit Winterform?


    VG Ingo W

    Hallo Lothar!


    Ja, Tremella mesenterica (Goldgelber Zitterling) ist die wahrscheinlichste Lösung. Ist natürlich von darüberwachsendem Ast abgefallen.


    Seit neuestem tut man gut daran, am Ast nach anderen Pilzen Ausschau zu halten. Tremella mesenterica (Golgelber Zitterling) wächst, wie wahrscheinlich alle Zitterlinge, auf anderen Pilzen.


    Also der mesenterica auf Peniophora-Arten (Zystiden-Rindenpilz), der Doppelgänger Tremella aurantia (auf Stereum, also Schichtpilz-Arten).


    VG Ingo W

    Hallo Horst!


    Was anderes als Schmetterlings-Tramete (Trametes versicolor), die zugegebenermaßen in diesem Fall schon recht reihig wächst, fällt mir nicht ein.


    Gefühlsmäßig würde ich wegen der Moosbesiedlung an Laubholz denken, vielleicht wieder Eiche?


    Sollte sich das Substrat als Nadelholz herausstellen, ist der Pilz dann was "besseres".


    VG Ingo W

    Hallo Horst!


    Nein, ohne Leiter. Die alten Äste sind doch auch oft in erreichbarer Höhe, muss auch keine alte Eiche sein, sogar tote Jungeichen werden besiedelt. Aber die Äste sind halt noch ansitzend.


    Auf die genaue Eichenart habe ich da bisher nicht geachtet, aber bei mir wachsen auf jeden Fall in der überwiegenden Zahl Stieleichen, und die Pilzart ist doch recht häufig in meinen Gefilden, da könnte ich mir das schon vorstellen.


    Ich wünsche allen Lesern ein erfolgreiches neues Jahr, bleibt neugierig!


    VG Ingo W

    Hallo Horst!


    Ich denke, das letztens von Jörg eingestellte Bild ist recht repräsentativ für die Art.
    gallertpilze-t-5489.html


    Zum einen siehst du die mattfilzige Außenseite (hier kann man jetzt schlecht Ober- oder Unterseite sagen, weil sich das von jung zu alt ändert: die glatte Seite ist bei jungen Frkn. zuerst oben, später kippen die Verhältnisse), zum anderen siehst du, dass die Frk. vom Substrat wegwachsen und nicht aufliegen.


    Schätze, dass kannst du bald selbst mal in natura anschauen, brauchst nur möglichst alte Eichen, am besten vom Waldrand, zu besuchen. Die untersten, meist mehr oder wenigen waagerechten, weit ausladenden Äste sind sehr oft tot und von der Art besiedelt.


    VG Ingo W

    Hallo Horst!


    Zitat


    Hast Du schon einmal welche gesehen, die diesen ähneln oder ist das mehr eine Vermutung, die Du in den Raum stellst?


    Nein, fällt mir jetzt nichts ein. Aber ich beschäftige mich auch nicht mit Schleimpilzen.
    Allerdings rechne ich ständig mit ähnlichen Pilzen, auch, wenn ich sie noch nicht kenne.:)


    VG Ingo W

    Hallo Horst!


    Alles, was schwarz ist, ist Exdia plana (Warziger Drüsling), wobei sie auf dem letzten Bild im Jungstadium abgebildet sind. Sie fließen später zusammen und erinnern dann an hirnartige Strukturen (Bild1).
    Ihre Fruchtkörper liegen flach auf dem Substrat.


    Exidia truncata (Abgestutzter Drüsling) hat nur einen punktförmigen Anwuchs am Subsrat, seine lappigen, zungenförmigen, pseudobecherförmigen oder auch kreiselartigen Fruchtkörper liegen zum größten Teil nicht auf dem Substrat auf, sondern ragen meist seitlich über das Substrat hinaus. Ohne Probleme kann man deswegen die zwei verschieden gestalteten Seiten sehen: einmal die warzig glänzende, und zum anderen die schöne mattsamtig.


    Das mit der Synonymisierung von Exidia glandulosa ist nicht ganz so einfach. In früheren Zeiten hat man die zwei Arten durcheinandergebracht, deswegen gibt es
    1. Exidia glandulosa im Sinne von Bresadola, Jahn, Neuhoff, Ricken = Exidia plana
    2. Exidia glandulosa im Sinne von Donk, Kreisel = Exidia truncata


    Deswegen bei Anwendung des Namens "glandulosa" nie das Autorenzitat dazu vergessen!


    Zurück zu den Bildern:
    Alles, was braun ist, ist das Judasohr (siehe samtige Außenseite!).


    VG Ingo W


    Änderung: "mattfilzig" durch "mattsamtig" ersetzt.

    Hallo Malone!


    Ach die Bilder gefallen mir ja. Machen sie doch deutlich, wie ähnlich sich der Austernseitling (Pleurotus ostreatus) und der Gelbstielige Muschelseitling (Sarcomyxa serotina) sein können:


    Pilz 1,2,3: Austernseitling jung;


    Pilz 4+5 (wenn die Bilder die gleichen Fruchtkörper darstellen): Austernseitling alt, frostgeschädigt


    Pilz 6,7,8: Gelbstieliger Muschelseitling, ältere Fruchtkörper


    VG Ingo W

    Hallo Horst!


    Ein unsicherer Tipp wäre tatsächlich die 2. Erscheinungsform von Dacrymyces stillatus (Zerfließende Gallertträne), also die orangefarbenen, unregelmäßig polsterförmigen, recht schleimigen Fruchtkörper, die ihre hyphige Zellen in kettenförmige Sporen umwandeln können.


    Wären dort noch mehr oder weniger gelbe Scheiben oder Polster in Aspik-Konsistenz mitgewachsen, könnte man diese Theorie stützen, zumal das ein ganz häufiger Pilz ist.


    Was mich aber skeptisch macht, sind die feineren, beinahe zapfenartigen Strukturen, die auf Bild 2 zu sehen sind. Ist mir so noch nicht aufgefallen. Kann vielleicht eine Auswirkung des Frostes sein, vielleicht ist es aber auch tatsächlich was anderes pilziges, womöglich ein Schleimpilz?


    Kann mich vom Bild her nicht festlegen (würde sagen 70:30 für Dacrymyces).
    Es liese sich aber wahrscheinlich mit einem Blick durchs Mikroskop klären.


    VG Ingo W

    Hallo Carolin!


    Wenn die Nr.1-Bilder vom gleichen Standort stammen wie die jetzigen, bin ich spätestens jetzt vom Hallimasch überzeugt. Und es ist nicht ostoyae, sondern einer aus der gelbhütigen Fraktion, vielleicht mellea.


    Der friesii macht das mit den "Gabel-Leisten" auch gern, aber ob es nun sein muss?


    Ja, und die Sache mit den Falschen Pfifferling-Lamellen-Fotos. Das ideale Pilzbuch würde sich für jede Art mindestens 10 Seiten Zeit nehmen, leider gibt ´s das noch nicht.


    VG Ingo W

    Hallo Heiko!


    Nein, auch friesii sieht wie ein Pfifferling aus, eben schmächtiger und mit oranglichen/ rosalichen Tönen.


    Er hätte nie eine so kräftige orangegefärbte Unterseite. Auch die gleichmäßige, untrichterige Hutform des Abgebildeten mit nach unten eingerolltem Rand passt nur auf den Falschen Pfifferling.


    VG Ingo W

    Hallo!


    Ein weiteres Argument für den Hallimasch wäre vielleicht auch, dass die Oberseite des Ringes in dem Alter immer noch weiß ist. Beim Stockschwämmchen, denke ich, wäre die schon längst vom Sporenpulver braun gefärbt. Die Stielfasern sprechen auch eher gegen Stockschwämmchen.


    Den Rest sehe ich so wie die anderen, also 2x Falscher Pfifferling, Narzissengelber Wulstling, Ziegelroter Schwefelkopf, Kammtäublings-Ecke, Gifthäublings-Ecke.


    VG Ingo W

    Hallo Horst!

    Zitat


    Nun aber doch kurz zu Ingo. Ich habe ja absichtlich kein Substrat genannt, um mich nicht wieder in die Nesseln zu setzen. Jetzt wüßte ich aber doch gerne, woran Du Laubholz ausgemacht hast. Ich hätte nun gedacht, daß man hier deutlich die Borke von Kiefer erkennt, ein passender Laubbaum fällt mir dazu nicht ein, ......


    Ok Horst, war vielleicht ein bisschen gepokert. Ich meinte, dass es sicher Panellus stipticus ist.
    Natürlich wächst der ganz überwiegend an Laubholz, würde sagen, so zu 95%. Dazu kommt etwas Fantasie, denn links glaube ich schemenhaft die Formen und Farben von Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz) zu erkennen.
    Diese Theorien können natürlich auch nach hinten losgehen, also ich präzisiere mal meine Aussage in so weit, dass es "wahrscheinlich Laubholz" ist.
    Nachdem du heute noch mal dort warst und dir die Rinde genauer betrachtet hast, schließe ich dann auch mal Birke aus. Da es im Wald war und nicht am Teich oder Fluss, käme m.E. mt der groben Rinde durchaus Eiche in Frage.


    Zitat


    Da wäre es gut zu wissen. Gibt es ein Kriterium an Hand dessen ich leicht Laub- von Nadelholz unterscheiden kann?


    Patentrezept zur Substratbestimmung habe ich nicht. Ich denke aber, man kann am Standort einiges machen. Vor allem sollte man sich gerade auch für das Substrat Zeit nehmen, nicht nur für den Pilz.


    Möglich wäre vielleicht
    -wenn man die Jahresringe an der Schnittfläche anschaut, kann man zumindest feststellen, ob schnell gewachsen (weicheres Nadelholz) oder langsam gewachsen (Eiche).


    -die Rinde inspizieren, vielleicht findet man ja noch weiße Teile. Alten Birken haben nämlich auch recht grobe Rinde.


    -man kann so ein Borkenstück anriechen, gut im Winter eher schlecht, aber manchmal riecht man das für Nadelholz typische Harz noch raus.


    -man kann sich überlegen, ob der angedachte Baum überhaupt in das Biotop passt (z.B. Silberweide ohne Wasser kann schlecht sein).


    -auf jeden Fall auf Begleitpilze am gleichen Substrat achten. Wäre z.B. meine Illusion des Stereum hirsutum richtig, kann es kein Nadelholz sein.


    -immer mit den umstehenden Bäumen vergleichen, vielleicht haben die ja die gleichen Rindenmerkmale. Setzt natürlich vorraus, dass sie in etwa gleich alt sind.


    -die Laubschicht erzählt auch ganz gut, was alles so in der Umgebung rumsteht. Wäre eine Möglichkeit, wenn kein Laub mehr an den Bäumen ist.


    Ja, und natürlich beim Spazierengehen immer wieder üben, sich einen Baum raussuchen und versuchen zu knacken. Mit der Zeit lernt man Rindenfarben kennen, wie sich die Äste verzweigen oder dickere Äste innen aussehen (z.B mit Mark oder rötlich), wie die Baumkronen aussehen können, irgendwelche Muster in der Rinde zu deuten oder auf eine eventuelle Faserschicht unter der Rinde achten (Linde) oder an Hand von noch hängenden Fruchtständen den Baum zu entlarven. Klar, sind jetzt einige Dinge dabei, die nützen dir beim Baumstumpf natürlich nichts.


    Ich habe schon auch meine Probleme, das Substrat richtig einzuschätzen. Erst gestern wieder ein Baum ohne Lösung, der lebt aber zum Glück noch. Ich werde ihn in seiner Vegetationsphase entlarven und nächstes Jahr noch mal besuchen.


    So, jetzt reicht`s aber
    VG Ingo W

    Hallo Horst!


    Deine Bilder sind ein Gemenge von Trametes versicolor (Schmetterlings-Tramete) und Stereum (Schichtpilz), wahrscheinlich jedesmal Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz).


    Bild 2+3: Schmetterlings-Tramete;
    Bild 4+5+6+7+8+9: Striegeliger Schichtpilz;


    Und natürlich jedes Mal Laubholz, das denke ich auch.


    VG Ingo W

    Hallo Chris!


    Mit ziemlicher Sicherheit Trametes gibbosa (Wuchsform, rosaliche/orangliche Fruchtschicht bei älteren Fruchtkörpern, veralgte Oberseite).


    Ein gutes Merkmal ist nicht zu sehen: die Poren mindestens im Randbereich des Pilzes sind immer radial langgezogen, also "schlitzig zum Anwachspunkt hin".
    Sicherlich Buche als Substrat? Das mag er am liebsten.


    Ich fände es nicht schlecht, wenn du trotzdem etwas genauer auf ´s Substrat achten würdest. Lauer Holz in Lübeck hilft nicht wirklich.


    VG Ingo W