Das war sicher eine ganz tolle Exkursion, lieber Mausmann!
All eure Bilder erzählen mir dies.
Naja, und sofort war klar warum. Kapautz! Potzblitz!
Andächtig niederknien und Jaaaa! ... Poronia punctata!
Wir wußten zwar noch nicht sicher ob es nicht vielleicht doch die andere Porenscheibe (Poronia erici) ist aber das wäre auch egal. Die wäre ebenfalls selten.
Inzwischen hat mir Karl Wehr den Fund makroskopisch so bestätigt und vielleicht kommt auch noch eine mikroskopische Beurteilung nach.
Eine weitere Probe bekommt der nobi. Ich hoffe, die hält durch bis er aus dem Urlaub wiederkehrt.
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Ja, sie hat durchgehalten, und du kannst dir denken, wie groß die Überraschung war, als ich am Sonntag dein liebevoll gepacktes Dungpäckchen vorfand.
Da ich z.Z. etwas unpässlich bin, fand ich erst heute die Kraft, mir die Porenscheibe mikroskopisch vorzuknöpfen.
Mikrobilder habe ich keine gemacht, da ich nur noch freie Sporen und keine Asci mehr fand.
Aber ein Makro möchte ich noch nachschieben.

Die links im Bild zu sehende Scheibe hat übrigens einen Durchmesser von 1,4 cm! So groß sah ich sie noch nie!
Mikroskopisch gibt es keinen Zweifel an der Poronia punctata.
Die Sporen betragen 22 - 25 x 10 - 12 µm und sind damit deutlich kleiner und schmaler als die der P. erici.
Da der Dung bereits stark zersetzt war, konnte ich nur wenige Begleitpilze feststellen.
Das waren der Kahle Mist-Scheibchentintling (Parasola misera) sowie der Pyrenomycet Schizothecium miniglutinans.
Und dann traute ich meinen Augen nicht!
Denn es fanden sich noch mehrere Fruchtkörper einer dritten Art, die zumindest hierzulande noch seltener ist als die Porenscheibe!
Es handelt sich um Podospora austrohemisphaerica, deren deutschen Erstnachweis wir erst vor zwei Jahren hier diskutierten!
Also, falls ich nichts übersehen habe, ist das der Zweitnachweis für Deutschland! 
Dazu und natürlich auch zur Poronia punctata mein herzlicher Glückwunsch!
Es ist mittlerweile der siebente aktuelle deutsche Fundort dieser schönen Art, die wir in Sachsen bisher noch vergebens suchen.
Tatsächlich scheint die Art dank spezieller Beweidungsprojekte häufiger zu werden, möglicherweise lassen sich die vermehrten Fund der letzten Zeit aber auch darauf zurückführen, dass mittlerweile mehr Pilzfreunde noch dieser Art suchen.
Wahrscheinlich trifft beides zu.
Ich melde mich demnächst nochmal per PN.
LG Nobi