Beiträge von nobi_†

    Hallo Kerstin!



    Mir ist aufgefallen, dass es hier ganz viele Dungi-Fungi-Experten gibt...ein Thema, was mir völlig fremd ist, aber mit Begeisterung lese ich die Beiträge mit. Und ich versuche mich ja schon bei der Bestimmung von Jochpilzen auf Dung :/


    Das die Dungpilzler zur Zeit hier ziemlich präsent sind, ist eindeutig der Jahreszeit geschuldet.
    Wenn die ersten Morcheln gepostet werden, verschwinden wir wieder in unserer Nische, um im nächsten Winter aus ihr wieder aufzutauchen. ;)
    Schön, dass du da mitliest!



    Weiß jemand, wo ich eine Rangliste (die ja pro Jahr existieren müßte) über die häufigsten Pilzvergiftungen in Deutschland/Europa/weltweit herbekomme?


    In den Gelben Seiten der ZMykol. gab und gibt es +/- regelmäßig Statistiken zu Pilzvergiftungen in Deutschland.
    Europa/weltweit - keine Ahnung. 8|


    Ein Unterforum zu Pilzgiften würde ich auch begrüßen.
    Immerhin sind in den letzten Jahren einige Speisepilze zu Giftpilzen mutiert! :D
    Das würde sicher viele interessieren.


    LG Nobi

    Schöne Bilder, Enno!
    Glückwunsch zum Schiefen Schillerporling. Den suche ich bisher vergebens.



    Bei der auf Bild 4 gezeigten Lochkette in Birke gehe ich mal von Splintkäfer aus. In der Nähe dieser "Splintkäferlochketten" ist übrigens auch oft der Kleiber zu finden.


    Sehr interessant, Heinz.
    Vielen Dank für die Aufklärung! :thumbup:


    LG Nobi

    Das ist schön, dass du uns an deinen kulinarischen Versuchen teihaben lässt!



    Ein Bild vom zweiten Versuch. Diesmal die Pilze nur überbrüht und ziehen lassen und die Ravioli separat gekocht.


    Sieht total lecker aus!
    Und klar, die Einlagen sollten separat zubereitet werden, wenn man nicht will, dass sie sich mitfärben.



    Hm, muss dies Jahr auch mal solche Dinger finden...;-)


    Ich präzisiere mal den Tipp von Stefan.
    Rekultivierungsgebiete ehemaliger Braunkohle-Tagebaue.
    Z.B. südlich Leipzig, speziell im Raum Borna.
    Oder in der Geierswalder Heide zwischen Geierswalder und Partwitzer See (Lausitz).
    Halden in und um Freiberg.
    Dresdener Heide, Heller.


    Ab Mitte Juni sollte es sich lohnen, nach diesen Pilzen zu suchen.


    LG Nobi

    Sporormiella chaetomioides?
    Hab' ich schon mal gehört! :D


    In der Tat gibt es nur wenige behaarte Arten in der Gattung.
    Und nur eine mit paralleler Keimspalte und solchen Sporenmaßen.
    Auch wenn ich mir die Art dichter behaart vorgestellt hätte, gibt es wohl keinen Zweifel!
    Ein bemerkenswerter Fund, sicher bisher noch nicht in Deutschland nachgewiesen.
    Dürfte ich wieder mal um ein wenig Material bitten?



    Irgendwer scheint in der Gattung rumzufuhrwerken und so ist Sporormiella chaetomioides im IF nun zu Preussia gestellt (und nicht nur die). Das ist mir jetzt aber wirklich zu blöd und ich lege die unter Sporormiella ab.


    Richtig!
    Natürlich Sporormiella!
    Preussia ist durch mehrere Merkmale deutlich von Sporormiella getrennt!
    Schade, dass irgendwelche Berufsmykologen, die die Arten nie gesehen haben, solche Aussagen auf Grund zu hinterfragender Sequenzierungen treffen.
    Und traurig, dass IF oder auch Mycobank so etwas kritiklos übernehmen!


    LG Nobi

    Genau!
    Und Füchse fressen zB Mäuse, weswegen es auch da wieder Überschneidungen hinsichtlich des Artenspektrums an deren Ausscheidungen gibt!
    Wie gesagt.
    Ein Thema für einen längeren Vortrag, das können wir hier nicht endgültig klären.


    LG Nobi


    Also, vorläufig würde ich den am ehesten als etwas merkwürdigen A. albidus ansehen wollen, da passt am meisten. Vielleicht bringen weitere Untersuchungen ja mehr Gewissheit. Die behalte ich auf jeden Fall im Auge.


    Ein "merkwürdiger albidus". Da gehe ich mit!



    Für mich ist das, was Matthias da zeigt, ein klarer A. albidus.


    Falls ich die Art richtig interpretiere, hat ein "klarer" albidus nunmal größere Sporen und ein unregelmäßigeres Ornament!
    Klar ist für mich die Sache erst dann, wenn ich den Typus untersucht habe. ;)


    Vielleicht klinkt sich ja Björn noch ein, um uns völlig zu verwirren! :D


    Schöne Diskussion! :thumbup:


    LG Nobi


    Bleibt trotzdem die interessante Frage, wie der Pilz in den Dung kommt, der muß ja aus dem Tier kommen....Oder sind cropophile Pilze doch Pilze in der Luft, die eben nur auf dem Medium "Dung" wachsen...hm, wenn ich recht überlege, denke ich, das erste wird zutreffen...Oder was meinst DU??


    Das meiste hat Matthias ja bereits erklärt, Kerstin. :thumbup:


    Ich sehe drei Arten coprophiler Pilze.


    1. Die echten Coprophilen.
    Das sind die, welche bisher nur von Dung nachgewiesen wurden.
    Diese benötigen zwingend eine Darmpassage, um keimen zu können (ähnlich wie Brandstellenpilze, die extreme Temperaturen brauchen).
    Meist haben diese Pilze spezifische Strukturen ausgebildet wie gelatinöse Anhängsel oder Hüllen an den Sporen, um sich nach der Freisetzung an Gräser usw. anhaften zu können. Das Ziel ist natürlich, von den Pflanzenfressern wieder aufgenommen zu werden.
    Beispiele: Pilobolus, Hypocopra, Saccobolus sowie die meisten Arten der Sordariaceae (Arnium, Podospora, Schizothecium, Sordaria, Sporormiella u.v.m.)
    Natürlich auch eine Vielzahl diverser Basidiomyceten.


    2. Die Semi-Coprophilen.
    Diese Arten kommen in der Regel an Dung vor, können aber auch andere Substrate besiedeln.
    Dazu gehören u.a. mehrere Ascobolusarten.
    Hier werden die Sporen sicher in der Luft verbreitet.


    3. Die Fakultativ-Coprophilen.
    Das sind Arten, die normalerweise nicht an Dung fruktifizieren.
    Sie wählen sich dieses Substrat, wenn es ihnen gerade angeboten wird.
    Zum Beispiel manche Myxomyceten und Arten der Gattung Tomentella.


    U.s.w.


    Auch das wäre eher ein Thema für einen Vortrag.


    LG Nobi

    Lieber Matthias,


    mit deinen wunderbaren Bildern machst du auf ein Problem aufmerksam.
    Die saubere Trennung von Ascobolus albidus - roseopurpurascens - sacchariferus.

    Das wäre schon bald ein Thema für die nächste Tagung!


    Deshalb kann ich hier auch nur Denkanstöße geben!


    Als erstes zwei frühere Antworten von mir zu der umfangreichen Problematik.


    Zitat


    [font="Arial"]Betreff Ascobolus albidus.
    Die Art gehört sicher zu den häufigsten Vertretern der Gattung Ascobolus, bei meinen vielen Funden habe ich einen Mittelwert von 24-30 x 11-14 µm ermittelt.
    Bei allem Respekt vor Francesco Doveri könnte ich mir vorstellen, dass er die Art wenigstens teilweise mit Ascobolus sacchariferus vermischt. Stutzig macht da u.a., dass er diese meinen Beobachtungen nach ebenfalls häufige Art nicht gefunden haben will - was ich mir nicht vorstellen kann. Zumindest passt der von ihm in den "Funghi Fimicoli Italici" als Ascobolus albidus vorgestellte Pilz viel besser zu letzterer Art, auch der Sporenmaße wegen. [/font]



    Zitat


    Falls Ascobolus roseopurpurascens wirklich existiert, so sollen seine Sporen gleichmäßiger längs gerillt mit einigen Querverbindungen sein, nie so unregelmäßig wie albidus. Außerdem hat er einen anderen Habitus (nicht tonnenförmig sondern flach ausgebreitet) sowie intrazelluläres violettes Pigment.
    Zumindest letzteres ist ein Merkmal, was m.E. einer kritischen Betrachtung nicht standhält.
    Bis jetzt konnte mich noch niemand von dessen Existenz überzeugen, obwohl er sich zumindest vom Habitus her klar trennen lassen sollte!


    Ich denke, Ascobolus albidus ist durch den tonnenförmigen Habitus und seine unregelmäßige Sporenornamentation gut gekennzeichnet.


    Björn bildet ihn auf seiner HP treffend ab. Ascobolus albidus


    Die Sporen deiner Aufsammlung, Matthias sind meiner Meinung nach zu klein für albidus, auch ist das Ornament zu regelmäßig.
    Habe auch noch nie einen albidus mit so vielen Asci, wie bei deinem linken FK gesehen.
    So kenne ich jedenfalls die Art nicht.
    Und für sacchariferus sind deine Sporenmaße viel zu groß.


    Doveri hilft uns leider auch nicht weiter. Das was er in FFI vorstellt, ist ziemlich sicher A. sacchariferus. Deutlich auch an den Makros 132 und 133, S. 1101 zu sehen.


    Bleibt eigentlich nur der ominöse Ascobolus roseopurpurascens.


    Einen Vergleich der drei Species hat Björn in diesem Beitrag gepostet. Dazu gehören auch noch die Antworten 14 + 15.


    Fazit: Ascobolus albidus oder "roseopurpurascens", das scheint hier die Frage.
    Oder doch alles im Artenspektrum von albidus?
    Ich kann sie nicht beantworten!


    LG Nobi

    Gern wäre ich in Mettlach mit dabei gewesen!
    Hat leider terminlich nicht gepasst. X(


    Mit deinem Beitrag hast du die Tagung nochmal lebendig werden lassen, Björn! :thumbup:


    Und der Preis ging völlig zu Recht an dich!
    Wahnsinn, was du auf FP aufgebaut hast.
    Wann kommt das Buch? ;)


    LG Nobi

    Hallo Markus,


    was für ein schöner Beitrag! What a nice thread!


    Stimmungsvolle Bilder. Moody pictures.


    Hat mir ausgezeichnet gefallen. Danke! :thumbup:I like it. Thank you!



    Übrigens Bild Nr.5 sollen Samtfüße sein?8|
    Das sind doch wohl eher Graublättrige oder. :/


    Auch wenn's weh tut, Stefan.
    Das sind ganz klar Samtfüße.
    Bitte in Zukunft ein wenig recherchieren, bevor du solche Dinge schreibst!
    Immerhin bist du PSV und mit solch oberflächlichen Bemerkungen machst du alles andere als Werbung für uns! ;)


    LG Nobi

    Danke für deine nette Antwort, Nando!


    Kann man denn inzwischen um den ganzen See radeln?
    Und ein schönes Bild von den "Roten" zeigst du! :thumbup:
    Wir hatten leider am Sonntag keine Zeit mehr für den Lerchenberg.



    Auf der Westseite des Bockwitzers (Nähe von Punkt 4 auf der Karte vom See) gibt es einen Rubinenwald, in dem ihr vielleicht auch Kelchbecherlinge finden könnt. Es würde mich interessieren, ob Robinen auf nährstoffarmen/kalhaltigen Boden ausreichen.


    Interessanter Tipp. Da werden wir sicher noch im Frühling nachschauen.
    Wir haben ja bei bisher zwei Exkursionen erst einen Bruchteil des Gebietes erkunden können.
    Es ist ja wirklich riesig und du kannst dir sicher denken, wie schnell wir unterwegs sind, wenn wir jeden Moosrasen, viele Äste und fast jedes Dunghäufchen inspizieren!
    Da brauchen wir schon mal eine Stunde für wenige hundert Meter! Wenn wir uns beeilen! :D


    Leider kann ich nicht meine gesamte Freizeit dort verbringen, denn ca. 200 km für die Hin- und Rückfahrt sind nun mal kein Pappenstiel.
    Das muss schon etwas geplant werden.


    Aber einige Male will ich dieses Jahr schon noch dort auf Erkundung gehen und sicher wird es noch den ein oder anderen Bericht geben.


    LG Nobi


    Darauf wollte ich hinaus. Bei der Suche danach hätte er keine gefunden. :)


    Du Schlitzohr! ;)
    Ich hätte es wissen müssen!



    Wartet mal ab, was ich erst aus meinen Wildschweinkötteln hole. Ausschließlich persönliche Erstfunde.


    Hier hänge ich mal mal eine Messlatte auf! :D
    In meinem ersten Jahr mit den Copros hatte ich 41 pers. Erstfunde, im zweiten 49 und im dritten 57!


    Das soll auch für dich ein Ansporn sein, Matthias und natürlich für alle anderen auch! :evil:


    LG Nobi

    Danke für dieses Märchen in Rot, Karl! :thumbup:


    Wenn das Hirschzungenfarn ist auf dem ersten Bild, hat es sicher einen Kalkanteil im Boden.
    Dann werde ich wahrscheinlich nicht mal in den luftfeuchten und kräftig bemoosten Schluchten der Sächsischen Schweiz fündig.
    Aber eine Anregung, dort mal in den nächsten Wochen zu schauen, ist es allemal!


    LG Nobi


    Dann klicke einmal, wenn du antwortest, oder eine PN schreibst, auf das Zeichen ganz rechts oben in der Leiste, mit den Textwerkzeugen (oder wie man das auch immer nennen mag) Dieses Blatt mit dem Eselsohr. Ich habe das auch gleich geändert, nachdem das update fertig war. Das zitieren wird sonst ja wirklich sehr umständlich.


    Super, Melli! :thumbup:
    Wird sofort geändert.
    Musste gestern meine Antwort im NSG Thread quasi 2x schreiben, weil ich das mit dem Zitieren nicht hinbekam und die erste Antwort kurz vorm Absenden versehentlich löschte.


    Das passiert nun hoffentlich nicht mehr.


    LG Nobi


    PS. Danke natürlich auch an Pablo!
    Du schreibst ja im Prinzip dasselbe wie Melanie, und das sogar schon vor einer Woche - hatte ich völlig übersehen!

    Hallo Matthias,


    den Perithecien fehlen die für Schizothecium charakteristischen Squamufolien.
    Ich würde den Fund viel lieber mit Sordaria fimicola vergleichen!
    Da passen dann auch die Sporenmaße sowie die rundliche Form der Fruchtkörper.
    An freien Sporen sollte eine breite Gelhülle zu sehen sein.


    Würde mich jedenfalls wundern, wenn es was anderes wäre.


    Solltest du mir jedoch auch nur eine einzige Spore mit hyaliner Basalzelle (Pedicel) zeigen können, gebe ich mich natürlich sofort geschlagen! ;)


    LG Nobi

    Vielen Dank euch allen für die freundlichen Kommentare!
    Aus Zeitgründen kann ich leider nur auf einige wenige eingehen.



    Hast Du die Bilder ganz normal über's Forum hochgeladen?
    Wenn ich größere Bilder rauflade, dann werden die auch nur als 800x600 angezeigt bis man draufklickt. Ich würde die nämlich auch gern mal so groß präsentieren.


    Nachdem ich mich hier angemeldet hatte, wurde mir picr.de empfohlen.
    Seitdem lade ich alle Bilder darüber hoch. Das Risiko, dass die Bilder einst verschwinden, wenn der Anbieter aufgibt, besteht natürlich.
    Man lädt die ausgewählten Bilder auf deren Server und erhält einen Ausgabecode für Internetforen, den man nur noch in denText kopieren muss.
    Bisher habe ich die für die meisten Anwendungen empfohlene Einstellung von 800 Pixel Breite benutzt, in diesem Beitrag habe ich es mit 1024 Pixel versucht.
    Das sieht dann so aus.




    Lieber Nobi,
    es macht riesig Spaß, dich auf deinen Touren zu begleiten, wenn auch nur virtuell ;(
    Du zeigst nicht nur die Funde, sondern gibst uns auch einen guten Einblick ins Gebiet, was ich sehr schätze.


    Danke, liebe Melli!
    Unterm Strich ist das Forum sicher auch jahreszeitlich bedingt im Moment natürlich schon recht kleinpilz-, speziell dungpilzlastig.
    Das ist natürlich nicht jedermanns Geschmack.
    Deshalb auch meine entsprechenden Worte.


    Ich möchte ja nicht, dass sich die Großpilzfreunde hier ausgeschlossen fühlen.
    Wobei. Wenn ich in die sogenannten Parallelforen schaue. Da geht ja fast gar nichts zur Zeit. 8|
    Im Vergleich dazu geht ja hier richtig die Post ab!




    Ein Super-Bericht! Wenn ich nicht das Depot in der Nähe hätte, käme ich Dich besuchen :) .


    Und wenn das Depot nicht so weit entfernt wäre, käme ich dich auch öfter besuchen! ;)
    Was spricht gegen ein Wochenende im Raum Dresden / Leipzig?
    Du bist stets willkommen!
    Außerdem suche ich noch nach einem Gebiet für die nächste Dungpilztagung...


    Und Pablo, wenn du wieder im Raum Dresden bist - warum nicht?
    Eine zusätzliche Genehmigung sollten wir bekommen; spätestens dann, wenn wir unsere ersten Ergebnisse präsentieren!


    LG Nobi

    Ich werde hier in lockerer Folge von unseren Begehungen des NSG Bockwitz berichten.


    Kurz vorgestellt hatte ich es bereits am Anfang dieses Beitrages.


    Nachdem Sven inzwischen einige herausragende Funde an Konikdung gelungen sind, die er in diesem Forum bereits hier (Spumatoria longicollis) und hier (Delitschia griffithsii) vorstellte, waren wir gestern wieder gemeinsam unterwegs, um nach neuen Arten Ausschau zu halten.


    Noch einige Bemerkungen zum Gebiet.
    Dazu zeige ich euch mal eine Informationstafel.



    Mit ca. 545 ha ist diese Tagebaufolgelandschaft östlich von Borna eines der größten NSG Sachsens.
    "Es umfasst einen großen Teil des Bockwitzer Sees, weitere Restgewässer und Kippenflächen bei 145 - 180 müNN." (Zitat aus: Naturschutzgebiete in Sachsen)
    Große Teile des Gebietes werden von Skudden (kleine Schafrasse), Koniks und Heckrindern beweidet, was es u.a. für die "Dungpilzjäger" äußerst interessant macht. ;)
    Bisher haben wir uns im Bereich der Ostböschung des Bockwitzer Sees (2) bewegt.
    Noch zu erkunden gilt es die Feuchtgebiete (Hoch- und Niedermoore), die Zwergstrauchheiden und Magerrasen und vieles mehr.
    Ihr seht, wir haben noch ein umfassendes Programm vor uns!
    Das gesamte Gebiet darf momentan nur mit einer Sondergenehmigung des Landratsamtes Landkreis Leipzig betreten werden, welche uns Sven für eine Bearbeitungsgebühr von 20 Euro organisierte und die bis Ende 2016 gültig ist! :)


    Einige Bilder möchte ich euch natürlich auch zeigen.


    Leider ließ sich die Sonne erst sehen, als wir nach der Exkursion wieder in unseren Autos saßen, sodass der Boden nur an geschützten Stellen auftaute und wir unsere Proben regelrecht vom gefrorenen Pferdedung abhacken mussten!
    Entsprechend kontrastarm sind auch die Landschaftsaufnahmen geraten.


    Blick auf den Bockwitzer See.



    Ein großer Schwarm Graugänse begleitete uns laut schnatternd und unter Einhaltung der Fluchtdistanz während unserer Tour.



    Teile des Uferbereiches waren durch Erosion so stark zerklüftet, dass wir sie umgehen mussten.



    Braunkohle



    In den unerreichbaren Höhen dieses Hügels



    entdeckten wir die Bruthöhlen einer Uferschwalbenkolonie.



    Noch sonnen sie sich ja irgendwo im Süden, doch bin ich schon gespannt, wie sie nach ihrer Rückkehr die Gegend mit Leben erfüllen!


    Natürlich fanden wir auch den ein oder anderen Pilz.
    Wie den Kleiigen Haselbecherling (Encoelia furfuracea), der in mehreren Gruppen an einem abgefallenen Erlenast wuchs.
    Um sich vor Trockenheit und Kälte zu schützen, igelte er sich regelrecht ein.



    Zu Hause konnte ich die Gruppe wieder zum "Blühen" bringen!




    Ein weiterer Pilz an Holz. Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa, Blick aufs Hymenophor).



    Sven entdeckte schließlich auf altem, z.T. bereits veralgtem Dung eine Gruppe Teuerlinge.
    Sollte es der Dung-Teuerling (Cyathus stercoreus) sein, den ich bisher noch nie an Dung finden konnte?



    Es geht näher heran.



    Die schwarzen Peridiolen sind schon mal ein gutes Indiz und die riesigen Sporen bringen Gewissheit! :thumbup:



    Orange Äpfel.
    So nannte Sven mehrere flächig mit Lasiobolus ciliatus besetzte Pferdeäpfel.



    Ein mit gut einem Milimeter im Verhältnis zu seinen Verwandten riesiger Pyrenomycet wurde erst zuhause unter der Stereulupe entdeckt.
    Podospora intestinacea.
    Dies möge als ein ein Beispiel von vielen aus der Kategorie "Kleine Schwarze Punkte" genügen.



    Einen Hauch Frühling und etwas Farbe in den Tag brachte dann noch eine im Schutze eines Dunghaufens neugierig in die Welt schauende Huflattichblüte.




    Vielen Dank allen, die bis hierher durchgehalten und einen weiteren Bericht mit diversen Dungpilzen ertragen haben! :D
    Bald gibt es wieder "richtige" Pilze - freut euch schon mal auf Morcheln, Lorcheln, Maipilze und Co.


    LG Nobi


    PS.




    Ich will auch ein Konik. :D


    Gern hätten wir extra für dich ein Konik gefangen, lieber Ralf.
    Leider haben wir auch dieses Mal keines gesehen. ;(


    PPS.
    Ich habe mir erlaubt, die Bilder dieses Beitrages statt herkömmlich mit 800 Pixel mit 1028 einzufügen.
    Bitte melden, falls das zu groß ist.

    Dranbleiben, Stefan!


    Wenn du Glück hast, kannst du dich noch einige Wochen mit den Kötteln beschäftigen! ;)
    Täglich einmal oder alle zwei Tage nachschauen sollte für den Anfang ausreichen.
    Wenn die Probe auszutrocknen droht, vorsichtig mit etwas Wasser besprühen.


    LG Nobi

    Brillant, Matthias! :thumbup:


    Ein Portrait schöner als das andere!
    Dass man die Sporen auf Bild 6 sehen kann, ist nahezu unfassbar! 8|
    Die sind doch nur gut 0,01 mm, mit anderen Worten reichlich 10 µm groß.


    Und ja, der Aufwand mit dem Stacken der Mikrobilder hat sich definitiv gelohnt!
    Noch nie habe ich so klar strukturierte Mikros dieser Art gesehen.


    Wir (Sven und ich) hatten die Art gestern übrigens an - na klar - Fuchslosung.
    Leider waren die Apos sehr überständig, so dass mir keine gescheiten Bilder gelangen.


    LG Nobi

    Hallo Stefan,


    für Damhirsch oder Reh sind die Köttel zu unregelmäßig.
    Auch Farbe und Struktur passen nicht.
    Obwohl du leider keine Größenangaben mitteilst, halte ich das für Wildschweindung!


    Wilde Schweine gibt es ja im Märchenwald reichlich, wie ich im Vorjahr an den vielen Wühlstellen sehen konnte.


    Ich verlinke gern nochmal zu den Exkrementen und Losungen
    Den WS - Dung musst du dir allerdings zerfallen und dunkler vorstellen.


    Viel Erfolg mit deiner ersten Dungkultur!


    LG Nobi

    Wunderbarer Beitrag, Björn! :thumbup:


    Von Cucurbitaria berberidis und Thyronectria lamyi habe ich in meiner Nähe einen Fundort - allerdings an Mahonie (Mahonia bealei = Berberis bealei).
    Nun ist die Mahonie sicher mit der Berberitze eng verwandt, weswegen beide Pflanzen gelegentlich in der gleichen Gattung stehen.



    Das wars mal wieder, der nächste Beitrag beschäftigt sich mit Sven's Dungpilzchen, die ich hier einen nach dem anderen zusammensammle. Macht euch auf was gefasst :evil:


    Darauf freue ich mich bereits!
    War heute mit Sven unterwegs (morgen evtl. mehr dazu), und weiß in etwa, was er dir so geschickt hat!
    Bin auf deine Bilder gespannt.


    LG Nobi

    Sehr schöne Fotos von Thelebolus polysporus, Matthias!


    Mikroskopisch sind Th. polysporus und Th. dubius var. lagopi nicht immer deutlich unterscheidbar.


    Ich denke, dass die Anzahl der Asci hier ein gutes Trennmerkmal ist.
    So hat dubius var. lagopi meist um 10 - 16 Asci pro Apothecium, während es bei polysporus idR 3 - 5 Asci sind, was auf deinen Fotos wunderbar zu sehen ist. :thumbup:


    Während die Sporenzahl bei polysporus laut verschiedener Quellen 256 betragen sollte, ist man sich bei dubius nicht einig.
    Hier schwanken die Angaben zwischen 128 (Originalbeschreibung) und mehr als 200 (Doveri).


    LG Nobi

    Zweifellos Podospora perplexens!
    Wieder ein schöner Fund, Ralf.


    Ich habe mal mit meinen Aufzeichnungen verglichen.
    Die Caudae erreichen auch bei mir max. 100 µm, meist zwischen 40 und 80.


    In Sachsen konnte ich die Art erst 5 Mal nachweisen. Ist also vermutlich nicht häufig.
    Als Substrat habe ich notiert: Pferd 2x, sowie jeweils 1x an Hirsch, Wildschwein und Ziege.


    LG Nobi