Hallo Horst!
Zitat
Nun aber doch kurz zu Ingo. Ich habe ja absichtlich kein Substrat genannt, um mich nicht wieder in die Nesseln zu setzen. Jetzt wüßte ich aber doch gerne, woran Du Laubholz ausgemacht hast. Ich hätte nun gedacht, daß man hier deutlich die Borke von Kiefer erkennt, ein passender Laubbaum fällt mir dazu nicht ein, ......
Ok Horst, war vielleicht ein bisschen gepokert. Ich meinte, dass es sicher Panellus stipticus ist.
Natürlich wächst der ganz überwiegend an Laubholz, würde sagen, so zu 95%. Dazu kommt etwas Fantasie, denn links glaube ich schemenhaft die Formen und Farben von Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz) zu erkennen.
Diese Theorien können natürlich auch nach hinten losgehen, also ich präzisiere mal meine Aussage in so weit, dass es "wahrscheinlich Laubholz" ist.
Nachdem du heute noch mal dort warst und dir die Rinde genauer betrachtet hast, schließe ich dann auch mal Birke aus. Da es im Wald war und nicht am Teich oder Fluss, käme m.E. mt der groben Rinde durchaus Eiche in Frage.
Zitat
Da wäre es gut zu wissen. Gibt es ein Kriterium an Hand dessen ich leicht Laub- von Nadelholz unterscheiden kann?
Patentrezept zur Substratbestimmung habe ich nicht. Ich denke aber, man kann am Standort einiges machen. Vor allem sollte man sich gerade auch für das Substrat Zeit nehmen, nicht nur für den Pilz.
Möglich wäre vielleicht
-wenn man die Jahresringe an der Schnittfläche anschaut, kann man zumindest feststellen, ob schnell gewachsen (weicheres Nadelholz) oder langsam gewachsen (Eiche).
-die Rinde inspizieren, vielleicht findet man ja noch weiße Teile. Alten Birken haben nämlich auch recht grobe Rinde.
-man kann so ein Borkenstück anriechen, gut im Winter eher schlecht, aber manchmal riecht man das für Nadelholz typische Harz noch raus.
-man kann sich überlegen, ob der angedachte Baum überhaupt in das Biotop passt (z.B. Silberweide ohne Wasser kann schlecht sein).
-auf jeden Fall auf Begleitpilze am gleichen Substrat achten. Wäre z.B. meine Illusion des Stereum hirsutum richtig, kann es kein Nadelholz sein.
-immer mit den umstehenden Bäumen vergleichen, vielleicht haben die ja die gleichen Rindenmerkmale. Setzt natürlich vorraus, dass sie in etwa gleich alt sind.
-die Laubschicht erzählt auch ganz gut, was alles so in der Umgebung rumsteht. Wäre eine Möglichkeit, wenn kein Laub mehr an den Bäumen ist.
Ja, und natürlich beim Spazierengehen immer wieder üben, sich einen Baum raussuchen und versuchen zu knacken. Mit der Zeit lernt man Rindenfarben kennen, wie sich die Äste verzweigen oder dickere Äste innen aussehen (z.B mit Mark oder rötlich), wie die Baumkronen aussehen können, irgendwelche Muster in der Rinde zu deuten oder auf eine eventuelle Faserschicht unter der Rinde achten (Linde) oder an Hand von noch hängenden Fruchtständen den Baum zu entlarven. Klar, sind jetzt einige Dinge dabei, die nützen dir beim Baumstumpf natürlich nichts.
Ich habe schon auch meine Probleme, das Substrat richtig einzuschätzen. Erst gestern wieder ein Baum ohne Lösung, der lebt aber zum Glück noch. Ich werde ihn in seiner Vegetationsphase entlarven und nächstes Jahr noch mal besuchen.
So, jetzt reicht`s aber
VG Ingo W