Hallo zusammen,
dann fange mal an.
Zuallererst : Ich bin begeistert von euch. 
Das hat verschiedene Gründe. Darauf gehe ich in den nachfolgenden Zeilen ein.
Ich werde auch zu allen Reaktionen von euch etwas schreiben. Sollte eine Frage offen im Raum bleiben, bitte nachhaken.
Was war das Ziel der Anfrage ?
Mit der Anfrage meinerseits habe ich verschiedene Zwecke verfolgt.
Einerseits wollte ich eine kleine Diskussion ins Leben rufen, die einfach mal so vor sich hinlaufen sollte. Mir war wichtig, dass ihr eure Gedanken wiedergebt und euch dazu auch traut. "Kenner" habe ich bewusst gebeten, sich bedeckt zu halten, weil sonst vermutlich keine wirkliche Diskussion zustande gekommen wäre und die meisten wahrscheinlich nur mitgelesen hätten. Wie ich aus euren Antworten heraus lesen kann, habt ihr euch aber gezielt mit den gezeigten Fruchtkörpern auseinandergesetzt.
Mit den gezeigten Aufnahmen wollte ich neben der reinen Bestimmung und gerade im Zusammenhang damit verdeutlichen, wie wichtig die fotografische Dokumentation ist und möglichst genaue Angaben zum Fund zu machen. Sonst wird die Bestimmung schwierig oder schwer nachvollziehbar. Und oft gehört eben auch die Sporenpulverfarbe dazu, aufgrund derer eine vermutete Art eventuell schon ausgeschlossen werden kann.
Zum anderen wollte ich aufgrund aktueller Funde, also passend zur Jahreszeit, auf das Stockschwämmchen eingehen, weshalb ich diese Art zur Diskussion ausgewählt habe.
Wenn man die Suchfunktion im Forum benutzt und nach Stockschwämmchen sucht, findet man sehr viele interessante Beiträge, u.a. von Björn Wergen und Anna. Da gibt es sehr viele Erklärungen und vergleichende Bebilderung. Leider fehlen bei manchen Beiträgen die Aufnahmen, was bei Björns Beiträgen leider der Fall war. Dankenswerter Weise wurden fehlende Aufnahmen durch Ralf ersetzt.
Dazu auch ein Hinweis. Werden Aufnahmen über einen externen Server gepostet, sind diese weg, wenn der externe Server, durch was auch immer aus- oder wegfällt. Das foreninterne Datenvolumen zum Einstellen von Fotos wurde deutlich hochgesetzt, deswegen sollte diese Möglichkeit auch genutzt werden. Dadurch bleiben uns allen unbebilderte Beiträge erspart.
Nun zur Auflösung :
Ich habe keine Falle gestellt, auch wenn das zu vermuten war. Bei den gezeigten Funden handelt es sich ausnahmslos um Stockschwämmchen, Kuehneromyces mutabilis.
Die beiden Aufnahmen zeigen die gleiche Art, aber nicht die gleichen Fruchtkörper. Es sind unterschiedliche Funde.
Die vermutete Falle, wenn es denn eine gewesen wäre, haben einige von euch leicht erkannt.
Das ist allerdings eine rein fototechnische Sache, denn bei dem entsprechenden Fruchkörper (Foto 2 auf 3 Uhr, bildmittig rechts) fehlt der Aufnahme die erforderliche Tiefenschärfe, um die Stielschüppchen erkennen zu können. Von daher könnte man einen silbrig überfaserten Stiel vermuten.
Ich gehe direkt bei den Antworten nochmals darauf ein, dann ist der direkte Bezug da und es liest sich leichter.
Das einzig wirklich sichere Bestimmungsmerkmal für Stockschwämmchen sind die Stielschüppchen. Die haben andere wirklich potentielle Verwechslungskandidaten, die wirklich giftig sind, wie der Gifthäubling nicht.
Aber auch die können weggespült werden vom Regen oder bei unbedachtem Hinlangen. Die sind ganz schnell weg. Also am besten das Büschel ganz unten an der Stielbasis anpacken und entnehmen.
Der büschelige Wuchs ist auch keine sicheres Kriterium, denn Stockschwämmchen wachsen auch mal einzeln oder der Gifthäubling nicht nur einzeln.
Das Substrat, also die Holzart ist irrelevant für die Bestimmung, denn auch der Gifthäubling wurde sowohl auf Laub als auch Nadelholz
gefunden. Deshalb heißt er auch nicht mehr Nadelholzgifthäubling sondern Gifthäubling.
Hygrophan sind Stockschwämmchen und Gifthäubling. Anna hat hier im Forum mal einen Test gemacht. Soweit ich mich erinnere hat es niemand geschafft, mit dem Blick auf die Hutoberfläche alle gezeigten Hüte sicher zuzuordnen.
Es geht gleich weiter .......
[hr]
Hallo zu später Stunde,
ich lehne mich mal aus dem Fenster, und würde spontan ein
"Ja" sagen. 
Die Stielschüppchen, und der zur Basis hin bräuner werdende Stiel in
Verbindung mit dem etwas gerollten Ring, oberhalb desselben weiß.
Der Hut, mit der fast hasselnussbraunen Farbe, das
hygrophane Aussehen würden mich zu - auch auf die Gefahr hin mich jetzt
auf Glatteis zu legen - zu Stockschwämmchen tendieren lassen.

Interessant wäre für mich noch die Baumart, und der Geruch.
Keine Essensfreigabe, etc...
Das kennst Du ja...
Liebe Grüße
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Hallo Sprite,
genau, die Stielschüppchen sind es, die eine sichere Bestimmung zulassen. Alles andere sind unsichere Merkmale, welche aber das
Gesamtbild abrunden. Der Stielring ist gerieft, die Riefung kommt als "Abdruck" der Lamellen zustande. Wenn man mal einen ganz
jungen FK in die Hand bekommt, kann man das Teilvelum vom Hutrand auch vorsichtig lösen, dann sieht man die Riefung, die ebenso
wie der ganz Stielring vergänglich sind. Insbesondere bei starkem Regen oder
-Fraß. Das ist letztlich nur ein dünnes Häutchen.
Das Substrat ist zur Bestimmung irrelevant. Stockschwämmchen und Gifthäubling kommen sowohl an Laub- als auch Nadelholz vor.