Beiträge von Mreul

    Hi,


    es gibt Neuigkeiten von den Unbekannten aus dem Beitrag:

    Die Flechte habe ich hiermit als Trapelia glebulosa bestimmt, wobei ich vorher nochmal ähnliche Gattungen mir Wirth und weiteren Online-Quellen ausgeschlossen habe.


    Als noch spannender erwies dich das schwarze Becherchen, da bin ich an meine Grenzen gekommen, schließlich konnte mich Zotto aufklären: Das ist Pragmopora amphibola. Dazu mache ich demnächst noch einen ausführlicheren Beitrag.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Servus Patrick,


    Trapelia kommt wirklich sehr gut hin, leider hab ich aber noch kein C (und kein P), das bestell ich mir aber bei Mykoshop noch.

    Ich guck mich mal in der Gattung und druherum etwas um, mal sehen, ob ich was rausbekomme.

    Danke Dir für den Tipp.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Leute,


    war letztes Wochenende für ca. eine Stunde im Wald. Hab mir einen meiner Standardplätze ausgesucht, da kenn ich jeden Baum, aber es gibt trotzdem immer Neues zu sehen.

    Das Gebiet ist ein Kiefern-Fichten-Wald mit einzelnen Lärchen und Birken drin. Der Boden war noch fest gefroren, schließlich waren Nachttemperaturen unter -5 Grad keine Seltenheit und als ich unterwegs war hatte es gerade mal 2 Grad plus. Entsprechend waren die allermeisten Funde nicht wirklich reif.


    Aber macht nix, es gibt genug zu sehen.


    Den Anfang machte Porpidia crustulata, die mich schon am Waldrand an kleinen Steinchen an der Wegböschung begrüßte:







    Hymenium sehr stark amyloid:


    Dann schaute ich mir Stümpfe näher an, am zweiten wurde ich fündig. Eine kleine Becher bildende Flechte namens Coenogonium pineti.

    Leider in nicht sehr gutem Zustand, zumindest was die Mikromerkmale angeht.








    Baeomyces rufus kenne ich längst von dort, in Massen am Wegrand. Typisch für saure Standorte. Leider auch nicht reif:








    Die nächste Art an kleinen Steinen am Wegrand kenne ich nicht. Vielleicht hat jemand einen Tipp.

    Mikroskopisch ähnlich Porpidia crustulata, aber alle Strukturen inamyloid. Sporen bis 20 x 8-10µm, nicht vollreif.







    Zum Abschluss noch ein "richtiger" Pilz an Fichtenrinde. Wollte da am Harz suchen, wurde aber an den Rindenschuppen selbst fündig. Auch die Art ist nicht reif, daher noch nicht bestimmbar. Entweder eine Durella oder Patellaria, wahrscheinlich letzteres, aber mal abwarten, ob der in Kultur noch reif wird. Würde mich in dem Fall wieder melden, was rauskam.





    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Pablo,


    Bulbillomyces kenn ich von unzähligen Funden, hab ich ja oben auch erwähnt, dass Aegerita candida davon die Nebenfruchtform ist. Wenn ich explizit von einer bestimmten Erscheinungsform spreche, verwende ich trotz der One-Fungus-One-Name-Nomenklatur gerne die genaueren Namen der jeweiligen Form, also z.B. auch Hypocrea, auch wenn das jetzt alles Trichoderma heißt. Dass das Ganze dann ein Organismus ist, der im gesamten nur einen Namen hat, von welcher Form auch immer, ist natürlich klar.


    Pseudaegerita (nicht Pseudo-) hat damit außer der makroskopischen Ähnlichkeit nichts mit der Bulbillomyces-NFF zu tun, denn Peudaegeritas sind Ascomyceten-Anamorphen (Hyaloscypha). Mikroskopisch unterschieden durch wesentlich kleinere Zellen ohne Schnallen. Habe leider kein besseres Bild der Mikrostrukturen davon:


    Was stimmt ist, dass sich da einiges getan hat, alles um Pseudaegerita corticalis ist sowieso nur noch per Sequenz exakt bestimmbar, wahrscheinlich sieht es bei viridis nicht viel anders aus. Morphologisch passt bei obigem Fund eben alles auf die zudem häufige viridis, was nicht heißt, dass es da nicht schon wieder weitere Kleinarten geben kann, die man so nicht mehr rausbekommen kann. Bestimmt übrigens damit.

    Weitere ähnliche Gattungen gibt es, die wären aber oft noch kleiner mit etwas anderen Mikrosstrukturen oder hätte irgendwelche Seten.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Pablo,


    ich danke auch für den Hinweis auf berkeleyi, den hatte ich nicht auf meinem Radar.

    Hygrocybe subpapillata bestimme ich nach Gröger nach den langen Lamellen-Tramazellen. Das war, soweit ich mich jetzt noch richtig erinnere, auch das Einzige, was ich bei obigem Fund mikroskopisch geprüft habe. Optisch sehen sich die ja sehr ähnlich, nach Schleimigkeit alleine bestimme ich aber nicht, das ist, wie Du ja sagst, manchmal eben schwer oder uneindeutig zu erkennen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Könnte man bei manchen Arten sicherlich, z.B. Hypholoma fasciculare vs. capnoides, denn letzterer fluoresziert nicht.

    Aber so wirklich viele Studien gibt es da m.W. nicht, sodass oft nicht bekannt ist, ob sich das Merkmal zur Abgrenzung eignet. Zu Hypholoma polytrichi und Pholiota spumosa hab ich z.B. gar nichts zur Fluoreszenz in der Literatur finden können.

    Bei Flechten wird es in Schlüsseln (z.B. Wirth) mit genannt, aber nahezu immer als ergänzendes Merkmal, alleine ausschlaggebend wüsste ich nicht, dass das an einer Stelle wäre.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi,


    Bilder von Pilze unter UV kann ich schon liefern, im Forum hätte ich sowas bisher nicht gesehen.


    Alle folgenden Aufnahmen bei UV 380nm, in stockdunklem Raum, Belichtungszeit zwischen 5 und 25 Sekunden. Auf manchen Bildern zu sehende blaue Striche, sind Staubfusseln. Manchmal sieht man durch die lange Belichtungszeit auch etwas den Boden, Parkett, durchscheinen.


    Hypholoma fasciculare, die Art kann ich sehr für UV-Experimente empfehlen, da sie sehr stark und fast am ganzen Fruchtkörper fluoresziert:




    Hypholoma polytrichi, hier fluoreszieren besonders Stiel und Schneiden stark:


    Pholiota spumosa, mit merklich schwächerer Fluoreszez als die vorigen Arten:


    Werde mir auch noch andere Arten ansehen, sofern mir die Kleinpilze mal Zeit dazu lassen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Jan-Arne,


    da möchte ich Dich doch auch noch beglückwünschen zu dieser Rarität. :thumbup:

    Hab das Thema irgendwie verpasst, denn die Art hätte ich auch gerne mal porträtiert. Falls Du sowas nochmal findest, wäre ich sehr interessiert davon mal eine Reihe Bilder zu machen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Was ich zum UV noch sagen kann, bei Flechten taucht das durchaus in Schlüsseln auf, ist aber kaum ein alleine ausschlaggebendes Merkmal. Häufig aber sehr hilfreich. Habe noch keine zum Knipsen gefunden, aber das kommt noch.

    Bei solchen Mördergattungen wie Russula kann ich mir gut vorstellen, dass das was hilft. Da ist jeder Hinweis gut. Ich bin bei sowas ja sowieso vollkommen verloren, ebenso bei Cortinarius, vielleicht brächte es da auch was. Das in Kombination mit Sequenzierung, da könnte was gehen, kann ich mir gut vorstellen. Die Gattungen überlasse ich aber gerne Dir. ;)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Dieter, hi Kagi,


    es stimmt schon, dass heimische Helmlinge wie haematopus leuchten, allerdings ist die Intensität viel zu schwach um das zu fotografieren, geschweige denn sehen zu können. Leider gibt es in Europa keine einzige bekannte Art der Helmlingsverwandtschaft deren Fruchtkörper für das Auge sichtbares Licht aussenden.

    Auch nicht Panellus stipticus (ist ja auch Helmlingsverwandtschaft), dazu ist nur ein nordamerikanischer Stamm fähig. Man kann allerdings leuchtende stipticus kaufen. Dieter, das ist wahrscheinlich was Du meinst, ich hatte mal vor welche zum Knipsen zu kaufen, hab ich aber noch nicht gemacht.

    Myzel dagegen sollte bei einigen Arten sichtbares Licht produzieren, ich hab das nur noch nie versucht fotografisch festzuhalten. Sollte ich mal angehen, um festzustellen bei welchen Arten das tatsächlich klappt.

    Es gibt auch erst kürzlich beschriebene südeuropäische Vertreter einer typischen Leucht-Sektion von Mycena (Exornatae), da ist m.W. nicht bekannt, ob die leuchten, es wird aber auch nichts erwähnt (z.B. die von Robich beschriebene Mycena moseri).


    Bei Exoten sieht das ganz anders aus, die Standards sind Mycena chlorophos, Mycena (= Filoboletus) manipularis, Panellus pusillus, usw. Dazu kommen zig Arten der Tropen, die zum Großteil noch nicht mal beschrieben sind.

    Bei uns gibt es an sichtbar leuchtenden Fruchtkörpern nur die Omphalotus-Arten.

    Ach ja, wer die Wiki-Liste nicht kennt, hier der Link.


    Ansonsten kann man einige Arten mit UV-Licht zum Fluoreszieren bringen, z.B. Hypholoma fasciculare, sowas hab ich schon auch fotografiert, ist aber natürlich keine Biolumineszenz.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Stefan, hi Dieter,


    könnte mir da durchaus auch variicolor vorstellen, zumal ich die Art von dort auch kenne, aber da wachsen eben verschiedene Arten, die ich meist nicht bis zum Schluss durchbestimme. Da fehlt es mir an Spezialliteratur dazu, aber auch an der Zeit. Ich quäl mich lieber mit Pilzen rum, die so groß wie eine Stielflocke des Leccinum sind. :)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi,


    die Hebeloma hab ich zwar mikroskopisch untersucht, aber da ich die Gattung nur am Rande betrachte, gibt es davon keine Mikrofotos. Ganz alte müsste ich noch irgendwo haben, auch von einem Fund an genau diesem Ort, komm ich aber vom Tablet aus hier grad nicht ran.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Mikropilz-Begeisterte,


    war gestern mal wieder unterwegs und fand an stehenden Stämmen von Erlen winzige kleine Kaffebohnen, die da einfach so an der Rinde wuchsen und zwar so ziemlich an jedem Stamm.

    Man muss aber schon genau hinsehen:


    Noch etwas genauer:


    Und dann erst wird es offensichtlich, dass da Hysterium pulicare wächst:








    Dünnschnitt der Außenwand nochmal in groß:


    Eine eigentlich recht gut verbreitete Art an verschiedenen Substraten, aber man muss eben schon etwas genauer hinsehen. Hier war das sogar ohne sich bücken zu müssen möglich, denn der wuchs locker bis in Höhen von 2 Metern, darüber wohl auch, aber da seh ich nix mehr. Makroskopisch ist die Art übrigens nicht sicher bestimmbar, es gibt weitere Arten der Gattung und auch einige weitere Gattungen, die so aussehen.

    Bleibt nur eine Frage: Ob Hysterothezien, also die kaffeebohnenartigen Fruchtkörper auch so schmecken wie sie aussehen? :/

    Aber für's Kulinarische bin ich nicht zuständig. 8o


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Patrick,


    kurzzeitig hatte ich die Art sogar auf dem Schirm, weil die Mikromerkmale denen einer typischen kürzlich untersuchten C. vitellina schon sehr ähnelten. Hab den Gedanken aber wegen den makroskopisch doch sehr abweichenden Färbung wieder verworfen. Na kein Wunder, dass ich in allen Schlüsseln versande. Danke sehr für die Aufklärung.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Flechtenfans,


    habe heute früh wieder einmal den Garten inspiziert und neben einigem gut Bestimmbaren war auch eine dabei, mit der ich im Moment nichts anfangen kann.

    Die Art wächst an unerer Pergola im Garten, an einem Gitter aus Holz, das in Sommer und Herbst von Wildem Wein bedeckt ist. Die komplette Holzfläche ist grün vor Algen. An einer Stelle finden sich dort Apothezien mehrerer Flechten. Zunächst habe ich mir die orangebraune vorgenommen.

    Was ich noch dazu sagen kann: Apos ca. 0,2-0,4mm, K-, mit Lugol intensiv blau.

    Am ehesten bin ich noch zur Gattung Micarea gekommen, kenne mich da aber nicht aus. Vielleicht kann ja jemand hier was damit anfangen. :)

    Ich suche jedenfalls weiter, wie diese verborgene Schönheit heißen könnte.






    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Patrick,


    cool, meine erste Caloplaca hat nun einen Namen. Und es wird sicher nicht die letzte sein, soviel ist sicher. :)

    Habe bereits weiter Pflastersteine im Garten inspiziert, Lecanora sempiallida, crenulata und Lecidella stigmatea sind drauf, eben auch auf dieser Treppe. Lecanora albescens vermute ich auf Pflastern am Weg, aber da bin ich noch unsicher. Stelle die am Wochenende mal ein, leider kaum reife Sporen da. Verrucaria oder Aspicilia hab ich noch keine entdeckt.

    Direkt neben der Caloplaca aber Candelariella aurella, die ich nun schon von mehreren Stellen im Garten kenne (jeweils mikroskopisch geprüft):


    Und das wie hier zu sehen direkt neben Caloplaca crenulatella, dazu links unten schwarze Lecidella stigmatea:


    Weiterer Bestand im Garten: An Holunder die vielsporige Lecanora sambuci und Xanthoria parietina sowieso. An Mauer Lecanora muralis und Rusavskia elegens und an Apfelbaum Candelariella efflorescens agg, steril. Dazu mindestens drei nicht näher untersuchte Blattflechten.

    Flechtenparasiten hab ich auch im Garten, die kenn ich dort ja schon länger: Illosporiosis christiansenii, Marchandiomyces aurantiacus und Lichenoconium xanthoriae.

    Also ordentlich was los.


    Am Wochenende geh ich wieder Flechten und Pilze suchen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Nobi,


    die kleine gelbe Flechte solltest Du mal mit Candelariella vergleichen. Vermutlich C. aurella, die hab ich auch im Garten. Sollte 8-sporig sein, unseptierte Sporen mit vital vielen kleinen Tröpfchen. Sollte als Gattung mit KOH nicht reagieren, ähnliche Caloplacas reagieren intensiv rot, wie in meinem kürzlich eingestellten Caloplaca-Thread.


    Dieter, Encoelia furfuracea hatte ich bei uns auch schon, bloß war der Standort in den letzten Jahren leer geblieben. Aber dorthin könnten wir trotzdem mal hin, da gibt auch schöne Flechten. :)


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Ingo,


    danke, demnächst stelle ich bestimmt auch noch ein paar "normale" Becherchen ein bei denen Du mitreden kannst, muss nur mal die Zeit dafür finden.


    Hallo Patrick,


    Deine Antwort bringt mich ein gutes Stück weiter, denn nun weiß ich sicher, dass ich nicht völlig falsch suche. Danke sehr.

    Habe mir das Ganze dann nochmal angeschaut.

    War nach der Arbeit schnell draußen und hab sie etwas trockener erwischt. Als ich die ersten Fotos aufgenommen hab, hat es geregnet.


    Hier der Standort, Mörtel ist da keiner:


    Und noch ein paar Details, die jetzt trockeneren Bilder sehen schon zum guten Teil mehr orange aus (ist die exakt gleiche Stelle fotografiert):



    Ich sehe für holocarpa, die makroskopisch zweifelsfrei super passt, ein gewaltiges mikroskopisches Problem mit den Sporen. Habe jetzt auch noch in anderer Literatur als dem Wirth nachgelesen, z.B. hier. Demnach gehen die Sporen immer so bis 13,5, maximal etwas über 15µm. Die hier fangen bei 17µm an, das ist also schon weitab der normalen Schwankungen. Zudem schlüssle ich bei der Breite der Sporensepte aus, die ja erkennbar unter 1/4 der Sporenlänge ausmacht. Auch in angetrocknetem Zustand wird da nichts anderes draus.

    Oder kennst Du Literatur in der das anders beschrieben ist oder hast andere Erfahrungen?

    Auch mit o.g. Literatur lande ich wieder bei crenulatella, auch finde ich keine weitere Art mit derart großen Sporen, die makroskopisch einigermaßen hinkommt.


    Was hältst Du davon?


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Dieter,


    jetzt muss ich mal widersprechen. :)

    Die Stropharia hat einen gut erkennbaren Ring, deutliche Schüppchen, blasst nicht deutlich aus, sondern ist lang intensiv grün. Damit ist das S. aeruginosa, die wie pseudocyanea auch Cheilo-Leptozystiden hat. Zwischen den zwei Arten sind v.a. die makroskopischen Merkmale bedeutend.


    Bei der Amanita wäre ich eher bei citrina gewesen, aber über etwaige Reaktionen weiß ich da nix.


    Viele Grüße,

    Matthias


    PS: So schöne Cystodermas hätt ich auch mal gerne, die sind schon einmalig genial.

    Hallo Björn,


    schöne Funde mal wieder, auch wenn ich von Basidio-Krusten nicht viel verstehe. Nur so eine Tulasnella habe ich schon mal mikroskopiert.


    Zur Nectria, da bin ich völlig bei Dir, eine Sporen reicht da für nigrescens nicht, da müssen von 100 schon einige Sporen regelmäßig mehrfach septiert sein. Bei meiner cinnabarina hab ich von etwa 250 betrachteten Sporen keine einzige mit mehreren Septen finden können.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Eike,


    vergleiche mal mit Dothiorella sarmentorum.

    Die Art ist die häufigste bei uns und wächst an allen möglichen Substraten, hab ich inzwischen auch im eigenen Garten an Rosa sp gefunden.

    In meinem Verlinkten Beitrag hab ich auch Literatur-Links drin.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi Björn,


    ist bei mir genau andersrum, bei kein Fan vom Chemie-Beträufeln, ich seziere lieber alles unter dem Mikro. Bin immer froh, wenn es was schönes an Sporen oder Asci zu sehen gibt. Daher sind auch besonders Flechten mit Apothezien oder Perithezien interessant. Was nichts zum Mikroskopieren hat, das lasse ich vorerst (was nicht heißt, dass ich das nicht auch noch mal mache).

    Oftmals gibt es auch im Netz kaum anständige Mikros selbst von häufigen Flechten, und wenn, dann sind die Strukturen oft tot. Auch das ist nochmal ein Ansporn für mich, mal alles vital zu untersuchen.

    Und einfach muss es wegen mir nicht sein, inoperculate Becher sind das ja auch nicht, Anamorphen noch weniger. Wenn was keinen Namen hat oder nicht klar bestimmbar ist, stört das nicht, Hauptsache alles ist dokumentiert, was machbar ist.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Björn,


    das passt ohne Zweifel. P. crystallinus fängt bei den Sporen etwa bei 8µm an und geht i.d.R. bis 10µm, alle anderen Arten sind ja offensichtlich auszuschließen.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hi,


    zu 1 hat Pablo ja schon alles gesagt.

    Bei 2 kann ich noch ergänzen, dass man etwa in der Mitte zwischen den beiden Zystiden Basidien erkennen kann, so kleine dünne "Spritzel" die minimal aus der roten Masse herausragen sind die Sterigmen. Mycenas haben nie kristallbesetzte Zystiden (das am Kopf der Zystiden sind Kristallanlagerungen).

    Bei 3 hättest Du unterm Mikroskop schöne, große, ornamentierte Sporen, lohnt sich also immer sowas anzusehen.

    4 ist Lachnellula occidentalis, die gut erkennbar ist an den großen Sporen. Andere Arten der Gattung haben kleinere, daher ist die Art auch eigentlich ein guter "Anfängerpilz", da hier alle Strukturen recht groß sind. Die elliptischen Dinger sind natürlich die Sporen, die länglichen Elemente kann ich nicht wirklich deuten, wahrscheinlich irgendwelche Hyphen vielleicht am unteren Rand des Bechers. Sehen irgendwie nicht nach Haaren oder Paraphysen aus.

    Generell für die Mikroskopie von kleinen Ascos: Wie Palo schon schrieb, ist es wichtig die Strukturen in Wasser vital zu betrachten, da Inhalte von Sporen, Paraphysen usw. bestimmungsentscheidend sein können. Hier ist das Ganze einfach, ist aber nicht immer so. Zusätzlich kann man dann schon auch in Kongorot was anschauen, wenn man dann besser sieht, brauche ich aber eigentlich nicht unbedingt. Meistens empfiehlt sich auch ein Präparat mit Lugol (nicht Melzers) zu machen, um die Reaktion des Ascusporus zu sehen.

    Zum Präparieren: Es reicht für den Anfang sich ein bisschen was aus dem Hymenium, also der Scheibe des Bechers, rauszukratzen, dann hat man schon mal die Asci, Sporen und Paraphysen parat. Dann kann man noch ein Stück von der Seite abzupfen oder schneiden, dann sieht man die Haare und Randzellen, letzteres kann aber schwierig sein. Wichtig ist nur, dass man sich immer bewusst ist, was man anschaut, also von welcher Stelle die Strukturen stammen.

    Oft lohnt es sich auch das Präparat unter leichtem Druck etwas hin- und herzubewegen, das mach ich gerne recht unkonventionell, so erreicht man, dass die Strukturen etwas auseinander gehen und die Einzelelemente besser sichtbar werden. Man darf nur nicht zu fest drücken, ist letztendlich eine Erfahrungssache.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Hallo Joe,


    14 ist höchstwahrscheinlich eine Hemimycena, aber man bräuchte die Hutoberseite um kleine Vertreter von Mycena insbesondere die der Sektion Sacchariferae sicher auszuschließen, letztere hätte feine Körnchen auf der Oberfläche. Wenn es eine Hemimycena ist wäre mauretanica naheliegend, aber leider ist in der Gattung makroskopisch nahezu keine Sicherheit zu bekommen. Mikroskopisch sind die meisten zwar gut charakterisiert, sind aber oft recht aufwändig in der Untersuchung.


    Die Anamorphe der Nectria, Nr. 20, würde ich auch als gestielt bezeichnen. Bleiben also nur cinnabarina oder nigrescens, wobei ich gefühlt bei ersterer wäre.


    Viele Grüße,

    Matthias