Beiträge von erebus

    Hallo Daggi,


    ein schöner Ausflug mit Äkschn und Funden ... wie man sie vielleicht nur im Winter machen kann, einer Jahreszeit, die wir Pilzfreunde aus diesem Grund nicht zu unrecht herbeisehnen.
    Da ich derzeit ähnliche Dinge finde, habe ich selbst mal nachgeforscht, was das sein könnte.


    Deswegen unterbreche ich hier den Heißhunger der Kotlettfraktion und versuche einmal (zaghaft) die Richtung anzugeben, der ich nachgehen würde, und zwar bei


    Bild 7: Wuchsform und Farbigkeit: Striegelige Tramete (Trametes hirsuta), leider lässt sich die striegelig behaarte Oberfläche nicht deutlich erkennen.
    Bild 8: Schmetterlingstramete (Trametes versicolor), sehe ich auch so
    Bild 16: Exidia Truncata - abgestutzter Drüsling
    Bild 20: Exidia thuretiana - Weißlicher Drüsling
    Bild 21: Flacher Lackporling (Ganoderma applanatum)
    Bild 22: Stereum gausapatum - Zottiger Eichenschichtpilz


    LG,
    Uli

    Seit einer Woche habe ich kein Internet mehr - Fritzbox erschossen- und konnte nicht mehr mit rätseln.
    Deshalb musste ich eine Runde aussetzen und bin zur Belohnung aus der Punkteliste entfernt worden.


    Heute war ich dann echt gespannt, wie es mit der nächsten Runde weiter geht ... kann allerdings die fremdverlinkten Bilder nicht öffnen, da macht die Firewall nicht mit: "Nudity not allowed" heißt es. Das macht gleichermaßen neugierig, wie es frustiert.
    Ich solle mich doch bitteschön an den Admin wenden. Das mach ich aber nicht.
    Wenn das wirklich ein Pornopilz oder so ist bin ich unten durch.


    Unter diesen Umständen wäre es eine große Hilfe für mich, wenn die Bilder als Attachment eingebunden wären und nicht fremdverlinkt.


    Beim Attachment meckert die Firewall nämlich nicht, an der Nacktheit des Gefleckten Rüblinges hat sie z.B. nichts auszusetzen.


    LG,
    Uli



    Selbstverständlich bezieht sich das alles ausschließlich auf die Gestaltung der Pausen und nicht auf die Arbeitszeit.

    Hallo Ingo, Hallo Pablo.


    OK, Ihr habt mich halbwegs überzeugt.
    Zumindest soweit, dass ich die Gallertträne mit einem zusätzlichen Fragezeichen versehe.
    Da ich Tremella mesenterica ausschließe, käme also noch der Gelbe Schichtpilz-Zitterling (Tremella aurantia) in Frage. Das zu klären ist anhand des Bildes nicht möglich.
    Das Argument des abgehobenen Fruchtkörpers hat allerdings etwas für sich.


    LG
    Uli

    Hallo Günther,


    danke für die Bestätigung - eigentlich kam ja nichts anderes in Frage. Was auf den Bildern vielleicht nicht so recht erkennbar ist, dass ist die Urgewalt, die da am Werke war, die knietiefen Löcher, die halb vergrabene Bank - kaum zu glauben, was diese Viecher da bewerkstelligt haben.


    LG,
    Uli


    [hr]


    Hallo Ralf,


    leider habe nun keine Gelegenheit mehr, dem weiter nachzugehen.
    Beim nächsten mal werde ich an solchen Stellen den Trüffeln nachspüren.
    Was mich wunderte war die Gewalt, mit der der Boden durchgeackert wurde. So etwas hatte ich bislang noch nicht gesehen. Ich kannte nur die "Schnüffelspuren", auf die ich allenthalben stoße.


    LG Uli

    Als ich am Samstag wieder einmal den Philosophenweg beschritt, musste ich feststellen, dass Banausen die nächtlichen Stunden zu Erdarbeiten größeren Ausmaßes genutzt hatten.


    Stellenweise war der gefrorene Boden 30 bis 40 cm tief ausgehoben. Waren das Wildschweine oder irgendein Spezialkommando?






    LG Uli

    Hallo Sarah,


    danke für deinen Kommentar. Ja, die Kleiebecherlinge sind sozusagen das Hightlight. Eckenscheibchen fand ich hingegen viele, auch größere, die gezeigten sind nur im Millimeterbereich sichtbar.



    Gruß, Uli



    [hr]


    Hallo Jan-Arne,


    komisch, kaum ist der richtige Frost für's erste vorüber, zeigen sich schon erste Frühlingspilzgefühle. Geht mir genauso. Ich freue mich schon auf "meinen" Wald und bin gespannt, ob sich dort auch etwas schönes finden lässt.


    Herzlichen Dank und Grüße,
    Uli


    [hr]


    Hallo Ingo,


    jo. Geht.
    Eigentlich wollte ich aber wunderschöne Becherchen finden. Am einzigen Ästchen, dass welche aufwies, fand ich später nichts mehr.
    Ich bin grade von meiner gesamten Bestimmungsliteratur abgeschnitten, mir bleibt nur das Internet.
    Betreffend Bild 10/11 erscheint mir Dein Vorschlag mehr als plausibel. Sowohl die Beschaffenheit der Hutoberfläche (dunkel/rissig) als auch Porenbild, Habitus und Substrat würden passen. Die Bilder erhalten von mir schon einmal den Namen Phellinus igniarius - Gemeiner Feuerschwamm.
    Im Fall von 14 war ich nachlässig, das war ein kleines Ästchen, dass ich aus dem Schnee zog, der Pilz wuchs auf dessen Unterseite über Laubstreu. Durchmesser ca. 10mm, gefunden in einem Erlen-Weiden-Hollunder-Dickicht. Ich tippe auf Erle, aber


    LG,
    Uli


    [hr]


    Hallo Pablo,


    ja, der Kleiebecherling hat mich sehr erfreut, zudem es ein Erstfund ist und ich den vorher erst einmal sah. Ein Bild von Fredy aus seinem wunderbaren Beitrag in der Baumpilzgalerie brachte mich auf die Spur.


    Bei den Schwämmen, Schichtpilzen und Konsorten war mir immer so, als seien die unter meiner Würde. Mittlerweile schätze ich sie als Winterkost. Vorausgesetzt, sie sitzen, wie Du schreibtst, in einer manierlichen Höhe und grinsen nicht überheblich auf mich herab.


    Das Gelbliche (Bild1) befand sich an einem umgeknickten Weidenstamm, demselben, an dem die Gemeinen Feuerschwämme saßen. Die sichtbare Gesamtlänge des rechten Gebildes betrug ca. 10mm, war also recht zierlich. Aufgrund meines jetzigen Wissens gehe ich davon aus, dass es auf gar keinen Fall Tremella mesenterica war (Substratgröße und Habitus). Die sah ich zur Genüge, auch in gefrorenem und wieder aufgetautem Zustand.


    Alternativ zu Dacrymyces stillatus wäre der Gelbe Schichtpilz-Zitterling (Tremella aurantia) möglich, den ich aber noch nicht wissentlich wahrgenommen habe. Dazu fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten. Zudem erinnerte mich die Reihe kleinerer Pilzkörper oberhalb der dickeren Brocken sehr an die Gallertränen, wie ich sie bereits sah (wenn auch unverfroren). Und die Riesengallertträne scheidet aus, die kommt ja ausschließlich auf Nadelholz vor.


    Danke für deinen Kommentar!


    LG
    Uli


    Was ich mich im Moment frage, ist wieviele Pilze es wohl mit den von Mausmann abgefragten Merkmalen und hohlem Stiel gäbe..


    Ansonsten bitte ich auch um einen Hinweis-Erklärungsthread nach Auflösung des Rätzels.


    dem schließe ich mich an.
    Außerdem bin ich bei der Frage nach einem weißen Hut mit rostbraunen Flecken für ein entschiedenes und klares "nein" - sonst müsste ich wieder von vorne anfangen.

    Die letzte Woche war eine Quälerei.
    Außer Flechten und Schimmelpilzen war nichts zu holen. Halt, doch, oben an den Weiden im Park sitzen Porlinge: 5, 6 m hoch und damit außer Reichweite.

    Kaum taut es (wenn auch nur sehr verhalten), gelingen die ersten Kurparkfunde:


    01 ?? das hielt ich für Dacrymyces stillatus - die Zerfließende Gallertträne HFF - allerdings ist das sehr fraglich (auf Weide, nach dem Frost)


    der Pflaumen-Feuerschwamm Phellinus tuberculosus auf Kirsche (Prunus avium)




    und dies für Encoelia furfuracea - Hasel-Kleiebecherling auf Schwarzerle (Alnus glutinosa)
    04


    05


    06


    07


    Eckenscheibchen
    08


    09


    die folgenden haben bei mir (noch) keine Namen - wäre schön, wenn sie welche bekämen.
    Substrat Weide (vermutlich Salix babylonica)
    10


    11


    12 - ggf. Flechten?


    13 auf Ricinus communis


    14




    LG Uli

    habe mich verlesen, es war Seite 172. Das ist wohl ein Fingerzeig von oben ^.



    [...]
    Ich weiß ja nicht welches Buch du da hast aber sieht man bei der Gattung evtl. jene hier ?



    [...]
    Rätsel im Rätsel. :D


    .. als ob ich nicht schon genug Ärger hätte!


    Cognac & Schaf ... Rum & Hammel ... Mausmann, du treibst grausame Possen mit mir ... ich habe überhaupt keinen Schimmer, ich könnte ja mal nach Schwarzwurzel fragen .. die einzige Gattung, die was mit Bauernhof zumtun hat sind die Glucken, die funktionieren nicht ..
    Ziegenlippe, Kuhmaul, Hundsrute - alles Arten ...ohgottogottogott was mach ich nur

    Überlegungen eines Dilletanten:

    Deutlich längsfaserig, optisch an Schwarzwurzeln/Spargel erinnernd –“ nein, die sehen weniger faserig aus - leider habe ich nur ein einziges Bestimmungsbuch dabei, und dort finde ich eine große Ähnlichkeit des Stieles mit einem einzigen Exemplar, das im Buch allerdings makellos und ohne Verschmutzungen/Störungen erscheint. Und diese erscheinen mir für die Klärung ganz wesentlich zu sein –“ oder nicht?
    Anhaftungen oder / und Auswachsungen? Die Verfärbungen rund um die betroffenen Stellen weisen m.E. auf eine Reaktion des Gewebes hin. Da dies nur bei einem Teil der Stellen zutrifft, andererseits auch Verfärbungen ohne sichtbare (Fremd) Partikel vorhanden sind, neige ich dazu, von Fremkörpern auf dem Stiel auszugehen. Möglicherweise werden diese vom Stielgewebe überwachsen?
    Dann ergibt sich aber die Frage, warum diese Partikel am Stiel anhaften. Der macht ja keinen besonders klebrigen Eindruck, sieht für mich sogar eher trocken aus. Also ein Pilz, dessen Stiel nur zeitlich begrenzt klebrig ist?
    Auch die Möglichkeit parasitierender Untermieter will ich nicht von der Hand weisen –¦
    Zudem kann ich den großen –žFremdkörper–œ nicht recht einordnen. Auf den ersten flüchtigen Blick erschien mir das wie eine geknickte Fichten- oder Tannennadel, bin indes unsicher. Wer oder was knickt im Wald Nadelholznadeln, und heftet sie an den Stiel eines Pilzes? Ein gelangweilter Zwerg?
    Wieder einmal bemerke ich, dass ich viel zu wenige Pilze in den eigenen Händen hielt. Sonst, so glaube ich, würde ich wohl auch hier gefühlsmäßig in eine Richtung tendieren. Dieser Ansatz fehlt mir gänzlich.


    Deshalb schiebe ich jetzt diese Überlegungen beiseite und nehme den, der mich auf Seite 112 anblickt. Jawoll, auch wenn der stets nur ein und denselben Gattungsnamen hat.

    das ist der erste Pilz in diesem Rätselraten, den ich auf Anhieb erkannt (zu) habe(n glaube).


    Was neben den sehr ausgeprägten, unverwechselbaren Merkmalen mit Sicherheit daran liegt, dass ich den schon gefunden, fotografiert und bestimmt habe (ist ja nicht schwer).
    Das fehlt mir bei 95% der anderen vorgestellten. Bei denen muss man diesen Diskussionsthread verfolgen und alles durchackern, was man an Literatur und Internet aufzubieten hat, wozu mir leider die Zeit fehlt.
    Andererseits finde ich sowohl das Rätsel wie auch den Diskussionsthread enorm lehrreich.
    Ich hoffe, Ende des Jahres bin ich dann bei vielleicht 91,18% angelangt und habe größere Chancen.


    Auf jeden Fall will ich mich an dieser Stelle bei denen bedanken, die sich die Mühe machen hier Kandidaten aufzustellen und auf die Fragen einzugehen. Und ganz besonder bei Pablo, für Idee und Initialisierung des Threads.


    LG,
    Uli

    Hallo Sven,


    das ist auch wieder ein schönes Portrait, je häufiger ich diese kleinen Becherchen hier im Forum erblicke, desto heftiger wird mein Verlangen danach.


    Langsam muss ich mich auch mal mit den Gedanken an Stöckskeskiste und Mikroskop beschäftigen...


    LG, Uli

    Hallo Daggi,


    Zitat


    pariser gibt es inzwischen in allen farben


    Das ist interessant. Ich dachte an eine sehr weit fortgeschrittene Gelbsucht, allerdings fand ich in Wikipedia nichts über den Ikterus in Blei(II)-chromatgelb.


    Aber die van Gogh'schen Sonnenblumen kenne ich. Dabei fand ich es besonders faszinierend, dass er diese Bilder zumindest zum Teil aus der Erinnerung malte, so im Januar 1889 die bekannten fünfzehn Sonnenblumen, denen ich einmal ein Gedicht widmete. Das stelle ich hier vor, weil sich ja seit kurz vor neun hier nichts mehr tat (sagt man nicht). Zur Überbrückung der Langeweile:

    Fünfzehn Sonnenblumen


    So wintermüde gingen wir durch diesen Grund,
    am Hang entlang, wo zwischen Furchen, reifbelegt
    das Schweigen klang. Es hat sich etwas dort geregt:
    ein alter Strunk, da schwang ein Stieglitz, schwarz und bunt.
    Der pickte aus dem dichtgepackten Rund die Samen.
    Dann flog er fort, die Stille kam erneut herbei.


    Die kalte Zeit, sie ging vorüber. Es war Mai,
    als wir dann wieder einmal durch das Tälchen kamen.
    Da nickte uns der grauen Blüte leerer Rahmen,
    wie eine Ahne zwischen Kindern, still herbei.
    Die Sprößlinge ringsum, sie wuchsen schnell und stark
    und ihre Knospen folgen schon den Sonnenbahnen.


    Sie dürsten stumm nach Licht, wie träge Karavanen
    und sind sie ganz erblüht, dann wird ihr steifes Mark
    sie ostwärts blicken lassen, so, als stünd im Park
    das Publikum zum Pavillon, gespannt, voll Ahnen.
    Ein Kranz von Blütenblättern wird die Wölbung säumen,
    wo Kerne in den kreisgezognen Mustern reifen.


    Wie Fahnen werden sie in blaue Himmeln greifen,
    und leuchten wird die gelbe Pracht den Sommerträumen.
    Dann kommt der Herbst. Er fegt das Leben aus den Räumen,
    es werden Vögel ziehen und Gedanken schweifen
    zu andren Zeiten, Menschen, dem, was sie bewegt.
    Dann male ich mir Sonnenblumen, einen Bund.

    Hallo Daggi,


    dankeschön für Deine Auslassungen betreffend Farbe. Jetzt wird mir so manches klar. Wobei ich sagen muss, dass ich zwischen dem Gelb eines Postautos und dem eines Parisers schon himmelweite Unterschiede sehe.
    Dieser Pilz ist mir ganz einfach zu schwer, ich sehe Rot, wenn andere von Gelb reden ..
    Gruß,
    Uli

    Hallo Mario,


    es freut mich, dass Du Erebus' Leidensgeschichte mit Humor liest und kommentierst. Ich amüsiere mich ja auch bisweilen über diesen Typen. So ist das nunmal mit den Süchten.


    Dankeschön und Gruß,
    Uli



    [hr]



    Hallo Pablo,


    Bitteschön! Ja, Lyrik hilft, dass weiß ich. Aber, angesichts der von Markus prognoszierten elf Grad für nächste Woche schrumpft der Leidensdruck ganz beträchtlich, da werden wohl keine Gesänge zum Thema folgen ;)


    Dankeschön, und Gruß,
    Uli



    [hr]


    Hallo Mausmann,


    na, dem Typen muss man gratulieren.
    Mitleid ist da fehl am Platz. Wenn sich ein Bekloppter derart motivieren kann, dann bekommt der meine volle Zustimmung.


    Natürlich bin ich gerne bereit, was beizusteuern, allerdings habe ich vermutlich keine Zeit, weil ich in die Pilze muss.


    Dankeschön für's Lob, lass dann von Dir hören und übernimm Dich nicht mit Deinem Vorhaben


    LG,
    Uli

    Hallo Markus,


    danke für den Link. Und die elf Grad, ich nehme Dich beim Wort.
    Dann bin ich wieder in meinen Wäldern unterwegs. Hoffe ich


    Zitat

    Klasse, nun noch ein "echter Peter" obendrauf.


    das habe ich zuerst gar nicht kapiert. Aber jetzt!


    LG,
    Uli

    Hallo Markus,


    es freut mich sehr, dass dir der Text gefällt. Ja, mir schwebt da was zum Schreiben vor, falls es was wird, lasse ich es Dich wissen.
    Gebissen wurde ich noch nicht.
    Und Ingos Vorstellung würde ich auch gerne lesen .. vielleicht lerne ich was draus, kannst Du mir ja mal per PN verlinken.


    Derzeit taut es .. endlich. Hoffentlich hält das bis zum WE, dann werde ich ganz bestimmt fündig. Ganz bestimmt.


    Dankeschön und Gruß,
    Uli
    [hr]
    Hallo Malone,


    na, Du bist mir aber ganz schön auf die Schliche gekommen. Das Schwesterschiff der Terror hast Du noch ausgelassen, aber das ist ja alles nicht so wichtig wie der Süchtling, der zur falschen Zeit am richtigen Ort ist.
    Hier gibt es sogar Rotbuchen!


    Und es freut mich, dass Du den Text mit amüsiertem Lächeln verlassen konntest.


    Danke und Gruß,


    Uli



    edit: na, da kam ich doch etwas neben die Spur .. das Schiffchen ist Dir natürlich nicht entgangen! Sowas passiert mir in der Eile des Querlesens.

    Die schwarzweiße Landschaft liegt müde unter einem gelblichgrauen Himmel und hält den Atem an. Am Ufer gegenüber in den Wiesen, hunderte Meter weit fort, gehen zwei Menschen, zwei kleine Gestalten. Zwischen ihnen läuft ein Hund.
    Man erkennt nicht, zu wem der gehört. Er läuft über die weiße Fläche, holt auf, biegt ab, verharrt, läuft weiter. Die vordere Gestalt wird bald links in den Park eintauchen und verschwinden. Der Hund läuft zurück zur Zweiten, auch die stapft Richtung Park. Es ist still. Gleich wird es nur noch Landschaft geben ..


    Erebus hat extra das Fahrrad mitgebracht. Eigentlich wollte er damit am Fluss entlang fahren, Auwälder durchstreifen, in den Obstgärten des Tales nach Porlingen suchen, die umliegende Wälder erkunden. Soweit das Programm das zulässt.


    Es ist Wochenende und das Programm lässt zu.
    Jedoch: Erebus verzagt angesichts der Landschaft und des schwefelfarbenen Himmels, der dunkel mit Schnee droht.


    Immerhin hat er in den letzten beiden Tage die nähere Umgebung erkundet. Hat sein Vorhaben also umgesetzt, in kleinem Maßstab, sagen wir mal: ein zu zehn. Er ist mit dem Fahrrad ein wenig den Fluss entlang gefahren, in verschneiten Obstgärten herumgestapft, schwitzend den steilen Hang hinter dem Haus hinaufgekraxelt.


    Er hat mit eiskalten Füßen im Schnee unter Apfelbäumen gestanden. Hat vierzigfach vergrößerte Apfelbaumrinde in Augenschein genommen und ist durch Becherflechtenwälder gewandert.
    "Darf man neugierig sein?" ruft es vom Weg. Nun, da lässt man er sich nicht lumpen und erläutert und die Damen verschwinden flugs und wortlos im stillen Land. Von Schleimpilzen sprach der Mann.


    Erebus steht unterm Apfelbaum und betrachtet Gelbflechte. Er erntet erfreut zwei Apfelmumien, auf denen sich vierzigfach vergrößerte Welten auftun. Pilze! Endlich!
    Früher wären die in den Mülleimer gewandert. Mit spitzen Fingern. Früher.


    Die Wege haben links wie rechts einen mehrere Meter breiten, versicherungstechnisch einwandfreien Streifen. Da stehen auf entstrüpptem Grund: Feldahorne hier, vorhin waren es Platanen, Eichen, Rotbuchen. Beim Anblick der Stämme verschlägt es ihm den Atem. Borkengesichter, Rindengrimassen, Fratzen, Flechtenbärte. Aber dafür ist jetzt keine Zeit, denn das erklärte Ziel sind Pilzfunde.


    Stöckchen solle er sammeln, so riet man ihm, da würde er schon etwas finden.
    Vom Weg aus ist da nichts zu machen. Zähne zusammenbeißen und in den tiefen Schnee. Der liegt jetzt zwanzig Zentimeter hoch, und das genügt, um die ersehnten Früchte seiner Bemühungen zu verbergen: Stöckchen!
    Natürlich gibt es noch die Ästchen, die sich verfroren in die kalte Luft recken. Aber was gibt es da schon? Bucheneckenscheibchen, Zystidenrindenpilze –¦


    In pilztechnischer Hinsicht ist das ein Debakel. Denn es ist und bleibt: keine Pilzsaison im Kurpark.
    Und im Wald, der sich an den Park anschließt, geht das mit den kurverwalteten Schneisen weiter. Mit sinnspendenden und lebensbejahenden Zitaten auf Blechschildern. Von Herrschaften, die Erebus nicht kennt (Spinoza –“ war der nicht Großinquisitor?). Man ist also regelrecht dazu gezwungen, den Weg zu verlassen.


    Und Erebus keucht quer zu Serpentinen den Hang hinauf, um ein wenig Unterholz in die klammen Finger zu bekommen. Bucheneckenscheibchen, Zystidenrindenpilze ... zur Kurzweil deklamiert er lateinische Pilznamen. Durch den keimfreien Streifen und quer den Hang hinauf. Ein Batzen Schnee verlässt seinen Ast, stürzt hinab, trudelt ein wenig und beendet den Fall in Erebus Nacken. Innerhalb des Kragens. Bucheneckenscheibchen, Zystidenrindenpilz, Piptoporus, Schizopora und Spinoza –¦


    Die Ruhe bewahren, vielleicht findet sich ja doch noch etwas. Die Spaziergänger -die gibt es plötzlich reichlich (ist die Messe aus?)- schauen betreten fort. Wer schleicht da schwer bepackt auf Spuckweite vom Weg entfernt durch den wirren Busch und atmet schwer? Man liest ja so mancherlei.


    Dass das der verzweifelte Erebus ist, auf der Suche nach Pilzen, dass weiß ja keiner.
    Und dass der grade wieder einmal ein Ästchen ins tiefgekühlte Gesicht bekam, dass weiß auch keiner. Und auch nicht die Sache mit dem Schnee im Nacken, und von den eiskalten Füßen.


    Erebus ist nach vier Monaten Pilze suchen süchtig bis ins Mark. Es ist beschämend, wie der zum Myko-Junkie mutierte. Auf Entzug. Na ja, fast.
    Bucheneckenscheibchen, Zystidenrindenpilz. Was will man mehr?


    Es ist Winter. Und in der verschluckten Landschaft fotografiert Erebus Flechten auf Apfelbaumästen. Und dämlich glotzende Astknollen.




    [hr]


    LG Uli,


    zur Erläuterung: bin derzeit in einer Diabetesklinik und erfreue mich bester Werte ..

    Menschenskinder,


    ihr verwirrt mich. Ich würde ja gerne folgen, aber bei Vampirpilzen, Pflaumenröhrlingen und gelbmyzelischen Swasiländischen hört der Spaß auf. Ich habe nur ein Pilzbuch dabei und kaum Zeit für's Internet. Jetzt bin ich aufgeschmissen, und dabei hätte ich gerne noch ein paar Punkte ergaunert

    Hallo Björn,


    ja!


    auch auf die Gefahr hin, dass ich ein wenig fotofixiert wirke - die gefallen mir sehr!


    Tolle Aufnahmen. Der Pilz ist derart schön und ästhetisch ... ich freue mich schon sehr auf meine erste Begegnung. Und ich hoffe, die haben dann nicht grade (kältebedingt) "geschlossene Gesellschaft"


    Gruß,
    Uli

    @all



    Ich bin von dieser Idee überzeugt!
    Vor allem (ich besuchte inzwischen dieses italienische Forum) begeistert mich, das man dann die Pilze nicht nur in ihrer "Idealform" sondern auch in den vielen Gestalten ihres Auftretens abbilden kann. Ich meine sogar, dass wir diesem Umstand besondere Aufmerksamkeit widmen sollten.


    Andreas
    ich glaube, es wäre sinnvoller, den lateinischen Namen voran zu stellen. Immerhin ist der etwas universeller.


    LG, Uli

    den fand ich bei Durchsicht meiner Bilder .. strenggenommen ein Novo:



    der Pfingstrosenreiher (Ardea paeonia) - Erstbeobachtung in Kitzingen am 28.08.2012



    LG,
    Uli