Hallo, Abeja!
Dann müsste man es wohl so machen, daß man sich einen Autor aussucht und dessen Artkonzept folgt. So könntest du bei deinem Fund einfach den Zusatz sensu Gröger hinschreiben. Dann ist klar, welchem Autor du gefolgt bist. Und an der Bestimmung gibt es dann nichts zu rütteln.
Ich muss auch sagen, daß mir das Konzept irgendwie am Schlüssigesten erscheint. Das Trennen nach Größenspektrum der Fruchtkörper lehne ich im Grunde genauso ab wie eine trennung nach Erscheinungszeit. Das funktioniert in den meisten Fällen einfach nicht. Und nach Substrat zu trennen wiederstrebt mir immer. Das kann mE höchstens ein Hilfsmerkmal sein. Auch wenn es ein paar Arten gibt, wo es nicht anders geht, weil es einfach keine morphologischen Kriterien gibt. Einige Phellinus - Arten sind solche Grenzfälle.
Aber dann will ich wenigstens mal ein paar DNA - Bäumchen sehen oder ein paar "cultural studies", wo dann auch die Möglichkeit der Hybridisierung ausgeschlossen wird.
Das wäre hier wohl auch mal sehr hilfreich. Schade, daß bislang niemand das Angebot der DGfM angenommen hat, sich da unterstützen zu lassen. Die Schwierigkeit ist aber in so einem Bereich auch die Seltenheit der einzelnen Arten. Da dauert es einfach recht lange, an genügend Belege zu kommen, um halbwegs vernünftige und verlässliche Sequenzierungsreihen durchzuführen.
Sinnvoll aber ist: Deinen Fund aufheben, trocknen und irgendwo dokumentieren / kartieren.
Das "sensu Gröger" kann man da in den meisten Fällen als Anmerkung notieren.
LG, Pablo.