N'Abend!
Im Folgenden noch ein paar Funde vom letzten Sonnntag, zusammen mit Alex ein wenig in den Hügeln hinter Heidelberg unterwegs gewesen.
Leider sind wir gescheitert, denn die Mission war: Bronzeröhrlinge aufscheuchen. Oder wenigstens einen Königsröhrling.
Da haben wir versagt, und zudem sind ob unglaublich schiwerigem Licht im Wald (grellster Sonnenschein durch dichtes, grünes Blätterdach) die meisten Bilder abscheulich geworden. Vielleicht auch wegen des Verzichtens auf ein ordentliches Stativ. 
Das Thema "Speisepilze" hatten wir schon auf der Anfahrt rasch abgehakt. Auf ein paar Viehweiden neben der Landstraße blitze kurz was auf, Alex wurde zu einer amtlichen Gefahrenbremsung angeregt, und im Anschluss, bedienten wir uns an einem kleinen Bruchteil der Massen an Wiesenchampignons (Agaricus campestris):

Und gilbenden, nach Marzipan duftenden Schafchampignons im weiteren Sinne (Agaricus arvensis s.l.):

Die wollte ich eigenltich noch mal mikroskopieren, um zu sehen, welche der drei Arten das nun ist, habe aber wohl einen Hut vergessen einzupacken.
Natürlich sind Champignons wegen den teils extremen Werten an Schwermetallen mit großer Vorsicht zu genießen, aber einmal im Jahr, wenn die Wiesen so dermaßen voll stehen, mag ich mir den Luxus schon gönnen.
Später im Wald, ein paar weitere Pilze, auch da gab's noch einiges zu futtern (ein paar Täublinge und Filzröhrlinge und Riesenporlinge).
Dazu noch einige (teils schlechte) Bilder.
Artomyces pyxidatus (Beccherkoralle):

Cystolepiota adulterina (Bräunender Mehlschirmling):


Meripilus giganteus (Riesenporlinge):

Suillellus luridus (Netzhexen, besser: Nexen):

Macrolepiota procera (Parasole):

Getümmel an manchen Stellen, hier ein Durcheinander aus Lacrymaria lacrymabunda (Tränender Saumpilz), Pholiota gummosa (Gummischüppling) und Lacktrichterlingen (Laccaria spec.):

Xylobolus frustulatus (Mosaikschichtpilz):



Massenpilze des Tages, Düsterer Rotfußröhrling (Xerocomellus porosporus):

Da hätte ich noch ungefähr hundert weitere, teils schönere Kollektionen ablichten können. Nahezu im ganzen Wald als Massenaspekt.
Dadurch in der Massenpilz - Tagesliste auf den dritten Platz abgerutscht (nach den Wiesenchampis) ist Calocybe ionides (Veilchenblauer Schönkopf), der in diversen Kollektionen an den Wegrändern und an stickstoffreicheren Stellen auch mal mitten im Wald stand.


An alten stark vermorschten Buchenstämmen gab es mehrere Kollektionen von Hohenbuehelia auriscalpium (Ohrlöffel - Muscheling):


Und ein einzelner Bolbitius reticulatus (Netzaderiger Mistpilz):


Und für mich der Fund des Tages (leider im besonders trüb-grell belichteten Eschen - Ahorn - Schatthangwald) üppigste Kollektionen von Limacella cf. vinosorubescens (Weinroter Schleimschirmling):



... glaube ich jedenfalls, daß es der ist. Die Gattung ist ja - oweh, furchtbar diffus...
Auch mitgenommen, ein paar komische Becherchen am Wegrand:


Reingelinst habe ich schon, aber bisher noch nicht mal eine Gattung raus.
Die bekommen sicher noch ein eigenes Thema.
LG; Pablo.