die Gattung Conocybe will ich dir gern bestätigen. Das Fehlen von Pleurozystiden und die lecythiformen Cheylos (also Zystiden mit deutlich abgesetzten Köpfchen) sind gute Gattungsmerkmale.
Was ist mit Bild 8? Ist das nicht ein Stiel mit haarförmigen Caulozystiden? Das wäre typisch für die Gruppe um sienophylla.
Einen fast identischen Pferdedungfund mit geringfügig größeren Sporen (8,5-10 x 5-6 µm) habe ich vor paar Jahren ebenfalls als C. sienophylla bestimmt. Andreas Melzer stellt unter C. sienophylla ebenfalls eine kleine Art vor, die durchaus die von dir gefundene sein kann. Auch nach Doveri ist das eine kleine Art (Hutdurchmesser 4-8mm). Nach Horak (Hausknecht) wäre sienophylla allerdings ein größere Art (bis 2,5cm) mit größeren Sporen (bis 14 µm, Mittel >10). Da passt irgendwas nicht.
Ich würde an deiner Stelle mal bei Andreas anfragen. Er ist wohl am ehesten in der Lage, deiner super dokumentierten Aufsammlung einen Namen zu geben.
zur Art hat dir ja bereits Ralf kompetent geantwortet. Ich möchte noch ergänzen, dass dein letztes Mikrofoto ein schönes Beispiel für einen bitunicaten (doppelwandigen) Ascus ist. Man sieht wunderbar, wie sich der innere Ascus ausdehnt und aus dem aufgebrochenen äußeren schiebt.
Gerade eben hat Björn in diesem Beitrag erklärt, was bitunicate Asci sind. Dein Bild ist eine schöne Ergänzung dazu!
Eure schönen Fotos habe ich schon vermisst - und euch natürlich auch! Die Schwarzborstlinge kommen hier nie so zeitig, ich finde sie gewöhnlich erst ab April. Ich melde mich demnächst nochmal auf einem anderen Wege bei euch.
Schöner Fund und tolle Doku, Sven! Glückwunsch! Ich suche das Pilzchen seit Jahren vergeblich. Gib mal Bescheid, wenn es dich wieder zur "Alten Halde" zieht.
Einige Gattungen coprophiler Pyrenos stellst Du mit schönen Bildern anschaulich dar! Das ermutigt mich, sozusagen als Ergänzung zu deinen aussagekräftigen Fotos einen gut 10 Jahre alten Einsteigerschlüssel hier vorzustellen. Ursprünglich hatte ich den bereits 1998 konzipiert, um einen ersten Überblick auf all die an Dung vorkommenden "schwarzen Punkte" zu bekommen. Später half mir G. Eckstein, diesen einst handschriftlich erstellten Schlüssel in die jetzige Form zu bringen.
Der Schlüssel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, so sind zB einige Gattungen, wie die von Ralf vorgestellte Phomatospora, nicht enthalten. Doch für den Anfang sollte er erst mal genügen.
PS. Das mit den "geteilten" Asci bei Sporormiella ist etwas unglücklich formuliert, da gebe ich Ingo Recht. Statt von unterer und oberer Hälfte zu schreiben solltest du besser die Begriffe innerer und äußerer Ascus verwenden. Bitunucat heißt ja doppelwandig, demzufolge haben wir es mit einer inneren Wand (Endotunica) und einer äußeren (Exotunica) zu tun. Bei Reife reißt die dünne und starre Außenwand auf, während sich die innere ausdehnt und aus der äußeren herausschiebt. Man nennt das fissitunicat. Nachzulesen auch auf Björns FP
Preussia gehört ebenfalls zu den Pleosporales (Sporormiaceae) und hat demzufolge auch bitunicate Asci. Diese sind allerdings nicht fissitunicat. Wie genau die Sporenfreisetzung da funktioniert, kann ich leider auch nicht sagen.
Leider ist das Editieren von Zitaten seit dem neuen Update der Forensoftware noch komplizierter geworden. Man kommt z. B. mit dem Cursor nicht mehr vor die Zitate. Aber das nur am Rande.
Du gelangst beim Antworten wieder zu der gewohnten Ansicht, wenn Du über dem Antwortkästchen auf den rechten Button (Quelltext anzeigen) klickst. Dann kannst Du wie gewohnt auch wieder vor dem Zitat schreiben, so wie ich es soeben gemacht habe.
da mir in letzter Zeit ein Lied nicht mehr aus dem Kopf geht, dachte ich mir, das muss ich doch mal teilen:
Ein echter Ohrwurm, danke fürs erinnern!
Ohrwürmer hatte ich gestern abend zuhauf bei Element Of Crime in Dresden. Ausverkauftes Konzert, super Stimmung, guter Sound und das komplette fantastische neue Album, ergänzt durch solche Perlen wie Damals hinterm Mond, Weißes Papier, Kaffee und Karin, Straßenbahn des Todes, Nightmare und sehr zu meiner Freude das wunderschöne 4 Stunden vor Elbe. Da sollte man sich jetzt ca. 5 min Zeit nehmen und genießen! Das war natürlich mit Abstand das leiseste Lied des Abends. "Scheiß' doch auf die Seemannsromantik!"
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Klar hätte ich gern noch mehr gehört, Akkordeon, Blaulicht und Zwielicht oder Tumbling Tumbleweeds - aber man kann schließlich nicht alles haben. Ok. Wer mag, kann sich hier nochmal diesen uralten Countrysong anhören, natürlich in der Fassung von EOC.
Gut eingestimmt auf das Konzert hatte bereits die Vorband Apples In Space, ein deutsch-norwegisches Duo, welches akustischen Folkrock brachte. Das klang stellenweise noch etwas unausgereift, hat aber Potential, wie man bei "Paper Town" hören kann, der Song, der mir am besten gefiel.
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Apples In Space sind Julie Mehlum & Phil Haußmann. Na, hat es Klick gemacht? Klar, Phil Haußmann ist der Sohn von Leander Haußmann, der uns nicht nur die unsterbliche "Sonnenallee" bescherte, sondern auch "Herrn Lehmann" verfilmte, das Sven Regener Kultbuch schlechthin, womit sich der Kreis schließt. Falls es jemand noch nicht wissen sollte, Sven Regener ist Sänger und Texter von EOC.
Viel Spaß mit der Musik und wenn Sven Regener alias Herr Lehmann mit seiner Band Element Of Crime in eurer Nähe spielt, unbedingt hingehen!
Fremdsporen kommen nie so kompakt an Dung vor, Stefan. Hin und wieder vereinzelt, keine Frage. Dieses 8er Paket ließ zudem klar auf einen Ascomyceten schließen.
Es hat mir keine Ruhe gelassen. And the Winner is? Ascodesmis nigricans
Toll, dass du drangeblieben bist, Daniela und meine Vermutung bestätigen konntest! So gut erhaltene Asci sieht man nicht häufig! Das Pilzchen dürfte in Brandenburg noch nicht so oft nachgewiesen sein!
Könnte das ein Schimmel sein? Wie sieht Ascodesmis aus?
Einen Schimmel schließe ich aus. Im besten Fall sieht Ascodesmis so aus, wie hier diskutiert. Wenn sich die Asci bereits aufgelöst haben, bleiben dann solche Sporenbündel, wie das von dir gezeigte übrig. Die Bündel sind nicht so stabil wie bei Saccobolus, aber irgendwie bleiben die 8 Sporen noch ziemlich lange locker zusammen.
Ascodesmis nigricans stellt Björn auf FP sehr schön vor. Meist findet man jedoch nur die Sporen, welche auf Grund ihrer Spezifik allerdings oft eine Bestimmung zulassen.
Nicht schlecht und wieder etwas Interessantes, Daniela! Erinnert in der Tat irgendwie an Trüffelsporen, aber bei dem Substrat, der Größe und dem violetten Touch schließe ich die mal aus.
Anbei mal ein Foto. Die "Sporen" sind rund, ca 10 µm im Durchmesser und warzig. Manche Warzen sind verbunden. Habt Ihr eine Idee was das sein könnte?
Das sind Sporen von Ascodesmis nana oder nigricans. Ich vermute mal nigricans. Das müsstest du allerdings nochmal genau untersuchen bzw. nachmessen. Normalerweise findet man Ascodesmis-Arten auf Fleischfresserdung - worauf wuchsen denn deine? Die Apothecien bestehen eigentlich nur aus Asci und Paraphysen und gehören demzufolge zu den kleinsten operkulaten Ascomyceten, sodass man, wie auch in deinem Fall, meist nur Asci und/oder Sporen findet.
Etwas Literatur zur Gattung hatte ich schon mal im Forum verlinkt.
Gute-Nacht-Lied hab ich dem Dung aber nicht vorgesungen oder wächst er da besser? Habt ihr diesbezüglich Erfahrungen gemacht? Freebsd
Ist eine Sache für sich, auch da solltest du erst mal klein anfangen: auf Pferdeäpfel wächst recht viel, wenn du die Stones spielst, "Wild horses" zum Beispiel, bei den Hasenkötteln geht ´s fixer, wenn du mal Jefferson Airplane mit "White Rabbit" rauskramst. Willst du dir z.B. Ascobolus sacchariferus unbedingt ranzüchten, dann summst du 2 am Tag "Sugar, Sugar" von den "Archies" usw. Nobi kennt sich da ja bekannterweise sehr gut aus, den fragst du am besten bei individuellen Wünschen. Wobei er natürlich im Vorteil ist, weil er seinen Gnolm mit der Songpflege beauftragen kann, damit die Zeiten passen. Du hattest ja keinen, wenn ich mich nicht irre.
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Gut vorgelegt, Ingo! Ob gewisse Lieder tatsächlich stimulierend auf das Wachstum unserer kleinen Freunde wirken, habe ich noch nicht probiert. Aber warum nicht ! Nichts falsch machen kann man sicher mit den "Animals" von Pink Floyd. Seinem Rinderdung den "Milk Cow Blues", am besten in der Fassung der Kinks vorzuspielen, ist sicher auch nicht verkehrt. Und die winzigen Ascos auf Mäusedung tanzen bestimmt gern zu Jethro Tull "One Brown Mouse".
Auch wenn ich die mitgenommenen Stücke des resupinaten Porlings noch nicht an Frank weitergereicht habe, werde ich von Tag zu Tag sicherer, dass es nichts anderes sein kann als die perfekte Form von Inonotus obliquus, dem Schiefen Schillerporling.
In der Hoffnung, noch ein paar Sporen zu finden, habe ich ein wenig mikroskopiert. Eine einzige Spore von 9 x 6 µm, was sehr gut passen würde, konnte ich auch im Präperat entdecken, aber natürlich könnte das auch eine Fremdspore sein. Was ich allerdings zu meiner Freude sah, waren die arttypischen braunen und dickwandigen Spinulae mit idR schiefer Basis an den Röhrenwänden. (20-55 x 6-10 µm)
Zum Abschluss noch ein Schnittbild unter der Stereolupe. Oben sind die Poren, unten die Anwuchsstelle am Holz zu sehen.
Tolles Portrait, Bernd! Wunderbar geschrieben und fotografiert, sowas schau ich mir gerne an, auch wenn Myxos für mich wohl ewig ein Buch mit sieben Siegeln bleiben werden.
Auch schön, dass du wieder hier dabei bist, Hans! Hatte dich schon vermisst.
Diesmal ... älteren Dung von Karnickel und Pferd aus meinem Sandkasten. Hoffe, dass es diesmal klappt.
Stefan, ein Hase ist doch kein Kaninchen! Das ist ziemlich sicher Hasendung, den du in deinen Schachteln hast, schon aus dem einfachen Grund, dass es sämtliche Kaninchen im Großraum DD schon vor vielen Jahren durch Myxomatose hingerafft hat. Es wäre natürlich zu begrüßen, wenn sich auf dem Heller wieder eine Population entwickeln würde.
Wie kommen eigentlich die Sporen auf die Köttel ? Geschieht das nach dem Absetzen im Gras/über den Wind oder passieren die Sporen gar den Verdauungstrakt, nachdem sie am Futter haftend aufgenommen wurden? Dann würde auch was kommen, wenn das Viech in eine sterile Petrischale köttelt. Oder sind die Sporen in unserer Luft so ubiquitär vorhanden, dass z.B. auch Wohnungskaninchen ernährt mit Zoohandlungfutter brauchbares Substrat liefern?
Ein paar Gedanken dazu kannst du hier lesen. Interessanterweise fand ich auch schon seltene, streng coprophile Pilze an Meerschweinchen- und Hauskaninchendung, da habe ich auch keine rechte Vorstellung, wie die da hingekommen sind. Hier ist noch jede Menge Klärungsbedarf vorhanden und es gibt noch viel zu erforschen. Umso schöner, dass zunehmend mehr Pilzfreunde sich von der Schönheit dieser kleinen, sehr speziellen Welt faszinieren lassen!
Nun willst also auch du einen Ascobolus "züchten"! Das kann ich natürlich nur begrüßen und wünsche dir schon mal viel Erfolg, Verena!
wollte kürzlich schon mal einen Thread zu dem Thema aufmachen, habe mich allerdings nicht so recht getraut. In die Runde hänge ich mich gern mit rein, wenn ich darf.
Mit S. dubia hab ich daher ebenso leichte Bauchschmerzen, wie inzwischen bei S. chaetomioides. Wirklich harte, überzeugende Merkmale sehe ich bei dieser Probe inzwischen weder für die eine, noch für die andere. Nur solche, die zweifeln lassen. Zwei Dinge erachte ich für wesentlich. Einmal, dass man bei zweifelhaften Arten quasi keine hundertprozentige Sicherheit haben kann, wenn man die Art nicht schon selbst gesehen hat und auf eine m.o.w. spärliche Beschreibung angewiesen ist.
Man müsste mal einen Originalbeleg dieser kaum bekannten Sporormiella chaetomioides untersuchen, Ralf! Dann hätten wir Klarheit.
Nach über 100 Funden von Sporormiella dubia (davon gut 4/5 an Pferdedung), kann ich schwerlich an zwei Arten glauben. Diese "langen, flexiblen Haare" bilden sich unter bestimmten Bedingungen bei verschiedenen Species, die ursprünglich unbehaart sind. Auch bei Sp. dubia "streuen" die Sporenmaße auffällig. So finde ich sehr häufig Pseudothecien, die sowohl "normalsporige" Asci als auch "kleinsporige" aufweisen. (40-45 x 7-9 vs. 34-36 x 6-7). Übrigens auch bei deiner Aufsammlung. Auch habe ich in der Vergangenheit mehrmals kurze steife "Haare" im Halsbereich notiert (bis 50 µm) inmitten unbehaarter dubia.
Aus all dem schlussfolgere ich, dass die Variationsbreite von Sporormiella dubia sehr groß ist und dein Fund durchaus hinein passen könnte.
Sicher kann man sich natürlich nie sein, da alles im Fluss ist und eine Art nur ein Momentzustand.
Nachdem mich Enno heute früh zu der Fundstelle geführt hat, möchte ich noch mit ein paar Bildern ergänzen. Meiner Meinung nach kann es nichts anderes als die perfekte Form des Schiefen Schillerporlings sein! Der von Pablo erwähnte Phellinus laevigatus mag ähnlich aussehen, er entwickelt sich aber nicht unter der Rinde, hat mit 1-4 mm deutlich kürzere Röhren und mit 5-8/mm auch feinere Poren.
Wir konnten deutlich schiefe 5-8mm lange Röhren (Name!), weniger Poren pro mm (3-4) und ein eindeutiges ursprüngliches Wachstum unter der Rinde feststellen. Die Fruchtkörper wuchsen an liegenden toten sowie an abgestorbenen stehenden Birkenstämmen in unmittelbarer Nähe des imperfekten Stadiums, dem "Tschaga".
Zufällig entdeckten wir einen angehefteten, etwa 4mm großen Kokon des Spinnenfressers (Ero furcata).
Fruchtkörper an stehendem Birkenstumpf mit auffällig abgesprengter Rinde.
Ein tolles Biotop hat Enrico gleich hinter seinem Zuhause. Da werde ich wohl mal wiederkommen.
Danke Enno fürs Zeigen und die kurze aber schöne Tour.
Arnium macrotheca ist unverwechselbar, Sven! Arnium mit Gelhülle, davon gibt es nicht viele, und dann noch die auffälligen Haarbüschel.
Björn erwähnte einen Fund, ich nehme an aus dem Depot. Ich fand die Art 2003 nur 5km von meinem Zuhause entfernt. Außerdem 2013 in der Oranienbaumer Heide. Mehr weiß ich nicht zur Verbreitung der Art in Deutschland!
Also wieder etwas ganz feines!
Das beste, was zur Zeit in meinen Fechtkammern wächst, ist Podospora australis an Hasendung von Bockwitz.
Auch wenn ich mir die Art dichter behaart vorgestellt hätte, gibt es wohl keinen Zweifel!
Nachdem ich die Pilzchen heute unterm Mikroskop hatte (danke fürs prompte Schicken, Ralf ), melde ich nun doch einige Zweifel an und bin geneigt, der Sporormiella einen anderen Namen zu verpassen! Betrachten wir erst nochmal Sporormiella chaetomioides. Diese hat Sporen 5-7 µm breit, Asci 13-17 µm breit, eine dünnwandige Peridie und lange, flexible Haare. Du hast Sporen bis 8 µm Breite ermittelt, die von mir gemessenen betrugen 7-8,5 µm. Deine Asci maßen bis 20 µm, ich fand ebenfalls viele in diesem Bereich. Die Peridie fand ich teilweise extrem dickwandig, mit Wänden bis 3 µm, daraus viele 20-60 µm lange, ebenfalls dickwandige hyphoide Haare entspringend.
Das alles führt mich zu Sporormiella dubia, einer typischen Pferdedungart. Hier passen all die von uns ermittelten Mikromerkmale sehr gut. Die einzige Art, mit der man chaetomioides aufgrund ähnlicher Sporen verwechseln könnte.
Was ist nun mit den Haaren? Fakt ist, das wir die bei Ahmed & Cain erwähnten langen, flexiblen Haare nicht feststellen konnten. Chaetomiumähnlich? Nie und nimmer! Dickwandige, hyphoide Haare, die ich am ganzen Pseudothecium fand und die bei deinen Bilder im Bereich des Halses zu sehen sind, zeigt Doveri sehr schön bei seinem Portrait von Sporormiella dubia (FFI, S.651).
bisher habe ich weder die imperfekte noch die perfekte Form von Inonotus obliquus in Natura gesehen. Dennoch glaube ich, dass dein Verdacht richtig sein könnte.
Dabei Stieß ich an einer Alten Birke auf diese Porige, schwarze Schicht. Da nebenan an einer anderen Birke die Anamorphe sehr schön wächst, denke ich hier über die Teleomorphe gestolpert zu sein.
Die Anamorphe befällt ja stehende Birken und bringt sie zum Absterben. An den umgestürzten Bäumen entwickelt sich dann die perfekte Form. Da der Pilz einjährig ist, konntest du natürlich nur einen alten vorjährigen FK vorstellen. In PdS 2 wird das genau so abgebildet, wie von dir gezeigt!
Vor einem Jahr hatte ich eine ähnliche Entdeckung gemacht hier, aber damals dachte ich das es kein Pilz ist.
Die von dir verlinkten Bilder 4-7 zeigen wunderbar, warum der Pilz Schiefer Schillerporling heißt, Thorben! Da habe ich eigentlich gar keine Zweifel und sicher ist es das gleiche, was auch Enno zeigt. In PdS 2 heißt es: "Röhren schräg abwärts gerichtet." Und in den GPBW 1 steht zu lesen: "Röhren stets schief und gespalten, frisch ocker, alt dkl.braun bis schwärzliche, bis 10 mm lang."
Björn hat die Art ja bereits richtig erkannt. Es war übrigens einer der ersten Pilze, die ich bei meinem Einstiegsbeitrag in diesem Forum vor drei Jahren mit ihm diskutiert habe. Ich fasse mal zusammen, was ich damals schrieb.
Die als "Sordaria" minima bekannte Species ist keinesfalls eine Sordaria; sie ist eher im Umfeld von Melanospora zu suchen. Nach Lundqvist (briefl. Mitteilung) gehört der Pilz zu einer eigenen, noch unbeschriebenen Gattung. Sie soll "Melanospora" aculeata E. C. Hansen 1876 nahestehen und wächst parasitisch an Arten der Gattung Thelebolus. Ich fand sie bisher meist an Thelebolus crustaceus, caninus sowie polysporus; jedoch war auch einige Male Th. stercoreus auf dem Substrat vorhanden, sodass eine mögliche Bindung dazu nicht auszuschließen ist.
Da du kürzlich erst Thelebolus polysporus vorstelltest, ist eine Bindung an die Art wahrscheinlich.
Wieder ein schöner, interessanter Fund!
LG Nobi
PS. Ein ähnliches Bild wie dein zweites gelang mir vor längerer Zeit. Rechts sieht man einen Thelebolus spec.
Da ist ja ganz schön was los auf Svens Konikdung! Und natürlich wunderschön ins Bild gesetzt, Björn!
Die drei Delitschia-Arten (also didyma, griffithsii und intonsa) hatte ich übrigens nicht, konnte allerdings mit der kleinsporigen Delitschia marchalii eine weitere an diesem Substrat entdecken.
Ist es dir übrigens noch ein Makro der Spumatoria gelungen?