Beiträge von Beorn

    Hallo, Sarah!


    Öhm...
    Infos: Die Quellen, die auch im Schlüssel unten angegeben sind + eigene Erfahrungen + die Quellen, die ich seitdem zu der Thematik gelesen habe (Gröger zB, ein paar Artikel im Zuge der Gattungsneukombinierungen).


    Ist im grunde ganz einfach:
    B. appendiculatus:
    - blaut (an Poren mäßig, im Schnitt schwach)
    - wärmebegünstigte Laubwälder (und Mischwälder, Mykorrhiza vorw. mit laubbäumen) auf Kalk (oder zumindest basischem Boden)
    (- Hut tendenziell eher dunkel gefärbt)


    B. subappendiculatus
    - blaut nicht ! (oder nur sehr schwach und langsam an Poren und im Schnitt)
    - colline bis montane Nadelwälder (und Mischwälder, mykorrhiza vorw. mit nadelbäumen) auf sauren Böden, ohne besondere Wärmeansprüche
    (- Hut meistens recht hell gefärbt)


    B. regius und B. fuscoroseus wie B. appendiculatus (nur etwas strenger kalkgebunden)
    B. roseogriseus wie B. subappendiculatus.



    LG, Pablo.

    Hallo, Wolfgang!


    Einigen im Sinne von "festlegen" ist vielleicht etwas schwer, denn so arg viel vom Pilz ist ja nicht zu sehen. Aber die Wuchsform, die verfärbung im Anschnitt, der Ring (und damit wird es auch ein Lamellenpilz sein): Da ist einer der Safranschirmlinge schon die naheliegendste Lösung.
    Man könnte höchstens noch versuchen, da einen der rötenden Egerlingssschirmlinge draus zu machen, aber so recht mag ich daran ja nicht glauben.



    LG; Pablo.

    Hallo, Eberhard!


    Egal ob schwach baluend oder nicht: Den König müsste ich erstmal irgendwie finden. ;)
    Ich denke schon, daß es möglich ist, wenn auch nicht mit diesem schicken Muster wie beim Falschen König.
    Das Stielfleisch müsste immerhin leuchtend gelb bleiben, das Blauen im Hutfleisch dürfte kaum so intensiv sein.
    Ich glaube, irgendwo schrieb auch mal Jürgen Schreiner, daß es durchaus möglich sei, ein König mit leichtem Blauen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Marion!


    So ist es.
    Auf stark durchmorschtem Holz ist ja schon per se kein Problem, das wird auch von Mycelien der Mykorrhizapilze durchwachsen. Zudem wandert das Mycel überall herum, kriecht auch mal unterm Moos die Rinde eines lebenden Baumes herum oder durch Risse und Spalten von nackten Felswänden. Sieht dann lustig aus, wenn man Steinpilze "auf Stein wachsend" finden. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo, Sarah!


    Boletus (Butyriboletus) subappendiculatus hat neben den anderen Standortansprüchen ein ganz anderes verfärbungsmuster.


    Das was du da zeigst, ist ein einwandfreier Boletus fuscoroseus (= Butyriboletus fuscoroseus = Boletus pseudoregius). Auch die Hutfarbe unterscheidet beide Arten: Bei B. fuscoroseus immer mit Rosa Tönen, bei B. subappendiculatus immer ohne Rosatöne.
    Eher wären Verwechslungen mit dem Anhängselröhrling (Boletus appendiculatus = Butyriboletus appendiculatus) möglich, der eine ähnliche ökologische Amplitude wie B. fuscoroseus hat. Aber eben auch keinen rosanen Hut. Der blaut zwar deutlicher als B. subappendiculatus, aber nie in dem Muster wie B. fuscoroseus (im Hut blau, im Stiel Stiel rosarot).


    Steht aber auch in den Portraits.


    PS.: Boletus (Butyriboletus) roseogriseus hat eher ökologische Ansprüche wie B. subappendiculatus (submontane / montane Nadelwälder), ist bisher wohl nur aus Tschechien bekannt.



    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!


    Wenn ein Steinpilz im Schnitt blaut, dann ist das zumeist darauf zurückzuführen, daß mit dem selben Messer vorher ein Hexenröhrling oder ähnliches durchgeschnitten wurde.
    Oder ein blauender Röhrling abgefärbt hat. Solche Artefakte hatte ich auch schon mal probiert, da lag eben der Flcoki im Korb auf dem Steinpilz. ;)
    Wenn ein Steinpilz an den Poren blaut, dann ist das meist kein richtiges blau, sondern so eher ein dunkles Olivgrau. Und immer ein untrügliches Anzeichen, daß der Fruchtkörper gleich im Wald bleiben soll, weil zum essen ist er dann zu alt.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Ja, guter Hinweis mit der Farbe.
    Über einen kurzen Umweg durch Limacella (passt keine Art) bin ich nochmal zurück zu Sericeomyces. Wenn die Pilze >hier< richtig bestimmt sind, dann kann der Ring wohl auch vergänglich sein. Und die Stielbasis soll bei dieser Art weniger ausgeprägt knollig sein, farblich käme es auch hin...
    ...hilft aber dennoch nichts, da müsste ein Blick durchs Glas her, um wirklich was Schlüssiges rauszufinden.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Xerocomellus porosporus (Falscher Rotfuß) kann auch mit rotem Stiel (und rotem Stielfleisch) auftreten.
    Siehe dazu Thomas Rödig in Z.Mykol. 81.1 / 2015


    Aber der sollte dann auch im Schnitt und an den Poren blauen, wie die braunfleischige Normalform.
    Wenn diese hier aber blauen, dann würde ich wegen der schlanken Wuchsform fast an Xerocomellus cisalpinus (Starkblauender Rotfuß) denken.
    Kann aber auch gut sein, daß da mehrere Arten dabei sind.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    OK, und dann gleich der nächste Tip, nachdem das mit dem Durchschneiden schon so gut klappt:
    Zur Bestimmung braucht man immer die ganzen Pilze. Also mitsamt Stielbasis, und nicht vorgeputzt. ;)
    Hier wäre vermutlich unten eine ganz breite, derbe Knolle dran gewesen. Das sieht jedenfalls aus wie ganz junge Riesenschirmlinge (Macrolepiota procera).
    Aber ohne Verzehrfreigabe natürlich, das musst du selbst wissen (und hinterher nicht beklagen, falls es doch was anderes war und du tot umfällst).



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Von Anfang an "bretthart" sind vor allem die mehrjährigen Porlinge. Also neben Phellinus auch einige Ganoderma - Arten, Fomitopsis und Fomes. Auch Perenniporia fraxinea ist bald schon sehr hart und fest (ist ja auch mehrjährig). Inonotus - arten sind immer einjährig, die Fruchtkörper können - wenn sie abgestorben und durchgetrocknet sind - auch hart sein, aber dann deutlich spröder.


    Die verfärbende Porenschicht muss nicht durch Berührung kommen. Wenn der Fruchtkörper ausgedient hat und abstirbt, verfärbt sie sich gleichmäßig dunkler, zum Schluss schwarz wie der ganze Fruchtkörper.
    >Im Portrait< ganz am ende gibt's ein Bild von einem überwinterten, toten Exemplar.
    Aber wie gesagt: Es ist oft nicht einfach, auch weil die einzelnen Arten eine enorm hohe optische Variationsbreite haben. Kann also auch ein anderer Schillerpolring sein, oder eben eine Art aus einer ganz anderen gattung.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Warum sollte denn C. sanguineus nicht rotfleischig sein? :/
    Ich dachte doch, das wäre sogar ein wesentliches Merkmal dieser Art gegenüber anderen (wie der oben erwähnten, aber auch Cortinarius purpureus zB).
    Mal ein Bildchen von Cortinarius sanguineus aus meinem Fundus:



    LG, Pablo.

    Hallo, Harald!


    Muss er echt nach rettich riechen? Da hatte ich dummerweise nie drauf geachtet... X/
    Hier auf den Sandrasengebieten kommen auch Lepiota alba / erminea und Lepiota oreadiformis vor.
    Der Weiße könnte schon sein, aber ich hatte ihn meist mit etwas mehr Velum am Stiel, recht wollig, aber das mag auch vergänglich sein. Tauchte aber bisher immer nur in offenem Gelände auf und am liebsten etwas abseits der Wege.


    Aber klar: Ohne Mikro wird's bei so einem Pilz das berühmte Stochern im Nebel.



    LG, Pablo.

    Hallo, ihr Pilzbegeisterten!


    Echt eine Wucht, eure Ausbeute. :thumbup:
    Hoffentlich tut sich hier auch noch sowas in der Art.


    Kleine Spitzfindigkeit am Rande:
    Bei der Nummer 8 würde ich die Varietät besser streichen: "Craterellus tubaeformis var. lutescens" wird aktuell als eigene Art geführt: Craterellus lutescens (Syn.: Craterellus xanthopus, Craterellus aurora) und ist nochmal was Anderes als ein Tompiffge mit gelbem Stiel. Craterellus lutescens (nenne ich selbst am liebsten "Goldstieliger Leistling") unterscheidet sich vom Tompiffge (Craterellus tubaeformis) vor allem durch die Ausprägung des Hymeniums, das ist nämlich jung fast glatt, im Alter dann mit stark verzweigten Adern und Runzeln, aber nie mit so ausgeprägten Leisten wie hier.



    LG, Pablo.

    Hallo, Thomas!


    Klar, kannst du. :thumbup:
    Eine andere Art mit abziehbarer, dehnbarer Guthaut und ohne Schuppen in Europa ist mir nicht bekannt.
    Bei dem Krönchenträuschling wird Karl - Heinz wohl auch richtig geguckt haben. Den hatte ich wohl übersehen.



    LG, Pablo.

    Hi.


    Vielleicht, weil Den Bakker und Noorderloos zu L. rigidipes (und anderen Arten) kein verwertbares Typusmaterial hatten und es darum keine Sequenz gab? Oder es gab einen Typus, aber bei der Beschreibung ist was schief gegangen, und der Typus hat gar nicht geblaut und war einfach ein normaler scabrum? Und dann konnten die Leute, die die letzte Bearbeitung der Gattung durchgeführt haben, kein Material mehr bekommen, daß zu der Art gehört und sie somit nicht untersuchen?
    Ich meine einfach, daß in der Gattung noch etliche Fragen offen sind. Und man sich auch ältere Beschreibungen, die irgendwann in irgendeiner Synonymie verschwunden sind, noch mal ganz genau angucken sollte.


    Hier mal ein Hainbuchenrauhfuß mit Verfärbungsverweigerung:

    Der hat satt 10 Minuten gebraucht, und richtig schwarz wurde er gar nicht, nur erst pink, dann violettgrau. Und der alte sogar erst blaufleckig, dann grau.



    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!


    Scheidlinge kann ich da nicht erkennen. Die Stielbasis wurde ja schonend geborgen, da müsste man schon mindestens Reste der Schiede erkennen. Aber da ist nichts.
    Der fehlende Ring ist schon seltsam. Gegen Leucoagaricus leucothites (Gemeiner Egerlingsschirmling / Rosablättriger Egerlingsschirmling) spricht auch die geringe Größe. Ebenso gegen den Seidigen (Leucoagaricus holosericeus), der in jeder Hinsicht ein Doippelgänger des Gemeinen ist und sich nur durch das verfärbungsmuster (deutlich gilbend) unterscheidet.


    Es gibt aber eine ganze Reihe an kleinen, weißen Egerlingsschirmlingen, die bisweilen auch in einer eigenen gattung (Sericeomyces) geführt werden. Um Mannheim herum treffe ich gelegentlich auf den Kristallzystiden - Seidenschirmling (Sericeomyces crystallifer = Leucoagaricus crystallifer). Aber auch der hat einen ausgeprägten, aufsteigenden Ring.


    Dann müsste man in der Kleingattung entweder mal weiter suchen, oder Oehrlings Idee nachgehen (Schirmlinge / Lepiota), oder noch eine andere Möglichkeit finden.
    Aus meiner sicht ist das momentan am ehesten ein KWLP. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo, Jörg!


    Im Grunde ja, aber nach meiner Erfahrung geht das nicht immer so richtig schnell. Ein echter Birkenpilz (Leccinum scabrum) kann sich allerdings nie so verfärben, wie das kleine Bruchstück auf dem Bild. Ein wenig rosa in Hutfleisch oder Stielspitze ist kein Problem, aber violett darf nicht passieren. Bisweilen werden auch Arten mit blauender Stielbasis (innen und / oder außen) zu L. scabrum gestellt, aber auch da bin ich sehr skeptisch und würde in solchen Fällen dann ganz gerne eine Sequenz sehen, bevor ich daran glaube, daß L. scabrum irgendwo grünblau färben kann.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Naja, die Farben von Lamellen, eventuelle Schüppchen auf dem Hut und deren Farbe... Aber wenn die Huthaut nicht Mycena - epipterygia - like ist, dann wird's ohne Mikro kaum funktionieren. :(
    Crepidotus mollis (und mit Schuppen Crepidotus calolepis) sind so ziemlich die einzigen Arten, die sich makroskopisch sicher ansprechen lassen.



    LG, Pablo.