Hi 
Ein schönes Thema 
Ich habe gleich mehrere Kindheitserinnerungen parat
Fangen wir mit der wirklich allerersten (!) an:
Anhand von Fotos (Datumstempel hinten drauf) weiß ich, dass ich damals 4 Jahre alt gewesen sein muss. Wir machten Familienurlaub auf einem Bauernhof im Schwarzwald und ich weiß sogar noch, dass die Bäuerin mit Nachnamen "Fuchs" hieß, was ich als Kind total lustig fand. Ein Tiernamen als Nachnamen 
Der Bauernhof war himmlich! Es roch nach Heu, nach Kuhstall, die Frühstückseier (von den eigenen, frei über den Hof laufenden Hühnern) waren so lecker, dass ich sie noch heute am liebsten "wachsweich" esse :yumyum: und es war die Zeit der riesigen, schwarzen, süssen Kirschen :yumyum: (auch nach denen bin ich süchtig).
Auf jeden Fall zog es meine Eltern in den Wald und meine beiden Schwestern und ich liefen natürlich mit. Wir waren (für mein damaliges Zeitempfinden
) schon ziemlich lange erfolglos unterwegs. Wir trennten die Gruppe: meine Mutter zusammen mit meinen Schwesten und ich (die Kleinste) lief mit meinem Vater, damit er mich huckepack tragen konnte, falls meine kurzen Beinchen nicht mehr wollten 
Ich weiß noch, dass wir uns zwischendurch immer mit Pfiffen verständigten, um uns nicht zu verlieren und meine Schwestern machten natürlich Schabernack und taten ständig so, als stünden sie vor DEM Fund schlechthin
(Ihr seht, in meiner Familie tragen alle den Schalk im Nacken)
Es war hügelig, teilweise regelrecht steil und alles mit Moos überwuchert, wie ein dicker Teppich zwischen den vielen Fichten.
Wir standen auf einem dieser Erhöhungen um uns einen Überblick zu verschaffen (vielmehr verschaffte mein Vater sich einen Überblick, während ich Stöckchen und Steinchen sammelte und meine Jackentaschen mit Zapfen vollstopfte, davon gibt's ein Bild) 
Plötzlich ein begeisterter Aufschrei!!!! 
Wegen der Blödeleien wollte ihm erst keiner glauben, aber er rief immer wieder laut "hier ist der GANZE Boden GELB"!!!!!!!!!
Und man sah ihn nur noch am Boden rumkriechen...
Okay, wir stürmten hin und DIESER ANBLICK hat sich regelrecht in mein Gehirn eingebrannt! Mehrere Quadratmeter groß standen prächtige Pfifferlinge dicht an dicht! Der Boden leuchtete wirklich gelb und unser Korb war in Kürze randvoll. Man sah kaum, dass wir gepflückt hatten, so viel stand da noch 
Es gab dann 3 Tage nacheinander sämtliche Speisen mit Pfifferlingen
Im Omelette zum Frühstück, als Schwammerlsauce zum Knödel zu Mittag, als Beilage zum Braten abends, auf deftigen Pfannekuchen usw.... :yumyum: und sie hingen uns immer noch nicht zu den Ohren hinaus 
Als wir dann nochmal diese Stelle suchten, fanden wir nicht mehr dorthin (der Wald war zu groß), auch keine neue Pfiffi-Stelle und die meisten Pilze, die da noch standen, die kannten meine Eltern nicht. Es blieb bei dem sagenhaften Pfifferlingsfund, von dem wir noch heute sprechen 
Natüüürlich wird die Fundstelle und auch der gefüllte Korb von Erzählung zu Erzählung größer und üppiger

Aus heutiger Sicht würde mich mal interessieren, wie groß die Stelle damals wirklich war, weil viele Pfiffis auch gut versteckt standen, das weiß ich noch. Auf jeden Fall war es ein beeindruckender Anblick und nie wieder sah ich so viele Pfifferlinge beieinander, wie damals *seufzend-in-Erinnerungen-schwelge*