Beiträge von Beorn

    Hallo, Craterelle!


    Ja, die Trennung ist wohl in der Tat nicht ganz einfach.

    Das Velum kann ein gutes merkmal sein: Aber dann brauchst du eben ganz junge Fruchtkörper, wo das noch erkennbar ist. Also so zum Beipsiel:



    Die Hutform halte ich für eher variabel. Oder, wenn sie konstant wäre: Dann wären Sporenform und Velum nicht mehr konstant.

    Erfahrungsgemäß gilgt argyraceum schwächer als inocyboides und scalpturatum, die Schuppen sind etwas breiter und heller als bei scalpturatum, inocyboides ist nicht oder nur sein fein und eher faserig geschuppt.
    Das sind aber alles so Merkmale, die sich erst mit einiger Funderfahrung (mehrere untersuchte Kollektionen) wirklich erschließen, die Sporenform gehört da auch dazu, weil die Maße alleine - inklusive Quotient - auch nicht so erhellend sind, und gerne mal genau in der Mitte liegen. Und wie weit das zB bei der Hutschuppung innerhalb einer Kollektion variieren kann, sieht man bei deinem Fund ja ganz gut, insofern ist es auch hier nachher wieder das Gesamtbild, was eine Bestimmung ermöglicht.
    Also mal ruhig die gefundene Kollektion zurückstellen und weitere Funde beobachten, irgendwann kannst du auch den hier im Nachhinein vermutlich zuordnen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Jan-Arne!


    Klar, solche "harten Zahlen" sind verführerisch - aber eben längst nicht so "exakt" wie man das gerne hätte.

    Um einen sinnvollen Qm zu ermitteln, sollte man schon mindestens 15-20 Sporen messen, und zwar aus dem Abwurf eines voll aufgeschirmten, aber noch nicht überalterten Fruchtkörpers, dabei unbedingt in Leitungswasser (oder KOH3%), auf keinen Fall in anderen Medien oder Reagenzien oder gar Färbemitteln, außerdem ausschließlich Sporen messen, die in einer Ebene und auf der Seite liegen (siehe Position des Apikulus). Ansonsten (falls eines davon nicht zutrifft) kannst du die Werte bei so feinen Unterschieden vergessen.

    Keine Ahnung, ob das hier alles so eingehalten wurde.


    Was die Sporenformen betrifft, ein kleines Beispiel.

    D oder O ?
    Die beiden Großbuchstaben sind zwei verschiedene Sporen. Nehmen wir mal an, die sind ausgemessen und haben nun beide exakt die gleiche Länge, auch exakt die gleiche Breite (also auch identischen Qotient), aber irgendwie sind sie trotzdem nicht so wirklich gleich, oder? Soll heißen: Der Quotient sagt schon was über die Form aus, aber eben viel weniger, als man beim Gesamteindruck der Spore visuell wahrnehmen kann. :gzwinkern:

    Ist aber auch nicht konstant bei den beiden Arten, natürlich variiert auch die optische Form der Sporen innerhalb jeder Art.

    Darum zählt nachher eh immer wieder das Gesamtbild, der eindruck aus allen verfügbaren makroskopischen, mikroskopischen und ökologischen Merkmalen.



    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Kurzer Einschub: Da geht's jetzt aber um zweei verschiedene Dinge. Einmal die Klimaerwärmung, begünstigt durch den massiven und immer weiter steigenden CO2 - Ausstoß.

    Zum Anderen die Feinstaubbelastung durch Dieselmotoren, welche durch Richtwerte gesenkt hätte werden sollen (wäre da nicht betrogen worden). Für das Klima / CO2 - Bilanz ist es doch weitestgehend egal ob Diesel oder Benziner. Das hat auch nichts mit Fahrverboten für Schummeldiesel in diversen Städten zu tun. Da geht es um den Feinstaub bzw. die Luftschadstoffe (CO2 ist kein Schadstoff, sondern wird erst in erhöhten Konzentrationen für das Klima ein Problem, nicht für die Atemluft!!!), und so wäre es wichtiger, erstmal die Wohlstands - Holzöfen und Kamine abzuschalten, weil einen Abend den Holzofen durchbullern lassen (obwohl man zB eine funktionierende Fernwärmeheizung oder sowas hat!), da kann man auch mit dem diesel ein paar Runden durch die Stadt drehen und hat immer noch weniger Feinstaub produziert. Nur so als Beispiel (danke, Kachelmann), daß das nicht durcheinander kommt.



    Lg; Pablo.

    MoinMoin!


    Die Infos zur Fundsituation sind wichtig. Lassen aber duriusculum wieder unwahrscheinlicher werden. Denn mit so weitestgehend normalen Umgebungsbedingungen wäre ja eine so atypisch ausgeprägte Stielbeschuppung noch weniger plausibel.

    Es schließt aber auch die Arten um cyaneobasileucum und um variicolor aus, weil die dann so nicht verfärben dürften.
    Mit dem Verfärbungsmuster müsste es schon eine "Rotkappe" sein (da gehört duriusculum auch dazu) oder eine Art aus der Ecke um carpini & crocipodium.

    carpini scheidet aber auch aus (siehe Stielbeflockung) und crocipodium ebenfalls.

    Und wenn es denn eine der Rotkappen ist, dann sind wir jetzt in einem Bereich, wo makroskopisch erstmal nichts mehr geht, zumindest nicht mit den bisher beobachteten zwei Fruchtkörpern. Da sind für jede Art einfach zu viele Details, die sich wiedersprechen.



    LG, Pablo.

    Hallo, Björn!


    Doch, das geht schon auch. Irgendwo gab's auch im Forum schon ein Thema, wo verschiedene Programme dazu vorgestellt wurden... nur find' ich's gerade nicht auf Anhieb.

    Je nach dem, ob man die Kamera fest am Mikro installiert, und immer mit gleichem Fokus und Auflösung fotografiert, kann man entweder eine automatische Voreinstellung einrichten, oder muss halt die Skala vom Messokular mitfotigrafieren und dann bei jedem Bild neu eichen.
    Wobei ich's mal probiert habe, und auch bei meinen freihändigen Mikroaufnahmen durch's Okular sind die Abweichungen so im Bereich nicht messbar bis 0,05µm. Also irrelevant.
    Randnotiz: Wenn es nur um die morphologische Bestimmung von Pilzen geht, sind bei den Sporenmaßen Werte im 0,1 - µm - Bereich nicht mehr zielführend und auch nicht relevant. Es reicht völlig auf 0,5 µm oder im Extremfall 0,25 µm zu runden, auch das ist eigentlich schon übertrieben, weil die Sporenmaße ja schon innerhalb einzelner Fruchtkörper generell im Bereich mehrerer µm schwanken.

    Und die natürlichen Messfehler kommen so oder so dazu. Ich meine, egal mit welchem LM du beobachtest, und egal in welchem Medium, hat eigentlich jede Spore immer einen unscharfen Rand, dieser Unschärfebereich alleine bewegt sich schon im Bereich um 0,1µm. Insofern muss man da nicht allzu päbstlich sein. :gzwinkern:



    LG, Pablo.

    Hai...


    Hm. Jetzt runzelt sich doch noch meine Stirn: Ist das wirklich Eriopezia?!?
    Ich kenne die eigentlich mehr mt viel deutlicherem, spinnwebfilzigem Subikulum. Hier sitzen die Apothecien zwar gedrängt, an ganz dichten Stellen mit etwas feinem Flausch zwischen den Bechern, aber ein wirkliches Subikulum gibt es da ja eigentlich nicht.

    Kann natürlich trotzdem sein, Ingo hat solche Kollektionen mit schwach ausgeprägtem Subikulum >auf seiner Seite<, typisch wären die aber eher so, wie >hier zB<.

    Dann ist da ja noch die eher graubraune (als blaugraue) Tönung und die Struktur der Randhaare, so daß mir eben der Gedanke an eines dieser Basidio - Becherchen wie >Lachnella alboviolascens< & co. kam, also was Cyphelloides?



    LG, Pablo.

    Hallo, Björn!


    Wtf?!? Ich merke gerade, ich habe von scalpturatum keine Sporenbilder im Archiv?!?
    Muss bei Gelegenheit dringend nachgeholt werden.
    Ob die reinen Maße alleine so aussagekräftig sind, da bin ich nicht ganz sicher. Aber im Grunde ist es schon an der Form erkennbar: scalpturatum deutlich elliptisch bis ovoid; argyraceum mehr zylindrisch (also Seitenwände oft +/- parallel im Mittelteil).
    Bei deinen Aufnahmen wurde ich sagen: Zylindrisch ---> argyraceum


    Von argyraceum habe ich Kollektionen mit Sporenbildern, Folgende passt ganz gut zu deinem Fund:




    Das Messen mache ich eigentlich immer direkt am Okular. Manchmal etwas mühsam, wenn die Sporen mit hoher kinetischer Energie ausgesattet sind, ist aber dafür relativ sicher und hält einen auch davon ab, Werte im 0,1 - µm - Bereich zu messen, was schon durch die gegebene Unschärfe des Objektivs auch bei voll geöffnetem Kondensor eigentlich optisch gar nicht möglich ist. :gzwinkern:



    LG, Pablo.

    Ahoi, Björn!


    Aha, irgendwie sieht das auf dem Bild schon wieder etwas anders aus, mit dem Lamellenansatz.
    Die Sporenform und das Ornament passen ja auch, aber alleine auf die Sporen sollte man sich nie verlassen.

    Jedenfalls: Ungewöhnliche Kollektion von der Form der Fruchtkörper her, aber es wird schon so passen. Formen sind ja variabel.


    Ich hatte den bisher nur mehr oder weniger so:



    ...wobei das nun die "forma metrodii" wäre, also mit ungewimpertem bzw. nur minimal gewimpertem Hutrand, ansonsten identisch zu Ripartites tricholoma. Geht aber so ein wenig ineinander über, und von der "Normalform" habe ich keine Sporen und auch kein so schickes Kollektionsbild.



    LG, Pablo.

    Salut!


    17 ist schon Trametes hirsuta (Strieglige Tramete), weil diese Porenform kommt für gibbosa tatsächlich nicht in Frage, auch nicht die deutlch abstehenden Haare.

    12 Ja, mikroskopieren! Denn ich täte da eher an argyraceum denken (blass & kaum gilbend), aber die beiden Arten überschneiden sich in so ziemlich allen Merkmalen.



    LG; Pablo.

    Hallo, Jörg!


    Ich würde den eher als breit gestreift bezeichnen, oder? :gzwinkern:

    Untere Stielhälfte ist ja nahezu komplett schwarz.

    Nein, stimmt schon, daß da auch mal weißliche Schuppen sein können. Aber die werden doch ziemlich schnell dunkel, sobald Licht dran kommt. Und dann eigenltich nicht gelbockerlich (wie bei ICs Pilz) sondern grau, graubraun oder schwarz. Nur weiß ich ja nicht, welches Funddatum "regelmäßig" genau ist (also bezogen auf diesen fruchtkörper), und wie man da kolossale Abweichungen durch Witterungsbedingungen / Lichtmangel voraussetzen muss.



    LG, Pablo.

    MoinMoin!


    Den Apfelbaum kann ich nur unterstützen!

    Hat er gut gemacht! :thumbup:


    Und dann hast du sie ja nun auch beide beisammen, rot und blau. Enorme Farben, oder?


    Beitrag #7 Bild #2: Würde ich mal mit verdacht auf Peniophora quercina mikroskopieren.

    Die Stielboviste sehen aber wirklich ganz, ganz spannend aus. Ich würde mal sagen, die gehören irgendwo in die Ecke um >Tulostoma fimbriatum<.

    5 Bilder danach, da sind so weiße, flaumumfädelte Winzlinge, die sind auch super, würde ich sagen. Das ist aber auf keinen Fall Resupinatus (weil die nie so gestielt sind, egal welche Art, denke ich). Crepidotus ist das vermutlich auch nicht, weil auch dazu die Stielchen nicht recht passen, denke ich. Bessere Optionen fände man vielleicht bei Clitopilus oder Entoloma, aber mikropflichtig sind die auf jeden Fall. Andererseits auch sehr spannend!

    Der Graue Ritterling ist sicherlich nichts Anderes als Trich.terr.



    LG; Pablo.

    Guten Tach!


    Was machen die Listengnolme, wenn du dich einfach in den Wald verabschiedest, Norbert? ==Gnolm11

    Nur daß die sich nicht noch mehr solche komischen Rättsel wie bisher ausdenken!


    Aber was auch immer: Schöne Serie, und es tut durchaus gut, von dir mal zwischendurch Bilder von ganzen Pilzen zu sehen. ==Gnolm13



    LG, Pablo.

    Hallo, Björn!


    Famose Serie! :thumbup:
    Die Tricholoma könnt ihr Tricholoma batschii nennen. Ist wohl auch im eigentlichen Sinne so, weil von einer radialfaserigen Hutoberfläche ist da ja nichts zu sehen.

    Im grunde aber wurscht, weil die eingewachsen radialfaserigen Taxa eh derzeit synonymisiert sind.

    Die beiden Rindenhelmlinge scheinen so ihr Jahr zu haben. Tolle Kollektionen!

    Ripartites - wirklich? Mit so herablaufenden Lamellen? Hast du die mal absporen lassen? In der Masse (Abwurf) ist das Sporenpulver bräunlich, was man im LM oft nicht recht sehen kann. Auch gut, die Sporen mal in Melzer zu geben, nicht daß die amyloid sind. Irgendwie kommen die mir komisch vor, so anders als alle Ripartites - Funde, die ich bisher hatte.

    Wenn bei der Omphalina die Stielspitze auch unter der Lupe +/- glatt ist, wird da wohl nichts anderes als Omphalina pyxidata raus kommen.



    LG; Pablo.

    Hallo.


    Wollte man jetzt ganz arg pingelig sein, könnte man sich noch die Hyphen vom Subikulum (bzw. in dem Fall Kontext nahe der Hutoberseite) angucken, aber ich kann mir hier nix anderes mehr vorstellen, als ein schöner, gut abgesicherter Fund von Oxyporus ravidus. :thumbup:



    LG; Pablo.

    Moin zusammen!


    Ja, das ist so ein generelles Problem, das man ja in sehr vielen Gattungen hat. Bei Leccinum ist es annähernd so krass wie bei Cortinarius: Ein Fruchtkörper = kein Fruchtkörper.

    Soll sagen: Einzelfruchtkörper sind in vielen Fällen garnicht bestimmbar.

    An Leccinum duriusculum mag ich da auch nicht recht glauben. Nicht nur, weil die Farbe der Stielschuppen dazu absolut gar nicht passt, sondern auch die Hutfarbe ist zu freudig, irgendwie zu "warm".

    Verfärbungsverhalten und überstehende Huthaut (ist das wirklich so?) sprechen aber in der Tat auch gegen Leccinum cyaneobasileucum s.l.

    Leccinum schistophilum hat in dem Biotop nichts verloren (oder ist das ein Park auf Schiefergestein?), und dürfte auch nicht so verfärben und auch keine so hellen Stielschuppen haben.
    Andererseits: Gab's da mal Frost in den letzten Tagen? Oder zumindest Temperaturen nahe an die null Grad? Weil in dem Fall kann man Merkmale wie Verfärbungsverhalten und auch Stiel- und Hufarben sowieso vergessen.

    Sonst könnte man auch mal etwas tiefer studieren, und sich bei den Arten umschauen, die nach Noordeloos und DenBakker in der Synonymie von Leccinum variicolor verschwunden sind, aber nicht variicolor sind, weil zwar ähnliches Verfärbungsverhalten, aber ganz andere Hutoberfläche (also Gedöns wie bertauxii, oxydabile usw.).


    PS.: junge Leccinum duriusculum zum Vergleich:




    LG; Pablo.

    MoinMoin!


    Muss man bei Resupinatus nicht auch mehrere Arten unterscheiden? Ich meine mal irgendwo was gelesen zu haben, daß das mindestens 5 Arten sind, wobei ich jetzt nicht weiß, wie die zu trennen wären und wie ähnich die sich makroskopisch sehen? Mit denen habe ich mich bisher nie beschäftigt, obwohl das eigentlich ja eine dankbare, weil überschaubare Gattung ist.

    Crepidotus ist ja ähnlich, das sind auch gar nicht so viele Arten und recht gut abgrenzbar - nur halt bei dem Aussehen wie hier ausschließlich mikroskopisch (da gibt's dafür richtig schöne, griffige Merkmale). Nach meiner Erfahrung die mit Abstand häufigste Art mit dem makroskopischen Erscheinungsbild wie hier zu sehen wäre übrigens Crepidotus cessatii (Rundsporiges Stummelfüßchen).



    LG; Pablo.

    Hallo, Carbonario!

    Das sieht faszinierend aus.
    Aber ich glaube fast, daß das nicht pilzlich ist, sondern eher Wurzeln einer Pflanze. Auf den beiden letzten Bildern sieht das so aus, als würden da Triebe gebildet. Müsste man mal weiter beobachten, ob da was Chlorophyllhaltiges draus entwickelt wird.



    LG; Pablo.

    Ahoi!


    In der Tat!

    Feine Sache, wenn man in solchen Jahren immerhin ein paar Sümpfe hat. Solche schicken Vibrissea - Sachen zum Beispiel fehlen mir ja auch noch in der eigenen Sammlung.

    Bin mal gespannt, wie es weiter geht, auch wenn es ab Mai ja noch trockener wurde...



    LG, Pablo.

    Moin!


    Ich finde das sehr plausibel, was Ulla schreibt. :thumbup:

    Im Gegensatz zu Ulla habe ich noch nie Schleimis im Sklerotienstadium untersucht, hatte darum auch keine Ahnung, daß das so aussehen kann.

    Nun bin ich dank euch wieder ein Stück schlauer. g:-)


    LG, Pablo.

    Ahoi!


    So vom Eindruck der Bilder her - und insbesondere wegen den flaumig behaarten Stielen - würde ich das für eine gute Bestimmungsidee halten. :thumbup:

    "Samtfußrüblinge" sind im Grunde eine ganze Gattung von teils sehr ähnlichen Arten, aber das muss man vielleicht erstmal gar nicht weiter differenzieren, tun die meisten "Standard - Pilzbücher" für den Einstieg ja auch nicht.



    LG, Pablo.

    Hallo, Ralf!


    Geniales Krabbelgeflügel! g:-)

    Ebenso schön anzuschauen wie wichtig. In der Tat: Auch ohne gezielt drauf zu achten fällt doch auf, daß von Jahr zu Jahr weniger dieser Tierchen nachts zum offenen Fenster rein flattern!



    LG; Pablo.