Hi,
zu 1 hat Pablo ja schon alles gesagt.
Bei 2 kann ich noch ergänzen, dass man etwa in der Mitte zwischen den beiden Zystiden Basidien erkennen kann, so kleine dünne "Spritzel" die minimal aus der roten Masse herausragen sind die Sterigmen. Mycenas haben nie kristallbesetzte Zystiden (das am Kopf der Zystiden sind Kristallanlagerungen).
Bei 3 hättest Du unterm Mikroskop schöne, große, ornamentierte Sporen, lohnt sich also immer sowas anzusehen.
4 ist Lachnellula occidentalis, die gut erkennbar ist an den großen Sporen. Andere Arten der Gattung haben kleinere, daher ist die Art auch eigentlich ein guter "Anfängerpilz", da hier alle Strukturen recht groß sind. Die elliptischen Dinger sind natürlich die Sporen, die länglichen Elemente kann ich nicht wirklich deuten, wahrscheinlich irgendwelche Hyphen vielleicht am unteren Rand des Bechers. Sehen irgendwie nicht nach Haaren oder Paraphysen aus.
Generell für die Mikroskopie von kleinen Ascos: Wie Palo schon schrieb, ist es wichtig die Strukturen in Wasser vital zu betrachten, da Inhalte von Sporen, Paraphysen usw. bestimmungsentscheidend sein können. Hier ist das Ganze einfach, ist aber nicht immer so. Zusätzlich kann man dann schon auch in Kongorot was anschauen, wenn man dann besser sieht, brauche ich aber eigentlich nicht unbedingt. Meistens empfiehlt sich auch ein Präparat mit Lugol (nicht Melzers) zu machen, um die Reaktion des Ascusporus zu sehen.
Zum Präparieren: Es reicht für den Anfang sich ein bisschen was aus dem Hymenium, also der Scheibe des Bechers, rauszukratzen, dann hat man schon mal die Asci, Sporen und Paraphysen parat. Dann kann man noch ein Stück von der Seite abzupfen oder schneiden, dann sieht man die Haare und Randzellen, letzteres kann aber schwierig sein. Wichtig ist nur, dass man sich immer bewusst ist, was man anschaut, also von welcher Stelle die Strukturen stammen.
Oft lohnt es sich auch das Präparat unter leichtem Druck etwas hin- und herzubewegen, das mach ich gerne recht unkonventionell, so erreicht man, dass die Strukturen etwas auseinander gehen und die Einzelelemente besser sichtbar werden. Man darf nur nicht zu fest drücken, ist letztendlich eine Erfahrungssache.
Viele Grüße,
Matthias